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Geschmacksvergleich von Bier in PET- und Glasflasche
Geschrieben am Samstag, 17. April 2004 von hobbybrauer |
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horst schreibt:
"Göttingen, 22.Januar
Kaum Unterschiede wahrnehmbar!
Die im vergangenen Jahr in den deutschen Biermarkt eingeführte PET-Flasche erfährt vom Verbraucher an sich durchaus Akzeptanz (LZ 2/2004). Interessant ist jedoch, inwieweit diese innovative Verpackung auch das von der Glasflasche gewohnte sensorische Erlebnis wiedergeben kann.
Geschmacksvergleich von Bier in PET- und Glasflasche - Verbraucher und Sensorikexperten testen
Göttingen, 22.Januar
Die im vergangenen Jahr in den deutschen Biermarkt eingeführte PET-Flasche erfährt vom Verbraucher an sich durchaus Akzeptanz (LZ 2/2004). Interessant ist jedoch, inwieweit diese innovative Verpackung auch das von der Glasflasche gewohnte sensorische Erlebnis wiedergeben kann.
Dieser Fragestellung hat sich das Institut für Sensorikforschung und Innovationsberatung (ISI GmbH) aus Göttingen angenommen. Ziel eines Experiments war die Beantwortung der Frage, ob zum einen die Verbraucher und zum anderen die Geschmacksexperten einen Unterschied zwischen Bier aus den beiden Verpackungsarten wahrnehmen können. Zur systematischen Untersuchung dieser Fragestellung wurden Unterschiedstests durchgeführt. Im sogenannten Dreieckstest bekam jeder Testteilnehmer drei im Dreieck angeordnete Bierproben, von denen jeweils zwei aus der einen, die dritte aus der anderen Verpackungsalternative stammte. Die Probendarbietung wurde in neutralen Gläsern vorgenommen und die Anordnung systematisch variiert. Die Aufgabe der Probanden bestand in der Benennung derjenigen Probe, die von den anderen Produkten insgesamt am stärksten abweicht. Die Tests fanden unter Einsatz von Rotlicht statt und wurden in Kooperation mit einer Brauerei durchgeführt, um sicherzustellen, daß das Bier aus derselben Produktion stammte und die Verpackung die einzige Variable darstellte, die eine Unterschiedlichkeit des Geschmacks bewirken konnte. Die Untersuchung wurde sowohl mit frischem Bier, als auch mit forciert gealtertem Bier durchgeführt. Durch Schütteln und mehrtägige Lagerung bei 40°C wurde eine Alterung von ca. 4 Monaten simuliert.
Testpersonen waren zum einen 48 Biertrinker, die jeweils einen Dreieckstest mit frischem und mit gealtertem Bier durchführten.
Zum anderen wurden die Bierproben in zwei aufeinander folgenden Dreieckstests für jede Altersstufe von 24 bei der ISI GmbH in unterschiedlichen Produktbereichen tätige Geschmacksexperten verkostet, die sich in standardisierten Auswahltests durch überdurchschnittlich gute Riech- und Schmeckfähigkeiten ausgezeichnet haben. Somit fanden pro Testpersonengruppe und Altersstufe insgesamt 48 Dreieckstests statt.
Um von einem tatsächlichen Unterschied zwischen den Verpackungen sprechen zu können, sind 22 richtige Tests bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von fünf Prozent erforderlich. Dies gelang den Verbrauchern weder für frisches (nur 14 richtig erkannte Tests) noch für forciert gealtertes Bier (18 richtige Ergebnisse). Dagegen nahmen die Experten einen signifikanten Unterschied bei gealtertem Bier (24 richtige Tests) wahr. Bei frischen Proben wurde der Verpackungseinfluß (20 korrekt herausgeschmeckte Testanordnungen) auch von den sensorischen Experten nicht zweifelsfrei festgestellt.
Fazit: Ab einer fortgeschrittenen Lagerdauer sind für Sensorische Experten mit überdurchschnittlichen Riech- und Schmeckfähigkeiten Geschmacksunterschiede bei Bier in PET- bzw. Glasflasche feststellbar. Da der untrainierte Verbraucher jedoch keine Unterschiede wahrnehmen kann, stellt PET neben den Vorteilen der Verpackung auch unter geschmacklichen Aspekten eine Alternative zum Glas dar. Einschränkend ist anzumerken, daß das Geschmackserlebnis in einem identifizierten Test (die Probanden erhalten Informationen über die Verpackung) oder in der realen Konsumsituation durchaus in Abhängigkeit von der Verpackung unterschiedlich ausfallen kann.
Artikel aus der Lebensmittel Zeitung Nummer 4/2004 vom 23.01.04 gefunden bei
http://www.isi-goettingen.de/"
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