Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 18.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2011 um 12:47 |
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Aus irgend einem Dusel habe ich mal eine Wyeast 2042 Danish Lager gekauft
die nun langsam weg muss.
Da ich die Hefe bisher noch nicht verwendet habe muss ich mich auf das
Geschmacksprofil in den Beschreibungen verlassen. Da steht was von "malzig
und hopfenbetont".
Was macht man da am besten? Aktuell tendiere ich zu einem unkomplizierten
leichten süffigen Bier...
Malz:
viel Wiener + etwas Münchner ? Cara?
Hopfen:
wenn es malzbetont ist würde ich eher vorsichtig hopfen. max 20 IBU bei 11P
StW?
eher nur Vorderwürze mit Spalter (o.ä.) oder Kochbeginn Magnum und keine
Aromahopfung?
Standardrasten nach Hanghofer? oder irgendwas mit Kombirast?
Noch ist alles möglich ;-)
gruß,
Torsten
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2011 um 13:06 |
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Ich schlage ein Bier nach Wiener Art vor:
100% Wiener Malz, wenn du Lust hast mit Dekoktion gemaischt. Mach aber
schon mal einen Starter! Hoffentlich hast du während der Gärung die
Möglichkeit zu kühlen?
Gruß!
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 18.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2011 um 13:24 |
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Eine Gärtemperatur von 10C kann ich gewährleisten.
Alles Wiener Malz habe ich noch nie gebraut. Welchen Hopfen würdest du
empfehlen?
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2011 um 13:54 |
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Wenn du nur Pilsener Malz nimmst wird es halt ein Dortmunder Export -
schmeckt auch!
zum Hopfen ... Saazer, Hallertauer, Spalter, ein klassischer Hopfen halt.
Eher kein Cascade oder so
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 18.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2011 um 17:00 |
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Interessantes Bispiel aus dem Hanghofer Schwechater Lager:
100% Wiener Malz mit Styrian Goldings in der Vorderwürze und Bittere sowie
Saazer als Aromahopfung
Das liest sich doch gut oder?
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Antwort 4 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2011 um 20:34 |
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Hi Torsten,
die Danish Lager ist eine hervorragende Pilshefe. Sicher ist sie auch für
andere ug-Biere geeignet. Allerdings ist sie auch eine Diva. Auf jeden Fall
sollest du einen Starter machen, denn erst bei der zweiten Führung legt die
Hefe so richtig los. Also evtl. in zwei Wochen nochmal damit brauen und
natürlich die Vergärtemperatur von 8 - 10° C einhalten.
Ein weiterer Punkt ist die Diacetylproduktion der Hefe. Du musst den Punkt
der Nachgärung abpassen, der noch genug Hefeaktivität übrig lässt, um
mindestens zwei Tage bei 18-20°C nachzugären, um das Diacetyl abzubauen.
Ich hatte aus Unwissenheit zwei Sude mit dieser tollen Hefe versemmelt.
Trinkbar nur mit einer Wäscheklammer in der Nase.
Nicht ganz einfach, mit der Diva der Flüssighefen zu brauen, aber wenn du
es raus hast, gibt es außergewöhnlich gute Biere.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 18.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.7.2011 um 21:45 |
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Hallo Hans,
einen Starter mache ich auf jeden Fall. Das hat sich bei allen UG Wyeast
Hefen bewährt.
Den Starter wollte ich der Würze bei 21C zugeben, belüften und dann ab in
die 10C Kühlung. Das lief bisher immer super. Die Gärung lasse ich dann 3
Wochen laufen, dann Zucker dazu und ab in die Druckgärung und im Anschluss
2 Tage bei 16C Diacethylrast und dann 2 Monate bei 1C ruhen lassen. Hoffe
dass mir der Schwefel damit erspart bleibt.
Ich werde das Schwechater Lager 1:1 nachbrauen. Allerdings schaffe ich mit
der Braueule nicht die Ausbeute bei 5kg /25L /13P wie Hanghofer angibt. Da
komme ich max bei 11P raus. Denke das ist OK so.
Bin mal gespannt wie sich Styrian Goldings macht. Den Hopfen verwende ich
auch das erste mal.
Gruß
Torsten
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2011 um 10:11 |
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Hi Torsten,
deine Gärführung ist soweit O.K. Im Feintuning könntest du noch etwas
tiefer anstellen.
Sicher ist es eine Möglichleit, drei Wochen den Sud ausgären zu lassen und
mit Zucker aufzucarbonisieren. Grün schlauchen wäre der andere Weg,
vorausgesetzt du machst eine Schnellvergärprobe.
Zitat: | Hoffe dass mir der
Schwefel damit erspart bleibt. |
Dimethylsulfid kommt vom Malz und wird während des Kochens ausgetrieben.
DMS verhinderst du, indem unmittelbar nach dem Hopfenkochen auf unter 80° C
heruntergekühlst. Dann bleibt dein Bier von Kohlgemüse- bzw.
Selleriegeschmack verschont.
Einen buttrigen bis leicht ranzigen Geschmack kommt von den VDK. Diacetyl
oder korrekt die Viscinalen Diketone sind ein Stoffwechselprodukt der
Hefen, die aber am Ende der Gärung, vor allem bei Temperaturerhöhung
innerhalb von zwei bis drei Tagen abgebaut werden. Bei Staubhefen kein
Problem, bei Bruchhefen sollte die Gärung noch deutlich aktiv sein.
Grüße
Hans ____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 18.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2011 um 11:37 |
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Hallo Hans,
ich lasse meine Würze in der Braueule immer über Nacht abkühlen. Morgens
habe ich dann meist ca 25C und lasse dann erst die Würze in den Gärbottich
ab. Damit will ich vermeiden, dass die nach heiße Würze Oxydation
ausgesetzt ist. Mit Schwefel- oder Selleriegeschmack bisher nie
Probleme?
SVP: ich hatte das eine Zeit lang bei UG Bieren gemacht. Nur bin ich nie an
die Vergärungsgrade der "24C geschüttelten Schnellvergärprobe" gekommen.
Deshalb trau ich mich nicht so recht ans Grünschlauchen und lasse das Bier
ausgären und erhöhe die letzten 24h sogar auf 16C damit es auch wirklich
vergoren ist.
Alternative könnte ich natürlich auch Speise statt Zucker nehmen.
Tiefer anstellen: Welche Temperatur sollten Würze und Starter bei der 2042
haben? Deutlich unter 21C?
Danke und Gruß,
Torsten
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2011 um 15:07 |
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Hi,
bei wiederholt geführter 2042 würde ich zwischen 10 und 12°C anstellen. Die
Hefe sollte nicht länger als 14 Tage geruht haben.
Wundert mich, daß du als Nachtabkühler noch nie DMS-Probleme hattest.
Gerade Pilsbiere verzeihen keine Geschmacksfehler.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 18.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2011 um 20:12 |
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Nun hoffe ich erstmal, dass der 2042 Propagator sich aufbläht. Bisher ist
nach 2,5 Tagen nicht viel passiert.
Das ist schon manchmal ein Generve mit den Wyeast UG Hefen. Falls alles
schief läuft und die Hefe auch nach 4 Tage nichts geworden ist muss meine
verlässliche 34/70 ran. Da weiß man was man hat.
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.7.2011 um 22:26 |
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Mit der 34/70 bin ich absolut deiner Meinung. Eine unproblematische
ug-Hefe, die einfach nur einen guten Job macht. Allerdings fehlt ihr der
aromatische Feinschliff einer WY 2042.
Grüße
Hans
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 18.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.8.2011 um 11:43 |
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Immerhin hat sich der 2042 Propagator dann doch noch dick aufgeblasen. Die
Würze vergärt jetzt seit 2 Tagen bei 10C. Allerdings scheint diese Hefe
auch eher von der gemütlichen Sorte zu sein - zumindest der CO2 Aktivität
nach. Ich schau mal zum Ende der Woche wo ich von 11.5P hingekommen bin.
Dummerweise hat mein Lagerbestand nicht gestimmt - ich hatte keinen Styrian
Goldings und bin dann nach dem Hop Chart von byo.com auf Fuggles in der
Vorderwürzehopfung ausgewichen. Ob das eine gute Idee war...
[Editiert am 1.8.2011 um 11:44 von zeubra]
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 2659 Registriert: 24.8.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.8.2011 um 13:33 |
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Du kennst ja den Brauerspruch: Wer warm und schnell vergärt, der muß lange
und kalt lagern. Trotz der etwas langweiligen 2042 drei bis vier Wochen
reifen lassen und dann wird das ein richtig gutes Lager.
Fuggles und der Steirer gehören in die Goldingsgruppe. Du hast unter
Brüdern getauscht, d.h. sehr fruchtig gegen würzig und nicht ganz so
fruchtig. Das ist O.K, auch wenn Anton Dreher jetzt im Bierhimmel die Nase
rümpft.
Prost Anton !
Hans
[Editiert am 1.8.2011 um 13:34 von Erlenmeyer]
____________________ "Oh Bier, manchmal reichst du mir!"
Alfred Katzka
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Antwort 13 |
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Senior Member Beiträge: 178 Registriert: 18.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.8.2011 um 16:19 |
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So nach 7 Tagen eine Gärkontrolle: bin von 11.5P auf 4.8P runter.
Das liegt im Rahmen denke ich - oder?
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Antwort 14 |
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