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Bier aus PET-Flasche: Brauer in Startlöchern
Geschrieben am Montag, 26. Juli 2004 von hobbybrauer |
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Rainer schreibt: "Bier aus der Kunststoffflasche? Vor Jahren hätten sich deutsche Biertrinker bei diesem Gedanken noch geschüttelt. Doch inzwischen ist zumindest bei den Discountketten Bier in der PET-Halbliterflasche bundesweit im Angebot. Und die sogenannten Premium-Brauer?
Marktführer Krombacher aus dem Siegerland will die "Entwicklung abwarten", so der geschäftsführende Gesellschafter Bernhard Schadeberg. Die Sauerländer Veltins-Brauerei "bereitet sich vor, bestellt die dafür notwendige Abfüllanlage aber vorerst nicht", so Veltins-Generalbevollmächtigter Michael Huber. Doch es sind längst nicht mehr nur Billigmarken, die in PET-Flaschen abgefüllt werden und so die ehedem beliebte Dose ersetzen, auch Bitburger ist inzwischen samt Tochter König am KunststoffBiermarkt präsent. Und eines ist für Premium-Brauer wie Huber klar: "Niemand kann sich einem Trend verschließen." Und so sind denn auch im jüngsten Investitionsprogramm von Veltins auch Vorbereitungen enthalten, um ein Aufspringen auf einen PET-Trend binnen sieben Monaten möglich zu machen - derzeit würde man neun Monate benötigen. Eine PET-Abfüllanlage würde etwa 15 Millionen Euro kosten. Bislang ist sie nicht bestellt worden, sagt Huber, denn noch wird der Markt ja nur beobachtet. Stand früher bei deutschen Brauern die Sorge um den Erhalt der "Frische" des Gerstensaftes im Vordergrund von Überlegungen in Sachen Kunststoffflasche, so werden heutzutage gelegentlich schon einmal "tiefenpsycholigische" Aspekte zur PET-Abwehr angeführt. So weiß Veltins-Geschäftsführer Volker Kuhl von Studien zu berichten, wonach viele Biertrinker mit dem "Plop"-Geräusch beim Entfernen des Kronkorkens von der Glasflasche den "Übergang von der Arbeit in die Freizeit" verbinden, kann vom "Eindruck" manches Konsumenten erzählen, dass eine gekühlte PET-Bierflasche einfach nicht kalt sei usw usw. Aber gab es nicht ehedem eine ähnliche Diskussion, als der traditionelle Bügelverschluss der Bierflasche dem Kronkorken weichen musste? Und so müssen alle Brauer derzeit abwägen, ob sie eine teure PET-Infrastruktur aufbauen wollen. Oder mit Hubers Worten: "Kommt der Trend - und wenn ja: Wann?" Und die Entscheidung wird für einen Markt gefällt, der insgesamt schrumpft. Billigbiere laufen in Deutschland zunehmend den sogenannten "Markenbieren" den Rang ab. Selbst die vertraute "Phalanx" der Premiumbrauer wird derzeit offenbar gesprengt: In den ersten Monaten dieses Jahres haben südwestfälischen Privatbrauer Krombacher und Veltins zulegen können (und daneben vor allem Becks mit seiner starken Orientierung Richtung Ausland), während Bitburger und König (inzwischen in einem Hause vereint) und vor allem Warsteiner an Absatz verloren. Bei Mineralwasser dominiert heute die Kunststoffflaschen den Bereich der etwas teureren Wässerchen, während viele Billigwasser "im Glas" angeboten werden. Hubers Schreckgespenst wäre es, wenn dies sich auch am Biermarkt entstellte. Aber zum Glück "ist das zur Zeit überhaupt kein Thema", seufzt der Veltins-General. Peter Bauer aus westfaelische-rundschau.de"
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