Hallo Dieter!
Zwischen Dolden- und Pelletansatz sollte ein gewisser Unterschied
entstehen, da Dolden mehr "Grünzeug" hat, woraus sich ja auch Stoffe im
"Aufgesetzten" lösen.
Die Obergärige arbeitet zumindest "schneller". Bei einer Brauerei in der
weiteren Umgebung haben sie einen Bierbrand, der aus deren Doppelbock
gebrannt wird.
Da hier in der Gegend obergärig (außer dem unvermeidlichen Weizen) eher
unbekannt ist, dürfte dieser Doppelbock (19% STW) untergärig sein.
Und ist sicherlich auch keine spezielle Charge, dazu ist der Brand auch
viel zu teuer, daß da viel umgesetzt wird, denke ich.
Ich selbst kenne diesen Brand aber nicht.
Wenn Du hochvergärbare Würze nur zum Brennen machen und ohne technische
Enzyme arbeiten willst, würde sich eine Hauptmaische anbieten, die zunächst
praktisch nur Dextrine produziert und nach einer Abkühlung (ggf. mit kalten
Brauwasser) eine Zusatzschüttung, die in den niedrigen 60ern daraus Maltose
macht.
Wenn Enzyme kein Problem sind, böte sich der
brennereitechnische Weg an, nach einer Rast um 72°C evt.
abkühlen und ein Verzuckerungspräparat dazu.
Solche Enzyme müßte aber die Brennerei auch haben, falls sie auch
Kornbrände machen.
Im Schmickl wird bei der Geistbereitung ein Aromakorb in die Brennblase
oberhalb der Flüssigkeit eingebracht, der vom Alkoholdampf durchströmt wird
und so die ätherischen Öle aus der Einlage mitgenommen werden.
...das wäre dann aber eher Richtung "Hopfenbrand" und nicht "Bierbrand",
aber vielleicht trotzdem überlegenswert, da noch ein bißchen zu "pimpen".
Im Schmickl ist auch das Brennen von (normalem) Bier beschrieben, das muß
dann zwei mal gebrannt werden, um auf die spirituosentypischen 40% zu
kommen.
Falls Interesse besteht: hier der
Bierbrand, vielleicht verraten Sie Dir die Brennerei, wo
sie ihn machen lassen oder können Dir sonst Tips geben.
Uwe
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