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Autor: Betreff: Felschlicher Lorznbräu - Ein Buch war schuld...
Senior Member
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Anton
Beiträge: 233
Registriert: 7.11.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 18.6.2011 um 16:33  
Im Frühjahr 2000 fiel mir das Buch „Selber Bier brauen“ von Dr. Hagen Rudolph in die Hände.

Da ich mal von einem Bekannten erfuhr, dass er auch schon mal selbst Bier gebraut hat und das Bier ganz gut war, beschloss ich, das Buch zu kaufen und auch mal einen Versuch zu wagen. Dieser Versuch fand dann am Karfreitag 2000 bei meinem Nachbarn und guten Freund Tobi in der Küche seines Großvaters statt. Als Kessel diente ein 20l Einkochtopf auf der Herdplatte, als Läuterbottich der Einsatz eines Dampfentsafters. Die Ausschlagmenge betrug 12l !!!
Die Zutaten und eine Spindel besorgte sein Vater, der damals als Braumeister im Sudhaus einer großen Kulmbacher Brauerei tätig war.
Das Ergebnis war trotz der Zweifel des Braumeisters, der ab und an in die Küche kam und uns noch ein paar Tipps gab ganz gut, allerding etwas herb. Nun war die Experimentierlust erstmal vorbei und das Bier wurde mit sehr unterschiedlichen Meinungen verkostet.
Nach einem dreiviertel Jahr wurden wir daran erinnert, dass da noch eine 1lFlasche von dem selbstgebrauten Pils im Kühlschrank liegt und die doch langsam mal raus soll… Gesagt getan. Flasche auf, eingeschänkt, probiert und da staunten wir, wie gut das Bierchen auf einmal war! Das war der Startschuss zum weitermachen...

Seit dem haben wir immer wieder Versuche mit anderen Kesseln gemacht. Wobei die Brautage mangels Zeit meist sehr begrenzt sind.
Schließlich bin ich auf der Suche nach günstigen Edelstahlbehältern mit ca. 100l Inhalt durch zwei Zufälle im Jahr 2004 an die beiden Milchbehälter gegommen.
Allerdings nicht 100l, sondern einer mit 200l, der andere mit 300l Volumen...

Seit dem wird in meiner Freizeit immer wieder an der Anlage gebaut.
An dieser Stelle möchte ich mich bei Michi, Frank, Tobi und Ulf bedanken, die mich sehr beim Bau der Anlage unterstützen und beim Brauen zur Stelle sind!!!

Im Januar 2010 packte mich dann der Bastelwahn. Im Hinblick auf das bevorstehende Schaubrauen zum Tag des Deutschen Bieres 2010 beschloss ich, den noch frei aufgestellten Kessel zusammen mit dem Warmwasserspeicher in ein fahrbares Stahgestell zu bauen und sauber zu verkleiden. Innerhalb einer Nacht hab ich dann die zugeschnittenen 4-Kant-Rohre zusammengeschweißt.
Die Folgen: Ein gscheiter Sonnenbrand im Gesicht(vom Heften) und dieses Bild:

Das Gestell am Tag des Bieres 2010:


Leider lässt Arbeit und Studium nicht mehr viel Raum für Brautätigkeiten, da ja an der Anlage auch noch viel zu basteln ist.
Allerdings hat sich im Herbst 2010 etwas Grundlegendes geändert!
Ich braue jetzt nicht mehr bei meinem Vater in der Werkstatt, sondern bei den "Lorzn"(Hausname der Braustätte ;-) ).
Gemeinsam mit meinen Freunden Tobi, Michi und Frank haben wir im Herbst dort einen alten Kartoffelkeller saniert und zum Brauereikeller umfunktioniert. 60cm dicke Mauern und eine mit 16cm Styropor gedämmte Tür sollten auch im Sommer für geeignete Gärtemperaturen sorgen.Nun ist es endlich möglich, dass ich am Wochenende einen Sud einbraue und sich die drei Kellermeister um die Gärung und Lagerung kümmern!

Nachdem die billige Wandfarbe nach ein paar Wochen zu schimmeln begann, mussten wir dann im Sommer 2011 den ganzen Keller nocheinmal ausräumen, abdampfen und neu streichen. Jetzt verwendeten wir auf Empfehlung eines gut befreundeten Braumeisters als Anstrich "Sporotox". Bis jetzt bin ich total begeistert!

So sieht der Keller nach der zweiten Sanierung 2011 aus:



Am Tag vor dem Brauen wird das Sudhaus aus der Scheune in die Durchfahrt vor dem Keller gefahren und alles gereinigt, sowie der Warmwasserspeicher gefüllt. Danach wird angeheizt, dass am Brautag gleich mal warmes wasser zur verfügung steht.
So sieht das Sudhaus aus (Stand Herbst 2011):


Dann gehts zu einem Freund(auch Hobbybrauer) zum Schroten mit dieser Mühle:


Der Brautag beginnt dann mit dem füllen des Kessels mit Wasser und dem Anheizen.
Das ist erstmal mit viel Rauch verbunden:




Betriebsschlosser Michi(links) und meine Wenigkeit(rechts) beim Einmaischen (Februar 2011):


Während des Maischens wird mit einer Umwählzpumpe das Anschwänzwasser aus dem Warmwasserspeicher durch eine Kupferwicklung im Ofenrohr (ganz oben im Bild) und wieder in den Speicher gepumpt. Somit kann die Abwärme beim Maischen genutzt werden:


Reger Betrieb beim Abmaischen:


Der Läuterbottich ist ein umgebauter 200l Milchtank, der meist randvoll wird. Das Herzstück ist der gestanzte VA-Senkboden mit 1mm Schlitzweite:


Beim Läutern fließt die Würze in den Weißen Eimer und wird von dort zur Pfanne gepumpt.
Der Eimer ist mittlerweile durch einen VA-Behälter ersetzt und die Schwimmerschlatung für die Pumpe liegt auch schon zum Einbau bereit:


Abtransport der Treber zum Schweinestall :D :


Frank freut sich, weil die Pfanne mal wieder randvoll ist :thumbup: ...


So ein Tag am heißen Sudhaus macht recht durstig! Gut wenn dann noch was im Tank is!
Rechts auf dem Bild Ulf der Betriebselektriker:


Nach dem Kochen wird mit dem Maischescheit ein kräftiger Whirlpool erzeugt. Nach ca. 30min beginnt dann das Ausschlagen. Die heiße Würze fließt durch den Plattenkühler und wird in den Keller gepumpt:

Der Plattenkühler soll auch noch fest im Gestell eingebaut und verrohrt werden.

Die auf ca. 15 - 20°C gekühlte Würze fließt in den Gärbottich. Dort wird sie mittels Kupferschwimmer, durch den Eiswasser gepumpt wird, auf Anstelltemperatur gekühlt:


Seit Herbst 2011 hat der Gärbottich ein eigenes VA-Gestell, dass kippbar ist, eine VA-Verkleidung und eien geteilten Deckel.


Das Eiswasser wird in meinem Eiswasserkühler(ehem. Begleitkühler) erzeugt:


Nach dem Kühlen bleibt der Trubkegel in der Wirlpoolpfanne zurück:


Die gekühlte Würze bleibt nun übernacht im Bottich. Am nächsten Tag wird sie in zwei Kunststoffbehälter gepumpt und anschließend der Kühltrub aus dem Gärbottich gespritzt. Danach wird die Würze im hohen Bogen zurück in den Gärbottich gepumpt und dabei "der Zeug" (Hefe) gegeben.

Drei Spezialisten bei der Temperaturkontrolle ;) :


Nach der Hauptgärung wird grün geschlaucht. Dabei wird das Jungbier unter Gegendruck in den Lagertank gepumpt. Das hat den Zweck, dass weniger CO2 entweicht und sich im Tank kein Schaum bildet.
Der mantelgekühlte Tank ist wie fast alles auch eine reine Eigenkonstruktion:

Anschließend erfolgt eine Nachgärung bei 8°C, danach wird auf 2 - 3°C runtergekühlt und 5 - 6 Wochen gelagert.


Nach der Reifung wird auf kleinere Fässer und Flaschen gedrückt.

Michi (links) und Tobi (rechts) beim lästigen Flaschenwaschen...

Die Teile für eine Waschmaschine liegen schon parat und müssen "nur" noch zusammengebaut werden ;)

Video vom Flaschenfüllen:
http://imageshack.us/clip/my-videos/853/8ri.mp4/

Das fertige Bier wird dann in unserem "Probierstübla"(ehem. Kälberstall direkt neben dem Keller) verkostet. Daraus wird dann meistens ein kleineres Fest... Unser Hausmetzger Michl kocht dann was Gutes oder es gibt eine deftige Brotzeit. Beim letzten Anstich vom Pils waren dann auf mysteriöse Weise gleich mal 100l aus dem Tank verschwunden :puzz:



Bei solchen Festchen wird das Bier direkt aus dem Tank im Keller durch die Wand ins "Probierstübla" ausgeschenkt :thumbup: :


Bei so einem Ergebnis freut man sich schon auf den nächsten Brautag:


Als nächste Baumaßnahmen stehen an:
- Dämmung der Kesselfeuerung
- Bau einer Treppe und eines schmiedeeisernen Geländers für das Sudhaus
- Bau der FlaWaMa
- Einbau eines elektrischen Rührwerks in den Kessel
- Fertigstellung des Läuterbottichs (oder sogar Neubau)
- gaaanz Wichtig: Verkleidung der beiden hässlichen Milchtanks!
...

Na dann,
Post!


Soooo, es tut sich wieder was!

Wir haben uns also doch zum Neubau des Läuterbottichs entschieden.
Hier mal paar Bildchen:








Sooooo: Erster Läuterversuch mit dem neuen Läuterbottich!



Bis zum Rand des Domes passen 260l Maische in den Bottich.
Die Läuterfläche beträgt 0,45m²


Die Vorderwürze läuft hier mit 0,1l/m²s.
Im Sammelbehälter ist jetzt auch eine Schwimmerschaltung für die Würzepumpe installiert.


Der 2. Nachguss läuft jetzt mit über 0,2l/m²s


Mit dem neuen Läuterbottich hab ich es jetzt geschafft, vom Vorschießen bis Pfanne voll, 270l Würze in 2Std. abzuläutern.
Das ist eine Verbesserung von 1,5Std. zum alten Läuterbottich!
Die Ausbeute liegt allerdings noch bei 68%, was ich noch steigern will.

Als nächste Baumaßnahmen Folgen nun der Deckel, das Hackwerk, der Maischeeinlauf von unten und eine feste Anschwänzleitung.


[Editiert am 1.4.2013 um 08:40 von Anton]
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