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Ehrenfelder Alt - Blasphemie?
Geschrieben am Donnerstag, 25. November 2004 von hobbybrauer |
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Colin schreibt: "Gestern im "Kölner Stadt-Anzeiger" zu lesen: "Das grenzt ja an Blasphemie" von TOBIAS MORCHNER, 24.11.2004 Seit zwei Wochen fließt in Peter Essers "Braustelle" in der Christianstraße selbst gebrautes Altbier. Peter Esser hat wirklich Mut. Er ist Braumeister, betreibt in Ehrenfeld die "Braustelle" und braut in seinen Kesseln - Altbier. Und das direkt vor den Augen seiner Gäste. Die Brauanlage ist, nach Essers Angaben, Kölns kleinste Brauerei und nur durch ein dünnes Band vom Schankraum getrennt. "Ehrenfelder Alt" nennt Esser seine neuste Kreation, die er neben seinem selbst gebrauten Helios-Kölsch und Weizen ganz selbstverständlich an seine durstigen Gäste ausschenkt.
"Ich bin gebürtiger Düsseldorfer, lebe aber seit zehn Jahren in Köln. Weil ich kaum Zeit habe, in meine Heimatstadt zu fahren, um da Alt zu trinken, habe ich entschieden, es einfach selber zu machen", sagt der Diplom-Braumeister. Seit dem 5. November fließt aus seinen Zapfhähnen das dunkle, herbe Altbier. "Ein bisschen mulmig war mir bei der Einführung schon zumute", gesteht Esser, "doch dann habe ich mir gedacht: Wenn es niemand haben will, trink ich es halt alleine." An den ersten Tagen war die Sache mit dem Altbier vor allem für seine Stammgäste ein echter Schlag ins Gesicht. "Ich musste mir einiges anhören", erzählt Esser, "von Sprüchen wie: »Wir sind dir wohl nicht katholisch genug!« über »Jetzt müssen wir auch noch Feindes-Bier trinken«, bis hin zu »Das grenzt ja an Blasphemie« war alles dabei." Doch die Aufregung der Kölsch-Gemeinde legte sich oft nach dem ersten Schluck vom Ehrenfelder Alt. Die 300 Liter, die Esser vor zwei Wochen gebraut hat, sind jedenfalls schon fast weg. Zwei Euro kostet das 0,3 Liter Glas Alt, 3,30 Euro der halbe Liter. Ist die Alt-Einführung in seiner Wirtschaft letztlich gut über die Bühne gegangen, steht der eigentliche Härtetest für den 36-Jährigen noch aus. In der kommenden Woche findet der regelmäßige Stammtisch aller Kölner Braumeister statt. "Ich bin schon jetzt gespannt, was die Kollegen zu meiner Idee sagen werden", sagt Esser. Es ist nicht das erste Mal, dass die Kölsch-Braumeister bei den Rezepten des Düsseldorfers kräftig schlucken müssen. Esser sagt: "Ich habe fast jeden Monat ein Spezialbier im Angebot. Ein Sommerweizen, das mit Koriander gewürzt ist zum Beispiel. Da müssen die Traditionalisten schon hart im Nehmen sein", sagt der Brauer. Seit fast drei Jahren gibt es die urige Eckkneipe in der Christianstraße. Wieder in einen "normalen" Brauereibetrieb zurückzukehren kommt für Peter Esser nicht mehr in Frage. "Da ist alles so automatisiert. Das wär nichts mehr für mich." Braumeister Peter Esser (36) ist wirklich mutig. Neben seinem selbstgebrauten "Helios-Kölsch" stellt er jetzt in seiner "Braustelle" auch "Ehrenfelder Altbier" her. "
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