Junior Member Beiträge: 22 Registriert: 17.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2011 um 16:33 |
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Hallo Zusammen,
Mitte August habe ich ein Bier nach folgendem Rezept gebraut:
Ausschlagwürze: 20l
Stammwürze: 14°P
2,5kg Pilsnermalz
1.5kg Pale Ale Malz
1kg Weizenmalz
Hopfen: 25 IBU Mit East kent Golding und etwa 1 Jahr altem Tettnanger.
Hefe: Wyeast Trappist Blend W3789
Es ist ein etwas improvisiertes Rezept, da ich mich beim Bestellen der
Rohstoffe verrechnet und die eigentliche Hefe nicht aktiv wurde.
Während dem Brauen habe ich allerdings auch noch sehr viele Fehler gemacht
(Temperaruren überschritten etc.), musste die Maische unter anderem
mehrmals umschütten, da sich der Läuterbottich mehrmals verstopfte. Ein
mühsamer Tag mit vielen Überraschungen...
Das ganze liess ich während 20 Tagen gären und füllte anschliessend ab.
Jetzt, nach mehreren getesteten Flaschen stelle ich fest das das Bier
äusserst trüb, und was schlimmer ist, einen starken Junbiergeschmack
aufweist, der kaum zu weichen scheint.
Nun meine Frage(n): Ist es normal, dass die verwendete Hefe sehr lange
braucht, oder liegt es eher an meinen Fehlern und muss ich meine Hoffnung
auf ein trinkbares Bier begraben?
Beste Grüsse
Marco
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2011 um 16:46 |
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Hallo, Marco,
Deine Beschreibungen sind z.T. etwas allgemein (welche Temperaturen wurden
wie weit überschritten z.B.). Die Trübung könnte nämlich auch Stärketrübung
sein, wenn Du die alpha-Amylasen gekillt hättest.
Kannst Du mal den Jungbiergeschmack genauer beschreiben? Die Trappistenhefe
erzeugt ja durchaus sehr spezielle Aromen, nicht, dass es für diese Hefe
völlig normal ist, Aromen zu erzeugen, die Du als Jungbiergeschmack
beschreibst.
Viele Grüße
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 22 Registriert: 17.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2011 um 17:02 |
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Hallo Michael,
So wie ich es notiert habe, war jede Rast um die 5 Grad zu hoch. Vor allem
die erste auf 62°-64° mass ich Temperaturen um die 70°C.
Ich würde ihn als säuerlich und unausgewogen bezeichnen. Und noch ein etwas
merkwürdiger Geschmack den meinen letzten Biere zu Beginn auch hatten, der
aber mit der Lagerung verschwand. Kann ihn leider nicht in Worte fassen.
Merkwürdig finde ich, dass bis auf die Kohlensäure der Flaschengärung, der
Geschmack sich im Grunde nicht verändert hat. Die Säure ist etwas
zurückgetreten, aber das wars auch schon.
Beste Grüsse
Marco
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Antwort 2 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2011 um 17:14 |
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Ok, Marco, dann könnte man zumindest die Trübung erklären, denn wenn Du 5°C
höher lagst bei der Verzuckerungsrast, dann hast Du nicht umgewandelte
Stärke in Deinem Bier. Das wäre jetzt sooo schlimm nicht.
Hast Du denn schon mal Trappistenhefe eingesetzt? Wenn nicht, dann könnte
vielleicht jemand der Trappistenspezis hier erklären, ob das zum
Geschmacksprofil gehört, was Du da momentan beobachtest. Das wäre zumindest
meine Vermutung (ich habe noch keine derartige Hefe eingesetzt), diese Hefe
produziert laut Beschreibung schonmal fruchtige Ester, vielleicht sind da
auch ein paar Säurekomponenten mit dabei.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2011 um 18:51 |
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Hallo,
ich möchte mal noch anfügen, dass ich 20 Tage Gärung als sehr gefährlich
ansehe, denn die Infektionsgefahr ist ungleich höher. 10 Tage finde ich bei
UG Bier schon lange, aber 20
Bei zu viel Trübung könnte auch noch Eiweiß drin sein, wenn schon so viel
schief gelaufen ist....
Grüße
Holger ____________________
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 435 Registriert: 9.3.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2011 um 18:59 |
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Hallo Holger, das ist schon lange, aber ich würde es nicht an den Gärtagen
festlegen. Wenn sich 3 Tage keine Veränderung an der Spindel im Gäreimer
zeigt und auch keine oder kaum noch Gärbläschen aufsteigen, dann ab in die
Pulle damit.
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Antwort 5 |
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Member Beiträge: 75 Registriert: 7.11.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.10.2011 um 20:38 |
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Hallo Marco,
ich kann Holger nur zustimmen, 20 Tage ist schon sehr lange. Ich habe es
bei 2 Suden auch mal über 14 Tage im Gäreimer gelassen und hatte bei beiden
Suden eine Infektion (einmal Essigsäurebakterien und einmal hatte ich einen
weinartigen Geschmack).
Ich kann nur empfehlen, was maischman sagt, bei höchstens 3 Tagen keiner
Veränderunge sofort abfüllen....
Gruß
Frank
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 4.8.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 31.10.2011 um 10:06 |
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Morgen zusammen,
20 Tage Hauptgärung sind lang, keine Frage, aber wenn man im geschlossenen
Gefäß mit Gärglocke arbeitet, kann da kaum was infizieren, sauberes
arbeiten vorrausgesetzt.
Mein persönlicher Hauptgärungsrekord liegt bei knapp über 70 Tagen, da
hatte ich kaum Zeit, vergessen, verschoben usw., daß Bier ist absolut
trinkbar und gut gewesen.
Also ich würde mir da keinen allzu großen Kopf machen.
Gruß
Thomas
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 22 Registriert: 17.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.11.2011 um 18:17 |
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Hallo Zusammen,
Vielen Dank für eure Antworten.
Die Trübung ist nun erklärt, aber was ist mit dem an Jungbier erinnernden
Geschmack? Liesse sich der nun definitiv mit einer Infektion erklären?
Wenn ja, kann ich noch auf etwas Trinkbares hoffen oder kann ich das
vergessen?
Beste Grüsse
Marco
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 204 Registriert: 4.8.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.11.2011 um 23:45 |
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Hi,
wie lange lagert das Bier denn schon?
Gut Ding will Weile haben, vor allem beim Bier.
Habe Gestern noch ein knapp über 1 Jahr altes "Kilkenny Clone" getrunken,
ist noch richtig gut.
Gruß
Thomas
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Antwort 9 |
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Junior Member Beiträge: 22 Registriert: 17.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2011 um 09:23 |
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Guten Morgen,
2 Monate.
Aber ich glaube ich werde es mal rumstehen lassen, bis der Geschmack
deutlich schlechter wird und es erst dann vegkippen. Vielleicht wird es ja
doch noch besser
Ändern kann ich ja wohl nichts mehr.
Beste Grüsse
Marco
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 580 Registriert: 11.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 8.11.2011 um 09:45 |
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Moin, ich halte 20Tage Gärung von der Sache her für unproblematisch,
solange die Hefe arbeitet..sollte die Gärung allerdings nach 10Tagen
abgeschlossen sein, gibt das natürlich eventuell Probleme....anderer
Ansatz..-> vllt ist deine Hefe nicht angekommen und du hast eine
Wildehefe drin, welche 6-7Tage brauchte um sich durchzusetzen und dann
13Tage vergoren hat...allerdings mit entsprechendem Beigeschmack....vieles
möglich, auch ich würde abwarten!
____________________ 30L Klasse - vollautomatisiertes Brauen mit SPS-Unterstützung
Projekte:
- Embedded System mit 8"Touchscreen und Java GUI zur Prozesssteuerung -
Planung steht
-Gegendurckabfüllanlage - CAD fertig
- Spudanlage - in Fertigung
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Antwort 11 |
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