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Autor: Betreff: Hallo erst mal.
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filius_lupi
Beiträge: 6
Registriert: 7.5.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
smilies/smile.gif erstellt am: 7.5.2011 um 03:07  
Nachdem ich schon einige Zeit das Forum als stiller Leser rege besucht habe, dachte ich mir es wäre angebracht mich auch in dieser Community einzuschreiben. Ich wohne im Burgenland. Jenes östlichste Bundesland Österreichs ist geprägt von der Herstellung erlesensten Weines. Besonders der Rotwein aus meiner Region erfreut sich regem internationalen Zuspruch. Wär ja gar nicht so schlimm, wenns mit der Bierkultur bei uns nur nicht so schlecht bestellt wäre. Kein Wunder! Weit und breit kaum Brauereien. Der Bier-Konsument kommt also lediglich mit Supermarkt- und Einheitsbier in Berührung. Kaum jemandem ist bewusst, dass Bier nicht gleich Bier ist. Mit ein paar Freunden und Bekannten entstand aus diesem Grunde die Kobersdorfer Braumannschaft, ein Verein, der es sich zur Aufgabe gemacht hat eine regionale Bierkultur zu schaffen und zu fördern. Außerdem brauen wir Bier. Mit purem Handwerk und immer das gleiche Rezept (würgs). Würgs deswegen, weil ich die Biervielfalt liebe. Im Verein habe ich nicht sehr viel Zuspruch im Bezug auf neue Rezepte und mehr Technologie. Die Überwiegende Mehrheit besteht auf Brauen in Handarbeit (weils einfach romantischer ist oder so). Beim Brauen für unser jährlich stattfindendes Bierkulinarium konnte ich durchringen ein Honigbier zu versuchen (welches übrigends hervorragend schmeckte). Desweiteren wurde mein Vorschlag angenommen nicht mehr auf einem Holzofen (ja ihr lest richtig), sondern mit Gas zu heizen.

Als Technik-Begeisterter Mensch und als Verfechter der Biervielfalt, habe ich nun beschlossen neben dem vereinsmäßigen Brauen (100 Liter in purer Handarbeit) nun auch bei mir zu Hause einige kleine Sude (20 Liter) zu kreiieren, um meinen Vereinskollegen die Annehmlichkeiten von Rührwerk und Co und die Schönheit der Biervielfalt schmackhaft zu machen. Schließlich lässts sich mit Kleinsuden viel besser experimentieren. Da ist nicht gleich alles verhaut, wenns mal nix wird.

Der Einkochautomat:
Also Einkochtautomat angeschafft und los gings. Erster Testsud (zur Gewöhnung an das Gerät noch in Handarbeit) war gut. Jedoch war ich mit dem Einkochtopf (Emaille) nicht recht zufrieden. Trotz heftigen Rührens schaltete sich das Ding öfter mal ab. ich schätze es liegt am Überhitzungsschutz. Ich hab schon gelesen, dass man den überbrücken kann, aber das ist finde ich keine sehr saubere Lösung. Nach dem Lesen der BedienungsanleitungEN (hab mir online jene Anleitungen von anderen Automaten auch durchgelesen) bin ich zum Schluss gekommen, dass ein Einkochautomat einfach nicht das optimale fürs Maischen ist, denn jene Begebenheiten haben mich zweifeln lassen, dass auch beim Einsatz eines Rührwerkes ständig die Gefahr besteht, dass sich dieser Überhitzungsschutz einschaltet. Womöglich hab ich auch einen schlechten Einkochautomaten.

Recherchen und Überlegungen:
Sei´s drum. Ich habe mich viel informiert und möchte als nächstes das Pumpenbrauen ausprobieren. Besonders HERMS und RIMS habens mir angetan.

Vorausschauende Überlegungen:
Mein Ziel wäre es nämlich die künftige Anlage elektrisch zu betreiben. Zudem möchte ich computerunterstützt arbeiten. Als ehemaliger Software-Entwickler hab ich glaub ich noch ausreichend genug drauf mir ein VB-Programm für eine C-Control-Relaiskarte zu schreiben. Des weiteren soll es nicht bei 20 Litern bleiben. Meine Überlegung ist es (wenn ein entsprechender Testlauf mit 20 Litern vollends geglückt ist) 40 bis 50 Liter mit Heizstäben oder Heizspiralen zu erhitzen. Nach all den Informationen die ich in letzter Zeit gesaugt habe ist eine HERMS oder RIMS Anlage am besten geeignet. Die Speidl-Malzrohr-Variante wäre auch eine Überlegung wert, aber für mich mit zu viel Aufwand verbunden.

Aktuelles Ziel:
.... ist ein 20 Liter HERMS-Sud. Bin gerade dabei mir eine günstige Pumpe zu besorgen. Für kochendes Wasser wird mein Einkochautomat sorgen. Dort drinnen steht die Kupferspirale, in welcher wiederum die Würze durchgepumpt wird. Würzekochen geschieht auch im Einkochautomat. Ich glaube ich habe (fast) alle Informationen besammen, außer ein paar Unklarheiten. Aber vielleicht finde ich hier den ein oder anderen erfahrenen HERMS Brauer den ich löchern darf.

Alsdann, Tschüss derweil.


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Bierfälschen ist so schlimm wie Ehebruch und Wucher. (Martin Luther)
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Holger-Pohl
Beiträge: 2920
Registriert: 1.3.2003
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 7.5.2011 um 11:53  
Hallo filius,
zunächst mal herzlich Willkommen in der Braugemeinde und viel Erfolg für deine Bemühungen.

Als erstes muss ich sagen, dass ich deine Beweggründe durchaus verstehen kann, ich mache auch gerne mal im Sommer ein Nachtbrauen am offenen Kamin wie ich immer sage, aber trotzdem, wenn man regelmäßig brauen möchte, freut man sich auf ein paar technische "Annehmlichkeiten", da man an einem Brautag meist mit genug anderen Problemen fertig werden muss. Also Rührwerk und so ist schon eine Erleichterung. zum Beispiel!

Trotzdem möchte ich nachfragen, wenn du ein IT Spezialist bist, warum du dann was Fertiges kaufen willst, was meistens schweineteuer ist? Hier im Forum gibt es zahrleiche Freds von Experten, die sich ihre Anlage nach eigenen Vorstellungen selbst zusammengezimmert und programmiert haben. Schätze, dass du das dann auch tun könntest, denn die meisten von uns haben ja das Problem, dass sie zwar Hämmern und Montieren können, aber nicht programmieren.

Ich würde also mal auf Suche gehen und eine eigene Kalkulation machen, vielleicht sparst du finanziell soviel am Eigenbau, dass die ersten Sude quasi schon finanziert sind.

Ich persönlich steuere nicht mit Computer, Bei mir werden die Kocher noch manuell ein. und ausgeschaltet und auch das Rührwerk wird noch per Hand schneller oder langsamer geschaltet, somit kann ich dir also da nicht weiterhelfen.

Trotzdem viel Glück bei deinen Technikversuchen und genieße ab und zu auch mal das Lagerfeuerbrauen.

Gut Sud
Holger


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filius_lupi
Beiträge: 6
Registriert: 7.5.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.5.2011 um 09:16  
"Trotzdem möchte ich nachfragen, wenn du ein IT Spezialist bist, warum du dann was Fertiges kaufen willst, was meistens schweineteuer ist?"

Die C-Control ist ja auch nichts "Fertiges". Es handelt sich hierbei lediglich um eine Relaiskarte, welche es ermöglicht Schaltungen vom PC aus zu steuern. Den Schaltplan uns die Software dazu muss man sich erst selber zusammenzimmern.


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nfaa
Beiträge: 576
Registriert: 8.5.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.5.2011 um 09:44  
Hallo Filius,

also auch im Osten Österreichs gibt es Bier :)
Die Pannoniabrauerei Gols hat jetzt erst den 2. Platz bei der Staatsmeisterschaft der Haus- und Kleinbrauerein bei den hellen Lagerbieren gemacht.
Meine Brauerei liegt übrigens auch recht nahe an der Burgenländischen Grenze. Mein Helles war auch unter den Top 8.
Von euch konnte ich leider noch kein Bier probieren. Mineralwasse aus Kobersdorf trinke ich dafür sehr gerne :)
Von eurer Braukommune und den Schlossbräu habe ich, wenn ich mich recht erinnere, auch schon einmal im Burgenland Mitte gelesen...

Das mit der Biervielfalt ist eine super Sache, ich bemühe mich gerade in der Buckligen Welt die Biervielfalt den Leuten nahezubringen.

Gruß, Gerald
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filius_lupi
Beiträge: 6
Registriert: 7.5.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 9.5.2011 um 10:05  
Ja du hast recht. In den letzten paar Jahren haben sich mit den Gründungen der des Kobersdorfer Schlossbräus und dem Golser Bier einiges getan. Es kommt also schön langsam schwung in unser weindominiertes Bundesland.
Die Aktzeptanz des Bieres als Degustationswertes Getränk ist aber meiner Meinung nach noch nicht wirklich vorhanden. Für gute Weine ist jeder bereit viel Geld zu zahlen. Aber beim Bier schaut noch jeder auf den Preis. Weil ein jeder glaubt, dass das Supermarkt-Bier eh das gleiche ist.

Kobersdorfer Schlossbräu kann ich übrigends wärmstens empfehlen!!! Da gibt´s zu gewissen Zeiten auch mal Kostproben von Spezial-Suden.


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