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Autor: Betreff: Sommerbier
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red_folder.gif erstellt am: 8.6.2011 um 22:13  
Noch mal ein Hallo,
ich bin neu im Forum und habe mich noch gar nicht vorgestellt.Mein Name ist Martin,45Jahre alt und ich komme aus der Nähe von Hamburg.Leider muß ich Euch ziemlich häufig Nerven weil vieles für mich neu ist.So z.B. die Rasten bei dem Sommerbier das ich Morgen Brauen will.Im Rezept steht drin,Einmaischen bei 60°C,erste Rast bei 57°C,2. Rast bei 63°C,3.Rast bei73°C.Was mich verunsichert ist die 1.Rast bei 57°C.Ich habe es aus dem Buch von Hagen Rudolph so gelernt.dass man die Temperatur für die 1.Rast auf 64°C erhöhen muss.Kann das sein mit den 57°C?Muß ich direkt nach dem Einmaischen den Kocher ausstellen?
Danke und Gruß Martin


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Pils instead of Pills!!!!
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red_folder.gif erstellt am: 8.6.2011 um 22:20  
Die 57 Grad ist die Eiweißrast. Die führst Du nur bei nicht gelösten oder schlecht gelösten Malzen durch. Sie sind eigentlich zur Schaumbildung. Heute sind die Malze in der Regel gut gelöst. Das heißt Du brauchst nicht bei 57 Grad einmeischen. Gehe sofort zur Maltroserast über. Für ein Sommerpils must Du hier aber eine lange Rast von min 70 min einhalten. Ich halte seit neusten auch keine Eiweißrast mehr ein, da ich von meiner Mäzerei bestätigt bekommen habe, dass das Pilsner Malz schon in der Mälzerei gut gelöst ist.

Gruß

Olli
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 8.6.2011 um 22:21  
Ja, das ist schon ok so. Es ist keineswegs so, das die erste Rast IMMER 64°C betragen muss! Ich würde den Hauptguss auf 60°C erwärmen und dann das Malz einrühren. Dann sollte sich eine Temperatur um 57°C einstellen. Wenn nicht kurz nachheizen und die Rast entsprechend abwarten. Dann aufheizen auf die nächste Rast und so weiter.

Gut Sud!
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red_folder.gif erstellt am: 8.6.2011 um 22:25  
Hallo Olli,
laut Rezept soll die Matoserast nur 35Min.dauern.Wird das Bier dann nicht zu Süß?
Gruß Martin


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Pils instead of Pills!!!!
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 3
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red_folder.gif erstellt am: 8.6.2011 um 22:29  
Wenn du bei 60° C einmaischt, sinkt die Temperatur etwas, eine Rast bei 57° C ist aber nicht notwendig. Es gibt auch noch Rasten unterhalb dieser Temperaturen, diese sind aber meist nicht mehr notwendig bei den heutigen Malzen (gibt Ausnahmen). Klassisch sind die Rasten bei 61-63° C und bei 70-72° C. Und die Abmaischtemperatur bei 75-78°C. Die zeitliche Verteilung zwischen den Hauptrasten hat Einfluss auf den Malzkörper (schlank bis "mastig").

Gruß
Ralf
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Kurt
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red_folder.gif erstellt am: 8.6.2011 um 22:30  
Das hängt auch von der Schüttung (wieviel Cara) und der Hefe (Vergärungsgrad) ab. Pauschal kann man das nicht sagen. Bei viel Cara und einer niedrig vergärenden Hefe (z.B. der S-33) wird es sehr süß. Ansonsten ist das schon ok!
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Junior Member
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Beiträge: 33
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red_folder.gif erstellt am: 8.6.2011 um 22:36  
Normalerweise hast Du bei einer Maltroserast von 35 min ein eher malzbetontes Pils, da noch zuviel nichtvergärbarer Zucker vorhanden ist. Ist ne reine Geschmacksache. Schau mal hier im Forum unter den Rezepten nach. Es sind Rezepte von Hagen Rudolph. Wenn Du das Tschechische Pils dann damit vergleicht, wirst Du feststellen, das dort die Maltroserast ca. 60 min beträgt.
Profil anzeigen Antwort 6
Posting Freak
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Beiträge: 568
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red_folder.gif erstellt am: 8.6.2011 um 22:47  
Olli,
ich habe eben geschaut und gebe Dir recht.Ist reine Geschmackssache.Ich werde die Maltoserast wohl etwas ausweiten,denn zu Süß mag ich auch nicht.
Martin


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Pils instead of Pills!!!!
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 7
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 9.6.2011 um 08:10  
Moinsen,

da mir das Rezept irgendwie bekannt vorkommt ;) möchte ich doch nochmal ein paar Erklärungen zu diesem Rezept loswerden:

anfangs habe ich sämtliche Biersorten mit einer 45er Maltoserast gefahren, gekoppelt mit einer höhervergärenden Hefe kamen da zwar immer leckere Bierchen bei raus, aber irgendwie auch langweilig, da rel. trocken. Auch durch Veränderung der Schüttung (Caramalze, Münchner etc.) konnte ich die Malzigkeit oder Vollmundigkeit nie wirklich signifikant beeinflussen.
Dann habe ich mit den Rastzeiten mal ein wenig herumgespielt und die für meinen Geschmack optimale Rastzeit von 35 Min. gefunden. Im Zusammenspiel mit der Nottingham (eine rel. hoch vergärende Hefe) und er Schüttung für das Sommerbier kam dann ein recht ausgewogenes und nicht zu trockenes (aber auch nicht zu malziges) Bier dabei heraus. Bei dem Sommerbier kommt noch hinzu, dass ich das mit dem sehr intensiven Cascadehopfe braue und dieser benötigt – um nicht einfach nur bitter zu schmecken – auch einen gewissen Malzgegenpart. Die Schüttung und die Rastzeit lässt ein kleines Malzbömbchen vermuten, was aber nicht der Fall ist. Das Sommerbier ist ein ausgewogen hopfenaromatisches Bier mit schmeckbaren Malzaromen.
Wenn man da die Maltoserast auf 60 Min. setzen würde, dann wird es mit ziemlicher Sicherheit unharmonisch, zumindest wenn man die 30 IBU so übernimmt. Es sollte auch nie ein pilsähnliches Bier werden, sondern ein hopfenaromatisches und herbwürziges Bier für heiße Sommertage, welches deutlich mehr Aromen beeinhalten sollte als ein Pils (das mir persönlich geschmacklich zu langweilig ist).

Gruß und auf jeden Fall Gut Sud
Michael


[Editiert am 9.6.2011 um 08:11 von tauroplu]



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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 9.6.2011 um 08:32  
Ich hatte auch lange mit zu hoch vergorenen Bieren zu kämpfen, trotz Caramalzen.
Die Lösung ist meiner Meinung nach eine Kombirast von 60 Minuten bei 67°C und Abmaischen bei 78°C ohne weitere Rast (Einmaischen bei 69°C).
Das Bier ist noch nicht ganz fertig, schmeckt aber zum ersten mal so vollmundig, wie ich es immer wollte, ohne dabei mastig zu sein.
So ein Bier verträgt auch ein paar IBU mehr ohne dass es aufdringlich wird.
Stefan
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 9.6.2011 um 08:45  
Hi, Stefan,

das ist genau die andere Möglichkeit, die ich ja auch noch mal austesten möchte. Hast Du mal den Vergärgrad bestimmt? Wo liegt denn der?

Gruß
Michael


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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 9.6.2011 um 09:12  
Erwischt!
Das war seit langer Zeit mein erstes Bier, bei dem ich ganz gegen meine Gewohnheit so gut wie gar nichts gemessen habe (ich war irgend wie zu faul).
Sorry, ich kann leider nichts zum Vergärungsgrad sagen :redhead:
Es schmeckt jedenfalls irgend wie anders, viel mehr Körper.
Der Trick ist, die Kombirast nicht zu lange zu betreiben. (Iodnormalität war nach 60 Minuten kein Thema, 90% PiMa, 8% Carared, 2% Gerstenflocken).

Und Styrian Golding ist der Hammer, vielen Dank Michael für den tollen Tip!
Das Bier wurde noch damit gestopft und Zitronenmeliise war auch noch dabei, die schmeckt man aber kaum.

Stefan


[Editiert am 9.6.2011 um 09:13 von Boludo]
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 9.6.2011 um 10:08  
Hach, Mennoooo, alles muss man hier selber machen ;) …nee kein Problem, Stefan, gegen Ende des Jahres werde ich diese Kombirast mal testen.

Cheers
Michael


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red_folder.gif erstellt am: 14.6.2011 um 10:35  
Hallo Stefan und Michael,

mein nächsten Bier wird entweder das "Altdeutsche Helle" oder das "Sommerbier" werden, nur mit anderem Hopfen, je nachdem, was ich von meinem Lieferanten bekomme. Vermutlich wirds wieder der Celeia werden, den hat er immer vorrätig.

Ansonsten werde ich mich ans Rezept halten, die Frage ist nur, ob ich mit Stefans Kombirast oder mit Michaels Rezept arbeiten soll! Einfacher wäre natürlich die Kombirast, kann man hier wirklich mit dem gleichen Ergebnis rechnen? Dann würde ich den einfacheren Weg wählen...

Grüße,
Gustl
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