Junior Member Beiträge: 23 Registriert: 5.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2011 um 15:33 |
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Liebe Brau-Experten
Ich beobachte gerade gespannt die Hauptgärung meines ersten Biers – ein
Kölsch-Rezept – in einem weissen Plastik-Gär-Kübel. Meine Würze war für
mich als Anfänger für ein Kölsch überraschend dunkel, aber von schöner
kupfriger Farbe. Das konnte man auch durch die Wand des Plastik-Kübels gut
sehen. Auch die Kräusung konnte ich schön beobachten, habe nun aber
festgestellt, dass mein Jungbier mit der Zeit völlig blickdicht wurde. Von
aussen sieht das Ganze nun aus, als wäre es schwarzer Schlick aus dem
Wattmeer oder so. Ist das richtig so? Mir kommt es so vor,
als ob da ja kiloweise Hefeteilchen unterwegs sein müssten, dass es so
dunkel wird … Und da es mein erstes Mal ist, bin ich natürlich etwas
verunsichert: «Die Leiden des jungen Brauers» oder so.
Könnt Ihr mich beruhigen, oder muss ich etwas unternehmen?
Vielen Dank und liebe Grüsse
Stefan
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2011 um 15:39 |
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Mir ist auch schon oft aufgefallen, das Bier in großen Gefäßen deutlich
dunkler wirkt. Im Glas scheint das Licht ja maximal 10cm hindurch, ich
denke darin liegt die Begründung dafür. Das das Bier während der Gärung
trüb wird ist auch normal. Die Hefe ist in Suspension. Wenn sie absinkt
wird das Bier wieder klarer.
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 23 Registriert: 5.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2011 um 16:07 |
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Vielen Dank für Deine schnelle Antwort, Kurt.
Ich schliesse daraus, dass meine Frage in die Kategorie «Neu-Brauer sind
meist viel zu ungeduldig und sollten einfach mal abwarten» fällt, und warte
also weiter ab (auch wenn mir das waaaaahnsinnig schwer fällt. )
Gruss
Stefan
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 1068 Registriert: 29.3.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2011 um 16:34 |
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Ein weiterer Grund dürfte sein, daß durch die Schaumdecke weniger Licht von
oben hineinfällt und das gärende Bier deshalb dunkler wirkt.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.10.2011 um 17:02 |
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Wirst sehen Stefan, wenns dann endlich im Glas ist, ist es erheblich heller
Kleiner Tip, wenn Du an Deinem Gäreimer einen Ablasshahn aus Kunststoff
hast, dann kannst Du im Gegenlicht sehr schön die Farbe Deines Bieres in
dem Stutzen sehen, welche Eimer und Hahn verbindet. Ist mir irgendwann mal
aufgefallen, daß dort der Lichtdurchgang besser ist und man die Farbe viel
heller sieht ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 4 |
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Junior Member Beiträge: 23 Registriert: 5.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2011 um 15:41 |
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Danke für Eure Antworten. Stimmt, am Stutzen ist es etwas heller, aber das
ist bei meinem Modell ein so kleiner Streifen, dass daraus nicht sehr viel
abgeleitet werden kann. Ich werde mich wohl oder übel gedulden müssen …
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2011 um 22:04 |
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Hallo,
ich habe gerade mal ein Bild von gestern parat:
Das Bier wird ein Pils. Aus ausschließlich dem hellen 'Pilsener Malz',
welches ja auch für Kölsch verwendet wird.
Der dünne Strahl ist Pipi- Gelb.
Unten im Gärbehälter sieht das aber schon aus wie eine dunkelbraune Brühe.
Stefan, sei unbesorgt. ...-Gruß André
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2011 um 22:12 |
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Und André, was machst du auf dem Bild gerade, du läst doch nicht dein
Jungbier so rumplätschern.?
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2011 um 22:27 |
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Soll ich etwa 'ne Toilette in meine Garage bauen???
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2011 um 22:33 |
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Sorry, so eine dumme Antwort hatte ich nicht erwartet.
Legst du gerade dein Jungbier auf die Zuckerlösung oder Speisse. Da gibt es
doch einen Schlauch oder Abfüllröhrchen, zwecks... naja das weist du ja.
Gruß Volco
[Editiert am 27.10.2011 um 22:34 von hoepfli]
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2011 um 22:41 |
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neeee, soweit ist es noch nicht.
Auf dem Foto hat das Bier (genaugenommen die 'Anstellwürze') soeben den
Gegenstromkühler passiert. Das lasse ich dann tatsächlich so plätschern -
damit schonmal möglichst viel Sauerstoff für die Hefe hineinkommt.
Zusätzlich rühre ich das nochmal mit einem Quirl auf, um noch mehr
Sauerstoff hineinzubringen.
Mein Bier ist von glücklicher Hefe.
(Die 'dumme Antwort' war eine solche auf eine falsch verstandene 'dumme
Anspielung'. Nix für ungut, bitte, Volco. Das war ein kleines
Mißverständnis)
Gruß
André
[Editiert am 27.10.2011 um 22:41 von Moorschwein]
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.10.2011 um 22:48 |
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Ah, alles ok, logisch mit der Anstellwürze!
Gruß Volco
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Antwort 11 |
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Junior Member Beiträge: 23 Registriert: 5.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.10.2011 um 21:27 |
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Danke für das hilfreiche Bild, Moorschwein. Ja, genauso sah es bei mir vor
der Gärung auch aus. Das hatte ich zwar nicht so dunkel erwartet, aber die
Farbe war eigentlich recht schön, und darum habe ich mir nicht viel
Gedanken dazu gemacht … bis das Ganze beim Gären immer dunkler wurde. Aber
durch die Hinweise die ich hier bekommen habe, bin ich zum Schluss
gekommen, dass alles im grünen Bereich ist.
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.10.2011 um 23:26 |
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Hallo,
ich glaube, dass das Thema an sich ja schon durch ist, aber ich möchte noch
einen Gedankenanstoß geben:
Die Brauereien planen ihre Farbe auch nach der zu erwartenden Farbwirkung
im geplanten Ausschankglas. Beispiel: Oktoberfestbier: Das Oktoberfestbier
wird gebraut für die Benutzung im Maßkrug, schenke ich das gleiche Bier in
eine feine Pilstulpe ein, entsteht ein völlig anderer Effekt - nämlich viel
heller. Da aber sinngemäß immer noch instinktiv gedacht wird: je
golden-dunkler desto stärker wirkt also ein solches Bier - ist der
gewünschte Trinkeffekt eben am Besten wieder eher eben im Maßkrug.
Zweites Beispiel: Opalisierende Wirkung.
Es wird jedem sicherlich schon aufgefallen sein, dass obwohl er ein Pilsner
oder Helles gebraut hat die Würze im Kocher nach dem Kochen auf einmal
tiefschwarz drinnen steht. Oh Graus, habe ich mein Bier tot gekocht? Nein,
auch hier betrügt uns die Optik, was auch etwas mit der Schichtdicke und
der Durchscheinbarkeit zu tun hat.
Als letztes natürlich noch die Hefe. Ein naturtrübes Bier hat wieder durch
die vielen Schwebstoffe einen anderen Index wie ein klar gefiltertes Bier,
daher wirkt das Bier in der Hauptgärung wieder dunkler, da alle Hefe
irgendwo in schwebe ist.
Hoffe, ich konnte helfen, viele Grüße
Holger
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Antwort 13 |
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