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Autor: Betreff: Lübzer Landbier- Naturtrüb
Moderator
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2011 um 17:36  
Hi Leute,

ich stand heute mal wieder in meinem Lieblingsbierfachgeschäft, dem altehrwürdigem "Schluckspecht" :D . Da viel mir ein neues Bier ins geschulte Auge. Lübzer Landbier Naturtrüb. Zuerst dachte ich "na ja, wieder eins von den üblichen naturtrüben untergärigen Exportbieren". Aber..Weit gefehlt!
Ein Blick auf die Zutatenliste: Wasser, Weizenmalz, Gerstenmalz, Hopfen, Hefe (man beachte die Reihenfolge). Dazu der übliche Hinweis "gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot" und "Durch Rückbesinnung auf alte Brautradition".
Weizenmalz in einem Untergärigen geht nach dem RHG ja garnicht! Also musste es obergärig sein! Natürlich musste ich im Dienste der Bierforschung einen Kasten mitnehmen ;)

Sooo...und jetzt bin ich gerade beim Trinken. Schöne ockergelbe-orange Farbe, mittelprächtiger Schaum und ein eindeutig obergäriger Geruch :D Anfangs war es zu kalt aber nach einer leichten Erwärmung kamen wunderbare, obergärige Aromen raus. Hier hat eine spitzenmässige, obergärige Hefe gearbeitet. Allerdings definitiv keine Weizenhefe. Leichte Aromen nach günen Apfel, Quitten und etwas Krokant.
Der Geschmack.. :gruebel: viel fruchtiger Weizen aber ohne Banane und Nelke. Das Bier ist recht spritzig, hat aber wenig Schaum. Mir ist es etwas trocken und leicht geraten (4,9% Alk) aber es würde jederzeit als Homebrew durchgehen!

Wer sagst denn :thumbup: Mal eine schöne Abwechslung im Allerlei...

m.f.g
René


[Editiert am 16.6.2011 um 21:38 von flying]



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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2011 um 17:50  
Hallo, Rene,

na, das trifft sich ja, bin ja im Moment etwas äh trockengelaufen und muss daher auf Kaufbier umschwenken. Momentan gibt's lecker Hövels Original, aber das mit dem Lübzer klingt doch ganz vielversprechend (die haben bestimmt die Nottingham verwendet :D ).

Da werde ich doch gleich morgen mal bei unserem Trinkgut vorbeischauen, danke für den Tipp!

Greets
Michael


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„Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist das Beste, was die Natur uns bietet.“
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2011 um 17:57  
Hi Michael,

gern geschehen! Auf die Nottingham würde ich nicht wetten. Da wurde eine Hefe verwendet, die deutlich mehr Ester erzeugt...


m.f.g
René


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2011 um 18:09  
Ha, dann kann es ja nur die gute Schalker Hefe sein...S-04... ;)


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2011 um 18:14  
Wäre durchaus möglich...allerdings hat das Bier kaum Bodensatz?


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ZeroDome
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2011 um 18:37  

Zitat:
Wäre durchaus möglich...allerdings hat das Bier kaum Bodensatz?


na aus einem (industriellen) Lagertank abgefülltes Bier hat doch fast nie wirklich Bodensatz. Eher wurde sogar noch extra was zugegeben. Oder steht da was von Flaschengärung? ("Durch Rückbesinnung auf alte Brautradition". heisst es das?)

Das Bier klingt interressant :thumbup:


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Viele Grüße
Dominic
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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2011 um 18:53  
Hi, Rene, aber das würde ja absolut zur S-04 passen, die setzt sich ja hammergut ab und wenn das bereits im Nachgärtank weitestgehend abgesetzt ist (wie Dominic auch schreibt), dann würde es den sehr geringen Bodensatz erklären.

Gruß
Michael


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2011 um 19:07  
Hi Leute,

ja das könnte stimmen! Die Trübung wäre dann wohl nachträglich zugesetzter Kühltrub...auch wohl eine gängige Methode?


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tinoquell
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red_folder.gif erstellt am: 16.6.2011 um 21:36  
Zuerst: Danke für den Tipp, René, da mache ich mich morgen gleich auf die Suche!
Das klingt ja sehr spannend.

Und dann, haut mich meinetwegen: aber ich sitze hier gerade mit einem Lübzer Alkoholfrei.
Aus meiner Sicht, wenn's schon sowas sein muß, dann unbedingt dieses.

Bis vor einigen Wochen war das noch als eine Art alkoholreies Radler auf dem Markt, Bier + Malzlimonade. Das war sehr rund und kam dem 'richtigen' Bier schon sehr nahe. Viel näher als all diese Claustaler & Co.
Neuerdings steht auch auf diesem Etikett "Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot". Ich hatte 2 Flaschen nebeneinander (alt/neu) und eigentlich fast keinen Unterschied ausmachen können.
Also, das ist wirklich erstaunlich, wass diese Nordlichter aus Wasser, Hopfen & Malz zaubern können!

Sorry dass ich gleich diesen Fred missbraucht habe, morgen schau' ich mal obs das Landbier auch bei uns schon gibt!

Danke nochmal, Gute Nacht
Tino


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Tiroler Hobbybrauer
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red_folder.gif erstellt am: 17.6.2011 um 09:26  
Hallo Leute,

Ich war Anfang Mai zu Besuch in deutschen Landen, war in der Gegend von Rostock, genauer gesagt in einem kleine Dorf namens Lüssow. Wir sind dort zu einem Feuerwehrmarsch in Gremmelin eingeladen gewesen.

Nun zum Bier:
Wir probierten einige Pilssorten, die dort ja sehr beliebt sind durch, und ich muss wirklich sagen daß einige sehr gute Biere dabei waren.

Der Höhepunkt unserer Verkostung war das Lübzer Urkraft, am Anfang ein tolles Bier, nach 2 Tagen hatte ich genug davon, und am vierten Tag trank ich nur noch eines und dachte mir, ich könnte nie wieder Bier trinken´, ich kann es weder sehen noch riechen.

Ich glaube dieses Gebräu, das mir wirklich gefiel, ist nicht dafür ausgelegt in größeren Mengen genossen zu werden.

Es war mein erster Besuch so weit oben, ich bin begeistert von Land und Leuten und werde sehr gerne die nächste Gelegenheit nutzen dort hin zu reisen.

ein von Deutschland begeisterter Urlauber aus Tirol (mir gefällt der Wortwitz)

Gruß Christian


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ältestes Bierlager: Bieramiden in Ägypten . . ..
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bergbiere
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red_folder.gif erstellt am: 17.6.2011 um 12:02  
Hallo Rene,

in diese Richtung geht auch ein Bier der Meissner Schwerterbrauerei mit Namen Elbsommer. Es ist obergärig und recht ordentlich. Werde mich nach Deinem Beitrag mal näher mit dem Elbsommer auseinandersetzen. Ich habe zufälligerweise morgen eine Radtopur nach Meissen geplant.

Bis bald

Gunnar


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Das Trinkgeschirr, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr.
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 18.6.2011 um 16:33  

Zitat:
allerdings hat das Bier kaum Bodensatz?


In diesem Bier dürfte kaum Hefe enthalten sein. Für die Trübung wird dem Sud Weizenmalz zugesetzt. Die Proteine im Weizen unterscheiden sich von denen in der Gerste erheblich. Durch eine Kurzzeiterhitzung vor der Abfüllung entsteht durch sie eine konstante, feine Trübung. Hefe dagegen würde sich innerhalb von wenigen Tagen fast vollkommen absetzen (siehe Erdinger). Bei Flaschenbier ist das noch recht problemlos, aber naturtrübe Fassbiere klaren viel zu schnell aus. Auch das Lagern auf dem Kopf vor dem Anzapfen hilft da nicht (außer das Fass ist nach einem halben Tag leer).

Was die Hefe angeht - es ist fragwürdig, ob sich eine Brauerei für nur eine Sorte (die wohl als Randsorte geplant ist) diese Arbeit macht und einen neuen Hefestamm einsetzt. Es ist sehr aufwändig, diese Hefe, die selten zum Einsatz kommt, dann in ausreichender Menge und guter Vitalität zur Verfügung zu stellen. Und Mehrkosten von 1000€ pro 130hl Sud (Fermentis Trockenhefe) wird wohl auch keiner gerne stemmen. Vielleicht ist es einfach eine untergärige Hefe (ja ja, ist verboten; wenn ich nen Gramm Backhefe mit reinschmeiße ist das dann wieder okay - ist ja obergärige Hefe), die sehr warm geführt wird.

Kühltrub wird es wohl eher nicht sein - wie sollte man den denn "Ernten"? Außerdem müsste der sich auch Absetzen...

Ich schau mal, ob ich an das Bier rankomme...

Gruß Malte


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"Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere die Welt."
Kaiser Wilhelm II
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 18.6.2011 um 16:44  
Hi Malte,

anhand der Reihenfolge in der Zutatenliste enthält es mehr Weizenmalz wie Gerstenmalz. Im Prinzip ist es ein Weißbier ohne Nelke und Banane (und mit genau so wenig Hopfen). Die Lübzer haben allerdings kein Weizen im Angebot?
Vielleicht ist ja doch eine gängige Weißbierhefe zum Einsatz gekommen? Ohne Ferulasäurerast, mit Hoch-Kurz-Verfahren und "Overpitching" könnte dabei so was rauskommen...


Könnte auch sein, dass die Lübzer ein Weizen geplant, und es nicht hinbekommen haben? Da wirds halt als Landbier verkauft... Ein Schelm der Böses dabei denkt :D


[Editiert am 18.6.2011 um 16:59 von flying]



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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 18.6.2011 um 16:56  
Mist!!! :mad: Bei uns im Trinkgut gab's den stuff leider nicht.

JEDOCH: offtopic on: dafür habe ich endlich wieder nach 2 Jahren ein paar Flaschen Münchner Sommer ergattern können! Ich liebe dieses Bier! offtopic off

Greets
Michael


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 18.6.2011 um 17:05  
Hi Michael,

na ja, macht nichts. So der Oberburner ist das Bier nicht. Nur eben etwas ungewöhnlich...Das Münchner Sommer gibt es bei uns eigentlich regelmäßig (zur Saison). Ich finde es hat etwas "Pappdeckelgeschmack" aber sonst ist es ganz lecker!

m.f.g
René


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red_folder.gif erstellt am: 18.6.2011 um 17:06  
Pappdeckelgeschmack? Mmmm....mal sehen, nachher werden wir mal ein Fläschchen killen, vor 2 Jahren war es genial, ist offensichtlich saisonal unterschiedlich. Ich werde berichten.

Cheers
Michael


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 18.6.2011 um 17:11  
Ja, aber nicht im Sinne des Bierfehlers "Pappdeckelgeschmack"...ich denke, dass kommt vom Hopfen? Irgendeine deutsche Sorte, die mir nicht so liegt! Sonst ist das Bier völlig o.k. Ich will Dir den Genuss nicht vermiesen. :D


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tauroplu
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red_folder.gif erstellt am: 18.6.2011 um 17:51  
Ah, verstehe, was du meinst, diesen Eindruck hatte ich mal beim Einsatz von Tradition, der hat mir ja so überhaupt nicht zugesagt, vielleicht verwenden die den ja, egal, ich werde "todesmutig" testen!

ciao
Michael


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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 18.6.2011 um 18:23  
Hallo flying,

die haben, laut Internetpräsenz, keine Weizenbiere. Wobei es dann auch einfach und wirtschaftlich gut möglich ist, eine normale obergärige Weißbierhefe zu bekommen. Kostet i.d.R. nur nen Euro pro Liter. Es ist recht unterschiedlich, wie viel Aufwand betrieben wird, um solche speziellen Biere zu produzieren. Da Aufwand aber immer mit Kosten einhergeht und Brauereien auch nichts anderes als Wirtschaftsbetriebe sind muss man manchmal die Brauer-Romantische Brille abnehmen ^^

Das Münchner Sommer ist zum Beispiel das normale HB Original, dass nicht filtriert, sondern nur separiert wurde. Das mag den ein oder anderen vielleicht irritieren, aber warum sollte eine Brauerei für ein naturtrübes Lagerbier ein eigenes Bier einbrauen, wenn es doch schon ein naturtrübes Lagerbier in den Tanks hat?

Die gemachten Erfahrungen mit diesem Bier habe ich übrigens auch gemacht. Es ist (oder war vor ein paar Jahren) ein echt gutes Bier. Ein Jahr später hat es mich dann nicht mehr so begeistert. Es war wirklich so etwas wie Bieralterung oder Hefeautolyse. Das Bier wird (wie alle naturtrüben Biere ohne Flaschengärung) kurzzeiterhitzt, um die Hefe zu deaktivieren. So kann sie sich später nicht selbst verspeisen. Da HB München sehr modern ausgestattet ist kann ich es mir nicht vorstellen, dass da was nicht passt. Aber geschmacklich war da mal was...

Gruß Malte


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red_folder.gif erstellt am: 19.6.2011 um 22:35  
So, Jungs,

heuer ist das Sommerbier mal wieder extrem lecker und absolut empfehlenswert. Da werde ich wohl bis zum Neukeganstich am nächsten WE noch etwas Nachschub besorgen.

Guts Nächtle
Michael


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