Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 15.11.2011 um 15:01 |
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Ich versuche gerade, meine Wasseraufbereitung zu verbessern.
Die üblichen Rechenvorschriften und -Programme verlangen die Angabe des
Gehalts an Magnesium, Kalzium, Natrium, Kalium, Sulfat, Chlorid, Nitrat
etc. in mg/l.
Mein Wasserwerk gibt das alles aber in mmol/l an.
Wie rechne ich das um? Muss ich für jeden Stoff das jeweilige
Molekulargewicht einsetzen? Woher bekomme ich die?
____________________ Gruß vom Berliner
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.11.2011 um 15:07 |
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Beispiel Kochsalz :
Molekulargewicht Na : 23 g / mol
Molekulargewicht Cl : 35 g / mol
Gesamt : 78 g/mol
Soll heissen, eine 1 molare Kochsalzlösung (1 mol / l) enthält 78 g/l
Kochsalz.
Also, mit den MG und Faktor 1000 für Millimol (mmol) geht das mit Deinen
Umrechnungen ganz einfach.
Frank
[Edit : Die jeweiligen MG bekommst in einem Periodensystem, in einem
Chemiebuch, oder im Internet]
[Editiert am 15.11.2011 um 15:08 von Bergbock]
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 15.11.2011 um 15:07 |
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Ja, das geht nur über die molare Masse, die bekommst Du ganz einfach von
wikipedia.
Stefan
Edit: zu langsam
[Editiert am 15.11.2011 um 15:07 von Boludo]
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 15.11.2011 um 15:22 |
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ok, danke, dann suche ich das mal zusammen...
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 16.11.2011 um 14:05 |
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Also für die Elemente (Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium) ist es einfach,
da multipliziert man also einfach den mmol/l-Wert mit der molekularen Masse
(in diesem Fall = Atommasse) und kommt z.B. bei Calcium (40,1 g/mol) von
2,82 mmol/l (Analysewert) auf 113,08 mg/l.
Was ist jetzt aber mit Chlorid, Sulfat und Nitrat?
Wenn ich z.B. bei Chlorid die molekulare Masse von CL2 (2*Cl = 70,9 g/mol)
einsetze, käme ich mit den Angaben der Wasseranalyse (2,31 mmol/l) auf
164,01 mg/l. Das läge schon über dem empfohlenen Wert von 100 mg/l.
Das gleiche bei Sulfat (96,1 g/mol): 1,83 mmol/l = 175,86 mg/l, empfolen
max. 180 mg/l.
Ist mein Wasser so schlecht oder rechne ich falsch?
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.11.2011 um 14:23 |
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Vorsicht!
Chlorid = Cl- !!!
Ergo nur 1x Cl = 35.45 g/mol
Sulfat = SO4 2- => 1 x S (32 g/mol) + 4 x 0 = (4 x 16 = 64 g/mol)
Analog für Nitrat (NO3-)
Alles klar?
Frank
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 16.11.2011 um 15:36 |
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Chemie ist wohl doch schon zu lange her.
Also
Chlorid = Cl- -> 35,45 g/mol
Sulfat = SO4 2- -> 96 g/mol (da lag ich ja schon richtig)
Nitrat = NO3- -> 14 + 3*16 = 62 g/mol
So weit so gut.
Damit liege ich bei meinem Wasser aber immernoch bei 82 mg/l Chlorid und
176 mg/l Sulfat, was nur knapp unterhalb der empfohlenen Werte von 100 bzw.
180 mg/l liegt. Damit fallen Salze zum enthärten wohl aus. Bleibt also,
neben Milchsäure, nur kochen oder verschneiden mit destilliertem oder
Osmosewasser.
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 868 Registriert: 17.12.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.11.2011 um 15:45 |
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Ich verschneide immer mit E-Wasser und bringe das ganze auf eine
Gesamthärte von ca. 4 ° dH.
Frank
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 16.11.2011 um 15:49 |
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E-Wasser ?
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.11.2011 um 15:51 |
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Entmineralisiertes Wasser, meistens aus einer Umkehr
Osmoseanlage.
Stefan
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Antwort 9 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 16.11.2011 um 15:59 |
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Ja, das hat Rene mir ja auch schon empfohlen, eine Umkehrosmoseanlage
anzuschaffen. Die bekommt man ja schon ab ca. 80€. Ich frage mich
allerdings, ob die laufenden Kosten bei einem Wasser:Abwasser-Verhältnis
von 1:4 soviel geringer als beim Abkochen sind. Gibt es sonst noch laufende
Kosten? Muss der Filter oft gewechselt werden? Wenn ja, was kostet der dann
pro Liter Wasser (bei meiner Härte von 18°dH)?
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.11.2011 um 16:02 |
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Die Energiekosten beim Abkochen sollten um ein vielfaches höher sein als
die Wasserkosten bei einer Osmoseanlage.
Ein Kubikmeter Wasser kostet jetzt nicht wirklich viel Geld.
Die Membrane muss man schon irgend wann mal wechseln, schwierig wird es
halt, das fest zu stellen.
Vermutlich macht man das über die Leitfähigkeit des Osmosewassers, keine
Ahnung.
In Brauereien wird das Osmosewasser über einen Bypass mit Rohwasser
verschnitten, welcher über einen Leitfähigkeitssensor gesteuert wird.
Anschließend wir manchmal noch z.B. mit CaCl2 aufgesalzen, je nach dem.
Stefan
[Editiert am 16.11.2011 um 16:03 von Boludo]
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.11.2011 um 16:29 |
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Hi Jörg,
die Membrane hält ein paar Jahre. Es kommt auf das Wasser und die
Häufigkeit der Nutzung an.
http://www.perfektegesundheit.de/shop/product_info.php?produc
ts_id=225
Bei den allermeisten Umkehrosmoseanlagen ist ein Aktivkohle Vorfilter
dabei. Der entfernt garantiert das Chlor. Das würde sonst die Membrane
schädigen. Bei einer typischen Hobbybrauernutzung, also 1 x pro Monat 50 L
herstellen, würde ich auf min. 10 Jahre Haltbarkeit tippen.
Man sollte jedoch immer mal die Anlage durchspülen, damit sich keine
Bakterien darin ansiedeln. Das Spülwasser muss man ja nicht in den Abfluss
laufen lassen. Man kann es zum klospülen, blumengiessen, putzen und was
auch immer benutzen. In sofern fallen da keine Kosten an.
m.f.g
René ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 12 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 16.11.2011 um 18:44 |
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In dem Link steht, Austausch nach 2-3 Jahren. Den Feinfilter und den
Aktivkohlefilter sollte man dann wahrscheinlich gleich mittauschen. Das
macht dann etwa zusammen 70 Euro (was ja kaum weniger als die komplette
Anlage ist), also sagen wir mal 25€/Jahr. Wenn ich dann also die 600l pro
Jahr filtere, fallen rund 2,5 cbm Abwasser an, das sind zur Zeit in Berlin
rund 11€. Zusammen 36€ pro Jahr. Klingt nicht viel.
Aber:
Ich brauche bei meinem Einkocher mit 2kW rund eine Stunde zum Aufheizen,
dann noch vielleicht 15 Minuten kochen macht 2,5 kWh pro 25l oder 0,1
kWh/l. Bei 600l jährlich also 60kWh pro Jahr. Strom kostet rund 0,22€/kWh,
60kWh also 13,20€. Das wäre nur gut ein Drittel der Kosten für die
Umkehrosmoseanlage. Selbst wenn man das Abwasser nicht mitrechnet, ist
Abkochen nur gut halb so teuer.
Ich überlege mir das noch mal...
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 13 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.11.2011 um 19:05 |
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Hi Jörg,
jeder wie er gerne mag...
Ich selbst habe jetzt schon 2 x mit Purania Wasser aus dem E-Center
gebraut. Das kostet 99 Cent die 5 L. Ich finde aber es ist ein tolles
Wasser zum Brauen. Kommt aus Tschechien. Ist sehr weich- 3,7° dH.
Die Biere schmecken toll damit und der Hopfen wird schön rund im Geschmack.
Das ist natürlich die teuerste Lösung und reine Bequemlichkeit von mir, da
ich ja noch die Osmoseanlage habe... ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 14 |
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Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.11.2011 um 19:09 |
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Oha, gut dass Du nachgerechnet hast, hätt ich jetzt nicht gedacht, dass
Abkochen billiger ist Man sollte aber schon 20-30 Minuten kochen, dann
fällt übrigens auch das Magnesium mit als Magnesiumhydroxid mit aus
(Magnesiumcarbonat wird zum Hydroxid hydrolisiert).
Nachteil ist dann halt auch, das Du den Topf jedes mal entkalken musst.
Dass sich die Wasserhärte nur halbiert ist mir auch nicht bekannt, ich hab
mal wo gelesen, dass man durch Abkochen einen viel größeren Teil des
gelösten Calciumhydrogencarbonats ausfällen kann, da müsste ich mich aber
erst noch mal schlau machen.
Stefan
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Antwort 15 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 16.11.2011 um 19:14 |
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Ja, an Mineralwasser habe ich auch schon gedacht. Da ist es wahrscheinlich
sogar von Vorteil, ein möglichst billiges zu nehmen, weil die den
geringsten Mineralienanteil haben.
Andererseits habe ich einen soliden Holz-Überschuss aus meinem Garten,
vielleicht heize ich das Carbonat ja mit einem Lagerfeuerchen aus ____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 16 |
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