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Autor: Betreff: Absoluter Neuling hat Frage zum Nachwürzen ?
Junior Member
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Beiträge: 33
Registriert: 20.12.2004
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smilies/question.gif erstellt am: 20.12.2004 um 11:56  
Hallo an alle,

habe am Wochenende mit einem Freund den ersten Brauvorgang durchgeführt. Wir haben lt. Rezept (selbst geschrotet und gemaischt) auf ein dunkles Weizenbier abgezielt und bisher haben die Spindelergebnisse, Geschmacks- und Jodproben auch erstaunlich gute Ergebnisse gebracht. Das Bier gärt nun fleißig im luftdichten Gäreimer mit Gärröhrchen. Nun habe ich eine Frage zum Nachwürzen.

Vorab sei bemerkt, wir aus unwissenheit keine Würze vor dem Hefen abgenommen und eingefroren die wir nachher beim Abfüllen in Flaschen zugeben könnten um die Nachgärung in Schwung zu bringen und somit CO2 zu bilden.

Wir wollen nach Abschluss der Hauptgärung in 0,5 L Bügelflaschen umfüllen. Jetzt habe ich hier schon häufiger gehört, dass man Zucker zugeben sollte (ersetzt dann wohl die Würze). Meine Frage nun:

Es ist doch richtig, dass die Zuckerzugabe nur notwendig ist wenn man die Hauptgärung schon länger abgeschlossen hat (d.h. wenn man bereits seit einigen Tagen keinen Gärvorgang mehr feststellen kann). Im Umkehrschluss heisst dies dann doch, dass bei einer "rechtzeitigen" Umfüllung in Flaschen auf den Zucker verzichtet werden kann. Gibt es hier eine Faustregel an die man sich halten sollte - kann ich irgendwie ein Messergebnis erzielen um festzustellen ob man zugeben muss oder nicht ??? Ich möchte doch ganz gerne verhindern dass mir die Flaschen alle um die Ohren fliegen bzw. dass keine Kohlensäure drin ist.

Danke für eure Hilfe und entschuldigt wenn ich irgendwelche Begriffe durcheinandergeschmissen habe.

P.S.: Da fällt mir noch eine Frage ein. Der Gärvorgang hat wunderbar begonnen, nur habe ich festgestellt dass die Würze für die obergärige Hefe (lt. Verpackung Trockenhefe 18-22 Grad) in den ersten 10 Stunden etwas zu warm gelagert war, bei ca. 26 Grad. Welche Auswirkungen (außer dem schnelleren Beginn der Gärung) hat dies ???
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2004 um 12:25  
Hallo und willkommen in der Runde,

deine Überlegungen sind völlig richtig.

Es gibt hauptsächlich zwei Verfahren:
1. Man wartet bis die Gärung abgeschlossen ist und startet danach einen zweiten Gärvorgang
indem man Speise oder Zucker dem Sud hinzufügt.

Vorteil: den Zeitpunkt des Nachfütterns kann man selbst festlegen und anhand der Menge
kann man den späteren CO2-Gehalt gut steuern.

Nachteil: die Gesamt-Gärdauer verlängert sich um die Zeit der Nachgärung. Genügend Speise muss vorher eingefroren werden. Gefahr der Infektion durch die Speise.
Bei Verwendung von Zucker eine Erhöhung des Alkoholwertes.

2. Grünschlauchen: Nachdem man die Hefe zugesetzt hat entnimmt man einen kleinen Teil Würze und stellt diese warm. Durch das Warmstellen vergärt diese Probe schneller als der Hauptsud (Schnellvergärprobe). Dadurch erfährt man noch voe Gärende des Hauptsudes wie hoch der Endvergärgrad sein wird.
Jetzt jkann man 1°Plato vor Endvergärung abfüllen. Dieses eine Plato reicht aus um im Endbehälter genügend CO2 zu erzeugen.
Vorteil: kürzere Gesamtgärdauer. Weniger Infektionsrisiko.
Nachteil: schwierig den genauen Zeitpunkt zu erwischen., man muss ständig kontrollieren ob der gewünschte Wert schon erreicht ist.

Einfacher wird es beim Grünschlauchen, wenn man einen Druckbehälter zur Nachgärung hat an welchem ein Spundapparat angebracht ist.
Da kann man schonmal etwas früher abfüllen und lässt den CO2-Überschuss am Spundventil ab.
Zitat:
Der Gärvorgang hat wunderbar begonnen, nur habe ich festgestellt dass die Würze für die obergärige Hefe (lt. Verpackung Trockenhefe 18-22 Grad) in den ersten 10 Stunden etwas zu warm gelagert war, bei ca. 26 Grad. Welche Auswirkungen (außer dem schnelleren Beginn der Gärung) hat dies ???

Dein Bier vergärt etwas schneller, ansonsten hat das bei obergäriger Hefe keine grossen Auswirkungen.
Prinzipiell gilt, je wärmer eine Hefe vergärt, desto mehr unerwünschte Nebenprodukte erzeugt sie, z.B. Fuselalkohole welche am nächsten Tag einen dicken Kopf machen.

sodenn, allzeit gut Sud
Antwort 1
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tinoquell
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2004 um 12:43  
Willkommen z-mue,

heavybyte hat eigentlich alles Wichtige geschildert.
Ich habe beides ausprobiert und empfehle eindeutig die Methode mit dem grün schlauchen (Abfüllen bei ca 1% Differenz zum Endvergärungsgrad).
Beachte beim Spindeln von Endvergärungsgrad und 'aktuellem' Vergärungsgrad möglichst genau die Temperatur (normalerweise sind die Spindeln auf 20 Grad 'geeicht'). Außerdem habe ich das zu spindelnde Bier vor dem Messen immer 2 -3 mal durch einen Kaffeefilter laufen lassen, um möglichst viel CO2 - Bläschen herauszubekommen, die der Spindel Auftrieb geben würden und so das Ergebnis verfälschen.

Viel Erfolg !
Tino
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smilies/thumbup.gif erstellt am: 20.12.2004 um 13:40  
Ich möchte noch eine Frage nachschieben. Aber erst mal vielen Dank für eure Hilfe ! Super !!

Eure Argumente pro Grünschlauchen überzeugen mich, allerdings traue ich mich als purer Anfänger noch nicht da ran, weil ich größte Bedenken habe dass mein Bier von Keimen befallen wird und nachher nicht zu trinken ist (Wäre ne kleine Blamage - weil wir uns bei diversen Kumpels schon etwas aus dem Fenster gelehnt haben ;-) )

Wieviel Zucker sollte man bei einer Flaschengröße von 0,5 L je Flasche zugeben ? Laut meinen Recherchen (die Hauptsächlich -bevor ich dieses Forum kennengelernt habe- auf einem Beitrag in der Hobbythek von Jean Pütz aus den 80-er Jahren basieren) sollte man die Flaschen maximal mit 90 Prozent befüllen. Allerdings erwähnt Pütz keinen Zucker den man zugeben soll. Pütz gibt an man sollte in Flaschen umfüllen wenn der Gärschaum in sich zusammengefallen ist (was ich nicht erkennen kann da mein Gäreimer nicht transparent ist und ich aus hygienischen Gründen diesen eigentlich nicht mehrfach während der Gärung öffnen möchte).

Gibt es hier einen Richtwert (Zucker und Menge der Flaschenbefüllung) bzw. Maßstab an den man sich halten sollte und kann ich mich bei der Beurteilung ob die Hauptgärung abgeschlossen ist ausschließlich auf die austretenden (bzw. dann nicht mehr) CO2-Gase verlassen ? Gibt es eine merkliche Anhebung des Alkoholgehaltes ?

Ich hoffe ich falle hier mit meinen vielen Fragen niemand auf die Nerven !

Danke für eure Bemühungen !
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Al
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2004 um 13:52  
Grün Schlauchen in einen Behälter mit Spundapparat ist eigentlich fast ideal, nur wird man sowas als blutiger Anfänger nicht haben (weder Spundapparat noch Fässer). Beim grün Schlauchen in Flaschen gibt's noch einen weiteren Nachteil: mehr Bodensatz. Gehen tut alles, aber nachdem ich früher ausschließlich grün in Flaschen geschlaucht habe, gehe ich jetzt den gemütlicheren Weg und fülle mit Speise oder auch Zuckerlösung ab und finde es sehr entspannend.
Trotzdem: das nächste Bauteil auf der Bastelliste ist ein Spundapparat, dicht gefolgt vom Gegendruckfüller.

Gruß, Alex.
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2004 um 14:09  
Hallo ze-mue,

ich verstehe deine Bedenken bezüglich Grünschlauchen nicht, gerade das Grünschlauchen birgt die wenigsten Infektionsrisiken.

Zum Zucker: wenn du Pils, Lager oder ähnliche untergärige Biere erzeugst, sollte dein Bier hinterher bei Kühlschranktemperatur etwa 5g/l CO2 haben, das erreichst du mit etwa 3g Zucker pro Halbe-Liter-Flasche.

Bei Weizenbier und verschiedenen anderen obergärigen Bieren braucht man etwa 7g/l CO2, was einer Zuckergabe von etwa 4g per Halbe-Liter-Flasche bedeutet.
Das ist in etwa ein flachgestrichener Teelöffel.

Wenn du in Zukunft mit Speise arbeiten möchtest, dann empfehle ich für die o.a.erste Gruppe Bier eine Speisegabe von 6-7% und bei der zweiten Biergruppe von etwa 10%.

Wenn du nun feststellst, dass die Gärung ziemlich abgeschlossen scheint, dann warte lieber noch ein-zwei Tage, können auch drei sein, bevor du abfüllst.
Andernfalls könnte es vorkommen, dass das Bier noch unvergorenen Restextrakt enthält welcher dann mit dem Zucker zusammen Splitterbomben erzeugt.
Ganz dringend möchte ich dir ans Herz legen eine Bierspindel anzuschaffen, mit dieser kannst du jederzeit den Zustand deines Bieres ermitteln.

Cheers

allzeit gut Sud
Antwort 5
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Al
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2004 um 14:13  

Zitat:
Gibt es hier einen Richtwert (Zucker und Menge der Flaschenbefüllung)


Die Zuckergabe ist abhängig vom gewünschten Gehalt an CO2 im Bier und außerdem von der Temperatur - da um so mehr CO2 gelöst ist, je kälter das Bier zum Zeitpunkt des Schlauchens ist.
Ihr habt ein Weizenbier gemacht, von daher darf es etwas spritziger sein. Wenn das Bier bei 20°C steht und komplett fertig vergoren ist, würde ich rund 8-9 Gramm pro Liter zugeben.
Meine Vorgehensweise: Gesamtzuckermenge berechnen, in Wasser auflösen und aufkochen (aber nicht karamelisieren lassen), abkühlen lassen, dann in ein Abfüllgefäß vorlegen, Jungbier vorsichtig draufschlauchen und dann in Flaschen abfüllen.

Gruß, Alex.
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Rainer
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2004 um 14:16  
Willkommen z-mue,
Die ersten Sude habe ich mit Trockenmalz in Flaschen abgefüllt Ein guter Teelöffel hat für eine 0,5er Flasche gereicht. (Altbier) Danach hab ich immer mit Speise abgefüllt
Gruß
Rainer



[Editiert am 20/12/2004 von Rainer]


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smilies/smile.gif erstellt am: 20.12.2004 um 14:25  
Entschuldige heavybyte,

du hast natürlich recht mit dem Grünschlauchen. Das habe ich wohl eben noch nicht so richtig geblickt.

Gruß und Danke für eure Hilfe !

Ze-Mue
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meistermelber
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2004 um 15:04  

Zitat:
Jetzt kann man 1°Plato vor Endvergärung abfüllen. Dieses eine Plato reicht aus um im Endbehälter genügend CO2 zu erzeugen.

Muss ich das Bier vorher in ein anderes Gärfass abziehen (engl. "racking"), um die sedimentierten Hefezellen abzusondern?
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Al
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2004 um 15:41  

Zitat:
Muss ich das Bier vorher in ein anderes Gärfass abziehen


Müssen tut man eigentlich nix. Beim Abfüllen mit Speise etc. mach ich das, aber eher um eine gute Durchmischung zu bekommen, ohne viel Sediment aufzuwirbeln. Beim grün Schlauchen ist sowieso noch vergleichsweise viel in Schwebe.

Gruß, Alex.
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smilies/question.gif erstellt am: 20.12.2004 um 16:44  
Nach euren Hilfestellungen würde ich nun wie folgt vorgehen (zum Grünschlauchen will ich mal noch die Finger lassen):

1. Ich gehe auf Nummer sicher dass die Hauptgärung abgeschlossen ist und warte bis ich feststellen kann, dass keine CO2-Gase mehr ausgestoßen werden. Besser wohl noch einen zusätzlichen Tag.

2. Ich messe entsprechend Zucker (4g je 0,5 L Flasche - vielleicht etwas weniger um Splitterbomben zu vermeiden) ab, koche dies kurz auf, und verteile die Flüssigkeit anteilsmäßig auf die zu füllenden Flaschen.

3. Nun fülle ich vorsichtig das Bier in die Flaschen ab. Wir brauen ein dunkles Weizenbier, daher wollen wir auf eine weitere Filterung verzichten. Geschmacklich dürfte dies, verbessert mich wenn ich falsch liege, ohnhin Änderung bringen.

4. Nach drei bis vier Tagen wollen wir die Flaschen kalt im Keller ablegen. Als Lagerzeit wurden 1 bis 2 Wochen im Rezept angegeben (Verstehe ich diese Zeit richtig als Zeitraum nachdem die Flaschen die Gärtemperatur verlassen haben ?).

Wie gesagt, unser erster Brauversuch, daher gehen wir, dessen sind wir uns bewusst, bestimmt nicht den optimalen Weg.

Wenn ihr in der oben genannten Vorgehensweise einen offensichtlichen Fehler entdeckt, würde ich mich sehr freuen wenn ihr mich darauf hinweisen würdet.

Vielen Dank für Eure Mitarbeit !

Gruß

Ze-Mue
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red_folder.gif erstellt am: 20.12.2004 um 17:41  

Zitat:
1. Ich gehe auf Nummer sicher dass die Hauptgärung abgeschlossen ist und warte bis ich feststellen kann, dass keine CO2-Gase mehr ausgestoßen werden. Besser wohl noch einen zusätzlichen Tag.

jepp, oder auch 2 Tage.
Zitat:
2. Ich messe entsprechend Zucker (4g je 0,5 L Flasche - vielleicht etwas weniger um Splitterbomben zu vermeiden) ab, koche dies kurz auf, und verteile die Flüssigkeit anteilsmäßig auf die zu füllenden Flaschen.

du kannst getrost den trockenen Zucker direkt in die Flaschen füllen.
Ein Aufkochen ist nicht notwendig.
Ich habe immer einen gestrichenen Teelöffel mittel eines kleinen Trichters direkt in jede Flasche gefüllt, dann das Bier drauf und ab.
Zitat:
3. Nun fülle ich vorsichtig das Bier in die Flaschen ab. Wir brauen ein dunkles Weizenbier, daher wollen wir auf eine weitere Filterung verzichten. Geschmacklich dürfte dies, verbessert mich wenn ich falsch liege, ohnhin Änderung bringen.

jepp
Zitat:
4. Nach drei bis vier Tagen wollen wir die Flaschen kalt im Keller ablegen. Als Lagerzeit wurden 1 bis 2 Wochen im Rezept angegeben (Verstehe ich diese Zeit richtig als Zeitraum nachdem die Flaschen die Gärtemperatur verlassen haben ?).

Nein, die Nachgärung verläuft bei der gleichen Temperatur wie die Hauptgärung.
Wenn z.B. deine Hauptgärung eine Woche bei 20° gebraucht hat, dann lässt du die abgefüllten Flaschen eine weitere Woche bei eben dieser Temperatur nachgären und dann erst kaltlagern.

Nochmal zum Verständnis: beim Grünschlauchen (so ist es sicher auch in deinem Rezept vorgesehen und beschrieben), wird nach etwa 90% der Gärzeit abgefüllt und die restlichen 10% dann in den Flaschen. Zeitliche Verteilung ungefähr ebenso (wahrscheinlich auch so in deinem Rezept gedacht).
Du hast insgesamt nur eine Gärzeit.

Wenn du mit Speise oder Zucker abeitest, dann entfachst du ja nach Abschluss der Hauptgärung eine neue Gärung, welche jetzt auch wieder eine gewisse Zeit braucht. Deshalb müssen dann die Flaschen nochmal die gleiche Zeit bei Gärtemperatur gelagert werden.

habe ich mich verständlich ausgedrückt?
Zitat:
Wie gesagt, unser erster Brauversuch, daher gehen wir, dessen sind wir uns bewusst, bestimmt nicht den optimalen Weg.

Du bist auf einem guten Weg!
Zitat:
Wenn ihr in der oben genannten Vorgehensweise einen offensichtlichen Fehler entdeckt, würde ich mich sehr freuen wenn ihr mich darauf hinweisen würdet.

jepp, ist hiermit geschehen.

Cheers

[Editiert am 20/12/2004 von heavybyte]
Antwort 12
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smilies/thumbup.gif erstellt am: 20.12.2004 um 21:34  
Super - Vielen Dank an alle die mir geholfen haben. Vor allem an heavybyte.

Jetzt liegts wohl nur noch an uns. Danke schön und hoffentlich bald ...

Prost - Auf Euer Wohl !
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Gast
red_folder.gif erstellt am: 21.12.2004 um 21:14  
sorry meistermelber,

ich hatte deine Frage völlig übersehen
Zitat:
Muss ich das Bier vorher in ein anderes Gärfass abziehen (engl. "racking"), um die sedimentierten Hefezellen abzusondern?

das ist eine sehr gute Frage.
also erstmal sollte das Bier mittels der Hefe völlig zu Ende gären. Diese letzte Plato halt in einem Druckbehälter, damit man auch den nötigen CO2-Gehalt bekommt.
Was dann geschieht, unterscheidet sich:

obergärige, aromatische Biere bleiben meist auf der Hefe, sind deshalb auch nicht solange haltbar.
Mit fortschreitender Lagerdauer autolysiert die Hefe, weshalb das Bier vorher getrunken sein sollte.
untergärige, Pilsner oder Lagerbiere, sollten auf jeden Fall von der Hefe genommen werden.
Ausnahme sind Gasthausbrauereien und Hobbybrauer welche auch nicht lange lagern und das Bier 4Wochen nach Gärung direkt aus dem Lagertank ausschenken. Diese sparen sich das umdrücken.

Ichselbst mache es so, dass Pilsener und Lagerbier (untergärige bei 10° gärend) nach 10 Tagen (14Tage Gesamtgärdauer) aus dem Gärbehälter in Kegs abgefüllt wird. Die Kegs werden bei ~1Bar gespundet noch einpaar Tage bei 10° stehen gelassen und dann successive 1° pro Tag abgesenkt bis auf endgültig 1-2°
nach weiteren 14Tagen drücke ich das Bier um in andere Kegs, sodass das Hefesediment in den ersteren zurückbleibt.
Jetzt sollte das Bier solange wie geht kalt gelagert werden, was uns Hobbybrauern natürlich gewisse Schwierigkeiten bereitet.
Der Schwund ist manchmal so gross, dass nach 4Wochen die ganzen 60L "verdunstet" sind. :D

Wer also vor hat sein Bier eh nicht sehr lange zu lagern, kann die Umdrück-Prozedur getrost vergessen.


sodenn allzeit gut Sud
Antwort 14
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meistermelber
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red_folder.gif erstellt am: 21.12.2004 um 21:49  

Zitat:
also erstmal sollte das Bier mittels der Hefe völlig zu Ende gären.

Fehlt da das Wörtchen "nicht"?
Zitat:
nach weiteren 14Tagen drücke ich das Bier um in andere Kegs, sodass das Hefesediment in den ersteren zurückbleibt.

Ich schlauche grün in die Flaschen. Die Frage sollte also präziser lauten: Sollte ich vor dem Abschlauchen das Bier in ein anderes Gärfass abziehen? Alex sagt dazu:
Zitat:
Beim grün Schlauchen ist sowieso noch vergleichsweise viel in Schwebe.

Das kann ich nachvollziehen. Also Abziehen nur, um beim endvergorenen Bier die Speise unterzumischen. Beim Grünschlauchen ein überflüssiger Arbeitsgang.

Korrekt?

Gruß

Mel


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I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 22.12.2004 um 06:43  
Moin,
Zitat:
Fehlt da das Wörtchen "nicht"?

nein, fehlt nicht. Ich meinte damit, die Hefe muss ja drin bleiben sonst stoppt ja die Gärung.
Um also das Bier soweit wie möglich herunter zu gären braucht es Hefe bis zum Schluss.
Zitat:
Ich schlauche grün in die Flaschen. Die Frage sollte also präziser lauten: Sollte ich vor dem Abschlauchen das Bier in ein anderes Gärfass abziehen?

das wird nicht viel nutzen, da du ja mittels Speise oder Zucker eine zweite Gärung entfachst, welche wieder jede Menge Sediment erzeugt.

Es wird immerwieder behauptet, beim Grünschlauchen hätte man am Schluss mehr Sediment in den Flaschen als beim Nachwürzen.
Das kann ich aus meiner Erfahrung nicht bestätigen.
Beim Grünschlauchen lässt man das Bier in den Flaschen einfach zu Ende gären und fertig.
Beim Nachwürzen kommt jetzt wieder Futter in die Flaschen und die Hefe wächst wieder und sedimentiert am Ende.
Einen grossen Unterschied macht das bezüglich der Sediment-Menge nicht, konnte ich jedenfalls nicht feststellen und ich habe beide Verfahren angewandt.

Zitat:
Alex sagt dazu:
Beim grün Schlauchen ist sowieso noch vergleichsweise viel in Schwebe.

Mein Gegenargument: Mit der Speise fügst du wieder frische unvergorene Würze deinem Bier hinzu, welche auch wieder jede Menge Trübung erzeugt.

Dazu ein kleines Rechenbeispiel:
Das Bier braucht bis zur Endvergärung 14 Tage.
Der Grünschlaucher füllt am 11. Tag ab und der Nachwürzer am 14.
Der Nachwürzer hat zunächst soviel Sediment weniger in seinem Bier, wie vom 11. bis zum 14. Tag sich noch absetzt.
Das Bier des Grünschlauchers ist am 14. Tag fertig zur Kaltkonditionierung.
Das Bier des Nachwürzers bekommt jetzt eine Portion Würze und muss nochmal eine gewisse Zeit nachgären.
Sollte jetzt das Sediment aus der unvergorenen Würze soviel weniger sein, als Sediment sich vom 11. bis 14. Tag noch im Hauptsud abgesetzt hat?
Zitat:
Das kann ich nachvollziehen. Also Abziehen nur, um beim endvergorenen Bier die Speise unterzumischen. Beim Grünschlauchen ein überflüssiger Arbeitsgang.
Korrekt?


jepp und Cheers

[Editiert am 22/12/2004 von heavybyte]
Antwort 16
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red_folder.gif erstellt am: 22.12.2004 um 09:25  
der Reihe nach:

1.
Zitat:
du kannst getrost den trockenen Zucker direkt in die Flaschen füllen


geht sicher auch, mir ist es aber unwohl dabei weil ich nicht weiß, was alles auf dem Zucker sitzt - mag aber unbegründet sein. Ich meine, mal gehört zu haben, daß es bei Zugabe von trockenem Zucker in die Flaschen gut schäumt - wie verhält es sich da bei der Vorlage von Zucker? Letztlich dosiere ich einfach lieber Flüssigkeiten per Meßbecher bzw. - falls ich mal direkt in die Flaschen gebe - per Einwegspritze.

2.
Zitat:
obergärige, aromatische Biere bleiben meist auf der Hefe, sind deshalb auch nicht solange haltbar.


die Aussage steht natürlich in krassem Gegensatz zu den Haltbarkeitsangaben auf belgischen Flaschenbieren. Fehlgeschmack durch Hefeautolyse seh ich nicht so hysterisch, da ich im eigenen Flaschenbier auch nach Jahren nichts davon bemerke - mag die Hefe autolysiert sein oder nicht, eingeschenkt wird blank.

3.
Zitat:
Dazu ein kleines Rechenbeispiel [...]


sonderlich viel gerechnet hast Du jetzt nicht gerade ;)
Es ist natürlich richtig, daß sich vom 11. bis zum 14. Tag nicht mehr furchtbar viel mehr absetzt. Je früher der Zeitpunkt des grün Schlauchens kommt, umso mehr Trub ist in Schwebe. Nach 5- 7 Tagen schaut das Jungbier einfach noch trüber aus, wenn es da schon geschlaucht werden muß, sedimentiert das eben alles in den Flaschen. Mir kam es so vor als hätten meine mit Speise abgefüllten Biere weniger Bodensatz, die Unterschiede mögen aber marginal sein. Man wird beim Schlauchen auch kaum einen Sauerstoffeintrag vermeiden können, von daher wird sich die Hefe bei der Nachgärung auch noch etwas vermehren.

Gruß, Alex.
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