Senior Member Beiträge: 173 Registriert: 17.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2005 um 18:35 |
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Salvete, Freunde des gallo-romanischen und germanischen
Gerstensaftes,
auf Anraten meines Freundes Heavybyte habe ich mein Bier bei zirka 3,8
%-Restextraktgehalt in Flaschen abgefüllt (Die Bierwürzspindel zeigte 4 %
an). Vorher ist in der Gärglocke noch so im Abstand von 1 Minute eine Blase
aufgestiegen, was aber auch daher rühren kann, dass ich die Biermenge, die
sich vorher in dem Messzylinder befand, wieder zurück ins Gärfass gegossen
habe und somit "Leben" in die Fassbiermenge gebracht habe.
Optisches Dingsbums zur Kontrolle der Flaschengärung?
Die Abfüllung ereignete sich am Sonntagabend. Eben habe ich mir eine der
Flaschen im Gegenlicht angeschaut und gesehen, dass sich die Hefe am
Flaschenboden schon einwenig abgesetzt hat und das Bier somit schon etwas
klarer geworden ist. Leider kann ich nur nicht sehen, ob der Druck in der
Flasche der richtige ist und sich somit genug Kohlensäure im Bier bindet.
Ich will aber auch keine Flasche öffnen, aus Angst, ich könnte den
richtigen "Druck" ablassen, der nachher fehlt.
Also, kennt jemand ein optisches Gerät, mit dem ich durch das Flaschenglas
hindurch, ohne diese zu öffnen, den Druck messen kann, womöglich noch,
wenns geht, aufs Hundertstel Bar genau? Es wäre auch nicht schlecht, wenn
dieses optische "Dingsbums"die Restextraktstärke gleich mit durch das
Flaschenglas hindurch messen würde ____________________ Der Keltenbraumeister
DI BONI, QVANTVM HOMINVM VNVS VENTER EXERCET!
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Gast
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erstellt am: 4.1.2005 um 19:50 |
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Salve Keltenbraumeister,
hmmm... ne optische Druckmessung...und ne optische Restextraktmessung...
müsste man glatt erfinden
Zitat: "...habe ich mein Bier bei zirka 3,8 %-Restextraktgehalt in Flaschen
abgefüllt (Die Bierwürzspindel zeigte 4 % an).
hmmm... wenn deine Spindel 4% angezeigt hat, wie kommst du dann auf 3,8%
?
Jedenfalls solltest du heute mal ne Druckprobe machen.
Öffne den Bügel einer Flasche mal ganz kurz und mache ihn direkt wieder
zu.
Das macht dem Bier überhauptnix, da geht nichtviel CO2 verloren.
Bemerkst du einen ziemlichen hohen Druck, dann wiederhole das Spiel bei
allen Flaschen.
Ist der Druck aber moderat, dann lasse die Flaschen noch bis zum Freitag
bei ~10° und stelle sie dann in den Kühlschrank.
Berichte dann mal über das Ergebnis.
Cheers
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Senior Member Beiträge: 173 Registriert: 17.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2005 um 20:20 |
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Salvete,
Zitat: | hmmm... wenn deine
Spindel 4% angezeigt hat, wie kommst du dann auf 3,8% ?
Jedenfalls solltest du heute mal ne Druckprobe machen.
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Das werde ich jetzt gleich mal machen. Ich habe der Spindel, die nur halbe
Grad anzeigt, nicht so recht getraut. Bis bald!
Danke! ____________________ Der Keltenbraumeister
DI BONI, QVANTVM HOMINVM VNVS VENTER EXERCET!
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 173 Registriert: 17.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2005 um 20:49 |
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Salvete,
Zitat: | Jedenfalls solltest du
heute mal ne Druckprobe machen.
Öffne den Bügel einer Flasche mal ganz kurz und mache ihn direkt wieder
zu.
Das macht dem Bier überhauptnix, da geht nichtviel CO2 verloren.
Bemerkst du einen ziemlichen hohen Druck, dann wiederhole das Spiel bei
allen Flaschen.
Ist der Druck aber moderat, dann lasse die Flaschen noch bis zum Freitag
bei ~10° und stelle sie dann in den
Kühlschrank. |
Zuviel Druck ist nicht auf den Flaschen. Als ich sie geöffnet habe, hat es
leicht gezischt. Von unten sind zwar Perlen nach oben gestiegen und
mit ihnen auch Teile der Hefe, die sich schon am Flaschenboden abgesetzt
hatte, aber als moderat kann ich diesen Druck meines Erachtens
nicht bezeichnen. Meinst Du, ich sollte mit Hefe und etwas Zucker
(Reinheitsgebot verzeihe mir) nachhelfen?
Wenn ich "nachhelfe", in welchen Mengen macht man das in diesem Stadium am
besten? Ist überhaupt noch etwas zu machen? Man könnte leicht überdosieren.
Drei Kristalle Zucker und wieviel von dem bisschen Hefe, die ich mir
vorsichtshalber aufgehoben habe?
Man ist, ist das ein Balanceakt.
Im voraus schon Danke für Deine Antwort. Es ist schön, dass wir Saarländer
so zusammen halten. Aber selbstverständlich danke ich jedem anderen, der
mir einen Rat gibt, nicht weniger. ____________________ Der Keltenbraumeister
DI BONI, QVANTVM HOMINVM VNVS VENTER EXERCET!
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Antwort 3 |
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Gast
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erstellt am: 4.1.2005 um 21:20 |
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neeeeiiiin
bitte nichts nachgeben, lass die Flaschen so wie sie sind!
warte noch bis zum Wochenende und dann in den Kühlschrank.
Die sind genau richtig.
*schwitz*
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Senior Member Beiträge: 173 Registriert: 17.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2005 um 21:30 |
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Salve Heavybyte,
Zitat: | Die sind genau
richtig.
*schwitz* |
*Stein vom Herz fall*
Und danke!!!!!!!!!!! ____________________ Der Keltenbraumeister
DI BONI, QVANTVM HOMINVM VNVS VENTER EXERCET!
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 4.1.2005 um 21:38 |
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Zitat: | [Also, kennt jemand ein
optisches Gerät, mit dem ich durch das Flaschenglas hindurch, ohne diese zu
öffnen, den Druck messen kann, womöglich noch, wenns geht, aufs Hundertstel
Bar genau? |
Lieber Keltenbraumeister,
es gibt so ein Gerät, erfunden von Herrn Scipio Riva-Rocci. Allerdings hat
er nicht den Druck in der Flasche, sondern am Menschen gemessen (was sich
ja nicht unbedingt widersprechen muss). Bis weit in das 19. Jahrhundert
hinein konnte man den Blutdruck nur direkt bestimmen, das heißt durch das
Einführen von Messsonden in große Körperarterien. Diese "blutige" Methode
war für die Betroffenen mit Ängsten, Beschwerden und bestimmten Risiken,
wie Infektionen verbunden. Erst die Entwicklung der "unblutigen" Verfahren
erlaubte die Bestimmung des Blutdrucks auf einfache und risikolose Weise.
Allerdings machte Old Scipio sich den Umstand zu Nutze, dass das
menschliche Fleisch schwach, sprich zusammenquetschbar war, so dass er mit
Hilfe einer Manschette die Arterien abklemmen konnte.
Übertragen auf dein Problem müsste man also dehnbare Flaschen erfinden, die
man beispielsweise in einem feinmaschigen Käfig auf einem definierten
Durchmesser festhalten müsste. Der auf die Maschen ausgeübte Druck ließe
sich messen und dann in Carbonisierungsgrad umrechnen.
Ist doch ganz einfach. Wo ist das Problem?
Gruß
Mel ____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.1.2005 um 09:51 |
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Man kann natütlich auch anstatt einer Operation an der geschlossenen
Flasche ein "Innendruckmessgerätwelchesvorabanzuschraubenist" verwenden.
Aber da ja nicht jeder mit Haitäch umgehen will, ist das manchmal
schwierig.
____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 173 Registriert: 17.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.1.2005 um 20:09 |
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Salvete, Ihr Freunde, die Ihr Euch meines Problemes angenommen habt,
es müsste in unserer hochtechnisierten Welt doch eine viel galantere
Methode geben. Ist da nichts mit Laserstrahlen möglich? Wenn wir schon mit
Robotern die Zusammensetzung der Marsgesteine und der Marsatmosphäre
feststellen können, müsste es doch möglich sein, ohne eine direkte Berühung
zu messen. Wir stellen die Zusammenstellung der Elemente von fremden
Planeten fest, die noch nie ein Mensch klar zu Gesicht bekommen hat, und
dann soll die Menschheit auf diesem Gebiet so versagen? Nö, nö, nö......
Lässt vielleicht die unterschiedlich stark komprimierte Kohlensäure in der
Flasche Licht oder Strahlen nicht in unterschiedlichen Stärken durch, die
man messen und umrechnen kann?
Muss ich also die Sache selbst in die Hand nehmen und soll somit der
nächste Nobelpreisträger für Physik und Biertechnik aus dem kleinsten
Flächenbundesland Deutschlands kommen?
____________________ Der Keltenbraumeister
DI BONI, QVANTVM HOMINVM VNVS VENTER EXERCET!
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 141 Registriert: 6.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.1.2005 um 12:27 |
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hallo
in dem Buch von Hubert Hanghofer wird genau beschrieben wie man mit Speise
arbeitet.
Man lässt den Gärprozess vollständig beenden und gießt dann Würze nach, die
man vor der Hefezugabe abgefüllt hat. Diese Menge kann man exakt berechen
um einen bestimmten kohlesäuregehalt zu erreichen. Eine Druckkontrolle ist
dann eigentlich nicht mehr notwendig. Außerdem ist das Bier klarer, da die
gesamte abgestorbenen Hefe im Gärbottich verbleibt.
Gruss, Volker
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 18.2.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.1.2005 um 13:25 |
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Tja Volker,
der Keltenbraumeister hat nun aber nicht mit Speise gearbeitet, wie Du
vielleicht gelesen haben wirst.
Muss er auch nicht, er hat grün geschlaucht.
Die Vor- und Nachteile beider Verfahren haben wir nun schon oft im Forum
diskutiert.
Ob man nun X% vor Gärende abfüllt oder X% Speise für die Nachgärung zugibt
(wobei X in beiden Fällen der gleiche Wert ist) spielt keine Rolle.
Wenn man es genau macht, dann bekommt man in beiden Fällen den gleichen
CO2-Gehalt.
Kontrolle ist aber trotzdem besser und sicherer.
Wenn man mit Speise arbeitet wird das Bier auch nicht klarer, denn die
Speise bewirkt ja wieder eine Hefevermehrung und so auch wieder
Sediment.
Viele Grüße burgi ____________________ Schade dass man Bier nicht ficken kann
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.1.2005 um 16:22 |
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Zitat: | Muss ich also die Sache
selbst in die Hand nehmen und soll somit der nächste Nobelpreisträger für
Physik und Biertechnik aus dem kleinsten Flächenbundesland Deutschlands
kommen |
Da kann ich dir nur Mut zusprechen!
Ich für meinen Teil habe beschlosssen, das pulverisierte Wasser zu
erfinden. Das wäre eine große Hilfe für die Menschheit. Wie das geht weiss
ich noch nicht. Aber Aufgaben und Probleme sind ja da um gelöst zu werden. ____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 173 Registriert: 17.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.1.2005 um 20:20 |
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Salvete,
Zitat: | Da kann ich dir nur Mut
zusprechen!
Ich für meinen Teil habe beschlosssen, das pulverisierte Wasser zu
erfinden. Das wäre eine große Hilfe für die Menschheit. Wie das geht weiss
ich noch nicht. Aber Aufgaben und Probleme sind ja da um gelöst zu
werden. |
Von pulverisiertem Bier habe ich schon gehört. Aber Wasser? Das dürfte noch
ein größeres Problem sein, als das von mir angesprochene.
Da könnten, so glaube ich, selbst meine keltischen Götter nicht
weiterhelfen. Ich werde ihnen morgen Abend ein Trankopfer darbringen und
mit ihnen hierbei Zwiesprache halten. Von ihren Antworten werde ich dann an
gleicher Stelle berichten.
Viele Grüße aus dem keltischen Saarland! ____________________ Der Keltenbraumeister
DI BONI, QVANTVM HOMINVM VNVS VENTER EXERCET!
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Antwort 12 |
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Junior Member Beiträge: 43 Registriert: 4.6.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.1.2005 um 22:10 |
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Hallo
Es gibt tatsächlich Optosensoren mit denen man duch "transparentes" Glas
messen kann.
Ich kenne dies für O2, CO2 und pH. Es gibt im Katalog aber noch viele
mehr.
Bei diesem System wird ein Lichimpuls auf einen im Gefäss abgebrachten
"Farbtupfer" gesendet und dann das zurückgeworfene Licht ausgewertet. Im
Umfeld von Profi-Biotech lässt sich das kaufen.
Das nur so zur Infirmation. Denn dies ist super Teuer und daher wirklich
nur für den Profibereich der Analyte und Fermentationstechnik.
Marcus
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 116 Registriert: 19.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.2.2006 um 13:33 |
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Nachdem das Topic schon älter ist - schau´n wir mal ob´s noch wen
interessiert.
Optische Messung ist möglich, aber der technische Aufwand übersteigt
wahrscheinlich sogar das Budget von so manchem Forschungsinstitut...
Aber:
Man kann den CO2-Gehalt über den Flaschendruck messen
- wie Gnadle schreibt, mittels
"Innendruckmessgerätwelchesvorabanzuschraubenist"
Nun, diese Methode ist schön, dienst aber nur als Anhaltspunkt - schön wäre
es den Druck jeder einzelnen Flasche bestimmen zu können.
ICH BEZIEHE MICH JETZT AUF KRONKORKENFLASCHEN.
Hierzu könnte man doch ein einfaches mechanisches Gerät (ich denke da an
eine umbebaute Waage) basteln.
Die Flasche müsste fixiert werden. Dann übt man mit einem Stempel
definierten Druck auf den Kronkorken aus. Je nach Innendruck müsste die
Korkenoberfläche etwas mehr oder weniger nachgeben...
So, ferte!
Die Proportionen sin freiestens erfunden!
wahrscheinlich muß man das ganze über Hebel laufen lassen, damit der sicher
minimale "Hub" des Kronkorkens sichtbar wird...
Bitte die Qualität der Skizze nicht beurteilen!!!
grüße
Norbert
[Editiert am 12/2/2006 von dreiwirbel] ____________________ Reinheitsgebot für die Industrie! - Ich mach auch ohne gutes Bier!
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1053 Registriert: 15.2.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.2.2006 um 21:19 |
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Hi,
vermutlich lässt sich der Druck auch "direkt optisch"
messen. Da der Druck die Flüssigkeit und das Gas
(also den "unteren" und den "oberen" Teil in der Flasche)
unterschiedlich zusammenpresst, müsste sich eine Änderung des
Pegels ergeben. Wahrscheinlich muss man hierzu
die genaue Zusammensetzung des Bieres kennen
und den Pegel nano-Meter-genau vermessen können.
Also nich praxistauglich ;-)
Nehmt meinen Post also nicht all zu ernst....
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Antwort 15 |
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