Junior Member Beiträge: 15 Registriert: 26.6.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 21.7.2011 um 10:17 |
|
|
Hallali,
als schon seit langer Zeit stiller Mitleser, muss ich heute mal eine
Verständnisfrage loswerden:
In einer 2-Bottich-Anlage, in der der Maische-/Hopfenkochbottich erhöht
über dem Läuterbottich steht, wie wird da die geläuterte Würze wieder hoch
gepumpt?
Ich meine nicht, was für eine Pumpe, sondern wie stellt man ohne
zusätzlichen behälter sicher, dass man die Würze während des Läuterns nicht
zu stark ansaugt, oder eben das freie durchfließen des Trebers
behindert?
Muss da nicht ein dritter Bottich her, in den die Würze Druck/Sog-los läuft
und erst daraus wieder hoch gepumpt wird?
|
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 21.7.2011 um 11:05 |
|
|
In den meisten Anlagen in Hobby-Größe wird wohl garnicht gepumpt, sondern
geschöpft. Ansonsten brauchst Du schon ein Auffanggefäß, evtl. mit einem
Druck- oder Schwimmerschalter für die Pumpe, oder sogar einen Bottich, in
dem Du die Würze komplett zwischenlagerst, bis deine Pfanne wieder frei
ist.
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 1 |
|
Junior Member Beiträge: 15 Registriert: 26.6.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 21.7.2011 um 11:25 |
|
|
Danke Dir,
sowas hab ich befürchtet, gleichwohl kann ich solch ein Zwischenlager bei
den käuflich erwerbbaren Anlagen kleinerer Größe nicht entdecken. Sowas
könnte man da aber sicher auch irgendwo untergebracht haben, wo es nicht
auffällt... Muss ich nochmal genauer gucken.
Bei der Planung meiner Anlage ist das momentan noch eine der schwierigeren
Fragen. Und natürlich die Frage, wo ich das Rührwerk lasse, wenn ich den
Whirlpool im selben Bottich erzeugen will...
|
|
Antwort 2 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 21.7.2011 um 11:35 |
|
|
An welcher Größenordnung planst Du denn?
Bei den in Hobbybrauerkreisen üblichen 50l-Anlagen (Braueule, Braumeister
etc.) kümmert man sich um sowas nicht, da geht man (mit einigem Recht)
davon aus, das die Würze noch von Hand (sprich: im Eimer o.ä.) bewegt
werden kann.
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 3 |
|
Junior Member Beiträge: 22 Registriert: 17.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 21.7.2011 um 11:54 |
|
|
|
|
Antwort 4 |
|
Junior Member Beiträge: 15 Registriert: 26.6.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 21.7.2011 um 12:57 |
|
|
Ich plane eine vollautomatisierte 100l Anlage. Vollautomatisiert mit dem
Brewtroller (bestellt) oder Siemens Logo (vorhanden). Vorhanden sind die
Sudpfanne mit Rührwerk, der Bottich, aus dem der Läuterbottich wird,
Antrieb fürs Hackwerk, Exzenterpumpe (auch zum Maischepumpen geeignet), das
meiste an angetriebenen Ventilen und Elektronik.
Fragezeichen hab ich noch bei der Art des Läuterns (Läuterboden oder
Panzerschlauch) und ob ich Maische hoch pumpe, und Würze runterlaufen
lasse, oder doch andersrum.
Da ich bei solchen Projekten immer mehr Spaß am Planen und Bauen habe, als
später am Betrieb, geht es mir vor allem um die Vollautomatisierung.
Trinken "tu" ich selbst eigentlich auch nix, aber mal sehn, vielleicht wird
ein Nebengewerbe draus, oder ich stifte das Teil später der Gemeinde, die
Letzte Brauerei ist hier nämlich vor ein paar hundert Jahren abgebrannt
|
|
Antwort 5 |
|
Senior Member Beiträge: 233 Registriert: 7.11.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 21.7.2011 um 14:20 |
|
|
Servus!
Vielleicht wäre eine Möglichkeit, dass du die Pumpe über einen FU regelst
und dazwischen noch ein Ventil zur Mengenregulierung einbaust. Das ganze
dann über ein Läutermannometer gesteuert, dass über zwei Druckfühler den
Druckunterschied zwischen der Läuterleitung und der Maische über dem
Senkboden misst.
Evtl. liest "Vaninger" ja mit. Dann kann er dir das genau erklären wie er
das gebaut hat. Bei ihm hab ich das nämlich so ähnlich gesehen Er steuer allerdings den Druckunterschied durch
die Veränderung der Hackwerkstiefe im Läuterbottich. Wird der
Druckunterschied höher, fährt das Hackwerk automatisch tiefer in den
Treberkuchen. Is wirklich sehr gut gelöst und der große Vorteil --> du
hast einen geschlossenen Würzeweg (Sauerstoffeintrag und so...).
Was das Rührwerk in der Whirlpoolpfanne angeht, muss ich mir auch noch was
einfallen lassen, da ich selbst auch in der Pfanne Maische (da soll noch
ein Rührwerk rein) und nach dem Kochen dort auch Whirlpoolen will(Rührwerk
muss raus). Meine Vorstellung davon ist, dass die Rührwerkswelle kurz vor
dem Motor unterbrochen ist und über ein verschiebbares Vierkantrohr und
einen Sicherungsbolzen verbunden werden kann. Also sprich, nach dem
Maischen Bolzen raus, Vierkantrohr runtergeschoben und dann den Rührflügel
samt Welle herausnehmen.
LG
Anton
[Editiert am 21.7.2011 um 14:29 von Anton]
|
|
Antwort 6 |
|
Junior Member Beiträge: 15 Registriert: 26.6.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 21.7.2011 um 15:18 |
|
|
Hallo,
Die FUs für alle Motoren hab ich, mal sehn, ob ich die per Brewtroller auch
einstellen kann... Drucksensoren hab ich auch, allerdings sollten die für
die Füllstandsmessung sein. Vielleicht kann man was machen in der Form:
Füllstand im Läuterbottich verändert sich seit x sekunden nicht -> Pumpe
für y Sekunden an...
Abkoppelbar ist mein Rührwerk jetzt schon, aber das soll ja automatisch
gehen... Meine Ideen dazu sind irgendwie zu teuer... Alternativ könnte ich
das Rührwerk aus raus nehmen, und statt zu rühren umpumpen wie später für
den Whirlpool, nur mit weniger drehzahl, oder alternativ über einen
anderen, nicht tangentialen Einlass.
Ideen sind vorhanden, nur muss man das Rad ja nicht jedesmal neu erfinden
|
|
Antwort 7 |
|
Junior Member Beiträge: 22 Registriert: 17.8.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 23.7.2011 um 14:24 |
|
|
Wir haben die Pumpe vom Läuterbottich hoch in die Würzepfanne.
Zurzeit haben wir ein Laufzeit/Pausenzeit programm. alle 100 Sekunden Pumpe
50 Sekunden an und 2Liter Nachgusswasser
nachlegen. Das ganze solange bis die gesamte Läutermenge erreicht ist.
Dann wird der Treber rausgeputzt und nach dem Hopfenkochhen wird über den
Läuterbottich mit der selben Pumpe die Würze tangential in die Pfanne
gepumpt (mit mehr Drehzahl, auch über FU)
Funktionier soweit sehr gut
|
|
Antwort 8 |
|
Junior Member Beiträge: 15 Registriert: 26.6.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 23.7.2011 um 20:58 |
|
|
Danke für die hilfreichen Antworten,
Maische umpumpen statt Rührwerk ist wohl nicht so pralle, bei einem 100l
Behälter gibt es da bestimmt Totecken.
Ich werde es auch mal mit zeitgesteuertem Würze-Pumpen versuchen.
Beheizt Ihr bei Anlagen der Größe den Läuterbottich, oder reicht Isolieren
und heißes Vor- und Nachgußwasser?
edit: Wenn Ihr hochpumpt, läuft da nach dem Abstellen der Pumpe nix
rückwärts durch die Pumpe zurück?
[Editiert am 23.7.2011 um 21:02 von Rotanimret]
|
|
Antwort 9 |
|
Senior Member Beiträge: 233 Registriert: 7.11.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.7.2011 um 07:52 |
|
|
Moing!
Also bei meiner Anlage kommt momentan noch ein 200l Milchtank als
Läuterbottich zum Einsatz. Der ist mit ca. 3 - 4 cm PU-Schaum gedämmt.
Reicht meiner Ansicht nach völlig aus. Ich Maische mit 78°C ab. Vorher wird
der Bottich nochmal mit heißem Wasser ausgespült und dann der Raum unter
dem Senkboden mit ca.80°C heißem Wasser gefüllt. Die Würze hat dann je nach
Außentemperatur so zwischen 60 und 70°C. Ich läutere allerdings in einen
Vorlaufbehälter ab und pumpe von dort in die Pfanne (wird momentan mit
einem Schwimmerschalter versehen)
Mit dem Zurücklaufen hast du Recht. Ich pumpe von ca. 40cm über dem Boden
ca. 1,60m hoch in die Pfanne. Weil da auch immer der Schlauch inhalt zurück
in den Vorlaufbehälter geflossen ist, hab ich auf der Druckseite ein
Rückschlagventil eingebaut. Jetzt ist Ruhe.
LG
|
|
Antwort 10 |
|
Junior Member Beiträge: 15 Registriert: 26.6.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.7.2011 um 16:21 |
|
|
Und der Vorlaufbehälter fasst das gesamte Volumen aus dem Läuterbottich?
Und was ist das für ein Rückschlag-Ventil? Ein normales ausm
Hydraulikbedarf wird es wohl nicht sein.
Ich plane eigentlich mit 1" Leitungen, gibt es da was brauchbares?
Und noch eine Frage zu dem Thema: Wie schnell wird geläutert? also welche
Geschwindigkeit wird angestrebt, damit sich keine Luft sammelt unterm Boden
oder der Treber zu stark angesaugt wird?
[Editiert am 26.7.2011 um 19:57 von Rotanimret]
|
|
Antwort 11 |
|
Junior Member Beiträge: 15 Registriert: 26.6.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 26.7.2011 um 23:59 |
|
|
ich hab da noch was dazu editiert
|
|
Antwort 12 |
|
Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 28.1.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 27.7.2011 um 14:04 |
|
|
Hallo,
hier mal ein Beispiel für ein Vorlaufgefäß:
Die Größenordnung des Gefäßes für eine abzuläuternde Würzemenge
von 50 - 100 Litern hätte ich mit ca. 2 - 3 Litern veranschlagt.
Zur Funktion:
Wasser unter Senkboden vorlegen -> pegelt sich über das längere Rohr ein
(Ablauf in Kanal)
Vorschießen lassen/Trübwürze pumpen -> Kontrolle im Schauglas
Beim manuellen Läutern kann der Vorgang dann auch wieder beobachtet und
entsprechend eingegriffen werden, je nach verwendetem
vor-/nachgeschaltetem
Equipment (Bsp. FU, Durchflußregler, "Hackwerk")
Mit entsprechenden Einbauten wäre sicher auch was in Richtung
Automatisierung
zu machen.
Gruß
Christopher ____________________
|
|
Antwort 13 |
|
Senior Member Beiträge: 233 Registriert: 7.11.2004 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 27.7.2011 um 17:20 |
|
|
Hi!
Nein, in den Vorlaufbehälter passen so ca. 15l rein. Da kommt dann
demnächst noch ein Schwimmerschalter rein, der die Pumpe ein- und
ausschaltet. Die Läutergeschwindigkeit ist bei meinem Bottich auch das
Problem. Für 260 - 280l Würze brauch ich zwischen 3 und 3,5h. Das ist mir
definitiv zu lange. Die Möglichen Gründe sind hier im Forum schon
ausführlich diskutiert worden. Und die will ich evtl. mit einem neuen
Bottich beheben: Größere Senkbodenfläche, Hackwerk, Läutermannometer. Aber
bis dahin fließt noch viel Wasser den Main runter
Optimal ist das ganze natürlich nicht. Da man durch den offenen
Vorlaufbehälter und den einfachen Kückenhahn einen hohen Sauerstoffeintrag
in die Würze hat. Ich will das dennoch so beibehalten und nich alles
automatisieren.
LG
|
|
Antwort 14 |
|
Junior Member Beiträge: 15 Registriert: 26.6.2011 Status: Offline
|
|
erstellt am: 27.7.2011 um 18:16 |
|
|
Vielen Dank für die Infos. Mit solch einem System könnte dann die Pumpe
quasi nicht zu viel weg pumpen, aber dafür würde man die Würze, die am Ende
unterhalb des Senkbodenniveaus liegt, verschenken, was man vermutlich durch
einen zusätzlichen kleinen Nachguß etwas kompensieren könnte.
So langsam wird mir die Läuterei klarer
|
|
Antwort 15 |
|
Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 28.1.2009 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 27.7.2011 um 20:17 |
|
|
Hallo,
wenn das System/der Bediener gut arbeitet, sollte das Glattwasser nur noch
so um die 2,5°P (oder weniger) haben wenn "Pfanne voll" erreicht ist.
Damit wäre der Rest (zumindest im Hobbybereich) sowieso "für den Kanal"
und wird dann schon vor diesem Gefäß abgelassen.
Das Einlaufrohr auf Senkbodenniveau wirkt auch einer Sogwirkung entgegen
(Prinzip Schwanenhals).
Gruß
Christopher
____________________
|
|
Antwort 16 |
|