Junior Member Beiträge: 33 Registriert: 20.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2004 um 11:56 |
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Hallo an alle,
habe am Wochenende mit einem Freund den ersten Brauvorgang durchgeführt.
Wir haben lt. Rezept (selbst geschrotet und gemaischt) auf ein dunkles
Weizenbier abgezielt und bisher haben die Spindelergebnisse, Geschmacks-
und Jodproben auch erstaunlich gute Ergebnisse gebracht. Das Bier gärt nun
fleißig im luftdichten Gäreimer mit Gärröhrchen. Nun habe ich eine Frage
zum Nachwürzen.
Vorab sei bemerkt, wir aus unwissenheit keine Würze vor dem Hefen
abgenommen und eingefroren die wir nachher beim Abfüllen in Flaschen
zugeben könnten um die Nachgärung in Schwung zu bringen und somit CO2 zu
bilden.
Wir wollen nach Abschluss der Hauptgärung in 0,5 L Bügelflaschen umfüllen.
Jetzt habe ich hier schon häufiger gehört, dass man Zucker zugeben sollte
(ersetzt dann wohl die Würze). Meine Frage nun:
Es ist doch richtig, dass die Zuckerzugabe nur notwendig ist wenn man die
Hauptgärung schon länger abgeschlossen hat (d.h. wenn man bereits seit
einigen Tagen keinen Gärvorgang mehr feststellen kann). Im Umkehrschluss
heisst dies dann doch, dass bei einer "rechtzeitigen" Umfüllung in Flaschen
auf den Zucker verzichtet werden kann. Gibt es hier eine Faustregel an die
man sich halten sollte - kann ich irgendwie ein Messergebnis erzielen um
festzustellen ob man zugeben muss oder nicht ??? Ich möchte doch ganz gerne
verhindern dass mir die Flaschen alle um die Ohren fliegen bzw. dass keine
Kohlensäure drin ist.
Danke für eure Hilfe und entschuldigt wenn ich irgendwelche Begriffe
durcheinandergeschmissen habe.
P.S.: Da fällt mir noch eine Frage ein. Der Gärvorgang hat wunderbar
begonnen, nur habe ich festgestellt dass die Würze für die obergärige Hefe
(lt. Verpackung Trockenhefe 18-22 Grad) in den ersten 10 Stunden etwas zu
warm gelagert war, bei ca. 26 Grad. Welche Auswirkungen (außer dem
schnelleren Beginn der Gärung) hat dies ???
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Gast
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erstellt am: 20.12.2004 um 12:25 |
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Hallo und willkommen in der Runde,
deine Überlegungen sind völlig richtig.
Es gibt hauptsächlich zwei Verfahren:
1. Man wartet bis die Gärung abgeschlossen ist und startet danach einen
zweiten Gärvorgang
indem man Speise oder Zucker dem Sud hinzufügt.
Vorteil: den Zeitpunkt des Nachfütterns kann man selbst festlegen
und anhand der Menge
kann man den späteren CO2-Gehalt gut steuern.
Nachteil: die Gesamt-Gärdauer verlängert sich um die Zeit der
Nachgärung. Genügend Speise muss vorher eingefroren werden. Gefahr der
Infektion durch die Speise.
Bei Verwendung von Zucker eine Erhöhung des Alkoholwertes.
2. Grünschlauchen: Nachdem man die Hefe zugesetzt hat entnimmt man einen
kleinen Teil Würze und stellt diese warm. Durch das Warmstellen vergärt
diese Probe schneller als der Hauptsud (Schnellvergärprobe). Dadurch
erfährt man noch voe Gärende des Hauptsudes wie hoch der Endvergärgrad sein
wird.
Jetzt jkann man 1°Plato vor Endvergärung abfüllen. Dieses eine Plato reicht
aus um im Endbehälter genügend CO2 zu erzeugen.
Vorteil: kürzere Gesamtgärdauer. Weniger Infektionsrisiko.
Nachteil: schwierig den genauen Zeitpunkt zu erwischen., man muss
ständig kontrollieren ob der gewünschte Wert schon erreicht ist.
Einfacher wird es beim Grünschlauchen, wenn man einen Druckbehälter zur
Nachgärung hat an welchem ein Spundapparat angebracht ist.
Da kann man schonmal etwas früher abfüllen und lässt den CO2-Überschuss am
Spundventil ab. Zitat: | Der Gärvorgang hat wunderbar begonnen, nur habe ich
festgestellt dass die Würze für die obergärige Hefe (lt. Verpackung
Trockenhefe 18-22 Grad) in den ersten 10 Stunden etwas zu warm gelagert
war, bei ca. 26 Grad. Welche Auswirkungen (außer dem schnelleren Beginn der
Gärung) hat dies ??? |
Dein Bier vergärt etwas
schneller, ansonsten hat das bei obergäriger Hefe keine grossen
Auswirkungen.
Prinzipiell gilt, je wärmer eine Hefe vergärt, desto mehr unerwünschte
Nebenprodukte erzeugt sie, z.B. Fuselalkohole welche am nächsten Tag einen
dicken Kopf machen.
sodenn, allzeit gut Sud
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2004 um 12:43 |
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Willkommen z-mue,
heavybyte hat eigentlich alles Wichtige geschildert.
Ich habe beides ausprobiert und empfehle eindeutig die Methode mit dem grün
schlauchen (Abfüllen bei ca 1% Differenz zum Endvergärungsgrad).
Beachte beim Spindeln von Endvergärungsgrad und 'aktuellem' Vergärungsgrad
möglichst genau die Temperatur (normalerweise sind die Spindeln auf 20 Grad
'geeicht'). Außerdem habe ich das zu spindelnde Bier vor dem Messen immer 2
-3 mal durch einen Kaffeefilter laufen lassen, um möglichst viel CO2 -
Bläschen herauszubekommen, die der Spindel Auftrieb geben würden und so das
Ergebnis verfälschen.
Viel Erfolg !
Tino
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Antwort 2 |
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Junior Member Beiträge: 33 Registriert: 20.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2004 um 13:40 |
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Ich möchte noch eine Frage nachschieben. Aber erst mal vielen Dank für eure
Hilfe ! Super !!
Eure Argumente pro Grünschlauchen überzeugen mich, allerdings traue ich
mich als purer Anfänger noch nicht da ran, weil ich größte Bedenken habe
dass mein Bier von Keimen befallen wird und nachher nicht zu trinken ist
(Wäre ne kleine Blamage - weil wir uns bei diversen Kumpels schon etwas aus
dem Fenster gelehnt haben ;-) )
Wieviel Zucker sollte man bei einer Flaschengröße von 0,5 L je Flasche
zugeben ? Laut meinen Recherchen (die Hauptsächlich -bevor ich dieses Forum
kennengelernt habe- auf einem Beitrag in der Hobbythek von Jean Pütz aus
den 80-er Jahren basieren) sollte man die Flaschen maximal mit 90 Prozent
befüllen. Allerdings erwähnt Pütz keinen Zucker den man zugeben soll. Pütz
gibt an man sollte in Flaschen umfüllen wenn der Gärschaum in sich
zusammengefallen ist (was ich nicht erkennen kann da mein Gäreimer nicht
transparent ist und ich aus hygienischen Gründen diesen eigentlich nicht
mehrfach während der Gärung öffnen möchte).
Gibt es hier einen Richtwert (Zucker und Menge der Flaschenbefüllung) bzw.
Maßstab an den man sich halten sollte und kann ich mich bei der Beurteilung
ob die Hauptgärung abgeschlossen ist ausschließlich auf die austretenden
(bzw. dann nicht mehr) CO2-Gase verlassen ? Gibt es eine merkliche Anhebung
des Alkoholgehaltes ?
Ich hoffe ich falle hier mit meinen vielen Fragen niemand auf die Nerven
!
Danke für eure Bemühungen !
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2004 um 13:52 |
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Grün Schlauchen in einen Behälter mit Spundapparat ist eigentlich fast
ideal, nur wird man sowas als blutiger Anfänger nicht haben (weder
Spundapparat noch Fässer). Beim grün Schlauchen in Flaschen gibt's noch
einen weiteren Nachteil: mehr Bodensatz. Gehen tut alles, aber nachdem ich
früher ausschließlich grün in Flaschen geschlaucht habe, gehe ich jetzt den
gemütlicheren Weg und fülle mit Speise oder auch Zuckerlösung ab und finde
es sehr entspannend.
Trotzdem: das nächste Bauteil auf der Bastelliste ist ein Spundapparat,
dicht gefolgt vom Gegendruckfüller.
Gruß, Alex.
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Antwort 4 |
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Gast
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erstellt am: 20.12.2004 um 14:09 |
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Hallo ze-mue,
ich verstehe deine Bedenken bezüglich Grünschlauchen nicht, gerade das
Grünschlauchen birgt die wenigsten Infektionsrisiken.
Zum Zucker: wenn du Pils, Lager oder ähnliche untergärige Biere erzeugst,
sollte dein Bier hinterher bei Kühlschranktemperatur etwa 5g/l CO2 haben,
das erreichst du mit etwa 3g Zucker pro Halbe-Liter-Flasche.
Bei Weizenbier und verschiedenen anderen obergärigen Bieren braucht man
etwa 7g/l CO2, was einer Zuckergabe von etwa 4g per Halbe-Liter-Flasche
bedeutet.
Das ist in etwa ein flachgestrichener Teelöffel.
Wenn du in Zukunft mit Speise arbeiten möchtest, dann empfehle ich für die
o.a.erste Gruppe Bier eine Speisegabe von 6-7% und bei der zweiten
Biergruppe von etwa 10%.
Wenn du nun feststellst, dass die Gärung ziemlich abgeschlossen scheint,
dann warte lieber noch ein-zwei Tage, können auch drei sein, bevor du
abfüllst.
Andernfalls könnte es vorkommen, dass das Bier noch unvergorenen
Restextrakt enthält welcher dann mit dem Zucker zusammen Splitterbomben
erzeugt.
Ganz dringend möchte ich dir ans Herz legen eine Bierspindel anzuschaffen,
mit dieser kannst du jederzeit den Zustand deines Bieres ermitteln.
Cheers
allzeit gut Sud
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2004 um 14:13 |
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Zitat: | Gibt es hier einen
Richtwert (Zucker und Menge der
Flaschenbefüllung) |
Die Zuckergabe ist abhängig vom gewünschten Gehalt an CO2 im Bier und
außerdem von der Temperatur - da um so mehr CO2 gelöst ist, je kälter das
Bier zum Zeitpunkt des Schlauchens ist.
Ihr habt ein Weizenbier gemacht, von daher darf es etwas spritziger sein.
Wenn das Bier bei 20°C steht und komplett fertig vergoren ist, würde ich
rund 8-9 Gramm pro Liter zugeben.
Meine Vorgehensweise: Gesamtzuckermenge berechnen, in Wasser auflösen und
aufkochen (aber nicht karamelisieren lassen), abkühlen lassen, dann in ein
Abfüllgefäß vorlegen, Jungbier vorsichtig draufschlauchen und dann in
Flaschen abfüllen.
Gruß, Alex.
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2004 um 14:16 |
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Willkommen z-mue,
Die ersten Sude habe ich mit Trockenmalz in Flaschen abgefüllt Ein guter
Teelöffel hat für eine 0,5er Flasche gereicht. (Altbier) Danach hab ich
immer mit Speise abgefüllt
Gruß
Rainer
[Editiert am 20/12/2004 von Rainer]
____________________
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 33 Registriert: 20.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2004 um 14:25 |
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Entschuldige heavybyte,
du hast natürlich recht mit dem Grünschlauchen. Das habe ich wohl eben noch
nicht so richtig geblickt.
Gruß und Danke für eure Hilfe !
Ze-Mue
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2004 um 15:04 |
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Zitat: | Jetzt kann man 1°Plato
vor Endvergärung abfüllen. Dieses eine Plato reicht aus um im Endbehälter
genügend CO2 zu erzeugen. |
Muss ich das Bier
vorher in ein anderes Gärfass abziehen (engl. "racking"), um die
sedimentierten Hefezellen abzusondern?
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2004 um 15:41 |
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Zitat: | Muss ich das Bier vorher
in ein anderes Gärfass abziehen |
Müssen tut man eigentlich nix. Beim Abfüllen mit Speise etc. mach ich das,
aber eher um eine gute Durchmischung zu bekommen, ohne viel Sediment
aufzuwirbeln. Beim grün Schlauchen ist sowieso noch vergleichsweise viel in
Schwebe.
Gruß, Alex.
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Antwort 10 |
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Junior Member Beiträge: 33 Registriert: 20.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2004 um 16:44 |
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Nach euren Hilfestellungen würde ich nun wie folgt vorgehen (zum
Grünschlauchen will ich mal noch die Finger lassen):
1. Ich gehe auf Nummer sicher dass die Hauptgärung abgeschlossen ist und
warte bis ich feststellen kann, dass keine CO2-Gase mehr ausgestoßen
werden. Besser wohl noch einen zusätzlichen Tag.
2. Ich messe entsprechend Zucker (4g je 0,5 L Flasche - vielleicht etwas
weniger um Splitterbomben zu vermeiden) ab, koche dies kurz auf, und
verteile die Flüssigkeit anteilsmäßig auf die zu füllenden Flaschen.
3. Nun fülle ich vorsichtig das Bier in die Flaschen ab. Wir brauen ein
dunkles Weizenbier, daher wollen wir auf eine weitere Filterung verzichten.
Geschmacklich dürfte dies, verbessert mich wenn ich falsch liege, ohnhin
Änderung bringen.
4. Nach drei bis vier Tagen wollen wir die Flaschen kalt im Keller ablegen.
Als Lagerzeit wurden 1 bis 2 Wochen im Rezept angegeben (Verstehe ich diese
Zeit richtig als Zeitraum nachdem die Flaschen die Gärtemperatur verlassen
haben ?).
Wie gesagt, unser erster Brauversuch, daher gehen wir, dessen sind wir uns
bewusst, bestimmt nicht den optimalen Weg.
Wenn ihr in der oben genannten Vorgehensweise einen offensichtlichen Fehler
entdeckt, würde ich mich sehr freuen wenn ihr mich darauf hinweisen würdet.
Vielen Dank für Eure Mitarbeit !
Gruß
Ze-Mue
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Antwort 11 |
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Gast
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erstellt am: 20.12.2004 um 17:41 |
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Zitat: | 1. Ich gehe auf Nummer
sicher dass die Hauptgärung abgeschlossen ist und warte bis ich feststellen
kann, dass keine CO2-Gase mehr ausgestoßen werden. Besser wohl noch einen
zusätzlichen Tag. |
jepp, oder auch 2
Tage. Zitat: | 2. Ich messe
entsprechend Zucker (4g je 0,5 L Flasche - vielleicht etwas weniger um
Splitterbomben zu vermeiden) ab, koche dies kurz auf, und verteile die
Flüssigkeit anteilsmäßig auf die zu füllenden
Flaschen. |
du kannst getrost den trockenen Zucker
direkt in die Flaschen füllen.
Ein Aufkochen ist nicht notwendig.
Ich habe immer einen gestrichenen Teelöffel mittel eines kleinen Trichters
direkt in jede Flasche gefüllt, dann das Bier drauf und ab. Zitat: | 3. Nun fülle ich
vorsichtig das Bier in die Flaschen ab. Wir brauen ein dunkles Weizenbier,
daher wollen wir auf eine weitere Filterung verzichten. Geschmacklich
dürfte dies, verbessert mich wenn ich falsch liege, ohnhin Änderung
bringen. |
jepp Zitat: | 4. Nach drei bis vier
Tagen wollen wir die Flaschen kalt im Keller ablegen. Als Lagerzeit wurden
1 bis 2 Wochen im Rezept angegeben (Verstehe ich diese Zeit richtig als
Zeitraum nachdem die Flaschen die Gärtemperatur verlassen haben
?). |
Nein, die Nachgärung verläuft bei der
gleichen Temperatur wie die Hauptgärung.
Wenn z.B. deine Hauptgärung eine Woche bei 20° gebraucht hat, dann lässt du
die abgefüllten Flaschen eine weitere Woche bei eben dieser Temperatur
nachgären und dann erst kaltlagern.
Nochmal zum Verständnis: beim Grünschlauchen (so ist es sicher auch in
deinem Rezept vorgesehen und beschrieben), wird nach etwa 90% der Gärzeit
abgefüllt und die restlichen 10% dann in den Flaschen. Zeitliche
Verteilung ungefähr ebenso (wahrscheinlich auch so in deinem Rezept
gedacht).
Du hast insgesamt nur eine Gärzeit.
Wenn du mit Speise oder Zucker abeitest, dann entfachst du ja nach
Abschluss der Hauptgärung eine neue Gärung, welche jetzt auch wieder eine
gewisse Zeit braucht. Deshalb müssen dann die Flaschen nochmal die gleiche
Zeit bei Gärtemperatur gelagert werden.
habe ich mich verständlich ausgedrückt? Zitat: | Wie gesagt, unser erster
Brauversuch, daher gehen wir, dessen sind wir uns bewusst, bestimmt nicht
den optimalen Weg. |
Du bist auf einem guten Weg!
Zitat: | Wenn ihr in der oben
genannten Vorgehensweise einen offensichtlichen Fehler entdeckt, würde ich
mich sehr freuen wenn ihr mich darauf hinweisen würdet.
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jepp, ist hiermit geschehen.
Cheers
[Editiert am 20/12/2004 von heavybyte]
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Junior Member Beiträge: 33 Registriert: 20.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.12.2004 um 21:34 |
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Super - Vielen Dank an alle die mir geholfen haben. Vor allem an heavybyte.
Jetzt liegts wohl nur noch an uns. Danke schön und hoffentlich bald ...
Prost - Auf Euer Wohl !
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Antwort 13 |
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Gast
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erstellt am: 21.12.2004 um 21:14 |
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sorry meistermelber,
ich hatte deine Frage völlig übersehen Zitat: | Muss ich das Bier vorher
in ein anderes Gärfass abziehen (engl. "racking"), um die sedimentierten
Hefezellen abzusondern? |
das ist eine sehr gute
Frage.
also erstmal sollte das Bier mittels der Hefe völlig zu Ende gären. Diese
letzte Plato halt in einem Druckbehälter, damit man auch den nötigen
CO2-Gehalt bekommt.
Was dann geschieht, unterscheidet sich:
obergärige, aromatische Biere bleiben meist auf der Hefe, sind deshalb auch
nicht solange haltbar.
Mit fortschreitender Lagerdauer autolysiert die Hefe, weshalb das Bier
vorher getrunken sein sollte.
untergärige, Pilsner oder Lagerbiere, sollten auf jeden Fall von der Hefe
genommen werden.
Ausnahme sind Gasthausbrauereien und Hobbybrauer welche auch nicht lange
lagern und das Bier 4Wochen nach Gärung direkt aus dem Lagertank
ausschenken. Diese sparen sich das umdrücken.
Ichselbst mache es so, dass Pilsener und Lagerbier (untergärige bei 10°
gärend) nach 10 Tagen (14Tage Gesamtgärdauer) aus dem Gärbehälter in Kegs
abgefüllt wird. Die Kegs werden bei ~1Bar gespundet noch einpaar Tage bei
10° stehen gelassen und dann successive 1° pro Tag abgesenkt bis auf
endgültig 1-2°
nach weiteren 14Tagen drücke ich das Bier um in andere Kegs, sodass das
Hefesediment in den ersteren zurückbleibt.
Jetzt sollte das Bier solange wie geht kalt gelagert werden, was uns
Hobbybrauern natürlich gewisse Schwierigkeiten bereitet.
Der Schwund ist manchmal so gross, dass nach 4Wochen die ganzen 60L
"verdunstet" sind.
Wer also vor hat sein Bier eh nicht sehr lange zu lagern, kann die
Umdrück-Prozedur getrost vergessen.
sodenn allzeit gut Sud
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 21.12.2004 um 21:49 |
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Zitat: | also erstmal sollte das
Bier mittels der Hefe völlig zu Ende gären.
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Fehlt da das Wörtchen "nicht"? Zitat: | nach weiteren 14Tagen
drücke ich das Bier um in andere Kegs, sodass das Hefesediment in den
ersteren zurückbleibt. |
Ich schlauche grün in die
Flaschen. Die Frage sollte also präziser lauten: Sollte ich vor dem
Abschlauchen das Bier in ein anderes Gärfass abziehen? Alex sagt dazu:
Zitat: | Beim grün Schlauchen ist
sowieso noch vergleichsweise viel in
Schwebe. |
Das kann ich nachvollziehen. Also
Abziehen nur, um beim endvergorenen Bier die Speise unterzumischen. Beim
Grünschlauchen ein überflüssiger Arbeitsgang.
Korrekt?
Gruß
Mel ____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 15 |
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Gast
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erstellt am: 22.12.2004 um 06:43 |
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Moin, Zitat: | Fehlt da das Wörtchen
"nicht"? |
nein, fehlt nicht. Ich meinte damit,
die Hefe muss ja drin bleiben sonst stoppt ja die Gärung.
Um also das Bier soweit wie möglich herunter zu gären braucht es Hefe bis
zum Schluss. Zitat: | Ich schlauche grün in die Flaschen. Die Frage sollte also
präziser lauten: Sollte ich vor dem Abschlauchen das Bier in ein anderes
Gärfass abziehen? |
das wird nicht viel nutzen, da
du ja mittels Speise oder Zucker eine zweite Gärung entfachst, welche
wieder jede Menge Sediment erzeugt.
Es wird immerwieder behauptet, beim Grünschlauchen hätte man am Schluss
mehr Sediment in den Flaschen als beim Nachwürzen.
Das kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen.
Beim Grünschlauchen lässt man das Bier in den Flaschen einfach zu Ende
gären und fertig.
Beim Nachwürzen kommt jetzt wieder Futter in die Flaschen und die Hefe
wächst wieder und sedimentiert am Ende.
Einen grossen Unterschied macht das bezüglich der Sediment-Menge nicht,
konnte ich jedenfalls nicht feststellen und ich habe beide Verfahren
angewandt.
Zitat: | Alex sagt dazu:
Beim grün Schlauchen ist sowieso noch vergleichsweise viel in
Schwebe. |
Mein Gegenargument: Mit der Speise
fügst du wieder frische unvergorene Würze deinem Bier hinzu, welche auch
wieder jede Menge Trübung erzeugt.
Dazu ein kleines Rechenbeispiel:
Das Bier braucht bis zur Endvergärung 14 Tage.
Der Grünschlaucher füllt am 11. Tag ab und der Nachwürzer am 14.
Der Nachwürzer hat zunächst soviel Sediment weniger in seinem Bier, wie vom
11. bis zum 14. Tag sich noch absetzt.
Das Bier des Grünschlauchers ist am 14. Tag fertig zur
Kaltkonditionierung.
Das Bier des Nachwürzers bekommt jetzt eine Portion Würze und muss nochmal
eine gewisse Zeit nachgären.
Sollte jetzt das Sediment aus der unvergorenen Würze soviel weniger sein,
als Sediment sich vom 11. bis 14. Tag noch im Hauptsud abgesetzt
hat? Zitat: | Das kann ich
nachvollziehen. Also Abziehen nur, um beim endvergorenen Bier die Speise
unterzumischen. Beim Grünschlauchen ein überflüssiger Arbeitsgang.
Korrekt? |
jepp und Cheers
[Editiert am 22/12/2004 von heavybyte]
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Posting Freak Beiträge: 697 Registriert: 11.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.12.2004 um 09:25 |
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der Reihe nach:
1. Zitat: | du kannst getrost den
trockenen Zucker direkt in die Flaschen füllen |
geht sicher auch, mir ist es aber unwohl dabei weil ich nicht weiß, was
alles auf dem Zucker sitzt - mag aber unbegründet sein. Ich meine, mal
gehört zu haben, daß es bei Zugabe von trockenem Zucker in die Flaschen gut
schäumt - wie verhält es sich da bei der Vorlage von Zucker? Letztlich
dosiere ich einfach lieber Flüssigkeiten per Meßbecher bzw. - falls ich mal
direkt in die Flaschen gebe - per Einwegspritze.
2. Zitat: | obergärige, aromatische
Biere bleiben meist auf der Hefe, sind deshalb auch nicht solange
haltbar. |
die Aussage steht natürlich in krassem Gegensatz zu den Haltbarkeitsangaben
auf belgischen Flaschenbieren. Fehlgeschmack durch Hefeautolyse seh ich
nicht so hysterisch, da ich im eigenen Flaschenbier auch nach Jahren nichts
davon bemerke - mag die Hefe autolysiert sein oder nicht, eingeschenkt wird
blank.
3. Zitat: | Dazu ein kleines
Rechenbeispiel [...] |
sonderlich viel gerechnet hast Du jetzt nicht gerade
Es ist natürlich richtig, daß sich vom 11. bis zum 14. Tag nicht mehr
furchtbar viel mehr absetzt. Je früher der Zeitpunkt des grün Schlauchens
kommt, umso mehr Trub ist in Schwebe. Nach 5- 7 Tagen schaut das Jungbier
einfach noch trüber aus, wenn es da schon geschlaucht werden muß,
sedimentiert das eben alles in den Flaschen. Mir kam es so vor als hätten
meine mit Speise abgefüllten Biere weniger Bodensatz, die Unterschiede
mögen aber marginal sein. Man wird beim Schlauchen auch kaum einen
Sauerstoffeintrag vermeiden können, von daher wird sich die Hefe bei der
Nachgärung auch noch etwas vermehren.
Gruß, Alex.
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Antwort 17 |
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