Junior Member Beiträge: 17 Registriert: 23.8.2011 Status: Offline
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erstellt am: 23.8.2011 um 20:55 |
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Hallo erstmal,
nach meinen ersten Brauversuchen, die -mit einigen kleinen
Abstrichen-allesamt recht anständig waren, habe ich zum zweiten Mal ein
belgisches Triple Trapistenbier gebraut. Nach anfänglich guter Gärung hat
beim 1. Umfüllen das Jungbier merkwürdig gerochen, so etwa wie
Schweissfüsse. Ich dachte es sei um, hat auch merkwürdig geschmeckt.
Nachdem ich es schon abgeschrieben hatte, habe ich nun eine Woche später
wieder probiert, jetzt riecht es noch etwas merkwürdig, der Geschmack ist
aber wieder ganz ok. Was kann das sein?? Ist das Bier nun über oder
nicht??? Werde ich jetzt krank, wenn ich es trinke? Gibt es noch was zu
retten?
Wo sind die Erfahrenen Brauer unter Euch, denen dies vielleicht auch schon
mal passiert ist.
Zur Info noch: die Hefe ist Wyeast 3787 Trapist high Gravity, die
Gärtemperatur war wahrscheinlich mit 25° etwas zu hoch.
Danke!
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.8.2011 um 21:12 |
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Hallo und willkommen,
ich habe diese Hefe schon bei bis zu 28°C vergoren, das ist nicht das
Problem.
Diese Hefe macht natürlich ganz intensive Aromen, die eventuell ungewohnt
sind, wobei Schweißfußgeruch nicht dazu gehört.
Eventuell entstehen Schwefelaromen, die sich verfliegen.
Ich würde einfach mal abwarten.
Stefan
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 568 Registriert: 8.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.8.2011 um 21:31 |
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Wobei Geruchswarnehmung sehr Individuel ist.Für den einen ist es
Schweißgeruch,für den anderen Schwefel.Ich würde auch Abwarten
Martin
____________________ Pils instead of Pills!!!!
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 1776 Registriert: 14.7.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.8.2011 um 05:53 |
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Hallo Bob (schöner Nickname!),
ich habe zwar keine Erfahrung mit Trappisten, aber in einem bin ich mir
ziemlich sicher: Alles Bier, das man -wenn auch mit etwas Verachtung
-trinken kann macht nicht krank.
Wirklich schlechtes Bier trinkt man (freiwillig) nicht. Von der Seite aus
hätte ich also keine Bedenken.
Ich hoffe, dass sich die Sache noch gibt - Trappisten brauchen ja eine
lange Reifezeit; sicher nicht ohne Grund.
GutSud
Tino
____________________
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 704 Registriert: 7.8.2008 Status: Offline
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erstellt am: 24.8.2011 um 08:38 |
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war der hopfen nicht zu alt? schweissfußgeruch soll wohl typisch für zu
alten hopfen sein...
Hans
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Antwort 4 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 24.8.2011 um 08:57 |
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Hi, Bob,
ich würde Hans auch zustimmen, dieser Schweißfußgeruch kommt von
überaltertem bzw. überlagertem Hopfen. Ist auf keinen Fall giftig bzw. Du
wirst auf keinen Fall krank davon, eher so: Nase zu und durch…Soweit ich
weiß wird sich dieses „Aroma“ auch bei längerer Lagerung nicht
verflüchtigen.
In ein Trappistenbier gehört es nicht hinein, während es bei Belgischen
Lambics und Geuzes zum „Guten Ton“ gehört, den Hopfen vor Zugabe künstlich
zu altern.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 17 Registriert: 23.8.2011 Status: Offline
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erstellt am: 24.8.2011 um 20:00 |
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Danke für Eure Antworten! Ich werde einfach mal abwarten, wie gesagt, es
hat sich ja schon etwas gebessert! Der Hopfen war eigentlich frisch, daran
meine ich liegt es eher nicht! Trotzdem Danke für die Tipps.
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.2.2012 um 21:49 |
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Jaja. die Trappist High Gravity....
In meiner Küche stinkt es aktuell nach Schwefel. als wenn es der Vorhof zur
Hölle wäre. Ist mir beim letzten Sud Westmalle Tripel Clone nicht
aufgefallen, aber da fand die Hauptgärung auch noch im warmen Keller
statt.
VG, Markus
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 28.1.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.3.2012 um 04:18 |
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Diacetyl in hoher Konzentration riecht auch so.
Ein nur kurz geöffnetes Fläschchen Diac.-Standard
riecht man zehn Meter gegen den Wind.
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 151 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 22.8.2013 um 13:20 |
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Hallo
Ich habe gestern einen Sud Belgian Blonde mit der 3787 abgefüllt.
Die Hefe hab ich schon mehrere male benutzt, ein wirklicher
Schwefelgeschmack ist mir noch nie aufgefallen.
Nun gut, 2 Gärfässer rochen gar nicht nach Schwefel, das eine jedoch stinkt
bis zum Himmel, der Geschmack findet sich sogar leicht im Jungbier.
Die Hefe ist eine aus dritter Führung, ca 1 Monat alt, welche ich ädequat
auf die Fässer verteilt habe.
Das Stink-fass begann auch langsamer zu anzugären, obwohl es nun den etwa
gleichen Vergärgrad hat, 81% versus 85% EVG.
Ich bin ratlos, habe ich die Hefe evt zu wenig aufgerührt, so dass ich ins
eine Fass die vitalere Schwebehefe, und ins andere mehr tote Hefezellen
gegeben habe?
Woher kommt der Schwefelgeruch, und vorallem warum kommt er in einem Fass
nicht vor?
Grüsse
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 1946 Registriert: 20.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.8.2013 um 13:41 |
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Hefen schwefeln unter Stress, die eine mehr, die andere weniger. Bei
gleicher Hefe herrschten wohl unterschiedliche Bedingungen in den
Gärfässern, die ein Fass mehr stressten als das andere. Da die Würze die
selbe war (oder?) nehme ich an, dass in der Tat zu wenig (vitale) Hefe ins
Fass gekommen ist. Das spricht auch für das langsame Angären und die
Gärstockung. Sonstige Unterschiede in der Behandlung der Fässer konnte ich
aus deinem Text nicht erkennen, da musst du wohl selber nochmal
nachgrübeln.
Besonders dramatisch klingt das erstmal noch nicht, zumal das "bis zum
Himmel stinkende" Fass im Jungbier bereits nur noch "leicht" wahrnehmbar
ist. Wozu also die Aufregung? Abwarten und Bier trinken.
Gruß,
Andy
____________________
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.8.2013 um 14:14 |
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"Schwefeln" ist eigentlich eine gute Sache, weil der Schwefel als
Antioxidans wirkt. Dieser "Hefeschwefler" geht auch wieder weg.
Käsefussgeruch kommt von der Isovaleriansäure und wird normalerweise nicht
wieder abgebaut. Verstärkt sich eher noch...?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 151 Registriert: 7.10.2012 Status: Offline
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erstellt am: 22.8.2013 um 15:04 |
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@ Andy und Flying:
Die Würze war die Gleiche, ca. gleicher Steigraum (20%) Fässer standen im
gleichen Raum (24-26°C)
Das ''Problem-Fass'' hatte ca 1/3 mehr Volumen.
Ansonsten fällt mir nichts viel ein,
Ausser das ich durch die etwas langsamere Angärung in den ersten 2 Tagen
die Hefe aufgerührt hatte.
Belüftung mit dem Würzebelüftungsset, könnte auch nicht exakt gleich
gewesen sein.
Ich bin beunruhigt, weils doch sehr unterschiedlich schmeckt.
Könnte eine saure Infektion nach Schwefel schmecken? (ich könnte mir einen
ganz leichten Sauerstich beim ''schwefelbier'' einbilden)
Nun kommts: das Bier ist für ein Fest in 3.5 Wochen. Habe also nicht viel
Zeit um abzuwarten und Bier zu trinken
Gestern wurde es abgefüllt (Die beiden Fässer vorhermiteinander
verschnitten)
Hat heute schon 1Bar auf dem Manometer.
Was würdet ihr tun um den Schwefelgeschmack abzubauen?
Längere Nachgärung bei ca 22°C oder besser höher?
+ ''nur'' 2 Wochen Kaltreifung?
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 22.8.2013 um 16:49 |
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Eventuell hast Du auch einen "Böckser"..?
http://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6ckser
Hefen fangen unter Umständen an H2S zu bilden, wenn z. B. ein Mangel an FAN
(freier Aminostickstoff) vorliegt....
[Editiert am 22.8.2013 um 16:54 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 2085 Registriert: 26.2.2013 Status: Offline
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erstellt am: 22.8.2013 um 17:48 |
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Ich würde sicherheitshalber noch einen Sud ansetzen, z.b. das "Samba Pale
Ale" mit der Danstar Nottingham vergoren ist schon nach 3 Wochen
einigermaßen trinkreif, und auch ziemlich massenkompatibel.
Das Samba Pale Ale hab ich gerade im Kühli, vor zwei Wochen angestellt, 3
Tage Hauptgärung und dann nochmal drei Tage auf der Hefe liegen lassen,
dann die Hälfte mit Zuckergabe in ein 10L-Keg und die andere Hälfte in ein
9L-NC-Keg und zwangscarbonisiert auf 5,5 g/L CO2 (gesättigt bei 2,5 bar und
22°C) und dann ab in den Kühlschrank.
Das Zwangscarbonisierte ist jetzt schon lecker, und erst 2 Wochen alt.
Grüße ____________________ *Dunkles Lager, Magnum/Select/Tettnanger, S189 (Hauptgärung)
*Festbier, Northern Brewer/Tettnanger/Saazer/Select, S-189 (Nachgärung)
*Helles Lager, Tettnanger/Select/Saazer, S-189 (Nachgärung)
*Westy12 Clone, 21.6°P, W3787 (Lagerkeller)
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Antwort 14 |
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