Junior Member Beiträge: 34 Registriert: 26.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 30.7.2011 um 14:59 |
|
|
hi,
ich hab letztens ein roggenbier gekostet aus einer brauerei in
oberösterreich, das hat mir so gut geschmeckt dass ichs bald mal selber
versuchen will.
leider hat der händler bei dem ich meine rohstoffe beziehe (holzeis.com)
leider kein roggenmalz... und in österreich gibts afaik keinen anderen.
ich hab aber mal gelesen man kann auch unvermälztes getreide zugeben,
solange es nicht zu viel ist erledigen die eiweise vom anderen getreide die
arbeit an der stärke. hat das schon mal jemand probiert, bzw wie viel kann
man da zugeben ohne ewig lange rasten einhalten zu müssen?
|
|
Senior Member Beiträge: 248 Registriert: 20.2.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 30.7.2011 um 17:00 |
|
|
hallo, welche brauerei in oö hat ein roggenbier? ich liebe das schremser
roggenbier http://www.schremser.at/web/unser-bier/bio-roggen.html?lang
=de
für ein gutes roggenbier wirst du auch roggenmalz brauchen. denke nicht das
es mit rohfrucht genauso kernig und roggentypisch wird. habe aber auch noch
keines mit rohfrucht gebraut und ist deshalb auch nur eine vermutung. der
http://www.hobbybrauerversand.de/ hat roggenmalz und
versendet auch gerne nach österreich, die versandkosten halten sich
ebenfalls im rahmen. meiner meinung passen zum roggenmalz dunkle malze wie
münchner und caramalze.
wichtig ist noch eine lange rast bei ca 40° ansonsten wirds zu
dickflüssig.
hier ein link zu meinem roggenbierrezept das ich vor einiger zeit gebraut
habe.
http://www.maischemalzundmehr.de/index.php?id=110&inhaltmit
te=recipe
lg
vani
[Editiert am 30.7.2011 um 17:02 von Vani]
|
|
Antwort 1 |
|
Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 30.7.2011 um 20:42 |
|
|
Hallo,
Roggenbier ohne Roggenmalz geht nicht, Roggen unvermälzt habe ich noch nie
probiert, muss auch sagen, habe ich noch nie gehört oder gelesen.
Haferflocken ja, Mais ja, Gerstenflocken ja, aber Roggen.....?
Gut, es kann sein, dass es klappt, wird aber bestimmt kein "Schierlinger
Roggen" werden, schätze ich.
Würde eine "klassische" Rohfruchtmaische dann mal "erfinden".
Heißt Roggenanteil schroten mit der gleichen Menge an PilsnerMalz kalt
einmaischen, 40 Grad und erst mal über NAcht stehen lassen, dann unter
Einhaltung aller Rasten kochen für 15 Minuten und dem restlichen Sud
zubrühen, sodass man auf die finale Zuckerrast bei rund 72 Grad kommt. Dann
Verzuckerung abwarten (hoffentlich)
und dann wie gehabt weiter. Für ein Roggenbier passt - meinem persönlichen
Geschmacksempfinden - keine deutliche Hopfennote, sodass ich empfehlen
würde diese wenigstens um 25 bis 30% zu verringern.
Grüße
Holger
Trotzdem, muss ich nochmal erwähnen, dass es z.B. über Ebay Roggenmalz zu
kaufen gibt und die Händler versenden auch kleine Mengen, man muss also
nicht gleich einen 25 kg Sack nehmen. Da der Roggenmalzanteil vielleicht
20% der Gesamtschüttung ausmacht, sollte dies also erschwinglich sein und
vor allem ersparst du dir eine riesige Menge Arbeit. ____________________
|
|
Antwort 2 |
|
Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 30.7.2011 um 20:57 |
|
|
@Holger
Warum wird zu dem Roggenanteil das Pilsnermalz zugegeben?
Volco ____________________
|
|
Antwort 3 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 30.7.2011 um 21:06 |
|
|
Evt. muß er keine Vormaische machen, die Verkleisterungstemperatur von
Roggen wird hier mit 57-70°C angegeben.
Habe selber noch nicht mit Roggenrohfrucht gebraut (ist aber in Planung),
ich würde die Rohfrucht aber leicht im Backofen anrösten oder
"anbacken".
Zum einen bekommt man mehr Geschmack und zum anderen kann man die geröstete
Rohfrucht mit der Malzmühle schroten.
Unbehandelte Rohfrucht ist wegen des höheren Wasseranteils elastischer als
Malz und meist nicht für eine Walzenmühle geeignet, weil man bestenfalls
die Körner "prägt", statt daß die brechen.
Es gab im Netz mal eine Patentschrift zu Roggenbier, die ein wirklich
aufwendiges Procedere erläutert, es wurden u.A. kleine Roggenbrot-Fladen
gebacken und dem Sud zugegeben.
Ein gutes Roggenbier ist nicht so einfach zu brauen, zumindest mir ist es
noch nicht ansprechend gelungen.
Uwe
[Editiert am 30.7.2011 um 21:07 von Uwe12]
____________________
|
|
Antwort 4 |
|
Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 30.7.2011 um 22:46 |
|
|
@ hoepfli.
warum soll er denn Roggenrohfrucht alleine einmaischen? Ist ja nichts da,
was schon mal aufspalten könnte und gerade bei der Geschichte würde ich
schon mal ein paar Enzyme mit dazustellen, die in der Form in der Rohfrucht
nun mal nicht oder nur sehr knapp bemessen vorhanden sind. Gleichzeitig
haben wir ja die böse böse Verkleisterung des Roggens, was ich allerdings
mit einem ähnlichen Verfahren (in einem anderen Roggenbierfred beschrieben)
schon mal beschrieben habe.
@uwe: Sehr gut! Die Frage ist dann nur, ob das Kochen schaden würde oder
nicht. Die Verkleisterung ist glaube ich kaum das Einzige "Problem" bei der
Angelegenheit. Eine physikalische Aufschließung ist glaube ich kaum
verkehrt.
Grüße
Holger
Trotz alledem: halte ich an meiner vorherigen Meinung fest, dass es
sicherer und vor allem einfacher (wenn auch wahrscheinlich ein paar Euro
teurer) wäre einfach ein paar kg Roggenmalz zu kaufen.
____________________
|
|
Antwort 5 |
|
Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 30.7.2011 um 22:51 |
|
|
Das Roggenmalz würde ich auch lieber kaufen.
Trotzdem, Holger, die Enzyme des Pilsnermalz gehen doch beim Kochen sofort
hin!?!
Nur den Roggen kochen und beim zubrühen frisches Pilsnermalz mit
zugeben.
Volco
____________________
|
|
Antwort 6 |
|
Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 30.7.2011 um 22:55 |
|
|
OK sicherlich gehen die hin, aber vorher sind sie doch bei allen anderen
Rasten da, ich möchte ja nicht ohne Pause einfach durchheizen, sondern
praktisch diesen "Kleinsud" mit allen Rasten maischen und dann dem
"normalen" Sud zugeben und da sind ja dann wieder alle Enzyme vorhanden und
der Roggen schon mal aufgeschlossen.
Aber gut, da noch niemand das Praktisch durchgeführt hat, wird es wohl auf
einen Versuch drauf ankommen. Viel Erfolg so oder so!!!
Grüße
Holger
____________________
|
|
Antwort 7 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 31.7.2011 um 09:52 |
|
|
> Nur den Roggen kochen und beim zubrühen frisches Pilsnermalz mit
zugeben.
Eine reine Rohfrucht-Kochung, also einen "Roggenbrei"?
Ich kenne es von Rohfruchten von Weizen, Gerste oder Mais, daß man das
schlecht kochen kann, es brennt praktisch immer an und wird furchtbar
dickflüssig.
Daher die Vormaische, wo die bereits verkleisterte Stärke abgebaut wird und
man zuletzt noch einen (dann unproblematischen) Kochvorgang anhängen
kann.
Der Kochvorgang
+ setzt mehr Stärke frei, bzw. verkleistert mehr Stärke bei Rohfruchten mit
hoher Verkleisterungstemperatur
+ reduziert die Eiweiße (Rohfrucht hat i.a. mehr davon, als Malz) durch die
Kochung
- kann "Gummistoffe" wie Pentosane oder Glucane freisetzen, was das Läutern
sehr erschweren kann (**)
- bedeutet einen zusätzlichen zeitlichen und energetischen Aufwand
(**) ich habe das bei einem höheren Schüttungsnateil von Gerstenrohfrucht
bei der Kochung der Vormaische schon erlebt, bis so etwa 10% der
Gesamtschüttung (500g auf eine 5kg-Schüttung) geht das noch, bei 20% wird
es eine ausgewachsene Schnarchläuterung!
...trotz exzessiver "Gummirast".
...weiß nicht, ob sich das bei Roggen ähnlich verhält.
Uwe
[Editiert am 31.7.2011 um 09:54 von Uwe12]
____________________
|
|
Antwort 8 |
|
Junior Member Beiträge: 34 Registriert: 26.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 31.7.2011 um 13:03 |
|
|
hey danke für die vielen tipps!
@vani ups, da hab ich mich anscheinend vertan, es war tatsächlich das
schremser.
hobbybrauversand.de kenne ich, hab auch schon mal was bestellt. allerdings
für rohstoffe ist es für mich schon teuer, ich braue immer nur 20L, dh mit
5kg malz und da sind 15€ versand schon viel. ich hab mir schon mal überlegt
eine malzmühle zu kaufen damit ich größere mengen ungeschrotetes malz
irgendwo bestellen kann (eine mälzerei in wien soll 25kg säcke verkaufen),
aber das ist mir derzeit noch zu teuer, ich brau vl 5 -6 mal im jahr.
aber nachdem das mit der rohfrucht doch aufwändiger wird mach ichs vl
so:
http://www.hobbybrauerversand.de/products/Malz-Malzmischungen
/Malzmischungen/Malzmischung-Klosterbier.html :
2,2 kg Münchner Malz, 2,3 kg Wiener Malz, 40 gr. Farbmalz
Aromahopfen - Hallertauer Perle
1 Päckchen Trockenhefe SAFALE S-04
+ 1-2 kg roggenmalz
das safeale kenn ich noch nicht (hab bis jetzt immer mit brewferm top
gearbeitet) aber wollt eh schon mal was anderes ausprobiern...
[Editiert am 31.7.2011 um 13:04 von mkdigital]
|
|
Antwort 9 |
|
Junior Member Beiträge: 34 Registriert: 26.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 2.8.2011 um 08:22 |
|
|
so ich hab jetzt ein bissl gesucht, das problem scheint ja verbreitet zu
sein. vl probier ichs doch mal mit selber mälzen... so 1-2 kg roggen
vermälzen sollte nicht so schwer sein, gibt anscheinend eh viele leute im
forum die das schon mal gmacht haben (und es gibt auch ne gute anleitung im
wiki...).
das einzige was mir noch nicht klar ist: manchmal steht in den posts, dass
man das fertige malz erst nach 4 wochen verwenden soll. ist das ein problem
wenn mans gleich verwendet?
ausserdem hab ich gelesen dass man theoretisch auch grünmalz verwenden
kann, aber das soll den geschmack nicht besonders zuträglich sein...
grünmalz wär hald sehr einfach herzustellen.
ich hab auch noch ein nettes youtube video zum thema gefunden: http://www.youtube.com/watch?v=HauYECAEQ8I
|
|
Antwort 10 |
|
Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 2.8.2011 um 08:39 |
|
|
ich hab auch mal selbst gemälzt. Ist eine tolle Erfahung, lohnt aber echt
nur bei quasi nicht zu beschaffenden Spezialmalzen. In deinem Fall würde
ich es auch mal versuchen. Rechne noch etwas Schwund ein und dann spricht
nichts dagegen, 2-3 kg Malz herzustellen. Grünmalz würde ich nicht
verwenden. Beim Trocknen im Backofen sollten alle Türen geschlossen und die
Fenster weit geöffnet werden (Mitwohnende am besten auslagern). Ich denke
es spricht bei der geringen Menge an Roggenmalz nichts gegen eine direkte
Verwendung (oder?).
Gruß!
|
|
Antwort 11 |
|
Junior Member Beiträge: 34 Registriert: 26.12.2010 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 2.8.2011 um 17:13 |
|
|
so hab mich jetzt einfach mal getraut. 1kg bio-roggen gekauft (garnicht so
billig 500g 1.5€).
weichen grad im keller in kaltem wasser ein. hoff es funkt :-)
|
|
Antwort 12 |
|
Newbie Beiträge: 1 Registriert: 15.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 17.8.2011 um 19:21 |
|
|
und mkdigital
hat es funktioniert mit dem Roggenmalz
|
|
Antwort 13 |
|