Moin...
ich verkoste grad mein aktuelles Mädesüßexperiment und will es Euch nicht
vorenthalten. Zuerst eine kleine Einstiegsinfo:
Rezept:
700gr Caramünch III
3kg Münchner
3kg Wiener
Hefe Danstar Nottingham (vergoren bei sommerlichen 25°C in meiner Küche
)
90 min Hopfenkochen ( 10min nach Kochstart: 19gr Spalter Select (6%), 20min
nach Kochstart: 6gr Magnum (15%) und 16gr Cascade (5,7%))
20L Hauptguss
??L Nachguss (keine Ahnung --> habs auf 15°Plato eigestellt, 23Liter
Endmenge)
Nach dem Whirlpool hab ich das Bier in 2 Chargen getrennt: (ich wollte
erstmal ne kleinere Menge mit dem Mädesüß austesten. Außerdem kann ich so
direkt vergleichen wie das Bier ohne Mädesüß schmeckt)
- 16,5L (ohne Mädesüß)
- 6,5L (mit Mädesüß)
Kräuterzugabe:
Ich hab ne Weile mit mir gerungen wie, wann und wieviel ich von dem Kraut
zugeben soll. Einerseits wollte ich das Kraut nicht gerne mitkochen um die
ätherischen Öle nicht zu zerstören, andererseits gibt es ja immer bedenken
irgendwelche Keime / Bierschädlinge beim "Stopfen" mit einzubringen. Also
hier der Kompromiss der sich eh aus meiner aktuellen Arbeitsweise ableitet.
Da ich derzeit keinen Gegenstromkühler mein Eigen nenne kommt das Jungbier
bei mir immer direkt nach dem Whirlpool in das Gärfaß und sofort das
Gärröhrchen drauf. Zu diesem Zeitpunkt hat das Bier noch ca 75°C. Keime die
ggf. im Gärfaß rumlungern mache ich damit direkt platt. Neue köönen nicht
rein. Also kann ich mir so das langsame abkühlen leisten...
Genau zu diesem Zeitpunkt habe ich auch das Mädesüß dazugetan. Ich hatte es
ca 1-2 Wochen vorher gesammelt und getrocknet. Ich habe eine gute Hand voll
Blüten mit kurzem Stück Stengel (also so wie gepflückt) in ein Käsetuch
gewickelt und mit ins noch heiße Bier geworfen. Diese Menge bezieht sich
auf die 6,5 Liter.
Gärungsverlauf
Schon am nächsten Morgen schmeckt das Mädesüß deutlich raus. Nach 3 Tagen
(die Gärung ist mittlerweile fast durch) hab ich den "Teebeutel"
rausgenommen.
Ergebnis
Das Bier ist jetzt 4Wochen in der Flasche. Im Gegensatz zur Variante ohne
Mädesüß kommt ein dezenter, trotzdem deutlich schmeckbarer Mädesüßgeschmack
(leicht bittermandelig) durch. Obwohl ich dachte ich würde hier erstmal
ewig rumexperimentieren müssen um die richte Menge zu finden, bin ich
angenehm überrascht. Mehr wäre zu viel, weniger würde wohl bald im
Untergrund untergehen.... Ich bin sehr zufrieden.
Prost!