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Herstellung von Melanoidinmalz
Geschrieben am Montag, 22. Januar 2007 von hobbybrauer

Interessantes zum Bier und Bierbrauen Steinbrauer schreibt:
"Den Namen hat dieses Malz von den sogenannten Melanoidinen. Das sind Farb- und Aromastoffe, die aus Zucker und Eiweißabbauprodukten wie Aminosäuren, Di- und Tripeptiden bei Temperaturen über 100°C gebildet werden. Allerdings habe ich festgestellt, dass schon bei Temperaturen unter 100°C eine deutliche Zufärbung eintritt.

Ausgegangen bin ich von der Methode, mit der Brühmalz hergestellt wird. Diese möchte ich hier kurz beschreiben: Das Grünmalz wird nach 6 Tagen Keimung zu einem ca. 50 cm hohen Haufen aufgeschichtet und 30-40 Stunden unter Abdeckung mit Brettern oder Planen einer Selbsterwärmung überlassen. Hier werden Temperaturen bis zu 50°C erreicht. Hier bilden sich reichliche Mengen an Zucker, Eiweißabbauprodukten, Estern und organischen Säuren. Es reichen schon Abdarrtemperaturen von 80-90°C, um eine Malzfarbe von 20-50 EBC-Einheiten zu erreichen. (aus Ludwig Narziß "Abriss der Bierbrauerei" 6. Auflage Seite 89)

Nun zu meiner Methode: Da man 4 kg Grünmalz (ich habe dazu Braugerste genommen, aber mit anderem Getreide sollte es auch funktionieren) nicht zu einem entsprechend hohen Haufen aufschichten kann, fülle ich es in Kastenformen, decke diese mit Alufolie ab und erhitze innerhalb von 24-36 Stunden auf ca. 50°C. Die Temperatur im Malz kontrolliere ich mit einem Thermometer. Nach diesem Prozess hat es schon eine deutliche Färbung angenommen. Es kommt auf Bleche und nach vorsichtigem Schwelken bis 75°C innerhalb 10 Stunden (wichtig ist auch hier, dass das Malz fühlbar trocken ist), darre ich bei 80-90°C ab. Höhere Abdarrtemperaturen sind natürlich auch möglich.

Das Ergebnis sind, nach 6 Wochen Lagerung des Malzes, deutlich rötliche Biere mit hervorragenden Schaumeigenschaften. Laut Literatur sind Schüttungsanteile bis zu 35% für dunkle Biere vorgeschlagen.

"

 

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