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Autor: Betreff: Kräusen nicht abgeschöpft, Bier zu bitter?
Posting Freak
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djmoehre
Beiträge: 756
Registriert: 8.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
smilies/puzzled.gif erstellt am: 18.4.2011 um 19:30  
Hallo,

ich schöpfe eigentlich immer direkt nach ankommen der Gärung bei meinen Bieren (alle Obergärig) die Kräusen incl. diesen Braunen klebrigen Bitterstoffen ab. Das ganze dann so 2 bis 3 mal, bis keine extrem hohen Kräusen mehr entstehen.
Bei einem Sud (Kölsch) hatte ich aus Zeitgründen keine Möglichkeit, dass rechtzeitig zu machen, und ich habe nach 3 TAgen Gärung nur noch ein paar Reste von dem braunen Zeug auf der Oberfläche absammeln können.
Nun, nach Gärung, Nachgärung und Reifung scheint mir dieses Bier doch sehr bitter. Es ist außerdem ein nicht armoatischer nur fies-bitterer Geschmack. Viel zu intensiv für die angestrebten 24IBU.
Kann das wirklich daran liegen, dass ich das braune Zeug nicht rechtzeitig abgeschöpft habe? Geht das wieder in Lösung?

Vielen Dank und Grüße
Maddin
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Biertrinker
Beiträge: 1206
Registriert: 26.5.2006
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 18.4.2011 um 21:07  
hallo Maddin,

ich muss ganz ehrlich gestehen dass ich das fast immer vergesse die Kräusen abzuschöpfen :redhead: . Ich hatte aber noch nie den von dir erwähnten "fies-bitterer Geschmack" im Bier. Ich denke dein Bier braucht noch ein Weilchen bis es passt.

mfg

Marco
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gschwar
Beiträge: 880
Registriert: 8.7.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 18.4.2011 um 23:03  
Halo Maddin,

ich hab in den 9 Jahren, die ich nun Braue, nicht einmal die Kräusen abgeschöpft.

Ich habe aber immer ausreichend Geduld, was Gärung, Nachgärung und Reifezeit angeht, walten lassen. Das ist ein ganz wesentlicher Punkt.

Ich Habe bei meinem Bier, was ich im Juli des letzten Jahres gebraut habe, extrem lange gebraucht, bis ich es auf Flaschen gefüllt habe. Es war zwar ein untergäriges Bier, aber am grundsätzlichen Prozess ändert das nichts.

Lass dem Bier genügend Zeit, sich zu entwickeln. am besten bei kombinierten Lagertemperaturen so um 0°C und Gärtemperatur.

Ich habe vor einiger Zeit mal ein Alt gebraut, welches am Anfang auch ein gewisses Kratzen im Hals verursacht hatte, das schmeckte dann nach entsprechender Lagerzeit richtig gut! Zu der Zeit kann ich leider keine Angaben mehr machen, die Aufzeichnungen sind leider verschollen. Es war aber sicher länger als 3 Monate (Gärung, Nachgärung + Riefezeit) ...

Gruß Guido
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Senior Member
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Tiroler Hobbybrauer
Beiträge: 332
Registriert: 21.12.2010
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.4.2011 um 09:28  
Hallo Maddin,

Ich kann Guido in allen Punkten recht geben.
Auch ich habe noch nie die Kräusen abgeschöpft, und die meisten meiner Biere sind nach dem Gärprozess leicht kratzig.
Je nach Biersorte und vor allem Stammwürze baut sich dieses Hopfenkratzen zwischen zwei Wochen und mehreren Monaten restlos ab.

Bei einem Märzen mit ca. 12,5 STW ist das Bier nach vier Wochen Kaltlagerunr perfekt, bei einem Weizen dauert es drei Wochen, bei einem Kräftigen Bock lagere ich 8 Wochen bis eben mehrere Monate.

liebe Grüße aus dem Tirolerland, Christian


____________________
ältestes Bierlager: Bieramiden in Ägypten . . ..
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HansMeiser
Beiträge: 704
Registriert: 7.8.2008
Status: Offline
red_folder.gif erstellt am: 19.4.2011 um 09:37  
Ob es jetzt einen großen effekt hat weiß ich nicht, ich weiß aber das einige bekannte Brauautoren, wie der Hanghofer, ebenfalls die Kräusen abheben.
Ich persönliche würde aber denken das der effekt nicht sehr groß ist. was sich verfestigt hat schwimmt dann am ende oben auf oder sinkt ab. Man sollte aber so oder so noch mal umdrücken oder durch ein tuch geben, um das zeug loszuwerden.

Hans


[Editiert am 19.4.2011 um 09:39 von HansMeiser]
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djmoehre
Beiträge: 756
Registriert: 8.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
smilies/thumbup.gif erstellt am: 19.4.2011 um 10:25  
Vielen Dank für alle eure Antworten!!!

:thumbup: :thumbup: :thumbup:
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Moderator
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Boludo
Beiträge: 9432
Registriert: 12.11.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.4.2011 um 10:26  
Ich nehm die immer ab, wenn es geht.
Wer die mal probiert hat weiß, wie eklig die schmecken und so was brauch ich nicht im Bier.
Das ist der eigentlich große Vorteil der offenen Gärung, dass man an die Kräusen rankommt und manche Brauereien schwören auf das Entfernen der Kräusen.

Stefan


[Editiert am 19.4.2011 um 10:26 von Boludo]
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Moderator
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Erlenmeyer
Beiträge: 2659
Registriert: 24.8.2007
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.4.2011 um 11:03  
Früher wurde das Zeug "Braunhefe" genannt und in den offenen Gärbottichen abgeschöpft.

Das macht die Brauindustrie in den ZKFs nicht. Allerdings hat Anheuser-Busch spezielle Gärbehälter konstrieren lassen, in denen eine Entfernung möglich sein soll. Weiß leider nichts näheres darüber.

In unseren Dimensionen denke ich, ist das Abschöpfen nur bei feinsten ug-Bieren notwendig, wie einem Pils z.B.

Grüße

Hans


[Editiert am 19.4.2011 um 11:04 von Erlenmeyer]



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"Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Senior Member
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pippen
Beiträge: 311
Registriert: 5.1.2009
Status: Offline
smilies/question.gif erstellt am: 19.4.2011 um 11:22  
Hm, hab das auch noch nie gemacht. Schöpft ihr dann einfach alles weg oder nur die schmierigen, braunen Teile?


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www.brauerei-dagmersellen.ch
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djmoehre
Beiträge: 756
Registriert: 8.4.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.4.2011 um 13:11  
Ich schöpfe immer den Schaum incl. den braunen Flecken mit einem größeren Küchensieb ab. So erwischt man garantiert alles.
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Kurt
Beiträge: 2795
Registriert: 2.9.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 19.4.2011 um 13:23  
In einer kürzlich gesehenen TV-Doku (war glaub ich hier verlinkt), wurde vom Besitzer der Brauerei, die Möglichkeit des Abschöpfens bei einer offenen Hauptgärung, als großer Vorteil angepriesen. Ich mach es auch immer, da ich in leicht zugänglichen Eimern vergäre. Es macht kaum Arbeit, also warum nicht? Scheiße schmecken tun die Harze auf jeden Fall. Außerdem pappen sie wie blöd an den Wänden des Eimers. Einmal anetrocknet wird´s nur noch schlimmer. Was bei der Gärung entfernt wird, kann nicht festbacken ;)
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Unimog
Beiträge: 148
Registriert: 17.3.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.4.2011 um 13:19  
Hallo,

ein guter Freund von mir ist Braumeister in einer Brauerei.
Die schöpfen das Zeug auch nicht ab.

Ich pers. schöpfe die Kräusen nur ab wenn sie mir unsymphatisch sind! :-)
Ich denke es besteht beim Abschöpfen auch die Gefahr Fremdkeime einzubringen.

Bei Pils, wie weiter oben schon erwähnt, schöpfe ich sie auch immer ab.

Aber ehrlich gesagt habe ich noch keine Unterschiede am Bier feststellen können.

Gruß,
Jan
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Roemer46
Beiträge: 336
Registriert: 12.3.2009
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 25.4.2011 um 21:02  
Ich schöpfe die Kräusen auch ab. Sie schmecken total bitter. Zum Abschöpfen nehme ich so eine Schaumkelle aus dem Küchenzubehörhandel, die vorher mit Essigsäure desinfiziert wird. Ich hatte noch nie dieses von Kollegen beschriebene Kratzen. Wir vergären immer untergärig.

Gruß Uwe
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