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Sturm im Bierglas: Hollmann kauft Bolten
Geschrieben am Donnerstag, 09. Juni 2005 von hobbybrauer

Interessantes zum Bier und Bierbrauen Rainer schreibt:
"Ex-Hannen-Geschäftsführer will das Familienunternehmen ausbauen bei Kapazitäten und Personal.

Mönchengladbach. Als Geschäftsführer von Hannen hatte er sich die Zähne an Bolten ausgebissen, es in seiner Funktion als Vorstandschef bei Brau und Brunnen vor einigen Monaten noch einmal mit einem Übernahmeangebot versucht. Jetzt war Michael Hollmann erfolgreich: Hans-Otto Bolten (53) hat Michael Hollmann (47) am späten Montagabend die Korschenbroicher Bolten-Brauerei verkauft.
Der Mönchengladbacher Unternehmer übernahm nicht nur das Brauereigelände an der Rheydter Straße, sondern auch die Rezepte und Markenrechte.



Bolten Alt wird es weiter geben, die Familie Bolten nach sieben Bier-Brau-Generationen aber nichts mehr mit der ältesten Altbierbrauerei der Welt zu tun haben. "Der Biermarkt hat sich in den vergangenen fünf Jahren verändert. Es ist ein Preisdruck entstanden, unter dem eine kleine Brauerei wie Bolten nicht mehr mithalten kann", sagt Hans-Otto Bolten, der seine 18 Mitarbeiter Mittwochmittag über den Verkauf unterrichtete und sich nun "branchenverwandt" orientieren will.

Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart. "Es waren faire Verhandlungen. Es hat beiden etwas wehgetan", sagt Hollmann. Der ehemalige Brau-und-Brunnen-Chef weiß, "dass es eine schwierige Kiste" wird, für ihn ist das Altbierglas aber nicht halbleer, sondern halbvoll.

"In einer Zeit, in der kleine Altbierbrauereien oft nur noch Anhängsel großer Brauereien sind, haben Nischenbrauereien eine echte Chance. Geiz ist geil, aber irgendwann reicht es. Antizyklisch zu handeln ist manchmal gar nicht so verkehrt", meint der Vater von vier Kindern.

Bolten produziert bei einem Jahresumsatz von 2,7 Millionen Euro derzeit 20 000 Hektoliter eigenes und 10 000 Hektoliter fremdes Bier im Jahr, ausgelegt ist die Anlage aber für 120 000 Hektoliter jährlich. Eine Kapazität, die Hollmann in Zukunft wieder ausschöpfen will. "Wir werden richtig Gas geben. Ich kenne eine Menge Kunden, setze auf Qualität und die Region wir sind eine Altbierregion", trommelt der Bier-Experte.

Hollmann baut auf Boltens Bügelflaschen und das Potenzial der Weizenbiersorte "Ur Weizen". "Flensburger hat es mit der Bügelflasche vorgemacht", nennt Hollmann sein Vorbild. Abschauen will er sich aber auch etwas in Düsseldorf. Wie "Schumacher" oder "Uerige" soll seine neue Brauerei das Bier künftig auch selbst ausschenken.

Das Brauerei-Gelände soll dazu zur Erlebniswirtschaft mit Brauereihaus im Brauturm und großem Biergarten ausgebaut werden. "Ich werde richtig investieren. Zu allererst in die Anlagen", sagt Hollmann. Alle 18 Mitarbeiter hat der neue Chef übernommen. "Mittelfristig werden wir zehn bis 20 neue Arbeitsplätze schaffen."

Blickt man auf Hollmanns Vita, ist sein Einstieg bei Bolten in etwa so, als wenn der ehemalige Präsident von Schalke 04 aus Leidenschaft die Sportfreunde Neersbroich kauft.

Für Hollmann hinkt dieser Vergleich jedenfalls nicht: "Ja, es ist so etwas wie mein Lebenstraum. Ich habe schon bei Brau und Brunnen erfahren dürfen was es bedeutet, sehr frei agieren zu können. Ich glaube, dass ich hier etwas bewegen kann. Wollen wir doch mal schauen, in welcher Liga die Sportfreunde bald spielen, Schalke kann nicht mehr weit nach oben."


09.06.05
Von Boris Inanici
Mönchengladbach
aus wz-newsline.de"

 

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