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Frauen und Biergenuß
Geschrieben am Montag, 21. Oktober 2002 von hobbybrauer

Interessantes zum Bier und Bierbrauen

Das berühmte "Monument Bleu" im Pariser Louvre zeigt, daß bereits die sumerischen Frauen vor 6000 Jahren aus aufgeweichtem und vergorenem Getreidemalzbrot Bier brauten und es als Opfertrank der Fruchtbarkeitsgöttin Nin-Harra darbrachte.

Brauen und Backen gehörten seit jeher zusammen und waren Aufgaben der Frauen. Das galt auch für die Babylonierinnen und die Ägypterinnen. In altägyptischen Gräbern fanden sich Statuetten, die über Gefäße gebeugte Frauen darstellen, die Würzbrot mit Wasser vermengen.



Noch heute brauen am Nil nicht wenige Frauen ihr eigenes Bier, wie es auch in anderen Teilen von Afrika der Brauch ist. Auch bei den Germanen waren es die Frauen, die das Bier brauten, den Männern kredenzten und den Göttern als Opfergaben darbrachten.

Die Tradition des Heimbrauens setzte nach der Völkerwanderung ein und dauerte bis ins hohe Mittelalter. Jeder Haushalt stellte das Bier für den Eigenbedarf selbst her. In alten Handbüchern ist oft vom "Warmbier" die Rede, aus dem Frauen unter Zugabe von Ei, Ingwer und Muskat schon das Frühstück zubereiteten.

Welch gute Biere die Frauen zubereiteten, geht aus den Briefen, die Martin Luther an seine "gnädige Jungfer Katharina Lutherin von Bora und Zulsdorf" richtete und in denen er schmeichlerisch bat, sie möge doch "ein Pfloschen deines Bieres zu mir schicken", so oft sie nur könne.

Die Braukunst ging später auf die Klöster über und wurde so immer mehr Männersache.

Heute kommt die Frau als Biergenießerin immer mehr in den Fokus der Brauereien. Auch bei den Marktstudien über ihren Biergenuß bleibt die Frau das unbekannte Wesen.

Eine Studie der CMA fand heraus, daß 60 Prozent der Frauen gerne Bier trinken. Das Marktforschungsinstitut GFK dagegen stellte fest, daß 70 Prozent der Frauen kein Bier trinken, vor allem wegen der Bittere und der Fahne sowie wegen des Kohlensäuregehaltes.

Frauen, die Bier trinken, bevorzugen in der Regel weniger bittere, fruchtige, weichere, slichere, alkoholärmere Produkte. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Ansätze, Frauen zu vollem Biergenuß zu verhelfen.

Die Cailsheimer Engelsbräu entwickelte speziell für Damen das "First-Lady"-Bier, ein dunkleres Bier mit höherem Alkoholgehalt und nicht zu bitter.

Andere arbeiten mehr mit der Verpackung und beschreiben ihr "Frauenbier" als luxuriös, sexy, schlank, elegant.

Wieder andere Marketingexperten empfehlen, kein eigenes Frauenbier zu brauen. Sie meinen, moderne Frauen wollen auch das gleiche Bier trinken wie die Männer.

Frauen wollen smart und tough sein. Aber sie wollen nicht wie Männer behandelt werden. Ihre Psyche ist so total anders. Das einzige, worin sich die Frau beim Biertrinken unterscheidet, soll die Glasgröße sein, maximal ein Achtel Liter.

Gerade für Frauen muß Biergenuß ja nicht unbedingt nur mit dem Trinken verbunden sein. Bier, äußerlich angewandt, macht schön. Hierzu gibt das Büchlein "Die Bier -Apotheke" von Aljoscha Schwarz und Ronald Schweppe,vgs Verlagsgesellschaft, Köln, 1998, einige gute Tips: Vom Bierbad über die Bierwaschung bis hin zur Haarpflege mit Bier, Bier-Mundwasser und zur Bier-Nagellotion.

Schon vor nahezu 2000 Jahren schrieb der Römer Plinius, daß die ägyptischen Frauen den Schaum des Bieres benutzten, um das Aussehen ihrer Haut zu verbessern.

Der Königin Luise von Preussen wird nachgesagt, daß sie ihren Busen regelmäßig mit Bier einrieb, um ein schöneres Dekollte zu bekommen.

Bier kann, wie Schwarz und Schweppe schreiben, helfen, die physischen Voraussetzungen für ein gesundes Aussehen zu schaffen.

Man kann seinen Körper durchaus mit Bier - Anwendungen schönpflegen. Bier kann auch helfen, zu entspannen, gut zu schlafen und damit auch die psysischen Voraussetzungen für ein entspanntes Äußeres schaffen.

Schon im Altertum diente Bier den Menschen nicht nur als Grundnahrungsmittel und als Opfergabe, sondern auch zu Heilungszwecken. So sind im wohl ältesten "Medizinhandbuch" (um 2100 v. Chr.) 15 Rezepte aufgeführt, bei zehn von ihnen wird Bier mit verschiedenen Pflanzenstoffen zur äußeren und inneren Anwendung empfohlen.

Das Bier wird nicht nur wegen der eigenen therapeutischen Wirkung verwendet, sondern auch wegen seiner guten Verträglichkeit und des angenehmen Geschmacks, der es den Patienten erleichtert, die oft wenig wohlschmeckende Zutaten schnell und vollständig zu schlucken. Ähnlich vielgestaltig war der Anwendungsbereich der verschiedenen Zwischenerzeugnisse wie Malz, Maische und Hefe.

Der Artikel entstammt der Broschüre "BierErleben" der Private Brauereien in Bayern e.V..

 

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