DAB-Gelände hat neue Konkurrenz durch Dortmunder "U" bekommen.
Das Konzept für den neuen Museumsstandort war bereits perfekt: Auf dem DAB-Gelände an der Steigerstraße sollte das bislang auf dem Kronenareal beheimatete Brauereimuseum seinen neues Domizil bekommen.
Doch die Vorlage zum Grundsatzbeschluss des Rates wurde am Donnerstag von der Verwaltung nocheinmal zurückgezogen. Der Grund: Das DAB-Areal hat unerwartet Konkurrenz bekommen. Denn nachdem der Brau und Brunnen-Konzern, mit dem im Vorfeld ebenfalls Gespräche geführt worden waren, der Stadt zunächst eine Absage erteilt hatte, zeigt die Spitze des Getränkekonzerns nun wieder Interesse an der Sammlung zur Dortmunder Brauereigeschichte.
Hausbrauerei
Die Absage hatte sich nämlich auf das Gelände der Brinkhoffs-Brauerei (ehemals Union-Ritter) in Lütgendortmund bezogen, weil für die Stadt nur ein Museumsstandort mit Anschluss an eine funktionierende Brauerei in Frage kommt. Dochn jetzt richten sich die Augen auch auf das frühere Union-Gelände an der Rheinischen Straße. Denn dort will Brau und Brunnen wie berichtet nicht nur seine Unternehmenszentrale ansiedeln, sondern in den alten Gemäuern unter dem denkmalgeschützten "U"-Turm auch eine Hausbrauerei für Brinkhoff's No. 1 ansiedeln. Beste Standortbedingungen also für ein Brauereimuseum. Brau und Brunnen will der Stadt ohnehin den Großteil des "U"-Turms zur kostenlose Nutzung überlassen, wobei in erster Linie an die Einrichtung eines Kunstforums gedacht ist.
Der geplante Nutzungsmix des neuen "Viertels" an der Reinischen Straße und die zentrale Lage sprechen durchaus für den Standort unterm "U". Probleme bereitet indes die Tatsache, dass sich die Brau und Brunnen-Pläne wohl frühestens in zwei Jahren realisieren lassen.
Konzept steht
Für das Gelände an der Steigerstaße sind die Gespräche mit der DAB dagegen schon abgeschlossen. "Das Konzept steht", bestätigte Kulturdezernent Jörg Stüdemann auf RN-Nachfrage. Auch die DAB wolle die Räume in einem ehemaligen Lagergebäude gleich neben dem Alten Sudhaus kostenlos zur Verfügung stellen und sogar mit in den Umbau investieren. Inzwischen sind die Exponate zur Brauereigeschichte auch schon aus dem alten Domizil auf dem Kronen-Areal ausgelagert und in einen städtischen Depot untergebracht.
Kulturdezernet Jörg Stüdemann drängt deshalb bei der Entscheidung auf die Zeit. Nach weiteren Gesprächen mit der Brau und Brunnnen-Spitze soll die Vorlage zum Museumsstandort im Januar dem Rat vorgelegt werden.
(Quelle: Dieser Text basiert auf einem Artikel der Ruhr-Nachrichten vom 21.12.2002)