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Unser erster Sud
Geschrieben am Freitag, 19. Oktober 2001 von hobbybrauer

Infos und Rezepte zum Maischebrauen Beim ersten Mal ist alles ein wahnsinniges Abenteuer. Hinterher schmunzelt man über sich selbst, aber...

Wir hatten unsere Brauanleitung aus einer Mailbox. Brauanleitungen und Rezepte für Heimbrauer waren 1992 noch rar gesät und der Aufstieg des Internet zeigte sich nur weit am Horizont. Malz und Hefe in kleinen Mengen kaufen konnte man gleich vergessen. Also wandten wir und an die lokalen Brauereien, was in Dortmund nun wirklich kein Problem war. Der erste Anlauf war schon ein voller Erfolg. Ein Braumeister der Kronen-Brauerei gab uns nicht nur Malz, Hefe und Hopfen, sondern versorgte uns noch zusätzlich mit reichlich Tipps. SudpfanneSomit waren die Zutaten für die ersten 20 Liter Bier zusammen. Als Braumaterial nutzten wir, wie in unserer Anleitung vorgeschlagen, einen Einkochkessel, diversen Kleinkram (Löffel, Meßbecher etc.), ein Kopfkissen als Filter und nicht zu vergessen der obligatorische Kasten Bier. Den Sudverlauf konnten wir mit Abweichungen von +-3 Grad C einhalten, wenngleich die Thermostateinstellungen unseres Einkochkessels vorne und hinten nicht stimmten. Da wir aber alle 5 Minuten die Temperatur gemessen haben, konnten wir frühzeitig (bei drohender Überhitzung) durch Herunterdrehen der Temperatur und kräftiges Rühren gegensteuern. Spannend wurde es beim Abläutern. Die Windel-auf-Hocker-Konstruktion schaffte wohl noch das Abläütern, aber als wir den restlichen Zucker aus dem Treber mit einem Nachguß ausschwemmen wollten, brach sie mehr oder minder zusammen. Also verzichteten wir auf den Nachguß und gingen zum Würzekochen über. Das aus dem geplanten Vollbier ein gewaltiger Doppelbock werden würde, daran dachten wir zu diesem Zeitpunkt nicht. WürzekochenDas Würzekochen klappte aufgrund der nun geringen Würzemenge ohne Probleme, aber auch hier dachten wir nicht daran, das die Stammwürze durch das verdampfende Wasser nocheinmal steigen würde. Nach nur zwei Wochen Lagerung konnten wir es nicht mehr erwarten und unser erstes Bier wurde verkostet. Wir waren mit dem ersten Versuch recht zufrieden, aber ich glaube wir waren noch nie von einer so geringen Menge Bier so blau. Ein Kater am nächsten Morgen blieb übrigens aus.

 

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