Tibor schreibt:
" Hausbrauereien stöhnen unter dem Kostendruck. Preis für Braugerste
verdoppelt. Grund: Weil immer mehr Bauern Raps für Bio-Sprit anbauen,
verknappt sich die Gerste. Also steigen die Preise fürs Bier - über
kurz oder lang.
Brot und Brötchen, Sprit, Bier - wenn an deren
Preisschraube gedreht wird, ärgert’s die Kunden ganz besonders. Nun
steht die nächste Preissteigerung beim Bier an, wie der Deutsche
Brauer-Bund gestern ankündigte. Material, Energie, Personal - überall
seien die Kosten explodiert, das könnten die Betriebe nicht mehr
auffangen.
Bei den Hausbrauereien in Düsseldorf sieht man die
Lage ähnlich, geht aber an das Thema Preissteigerungen mit großer
Vorsicht heran. Denn die Köbesse bekommen den Protest der Gäste
unmittelbar zu spüren, wenn das Glas ein paar Cent teurer wird. Gertrud
Schnitzler-Ungermann, Chefin bei Schumacher, will daher zur Zeit nicht
am Preis von 1,60 Euro pro Glas rühren, sagte sie gestern. Allerdings
gilt das nur bis zum Ende des Jahres. Nach dem 1. Januar müsse man mehr
verlangen, kündigte sie an.
Ähnlich sieht das Füchschen-Chef Peter König: Auch in
seinem Haus an der Ratinger Straße legt der Gast derzeit 1,60 Euro pro
Glas hin, und das soll sich auch kurzfristig nicht ändern. Aber für
mehr als ein paar Monate will König das nicht garantieren. Wie seine
Mitbewerber berichtet König von stark gestiegenen Ausgaben.
Karl-Heinz Gatzweiler, Wirt im Schlüssel an der
Bolkerstraße (Preis pro Glas 1,60 Euro), betont ebenfalls, man wolle
nicht erhöhen - allerdings mit der Einschränkung „in diesem Jahr“. Ein
Drehen am Bierpreis, so Gatzweiler, passe jetzt nicht in die
Konsumlandschaft, sei beim Gast derzeit nicht durchsetzbar. Trotz der
enormen Mehrausgaben. Er will nun andere Weg suchen, um Kosten zu
sparen. Nicht mehr lange warten mit der Preiserhöhung wird dagegen der
Uerige. „Zeitnah“ will er auf 1,60 Euro erhöhen, sagte Uerige-Baas
Michael Schnitzler gestern. Die letzte Preiserhöhung, bei der die
anderen drei bereits auf 1,60 erhöht hatten, hatte er nämlich nicht
mitgemacht.
Nachdem es im vorigen Jahr wegen einer schlechten
Hopfen-Ernte Probleme gegeben hatte, macht den Brauern seit Monaten das
knapper werdende Angebot an Braugerste zu schaffen. Der Hintergrund:
Wegen des geförderten Bio-Sprits bekommen die Landwirte Subventionen
für Pflanzen, aus denen man den vom Erdöl unabhängigen Kraftstoff
herstellen kann. Also stellen sie ihre Fruchtfolge um, ernten lieber
Raps oder Mais.
Mit der Folge, dass der Preis für eine Tonne
Braugerste von knapp unter 300 Euro auf 520 Euro gestiegen ist.
Außerdem schlagen ein um 25 Prozent gestiegener Gaspreis und andere,
angestiegene Kosten für Energie zu Buche.
Quelle http://www.rp-online.de/public/article/regional/duesseldorf/duesseldorf-stadt/nachrichten/479004
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