Gast
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erstellt am: 6.1.2005 um 19:22 |
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Hi,
es klingt warscheinlich etwas naiv,aber ich bin ja neu in der Materie und
frage mich was spricht dagegen frische Hefe zu verwenden wie man Sie z.B
beim Bäcker oder in Lebensmittelmärkten bekommt.
Beim Apfelmost habe ich solche Hefe ( Frisch und in Trockenform ) verwendet
und keine Nachteile erzielt.
OK, Bier scheint anders zu sein,aber geht das wirklich nicht?
mfg
Hopfenkopf
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.1.2005 um 20:07 |
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Hallo Hopfenkopf!
Von der Theorie der Gärung kannst du jede gäraktive Hefe verwenden die du
finden kannst! Du kannst auch deinen Sud offen nach draußen stellen, und
warten, dass wilde Hefen sich an ihm zu schaffen machen, so wie es
beispielsweise bei Lambics üblich ist (Vorsicht! Infektionsgefahr!)
Aber hier nun die Gründe, warum du es nicht machen solltest:
Es handelt sich nicht um Reinzuchthefe. Das heißt, es sind millionen
verschiedener Hefezellen in deinem Jungbier, die sich alle anders
verhalten. Bei der Reinzucht wird von einer einzigen Hefezelle ausgegangen
und diese wird millionen fach vermehrt. Als Ergebniss hast du Hefezellen,
die alle gleich arbeiten. Die Gärung verläuft "homogener".
Reinzuchten sind erforscht worden. Da unterschiedliche Hefezellen sich
unterschiedlich verhalten (wie schnell verläuft die Gärung, andere
Gärungsnebenprodukte, wie fruchtig oder schlank wird das Bier schmecken...)
kannst du genau die Kultur kaufen, die deinem Bier den Charakter gibt, den
du haben möchtest! Auch wenn das mehr Arbeit ist als einfach Bäckerhefe zu
nehmen wird sich diese Arbeit beim fertigen Bier auszahlen!
Gruß Malte
[Editiert am 6/1/2005 von Malte]
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 281 Registriert: 13.5.2004 Status: Offline
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erstellt am: 6.1.2005 um 20:14 |
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Dazu habe ich eine Frage - nur genau andersrum:
Im Internet habe ich ein Treberbrotrezept gefunden, in dem vermerkt ist,
man solle den Treber solange aufheben, bis die Gärung vorbei ist und könne
dann die überschüssige Hefe aus der Gärung zum backen verwenden. Dies
schmecke besser. Hat da schon jemand Erfahrung gemacht? Denke vom Prinzip
her isses der Hefe wurscht, ob sie Bier vergärt oder den Teig gehen lässt? ____________________ join #hobbybrauer
on irc.euirc-net
Nunc tempus artis cervisiae est, ergo bibamus!
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.1.2005 um 21:31 |
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Hallo Steinkrug!
Ich kenn mich jetzt mit Backen nicht so aus, aber klingt doch irgendwie
logisch, oder?
Da man beim Backen keine Reinzucht braucht oder andere spezielle
Anforderungen an die Hefe stellen muss, außer dass sie noch lebt und auch
noch arbeiten will sollte das gut funktionieren.
Die Frage ist nur, welchen Unterschied ober- und untergärige Hefen da
haben. Da aber alles Organsimen bei mehr wärme auch schneller arbeiten
(auch untergärige Hefe) sollte auch das keine Probleme geben.
Der Vorteil wird sein, dass dein Brot einen "Biercharakter" bekommt, da ja
auch Jungbier mit der Hefe in den Brotteig kommt!
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 43 Registriert: 4.6.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.1.2005 um 21:40 |
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Hallo
Dieses Rezept zur Treberbrotherstellung kenne ich.
Ich backe regelmässig ein paar Brote nach dem Brauen. Es schneckt wirklich
sehr gut.
hefe aus dem Bodensatz habe ich bisher nicht genommen da ich den reber
nicht solange aufbewahren möchte bis ich an die gesetzte Hefe im Gärbottich
komme.
Was ich jedoch mache ist, die Hefe mit Bier auflösen und auch Bier
verwenden um die richtige Feuchte im Teig zu erhalten. Es sollte also noch
Bier vom letzten Sud vorhanden sein
Ich kanns auf jeden Fall weiterempfehlen. Sckmeckt super. Und ich finde es
schade den ganzen Treber so einfach zu kompostieren oder den Schweinen zu
verfütern.
Marcus
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 6.1.2005 um 23:23 |
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Liebe Braubäcker,
auch wenn es ein wenig vom thread abweicht, so möchte ich kurz auf das
Thema Treberbrot eingehen. Ich backe unseren kompletten Brotbedarf mit
Sauerteig (ein aktiver Sauerteig kommt übrigens ganz gut ohne Hefe aus).
Was mir den Treber als Brotzutat verleidet hat, sind die Spelzen. Die
bleiben einfach quer im Hals hängen. Beim nächsten Versuch werde ich
versuchen, die Spelzen auszuschwemmen. Wie sind eure Erfahrungen damit?
____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2005 um 09:23 |
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Zitat: | ... und könne dann die
überschüssige Hefe aus der Gärung zum backen
verwenden. |
Gegen die Bier/Reinzuchthefe spricht
die Temperaturempfindlichkeit. Untergärige im speziellen wird maximal bis
30-35 Grad arbeiten. Dann verabschiedet sie sich. Backhefe geht da noch ein
paar Grad drüber. Und dies ist auch der Garant, dass das Brot dann aufgeht
locker wird. ____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 6 |
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Gast
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erstellt am: 7.1.2005 um 09:29 |
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Hi,
danke für die Erklärung.
Viel Spass noch beim Brotbacken........ups wolte den Thread nun aber nicht
in die falsche Richtung leiten.
Hopfenkopf
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Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 19.8.2004 Status: Offline
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erstellt am: 7.1.2005 um 10:11 |
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noch was zum thema brotbacken. ich kann meistermelber nur zustimmen.
daseinzig störende sind die spelzen. unangenehm zu kauen und zu schlucken.
wenn du eine lösung hast, die spelzen zu entfernen wäre ich dir sehr
dankbar
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 173 Registriert: 17.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2005 um 17:25 |
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Salvete,
Zitat: | Was mir den Treber als
Brotzutat verleidet hat, sind die Spelzen. Die bleiben einfach quer im Hals
hängen |
Ich frage mich schon die ganze Zeit, wie Ihr die Spelzen runterbekommen
wollt, bei diesem Brot!
Selbst meine germanischen Sklaven - die keltischen ebenfalls - würden ein
solches Brot nicht essen wollen. wie könnte man dann noch ruhigen Gewissens
behaupten: Panem et circensis? ____________________ Der Keltenbraumeister
DI BONI, QVANTVM HOMINVM VNVS VENTER EXERCET!
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Antwort 9 |
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Junior Member Beiträge: 43 Registriert: 4.6.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2005 um 18:39 |
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Hallo
Das Spelzenproblem kann ich absolut nicht verstehen. In meinem Tregerbrot
kann man diese überhaupt nicht fühlen. Nach dem Maischen ist alles im
Treber Weichgekocht. (Ich verwende Weizen, Münchner und Pilsner-Malz.)
Ich kann mir gar nicht vorstellen wie Ihr noch harte Spenten im Brot haben
könnt.
Marcus
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.1.2005 um 20:26 |
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Hallo Zusammen!
Mir ist weder bei der Verkostung von Malz, geschrotetem Malz oder Treber
etwas im Hals stecken geblieben. Beim Schrot ist nur der Staub etwas, sagen
wir mal, trocken!
Treberbrote kenne ich leider nicht, aber wenn man schon ungeschrotetes Malz
gut essen kann (is ja fast wie Müsli), dann kann ich mir eigentlich nicht
so recht vorstellen, dass beim Treberbrot die Spelzen stören...
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 11 |
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Gast
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erstellt am: 7.1.2005 um 22:33 |
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Hallo Hopfenkopf,
ich möchte gerne wieder zu deiner Frage zurückkommen. Verwende zum
Bierbrauen niemals Backhefe. Habe letztes Jahr schon einige Liter
weggekippt. Nachdem im Netz einer immer wieder behauptet hat, Backhefe sei
die beste Weizenbierhefe, wollte ich beweisen, dass dies nicht so ist und
habe Weizenbier mit Backhefe vergoren gebraut: Es hat einfach grauselig
geschmeckt. Also, lass es sein, auch wenn man dir etwas anderes weis machen
will.
Grüße
Wolfgang
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Gast
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erstellt am: 8.1.2005 um 02:07 |
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@ Wolf
Danke für die Info,dachte schon ich bin im Bäckereiforum gelandet ;-)
Hopfenkopf
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Senior Member Beiträge: 499 Registriert: 5.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2005 um 12:26 |
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Was wirklich super schmeckt: Nehmt vom unausgewaschenen (vor dem
Anschwänzen gewonnenen) Treber, verbackt diesen mit Weizenvollkornmehr,
Haferflocken und Rosinen.
Gibt das ideale Frühstücksbrot - super lecker mit Honig oder Marmelade!
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.1.2005 um 15:18 |
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@ sandmannnn
O.K. Mach doch gleich das Kubessaverfahren!
Die Spelzen abtrennen und erst beim Abmaische wieder dazugeben!
Und einen kleinen Teil nimmste ohne Spelzen für das Treberbrot
MfG ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 15 |
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