Die Saison ist eröffnet. Schulkinder haben Hitzefrei, im Biergarten ist kaum noch ein Platz zu finden, Eisdielen verzeichnen Umsatzrekorde, die Frauen zeigen Bauchnabel und die Männer Bein. Und in jedem Park, auf jeder Wiese, im Garten und auf dem Balkon wird gegrillt und gefeiert. Das Glück ist dann perfekt, wenn neben dem Grill ein gekühltes Fässchen steht, aus dem das Bier frisch gezapft wird. Die Sache mit dem Fass ist gar nicht so schwer. Man muss nur wissen, wie’s geht.
Gut geplant ist frisch getrunken
Rechnen Sie vorher durch, wieviel Bier Sie ungefähr brauchen. Holen Sie lieber mehrere kleinere Fässchen als ein großes. Bier in angeschlagenen Fässern ist nach zwei, drei Tagen schal. Sollte Ihnen ein ganzes Fässchen übrig bleiben, können Sie es manchmal zurückgeben (gleich beim Kauf klären!) – oder bei der nächsten guten Gelegenheit anschlagen. Bier im geschlossenen Fass hält sich gekühlt etwa drei Monate. Und weil es kaum Schlimmeres gibt als ein Fest, bei dem irgendwann das Bier ausgeht, stellen Sie zur Sicherheit einen Kasten Bier als Reserve in den Kühlschrank.
Gleich beim Fässchenkauf dran denken: Beim Getränkehändler oder in der Brauerei bekommen Sie das richtige Zapfbesteck, und dort leiht man Ihnen oft auch gern Gläser.
Kühlung in der Badewanne
Holen Sie Ihr Bierfässchen bloß nicht zu früh! Sicher wissen Sie, dass Bier am besten gut gekühlt schmeckt ... Vor dem Anstich sollte das Fass allerdings einige Stunden Zeit haben, sich zu beruhigen. Damit es kühl bleibt, legen Sie das Fässchen am besten in die Badewanne, schlagen es in nasse Tücher ein oder kippen jede Menge Eis ums Fass. Für größere Mengen Bier lohnt es sich, gestoßenes Eis oder Stangeneis zu holen. Wo’s das gibt, sagt Ihnen Ihr Bierlieferant.
Etwa acht Grad ist übrigens die richtige Trinktemperatur. Wichtig sind auch die sauberen Gläser: Fettfrei müssen sie sein, und vor dem Füllen sollten Sie die Gläser kalt ausspülen – dann zapfen Sie eine schöne Schaumkrone.
Ozapft is! So geht nichts daneben
Jetzt wird’s spannend, vor allem für die Zuschauer. Doch der Reihe nach! Stellen Sie das Fass an einen kühlen oder zumindest schattigen Ort. Notfalls wird auch hier mit Eis gekühlt. Sie brauchen: Zapfhahn mit Gummidichtung, Holzhammer, Eimer (Lappen für den Fall der Fälle). Zapfhähne aus Holz haben Sie vorher einige Stunden in Wasser gelegt. Beim Messinghahn genügt es, den Dichtungsring nass zu machen. Der Eimer wird unter den Hahn gestellt.
Los geht’s: Den geschlossenen (!) Hahn setzen Sie präzise auf das untere Spundloch. Jetzt sollten ein, zwei gezielte Schläge genügen.
Das erste Bier wird weggekippt, dann kann der Durst sofort gelöscht werden. Doch schon nach kurzer Zeit versiegt das Bier, und es geht wieder an die Arbeit. Das liegt am Unterdruck. Nun wird der zweite Hahn (Dichtung feucht, Hahn geschlossen!) ins obere Spundloch geschlagen. Über diesen Hahn lässt man Luft ins Fass, der Druck wird ausgeglichen – und schon fließt das Bier wieder!
Erst die Arbeit, dann das Vergnügen
Der Chef am Grill war, während Sie sich hochkonzentriert mit dem Fässchen beschäftigt haben, auch nicht faul: Es riecht nach Bratwürstchen und gegrilltem Kotelett. Dazu gibt’s ein frisch gezapftes Bier. Es ist Sommer!
(Quelle: Gesellschaft für Öffentlichkeitsarbeit der Deutschen Brauwirtschaft e.V. vom 07.07.2003)