Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2011 um 07:21 |
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Morgen,
ich habe in den letzten Tagen eine Weißbier-Hefe einer lokalen Brauerei
versucht zu züchten. Hat auch ganz gut geklappt, das zeug hat gelebt und
sich offenbar auch vermehrt. Dann habe ich aus meinem Bierkit ein Weizen
angesetzt (5 L - insgesamt circa 690 g Pulver, 200g Zucker - Spindel zeigte
13,5% an). Dazu kamen dann 1 große und 1,5 kleine Holunderblütendoldenund
meine eigene Hefe.
Wenn ich bisher Bier mit dem Kit und der beiliegenden (vermutlich
Billg-)Hefe gemacht habe, hatte ich immer nach 1 Tag eine nette Schaumkrone
im Gärfass, die danach abgenommen hat. Nach 5 Tagen spätestens war die
Gärung durch. Jetzt habe ich seit Donnerstag mittag eine ordentliche
Schaumkrone mit relativ fester Konsistenz (etwa wie Eischnee). Auf der
Schaumdecke hat sich eine Schicht Hefe abgelagert (ist braun oben) und der
Holunder liegt teilweise darin und oben drauf. Habe schon alle paar Stunden
umgerührt, damit der Holunder auch mit dem Bier in Kontakt kommt, aber
spätestens 1 std später habe ich wieder die Schaumschicht.
Ist das normal so? Ist regelmäßiges Umrühren gut?
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2011 um 08:15 |
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Naja, mit den Holunderblütendolden kann man sich auch schnell eine
Infektion einhandeln.
Könnte es sein?
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2011 um 08:41 |
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also nachdem ich gesternm mit einem desinfizierten löffek umgerührt habe,
habe ich mal einen löffel von probiuert. hat sehr angenehm geschmeckt.
den holunder habe ich vorher manuell von insekten befreit und
ausgeschüttelt und kurz im wasser gewaschen. zugegeben habe ich ihn erst
als die gärung schon voll im gange war. (habe ich hier so gelesen, damit
man sich keine infektion holt)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2011 um 10:59 |
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Habe gerade nochmal umgerührt und eine geschmacksprobe genommen und es
schmeckt nach wie vor gut. Das Gärröhrchen blubbert leider auch nicht...das
kann ja daran liegen, dass der eimer irgendwo undicht ist. hat keiner eine
idee? Ich werde das mal noch einen Tag stehen lassen und morgen Mittag
spindeln.
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Antwort 3 |
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Member Beiträge: 53 Registriert: 8.1.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2011 um 12:18 |
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Ohne Bierwürzspindel und Messung wird dir niemand sicher sagen können wann
die Gärung durch ist. Wenn du dir keine Infektion eingefangen hast, klingt
jedenfalls nicht so, solltest du noch warten. Zur Not kann das Jungbier
auch noch länger im Gärbottich bleiben. Aus eigener Erfahrung kann ich
sagen das fehlende Geduld der größte Feind beim Brauen ist.
Gruß
Philipp
Die braunen Flecken auf dem Schaum sind wahrscheinlich keine Hefe sondern
Hopfenharz, den solltest du nicht wieder unterrühren. Du hast ja eine
Spindel, dann kannst du auch den Extraktgehalt bestimmen und verkünden.
[Editiert am 14.5.2011 um 12:25 von Mentalo]
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1905 Registriert: 7.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2011 um 14:19 |
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Hallo Horsti,
mal eine praktische Frage: wenn Du von Hefe züchten sprichst, welche Stämme
kreuzt Du dann und wie lange brauchst Du bis Du einen homogenes
Zuchtergebnis hast. Es wäre schon schön zu hören wie das geht, möchte das
auch mal gerne versuchen, da ich bisher immer nur Hefe vermehrt habe.
Viel Spaß mit diesen 'kleinen' Zuchtobjekten, ist ja hart fürs Auge
,
Jörg ____________________ Ich braue Hoppesäcker Ur-biere nach dem Hoppesäcker Reinheitsgebot von
AD512 (Dokument ging leider verloren).
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 311 Registriert: 5.1.2009 Status: Offline
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erstellt am: 14.5.2011 um 16:18 |
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Ich würde auch einfach ein bisschen zuwarten. Generell wäre es vielleicht
eine gute Idee gewesen, die Blüten erst zuzugeben, wenn die Hauptgärung
fertig ist oder zumindest nächlässt, dann würden die Blüten nicht
angehoben.
____________________ www.brauerei-dagmersellen.ch
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2011 um 11:28 |
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Tach,
also meine Spindel sagt mir 3%. Der Schaum ist noch immer da und nach wie
vor stabil. Das Jungbier riecht nach Hefe und Holunder - eigentlich sehr
angenehm. Geschmack ist auch ok. Leicht säuerlich, aber das hatte ich
bisher immer und habe hier schon mehrfach gelesen, dass es normal ist.
Mein Plan wäre jetzt folgender: Ich werde das Bier morgen (heute keine Zeit
mehr) vorsichtig in ein anderes Gefäß ablassen, so dass diese Schaumdecke
nicht mitkommt. So habe ich auch gleich effektiv den Holunder
rausgefiltert, der im Schaum hängt. Dann kann ich den Schaum verwerfen und
den Sud wieder in den ausgewaschenen Gäreimer zurückgeben, speisen und in
Flaschen füllen. Ist hoofentlich genug Hefe im Bier und nicht alles auf dem
Schaum....
Ich glaube nicht, dass das Hopfenharze sind. Die habe ich am Gefäßrand
hängen. Und so wenig Hopfenextrakt wie ich drin habe kann das kaum so viel
Harz erzeugen.
@ Biermann: Ich habe das zum ersten Mal gemacht. Ich bin absolut kein
Experte. Habe einfach eine Anleitung aus dem Forum hier befolgt und den
Bodensatz von 2 Flaschen Weizen in ca 300 ml Nährlösung aus meinem
Konzentrat über 5 Tage aufbewahrt. Regelmäßig gefüttert und belüftet und
dann eingesetzt.
Ich würde gerne Bilder von Zucht und Gärung online Stellen aber ich habe
noch keinen Kartenleser für meine micro-SD-Karte im Handy...
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Antwort 7 |
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Member Beiträge: 53 Registriert: 8.1.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.5.2011 um 12:45 |
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bei 3% Resextrakt könnte aber noch was gehen. Ich würde noch etwas warten.
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2011 um 07:01 |
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Eine Schaumdecke mit (Hell-)braunen Klumpen obendrauf ist die klassische
Obergärung: Die Hefe schwimmt oben auf dem Bier. Das darf durchaus mal 5-8
Tage dauern, auch wenn schon 3-4 Tage eher 'normal' sind.
Kann sein, dass du dieses Gärbild bei der bisherigen Trockenhefe einfach
noch nicht so ausgeprägt gesehen hast.
Wie warm oder kalt steht den der Sud? Eventuell kannst du ihn noch etwas
wärmer stellen.
Wegen des Holunders würde ich mal gern Entwarnung geben: Wenn die Dolden
ordentlich gewaschen sind, dann passt das schon. Ich geb' sie immer erst
zu, wenn das Bier richtig im Hockräusen steht. Dann haben andere
Bösewichter kaum eine Chance gegen die Hefe in voller Fahrt.
Aber sonst habe ich durchweg positive Erfahrungen mit Holunder. Ich würde
nicht laufend umrühren, um nicht unnötig Sauerstoff einzutragen. Auch wenn
der Holunder scheinbar obendrauf schwimmt, das Aroma kommt trotzdem ins
Bier.
Ja, aus meiner Sicht: Kein Grund zur Panik. Lass' einfach alles so wie es
ist, die Schaumdecke wird schon noch zusammenfallen. Eher nicht umfüllen,
sondern schön in Ruhe gären lassen.
Viel Erfolg !
Tino
P.S. Holunderbier finde ich ein geniales Sommergetränk, freu' dich schon
mal darauf!
Ich hab' zwar gestern auch endlich wieder mal den Sudkessel angefeuert,
aber leider dauert der Holunder bei uns noch 14 Tage ... ob ich dann gleich
wieder zum brauen komme .. mal sehen.
[Editiert am 16.5.2011 um 07:02 von tinoquell]
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 615 Registriert: 26.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2011 um 08:21 |
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Danke Tino, genau zur richtigen Zeit geantwortet. Ich hatte heute morgen
das Gefühl, dass die Schaumdecke langsam nachlässt. Und die Flaschen sind
schon im Backofen zum ausheitzen...wollte es gleich abfüllen. Aber dann
werde ich es halt morgen oder übermorgen abfüllen
Habe auch vorgestern das letzte mal gerührt und es seit dem gelassen
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Antwort 10 |
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