Posting Freak Beiträge: 568 Registriert: 8.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.6.2011 um 22:13 |
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Noch mal ein Hallo,
ich bin neu im Forum und habe mich noch gar nicht vorgestellt.Mein Name ist
Martin,45Jahre alt und ich komme aus der Nähe von Hamburg.Leider muß ich
Euch ziemlich häufig Nerven weil vieles für mich neu ist.So z.B. die Rasten
bei dem Sommerbier das ich Morgen Brauen will.Im Rezept steht
drin,Einmaischen bei 60°C,erste Rast bei 57°C,2. Rast bei 63°C,3.Rast
bei73°C.Was mich verunsichert ist die 1.Rast bei 57°C.Ich habe es aus dem
Buch von Hagen Rudolph so gelernt.dass man die Temperatur für die 1.Rast
auf 64°C erhöhen muss.Kann das sein mit den 57°C?Muß ich direkt nach dem
Einmaischen den Kocher ausstellen?
Danke und Gruß Martin
____________________ Pils instead of Pills!!!!
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Junior Member Beiträge: 33 Registriert: 1.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.6.2011 um 22:20 |
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Die 57 Grad ist die Eiweißrast. Die führst Du nur bei nicht gelösten oder
schlecht gelösten Malzen durch. Sie sind eigentlich zur Schaumbildung.
Heute sind die Malze in der Regel gut gelöst. Das heißt Du brauchst nicht
bei 57 Grad einmeischen. Gehe sofort zur Maltroserast über. Für ein
Sommerpils must Du hier aber eine lange Rast von min 70 min einhalten. Ich
halte seit neusten auch keine Eiweißrast mehr ein, da ich von meiner
Mäzerei bestätigt bekommen habe, dass das Pilsner Malz schon in der
Mälzerei gut gelöst ist.
Gruß
Olli
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.6.2011 um 22:21 |
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Ja, das ist schon ok so. Es ist keineswegs so, das die erste Rast IMMER
64°C betragen muss! Ich würde den Hauptguss auf 60°C erwärmen und dann das
Malz einrühren. Dann sollte sich eine Temperatur um 57°C einstellen. Wenn
nicht kurz nachheizen und die Rast entsprechend abwarten. Dann aufheizen
auf die nächste Rast und so weiter.
Gut Sud!
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 568 Registriert: 8.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.6.2011 um 22:25 |
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Hallo Olli,
laut Rezept soll die Matoserast nur 35Min.dauern.Wird das Bier dann nicht
zu Süß?
Gruß Martin
____________________ Pils instead of Pills!!!!
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Antwort 3 |
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Member Beiträge: 87 Registriert: 31.7.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.6.2011 um 22:29 |
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Wenn du bei 60° C einmaischt, sinkt die Temperatur etwas, eine Rast bei 57°
C ist aber nicht notwendig. Es gibt auch noch Rasten unterhalb dieser
Temperaturen, diese sind aber meist nicht mehr notwendig bei den heutigen
Malzen (gibt Ausnahmen). Klassisch sind die Rasten bei 61-63° C und bei
70-72° C. Und die Abmaischtemperatur bei 75-78°C. Die zeitliche Verteilung
zwischen den Hauptrasten hat Einfluss auf den Malzkörper (schlank bis
"mastig").
Gruß
Ralf
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.6.2011 um 22:30 |
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Das hängt auch von der Schüttung (wieviel Cara) und der Hefe
(Vergärungsgrad) ab. Pauschal kann man das nicht sagen. Bei viel Cara und
einer niedrig vergärenden Hefe (z.B. der S-33) wird es sehr süß. Ansonsten
ist das schon ok!
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 33 Registriert: 1.10.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.6.2011 um 22:36 |
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Normalerweise hast Du bei einer Maltroserast von 35 min ein eher
malzbetontes Pils, da noch zuviel nichtvergärbarer Zucker vorhanden ist.
Ist ne reine Geschmacksache. Schau mal hier im Forum unter den Rezepten
nach. Es sind Rezepte von Hagen Rudolph. Wenn Du das Tschechische Pils dann
damit vergleicht, wirst Du feststellen, das dort die Maltroserast ca. 60
min beträgt.
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 568 Registriert: 8.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.6.2011 um 22:47 |
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Olli,
ich habe eben geschaut und gebe Dir recht.Ist reine Geschmackssache.Ich
werde die Maltoserast wohl etwas ausweiten,denn zu Süß mag ich auch
nicht.
Martin
____________________ Pils instead of Pills!!!!
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Antwort 7 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2011 um 08:10 |
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Moinsen,
da mir das Rezept irgendwie bekannt vorkommt
möchte ich doch nochmal ein paar Erklärungen zu diesem Rezept loswerden:
anfangs habe ich sämtliche Biersorten mit einer 45er Maltoserast gefahren,
gekoppelt mit einer höhervergärenden Hefe kamen da zwar immer leckere
Bierchen bei raus, aber irgendwie auch langweilig, da rel. trocken. Auch
durch Veränderung der Schüttung (Caramalze, Münchner etc.) konnte ich die
Malzigkeit oder Vollmundigkeit nie wirklich signifikant beeinflussen.
Dann habe ich mit den Rastzeiten mal ein wenig herumgespielt und die für
meinen Geschmack optimale Rastzeit von 35 Min. gefunden. Im Zusammenspiel
mit der Nottingham (eine rel. hoch vergärende Hefe) und er Schüttung für
das Sommerbier kam dann ein recht ausgewogenes und nicht zu trockenes (aber
auch nicht zu malziges) Bier dabei heraus. Bei dem Sommerbier kommt noch
hinzu, dass ich das mit dem sehr intensiven Cascadehopfe braue und dieser
benötigt – um nicht einfach nur bitter zu schmecken – auch einen gewissen
Malzgegenpart. Die Schüttung und die Rastzeit lässt ein kleines
Malzbömbchen vermuten, was aber nicht der Fall ist. Das Sommerbier ist ein
ausgewogen hopfenaromatisches Bier mit schmeckbaren Malzaromen.
Wenn man da die Maltoserast auf 60 Min. setzen würde, dann wird es mit
ziemlicher Sicherheit unharmonisch, zumindest wenn man die 30 IBU so
übernimmt. Es sollte auch nie ein pilsähnliches Bier werden, sondern ein
hopfenaromatisches und herbwürziges Bier für heiße Sommertage, welches
deutlich mehr Aromen beeinhalten sollte als ein Pils (das mir persönlich
geschmacklich zu langweilig ist).
Gruß und auf jeden Fall Gut Sud
Michael
[Editiert am 9.6.2011 um 08:11 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2011 um 08:32 |
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Ich hatte auch lange mit zu hoch vergorenen Bieren zu kämpfen, trotz
Caramalzen.
Die Lösung ist meiner Meinung nach eine Kombirast von 60 Minuten bei 67°C
und Abmaischen bei 78°C ohne weitere Rast (Einmaischen bei 69°C).
Das Bier ist noch nicht ganz fertig, schmeckt aber zum ersten mal so
vollmundig, wie ich es immer wollte, ohne dabei mastig zu sein.
So ein Bier verträgt auch ein paar IBU mehr ohne dass es aufdringlich
wird.
Stefan
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Antwort 9 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2011 um 08:45 |
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Hi, Stefan,
das ist genau die andere Möglichkeit, die ich ja auch noch mal austesten
möchte. Hast Du mal den Vergärgrad bestimmt? Wo liegt denn der?
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2011 um 09:12 |
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Erwischt!
Das war seit langer Zeit mein erstes Bier, bei dem ich ganz gegen meine
Gewohnheit so gut wie gar nichts gemessen habe (ich war irgend wie zu
faul).
Sorry, ich kann leider nichts zum Vergärungsgrad sagen
Es schmeckt jedenfalls irgend wie anders, viel mehr Körper.
Der Trick ist, die Kombirast nicht zu lange zu betreiben. (Iodnormalität
war nach 60 Minuten kein Thema, 90% PiMa, 8% Carared, 2%
Gerstenflocken).
Und Styrian Golding ist der Hammer, vielen Dank Michael für den tollen
Tip!
Das Bier wurde noch damit gestopft und Zitronenmeliise war auch noch dabei,
die schmeckt man aber kaum.
Stefan
[Editiert am 9.6.2011 um 09:13 von Boludo]
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Antwort 11 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 9.6.2011 um 10:08 |
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Hach, Mennoooo, alles muss man hier selber machen
…nee kein Problem, Stefan, gegen Ende des Jahres werde ich diese Kombirast
mal testen.
Cheers
Michael ____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 941 Registriert: 18.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.6.2011 um 10:35 |
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Hallo Stefan und Michael,
mein nächsten Bier wird entweder das "Altdeutsche Helle" oder das
"Sommerbier" werden, nur mit anderem Hopfen, je nachdem, was ich von meinem
Lieferanten bekomme. Vermutlich wirds wieder der Celeia werden, den hat er immer
vorrätig.
Ansonsten werde ich mich ans Rezept halten, die Frage ist nur, ob ich mit
Stefans Kombirast oder mit Michaels Rezept arbeiten soll! Einfacher wäre
natürlich die Kombirast, kann man hier wirklich mit dem gleichen Ergebnis
rechnen? Dann würde ich den einfacheren Weg wählen...
Grüße,
Gustl
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Antwort 13 |
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