Member Beiträge: 69 Registriert: 16.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.1.2005 um 20:38 |
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Hallo Kollegen,
ich möchte ein "Dunkles Starkbier" brauen.
Welche Hefe soll ich da verwenden?
Mit welchen Temperaturen soll ich im Gärbottich arbeiten?
Ich hoffe, es gibt Gärkellerspezialisten, die mir da weiterhelfen
können.
brau02
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Member Beiträge: 69 Registriert: 16.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2005 um 09:47 |
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Hallo Leute,
kann mir hier wirklich keiner helfen?
Grüße
brau02
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 159 Registriert: 26.5.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2005 um 09:56 |
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moin
Hatte letztes Jahr ein Bockbier mit Wyeast Bavarian Lager (2206) bei 15º
angestellt. Zur Temperatur: mein Gärbottich steht in einer Gefriertruhe die
über ein Thermostat bei 8º ausgeschaltet und bei 12,5º eingeschaltet wird.
So komme ich auf ca. 10º Gärtemperatur. Nach dem Schlauchen in Keg's
Endvergärung bei gleicher Temperatur.
____________________ Gruß aus dem Norden
lubo
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Antwort 2 |
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Gast
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erstellt am: 26.1.2005 um 10:02 |
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hallo brau02,
ich bin zwar kein Spezialist für Starkbier, starte dennoch einen Versuch
dir zu helfen.
Da die Hefe ganz wesentlich mitentscheidend über den Geschmack des Bieres
ist, spielt es eine grosse Rolle welche Hefe zu welchem Bier genommen
wird.
Verschiedene Hefen haben auch verschiedene Temperaturbereiche bei denen sie
optimal vergären.
Da muss man sich nach den Hersteller-Empfehlungen richten, eine
Universal-Empfehlung gibt es da nicht.
Bei Starkbier kommt noch die Besonderheit dazu, dass nicht jede Hefe mit
soviel Zucker fertig wird und ab einem gewissen Alkoholgehalt die Arbeit
einstellt, bezw. an ihren eigenen Produkten zugrunde geht.
Wenn du nur ein ganz unspezifisches "Universal-Starkbier" produzieren
möchtest, kann ich dir Portwein-Hefe empfehlen.
Solche vergärt - zumindest die die ich benutzte - um etwa 15° und bringt
den Sud schonmal locker auf 8% und mehr.
dannmal *hicks* gut Sud
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Member Beiträge: 69 Registriert: 16.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2005 um 10:07 |
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Hallo lubo,
vielen Dank für Deine Auskunft.
Mein Gärbottich hat eine Mantelkühlung, die ich elektronisch auf 0,5 Grad
genau steuern kann.
Ich habe von einem alten Brauer gehört, dass man bei der Hauptgärung nach
und nach die Temp. absenken soll und mit 0Grad schlauchen soll.
Ist das richtig?
Grüße aus Bayern
brau02
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 314 Registriert: 19.8.2004 Status: Offline
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erstellt am: 26.1.2005 um 10:58 |
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ich verwende auch gerne die 2206, habe allerdings die erfahrung gemacht,
dass ein relativ hoher Restextrakt übrig bleibt. mein aktuelles dunkles
hats bei 14%StW auf 5,2% Alk gebracht.
es können hier aber natürlich die verschiedensten faktoren(belüftung,
maischeführung, etc.) ursache gewesen sein.
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Antwort 5 |
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Gast
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erstellt am: 26.1.2005 um 11:00 |
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Hallo brau02,
welche Gärtemperatur ergibt sich aus der Entscheidung ob dein Starkbier
unter- oder obergärig fermentiert werden soll. Diese Entscheidung mußt du
selber treffen. Für ein obergäriges Starkbier kannst du z.B. WYEAST 1338
(European ale yeast) oder Stämme für porter oder high gravity biere
benutzen. Diese Informationen bekommst du auf der seite von wyeast (
http://www.wyeastlab.com/beprlist.htm#2124.
Ich persönlich bevorzuge lieber ein untergäriges Starkbier wie z.B. ein
Doppelbock. Dafür eignet sich z.B. die 2206 Bavarian Lager yeast. Die wird
mit hoher Stammwürze und viel Alkohol fertig.
Tschüß
Niko
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Gast
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erstellt am: 26.1.2005 um 13:07 |
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Hallo brau02,
Zitat: | Welche Hefe soll ich da
verwenden?
Mit welchen Temperaturen soll ich im Gärbottich arbeiten?
Ich hoffe, es gibt Gärkellerspezialisten, die mir da weiterhelfen könne
n |
Dass ich kein "Gärkellerspezialist" bin, habe
ich kürzlich mit meiner viel zu hohen Anstelltemperatur bei meinem
Untergärigen Dunkel Eindrucksvoll bewiesen.
Bei meiner Suche nach korrekten Anstell/Gärtemperaturen bin ich auf diese
Seite gestoßen:
http://www.brauerei-wohlfart.de/brautermine.htm
Es gibt dort zwar kein Rezept für Starkbier, aber vielleicht sind die
Gärangaben für dich doch interessant. Mir fiel die niedrige
Anstelltemperatur von 7 C auf, ich dachte immer man solle etwas höher
anstellen und dann runtergehen.
Auch die hohe Hefegabe ( 3Ltr./hl) ist interessant.
Zitat: | Mein Gärbottich hat
eine Mantelkühlung, die ich elektronisch auf 0,5 Grad genau steuern
kann. |
Das ist ja toll, wo gibt's denn sowas, wie
gross ist der Topf?
Gruß,
Urban
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Member Beiträge: 69 Registriert: 16.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2005 um 13:18 |
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Hallo Urban,
vielen Dank für Deinen Tip. Ich werde mich auf der angegebenen HP gleich
mal umsehen.
Mein Gärbottich faßt 200 l und ist selbstgebaut.
In der Garage habe ich einen Wassertank mit 200l in dem Wasser mit
Frostschutz ist.
Im Sommer kühle ich das Wasser mit einem Milchkühler aus der
Landwirtschaft.
Im Winter reicht die Aussentemp.
Dieses Eiswasser ist mit einer vor- und Rücklaufleitung mit dem
doppelwandigen Gärbottich
im Keller verbunden. In die Vorlaufleitung habe ich eine gewöhnliche
Umwälzpumpe aus einer Heizungsanlage gebaut. Diese Pumpe wird über ein
Thermostat (Conrad Katalog) das mit einem Temp.fühler ausgestattet ist
angesteuert.
Ich kann so die gewünschte Temp. digital einstellen. Wenn die Würze wärmer
wird, schaltet die Pumpe ein und bringt aus dem Vorratsbehälter Eiswasser
bis das Thermostat wieder abschaltet.
Gut Sud
Brau02
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Antwort 8 |
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Gast
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erstellt am: 26.1.2005 um 14:29 |
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Hallo brau02,
hört sich ja alles toll an.
Einen Milchkühler benutze ich auch, allerdings nur zum Runterkühlen der
Würze auf Anstelltemperatur mittels eines Wasserreservoirs.
Momentan muss ich meinen Sud zum Gären aufteilen in 2-3 kleinere Fässer,
die dann in meinen Fasskühler passen.Die Sache mit dem doppelwandigen
Gärbottich werde ich weiterverfolgen. Ist natürlich viel eleganter den Sud
in einem großen Pott zu belassen und die Temperatur so schön kontrollieren
zu können.
Ich habe zwei Milchcontainer als Sud, bzw. Läuterpfanne (ca. 130L).
Werde mich mal nach etwas größerem umschauen, ( 200L wären ideal)das ich
vielleicht dann auch doppelwandig machen kann, würde mir dieses
umständliche Umfüllen ersparen.
Hast du eine Möglichkeit ein Foto von deinem Gärbottich zu posten?
Ist das Teil aus Edelstahl?
Wie ist das eigentlich mit der Temperaturverteilung innerhalb dieser
Doppelwand?
Eiswasser oben rein, warmwasser unten?
Oder umgekehrt, damit die Doppelwand immer komplett gefüllt ist?
Das mit dem Frostschutz ist auch 'ne prima Idee, muss man erst mal
draufkommen....
Ciao,
Urban
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Gast
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erstellt am: 26.1.2005 um 15:27 |
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Hi,
auf der Seite von wyeast sind die Temperaturbereiche der einzelnen Hefen
aufgeführt.
Die Anstelltemperatur sollte im Idealfall auch die Gärtemperatur sein.
Mein letztes Pils habe ich bei 8 °C angestellt und 12 Tage bei dieser
Temperatur gären lassen.
Tschüß
Niko
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Member Beiträge: 69 Registriert: 16.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2005 um 15:29 |
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Hallo Urban,
wir kommen hier ziemlich vom Thema ab.
Eigentlich wollte ich ja wissen mit welchen Temp. ich die Hauptgärung bei
Dunklem Bier fahren soll.
Aber nun zu Deiner Frage:
Ein Foto kann ich zwar machen, aber da sieht man nicht viel, weil ich den
Bottich (V2A) isoliert und eingemauert habe.
Ich habe den Vorlauf unten und den Rücklauf oben angeschlossen weil ich mir
dachte, dass das warme Wasser nach oben steigt und somit wieder aus dem
Mantel in den Vorratsbehälter gedrückt wird.
Auf alle Fälle funktioniert das Ding perfekt nur der Brauer (Ich)
beherrscht sein Handwerk nicht.
Grüße aus der Hallertau
brau02
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Antwort 11 |
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Member Beiträge: 69 Registriert: 16.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2005 um 15:35 |
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Hi Niko,
Danke für den Tip.
Ich werde das mal so versuchen.
Servus
brau02
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 159 Registriert: 26.5.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.1.2005 um 17:09 |
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moin brau 02
quote:
Ich habe von einem alten Brauer gehört, dass man bei der Hauptgärung nach
und nach die Temp. absenken soll und mit 0Grad schlauchen soll.
man muß die eingestzten Hefen dabei unterscheiden. Hefe von Brauereien
vergären meistens bei tieferen Temperatuten. Bei den Wyeasthefen ist die
Gärtemperatur jeweils angegeben. Daran sollte man sich halten. Je tiefer
die Temperatur, desto langsamer die Gärung. Schlauchen dann auch nicht
unter dieser Temperatur, da sonst keine Nachgärung mehr stattfindet. Ist
die Nachgärung beendet, kühle ich meine Keg's, besonders Pils, bis auf 0º
runter und lass sie dann mindestens 6 Wochen bei dieser Temperatur lagern.
____________________ Gruß aus dem Norden
lubo
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Antwort 13 |
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Gast
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erstellt am: 27.1.2005 um 08:10 |
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Buongiorno brau02,
Zitat: | wir kommen hier
ziemlich vom Thema ab.
Eigentlich wollte ich ja wissen mit welchen Temp. ich die Hauptgärung bei
Dunklem Bier fahren soll. |
Hast ja recht, aber
wann hat man schon mal Gelegenheit etwas konkretes, praktisch erprobtes
über Mantelkühlung hier im Forum zu erfahren.
Ich möcht mir unbedingt sowas bauen, deshalb mein Interesse.
Danke für deine Infos!
Nun aber nochmal kurz zum eigentlichen Thema, hab mich mal im örtlichen
Brauhaus informiert, dort wird untergäriges bei ca. 13 C angestellt und bei
11 C weitergeführt.
Es ist ja wohl doch nicht so, dass die Gärführung bei niederen Temperaturen
nur Vorteile hat, siehe dazu:
" -- Höhere Alkohole (Fuselöle) und Ester sind in bestimmten
Konzentrationen charakteristisch für das Bieraroma, diese können im
Gegensatz zu den Jungbukettstoffen nicht abgebaut werden.
Höhere Alkohole bilden sich zu über 80% in der Hauptgärphase. Die
Konzentrationen liegen bei 60-90 mg/l bei untergärigen und bei über 100
mg/l bei obergärigen Bieren. Die Bildung von höheren Alkoholen wird
gefördert durch: höhere Gärtemperatur, Bewegung des Jungbieres, kürzere
Eiweißrasten beim Maischen, intensive Belüftung der Anstellwürze,
Anstelltemperaturen über 8° C, Erhöhung der Würzekonzentration über 13%.
Die Bildung von höheren Alkoholen wird gedämpft durch: höhere Hefegabe und
kältere Temperaturen beim Anstellen und der Gärführung, Druckgärung, kein
Sauerstoffeintrag, längere Eiweißrast beim Maischen.--"
Das bedeutet doch wohl, dass eine wärmere Gärführung auch Vorteile was den
Gesamtgeschmackseindruck betrifft, haben kann, oder?
Also, ich würde mich einfach -wie das schon mehrfach erwähnt wurde- an die
Vorgaben des Hefeherstellers halten. Nach allem was ich bisher gelesen habe
liegt die günstigste Temperatur bei 8 - 11 C.
Ciao,
Urban
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Member Beiträge: 69 Registriert: 16.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.1.2005 um 08:18 |
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Hallo Urban,
vielen Dank für Deine Info.
Wenn Du noch Informationen über Mantelheizung bzw. Mantelkühlung brauchst,
melde Dich.
Ich kann Dir aber sagen das funktioniert hervorragend.
Gruß aus der Hallertau
brau02
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Antwort 15 |
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