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Bier als Beruf
Geschrieben am Freitag, 23. April 2004 von hobbybrauer |
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gollum schreibt: "Brauerin und Mälzerin., Brauer und Mälzer Deutsches Bier ist weltweit ein fester Begriff: für Tradition, für Qualität und für eine Vielseitigkeit, die es sonst nirgendwo gibt. Die etwa 1.200 deutschen Brauereien produzieren pro Jahr ca. 114 Millionen Hektoliter Bier. Der Löwenanteil davon wird hier getrunken, aber auch im Ausland weiß man deutsches Bier zu schätzen. Über neun Millionen Hektoliter werden jedes Jahr in mehr als 150 Länder der Welt exportiert. Die Brauwirtschaft gehört zu den wichtigsten Zweigen in der Lebensmittelbranche. Und sie ist ein bedeutender Arbeitgeber. Zehntausende von Menschen mit den unterschiedlichsten Qualifikationen finden in deutschen Brauereien einen interessanten Arbeitsplatz. Diese Seiten informieren Sie über den klassischen Bier-Beruf des Brauers und Mälzers. Daneben bieten die Brauereien aber auch in vielen anderen Berufsfeldern Möglichkeiten an: vom Betriebswirt zum Computerfachmann, von der Sekretärin zum Lagerverwalter oder LKW-Fahrer, Maschinenschlosser und Elektriker.
Tradition mit Zukunft Dieser Erfolg kommt nicht von ungefähr. Die deutschen Brauer haben es stets verstanden, Tradition und Moderne miteinander zu verbinden. Die Fähigkeit, neuen Anforderungen gerecht zu werden und gleichzeitig an Bewährtem festzuhalten, gewährleistet, daß die Brauwirtschaft nicht nur eine stolze Vergangenheit hat, sondern auch Zukunftschancen bietet. Das beste Beispiel für die Kontinuität der Braubranche ist das deutsche Reinheitsgebot. Seit 1516 schreibt es fest, daß zur Herstellung von Bier nur Gerste, Hopfen und Wasser verwendet werden darf. (Die Hefe wurde damals nicht gesondert erwähnt, weil Hefesporen aus der Luft die Gärung beeinflussten. Erst später gelang es, Hefe zu züchten und damit auch eine gleichbleibende Qualität des Bieres sicherzustellen.) Das gilt noch immer - ohne Einschränkungen. Ein Beruf - viele Facetten Das Bier ist nur so gut wie die Menschen, die es herstellen. In der Brauerei wird Technik großgeschrieben, und der Beruf des Brauers und Mälzers verlangt sehr gut und vielseitig ausgebildete Fachkräfte. Sie steuern und überwachen den gesamten Brauprozeß: vom Einkauf der Rohstoffe bis zur Abfüllung des Bieres. Die Bewertung von Gerste, Weizen oder Hopfen gehört ebenso dazu wie die Bereitung von Malz, der Einsatz von Hilfsstoffen oder die Wartung und Bedienung von Brau- und Abfüllanlagen. Der Brauer rührt heute nicht mehr per Hand die Maische im Kessel, sondern steuert sämtliche Produktionsabläufe mit Hilfe hochmoderner Computertechnologie. Um die Qualität des Lebensmittels Bier sicherzustellen, sind Kenntnisse in Mikrobiologie und Botanik, in Biochemie und Analytik unerläßlich. Dazu kennen sich Brauer und Mälzer in den Bereichen Energieversorgung, Umweltschutz und Hygiene aus. Und damit das Bier nicht nur schmeckt, sondern sich die Herstellung auch rechnet, braucht es betriebswirtschaftliches Know-How. Langweilig wird es also nicht. Und nach der Ausbildung steht Brauern/Brauerinnen die Welt offen. Wegen der Qualität des deutschen Bieres und des hohen technischen Standards der Brauereien sind in Deutschland ausgebildete Brauer geschätzte und begehrte Experten in der ganzen Welt. Der Weg zum Erfolg Welche Voraussetzungen sind gefragt? Wer sich für die Ausbildung zum Brauer und Mälzer, bzw. zur Brauerin und Mälzerin interessiert, braucht einen qualifizierten Schulabschluss: Hauptschule, Realschule oder Gymnasium. Das Verständnis für technische Zusammenhänge ist genauso gefragt wie eine rasche Beobachtungsgabe, Konzentrationsfähigkeit und schnelle Reaktion. Zum Beruf des Brauers gehört auch Flexibilität, selbständiges Denken, eigenverantwortliches Handeln und die Fähigkeit zur Teamarbeit. Übrigens: Brauen ist immer noch ein Handwerk. Da muß auch einmal kräftig zugepackt werden. Theorie und Praxis Die Ausbildung läuft nach dem dualen System: in den Brauereien und Mälzereien und in der Brauerberufsschule. In einem Brauerei- und einem Mälzereibetrieb werden in erster Linie die praktischen Fertigkeiten vermittelt. Die Auszubildenden durchlaufen nach einem Zeitplan alle Abteilungen der Brauerei. Dort lernen sie zum Beispiel die Qualität von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen zu prüfen, den Maischvorgang - je nach Biertyp und Malzqualität - durch Zeit-, Temperatur- und Mengenregelung zu führen, Klarheit und Konzentration der Würze zu prüfen, Wasseranalysen durchzuführen, die Gärung und den Filtriervorgang zu kontrollieren, das Bier zu analysieren, die Anlagen betriebsbereit zu halten und deren Sicherheit zu prüfen. Aufgabe der Berufsschule ist es, fachliche Kenntnisse theoretisch zu untermauern und Zusammenhänge zwischen den einzelnen Produktionsabläufen zu vermitteln. Die Auszubildenden lernen nicht nur, wie etwas zu tun ist, sondern auch, warum. Im allgemeinen beträgt die Ausbildungszeit drei Jahre. Nach dem zweiten Jahr wird eine Zwischenprüfung abgelegt. Die Ausbildungszeit kann bei Mittlerer Reife um ein halbes Jahr und bei Abitur um ein Jahr verkürzt werden. Die Facharbeiterprüfungen werden vor den Handwerkskammern (HWK) oder den Industrie- und Handelskammern (IHK) abgelegt. Das richtet sich danach, welcher Kammer der Ausbildungsbetrieb angeschlossen ist. Was wird verdient? Die sogenannte Ausbildungsvergütung richtet sich nach den in den jeweiligen Bundesländern gültigen Tarifverträgen. Zur Zeit liegt sie bei ca. 600 Euro im ersten und bei etwa 850 euro im dritten Lehrjahr. Nach der Prüfung können die frischgebackenen Brauer und Brauerinnen mit Einstiegsgehältern von ca. 2.200 Euro rechnen. Das hängt vom Standort der Brauerei und von ihrer Größe ab. Je nach Berufserfahrung und Weiterqualifikation kann es dann steil bergauf gehen. Wie geht es weiter? Mehrere Jahre Berufserfahrung - möglichst in unterschiedlichen Betrieben - sind die Voraussetzung, sich zum Braumeister, bzw. Brautechniker weiterzubilden. Wer Braumeister werden möchte, muß eine Meisterschule für das Brauwesen mit entsprechender Prüfung absolvieren. In kleineren Betrieben beginnt der Meister oder Brautechniker als Betriebsleiter oder dessen Stellvertreter und ist der Geschäftsleitung direkt unterstellt. In Großbetrieben gibt es die Möglichkeit, als Abteilungsleiter, Betriebskontrolleur, Brauführer, Laborleiter oder im technischen Außendienst eingesetzt zu werden. Junge Männer und Frauen mit entsprechenden Schulabschlüssen haben die Möglichkeit, sich in unterschiedliche Richtungen weiter zu qualifizieren. Als - Diplom-Braumeister/in - Produktionsleiter/in für Brauwesen und Getränketechnik - Dipl.-Ing.(FH) Lebensmitteltechnologie/Brauwesen. Nach der praktischen Ausbildung ist hierzu ein Fachhochschulstudium von vier Semestern notwendig. Abiturienten können noch einen Schritt weitergehen. Nach der Ausbildung - möglichst mit abgeschlossener Lehre - oder einem 6-monatigen Praktikum folgt ein Hochschulstudium von neun Semestern mit dem Abschluß als Diplom-Ingenieur/in für das Brauwesen. Wo gibt es weitere Infos? Nähere Auskünfte über freie Lehrstellen und Einzelheiten der Ausbildung geben die Arbeitsämter, deren Adressen im Telefonbuch zu finden sind. Wichtig ist auch ein Besuch im Informationszentrum des Arbeitsamtes. Nachwuchs suchen Brauereibetriebe aller Größenordnungen. Es lohnt sich deshalb auch, mit Brauereien in der Umgebung direkt Kontakt aufzunehmen. Handwerkskammern, bzw. Industrie- und Handelskammern gibt es in allen Regierungsbezirken. Sie informieren über Einzelheiten der Ausbildungsordnung und helfen mit Adressen weiter. Auch die Brauberufsschulen und Meisterschulen sind eine gute Informationsquelle. Abiturienten, die Interesse daran haben, Brauwirtschaft zu studieren, können sich auch direkt an die beiden Universitäten Berlin und München/ Weihenstephan wenden, die diesen Studiengang anbieten. Beide Unis stehen auch im Internet. Die wichtigsten Adressen: Berufsschulen: Berufliches Schulzentrum, FS für Lebensmitteltechnik, Weißeritzstr. 11, 01744 Dippoldiswalde Berufl. Schulzentrum für Ernährung, Canalettostr. 8, 01307 Dresden Berufsschule für das Hotel-, Gaststätten- und Braugewerbe, Simon-Knoll-Platz 3, 81669 München Ferdinand Steinbeis-Schule, Egginger Weg 26, 89077 Ulm Gewerbliche Schulen III, Brügmannstr. 25-27a, 44135 Dortmund Hans Wilsdorf Schule, Georg-Hagen-Str. 35, 95326 Kulmbach Schulzentrum am Rübekamp, Rübekamp 37-39, 28219 Bremen Staatl. Berufsschule Karlstadt, Baggertsweg 15, 97753 Karlstadt Meisterschulen: Doemens-Fachakademie, Stefanusstr. 8, 82166 Gräfelfing Ferdinand Steinbeis-Schule, Egginger Weg 26, 89077 Ulm Brauerlehranstalt der VLB, Seestr. 13, 13353 Berlin Universitäten: TU München/Weihenstephan, 85350 Freising Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin (VLB), Seestr. 13, 13353 Berlin Bier im Internet: Über deutsches Bier und die Berufe rund ums Bier gibt es jede Menge Fakten im Internet. Hier sind die wichtigsten Adressen: Arbeitsamt http://berufenet.arbeitsamt.de/bnet2/B/B4220101ausbildung_a.html Infobase Berufswahl http://www.was-werden.de/00_6/html/pinnwand/pin7.html Deutscher Brauer-Bund http://www.brauer-bund.de Technische Universität Berlin http://www.brauwesen.tu-berlin.de Technische Universität München/ Weihenstephan http://www.weihenstephan.de Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei in Berlin http://www.vlb-berlin.org Quelle: Deutscher Brauer-Bund"
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