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Schwarzenbeker Schwarzbier: Handgemacht im Eigenheim
Geschrieben am Montag, 27. Juni 2005 von hobbybrauer |
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Rainer schreibt: "Schwarzenbek hat seinen eigenen Bierbrauer. 25 Sorten hat Damir Markovic bereits angesetzt. Das Bier vom Fass macht Lust auf mehr. Schwarzenbek - Damir Markovic kann einem den Feierabend versauen. Ein, zwei Schluck von seinem selbst gebrauten Bier reichen, um auf den Geschmack zu kommen. Wer das gekostet hat, möchte auch brauen zu können.
Zu Hause auf dem heimischen Sofa kommt der Ärger. Plötzlich schmeckt das gewohnte Bier nicht mehr. Derb und flach kommt einem der Geschmack aus der Flasche vor. "Wie das Land, so ..." verspricht die Werbung. Wie auch immer: Damir Markovic braut in Schwarzenbek etwas Besonderes zusammen. 25 Sorten hat der Selbstversorger schon erprobt. Immer auf der Suche nach dem besten Geschmack. Zur Zeit bietet er Weizenbier, ein Pilsener, Schwarzbier und Ale an. Alles im Fass zu 10, 30 oder 50 Liter. Nur ganz besondere Freunde bekommen auch eine Flaschenabfüllung. Selbst brauen, das klingt verwegen, immer noch etwas sündig und illegal. Ganz anders der Eindruck in Schwarzenbek: Der Kroate bewohnt ein unauffälliges, gepflegtes Einfamilienhaus, viel roter Backstein ist zu sehen und eine alte BMW in der Garage. Der rote Porsche unterm Carport lässt vermuten, dass der Bewohner hier am Rande des Sachsenwaldes am Erfolg orientiert ist. "Vor vier Jahren habe ich mich bei einem Kollegen infiziert", sagt der Bierfreund. Wochenlang habe er sich das nötige Fachwissen angelesen. Bei welcher Temperatur, unter welchem Druck und wie lange darf der gelbe Saft gären? "Theoretisch wusste ich, wie gebraut wird, aber in der Praxis ist es viel schwieriger", sagt der Fachmann. Wer die Anlage in dem kleinem Anbau sieht, versteht das: Verwirrend viele Schläuche, Rohre, Hähne sind nötig, um Bier zu brauen. Ohne seinen Freund Vasilic Slavisa wäre es allerdings nie so weit gekommen. Immer, wenn es etwas zu schweißen gab, half der Serbe aus. Nur so konnten die Kosten mit etwa 4000 Euro in einem erträglichen Rahmen gehalten werden. Trotzdem: Aller Anfang ist mühsam - zunächst muss die Gerste, die der Brauer Malz nennt, gemahlen und mit Wasser vermengt werden. Die entstehende Flüssigkeit, die Würze, kocht der Brauer mit dem Hopfen zusammen auf. Nach dem Abkühlen kommt endlich die Hefe dazu, jetzt gärt es im Tank, jetzt beginnen die Bakterien ihr berauschendes Werk und produzieren Alkohol. Je nach Bierart dauert dieser Prozess bis zu sechs Tage. Verkoster müssen sich leider immer noch etwas gedulden, denn das Bier muss jetzt noch bis zu acht Wochen in geschlossenen Lagertanks und bei Temperaturen um den Gefrierpunkt nachgären und reifen. "In der Großbrauerei dauert das ganze elf Tage", sagt Markovic. Wenn das Bier dann noch gefiltert und haltbar gemacht wurde, sei der Geschmack raus, so der Kleinbrauer. So behandelt, könne das Massenprodukt allerdings auch in der prallen Sonne gelagert werden. Eine Behandlung, die das Schwarzenbeker Gebräu nicht verträgt. "Die restliche Hefe würde sofort wieder reagieren", prophezeit der Kenner. Obwohl das Bier nach dem deutschen Reinheitsgebot gebraut wurde, lebt es. Allerdings sollte die verminderte Haltbarkeit kein Problem sein. Wer so leckeres Bier im Hause hat, gewinnt schnell neue und durstige Freunde. Von Ulf-Kersten Neelsen, LN aus www.ln-online.de"
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