Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.11.2011 um 21:55 |
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Michael (tauroplu) hatte sich ja spontan entschlossen, mir eine Flasche der
Fiege Schwarze zu schicken.
Zu meiner Freude schickte er dann noch eine Flasche Hövels Rotgold Original
mit.
(Das Bügeletikett ging leider kaputt als ich das Klebeband entfernte, mit
welchem Michael den Bügelverschluss zusätzlich für den Versand gesichert
hatte)
Ich bin kein Bier-Somellier, ich spreche nicht die Sprache der Brauer. Ich
verwende lediglich die Termini Antrunk und Abgang. Dazwischen lasse ich das
Bier auf der Zunge rollen.
Und mit diesem Repertoire beschreibe ich die von mir verkosteten Biere. Das
kennt Ihr ja inzwischen.
Zunächst,
Ich hatte das Hövels erheblich heller in Erinnerung. Nun ja, es ist weit
über 20 Jahre her, daß ich ein Hövels getrunken habe und ich bin wirklich
nicht sicher, ob das damals auch das Rotgold war. (Schlagt mich ruhig, ich
weiß es nicht)
Die Farbe ist von einem brillianten Rotgold, eine angenehme Farbe welche
Apetitt macht.
Die Schaumkrone will, obwohl binnen der letzten 24h auf 8°C herunter
gekühlt, nicht wirklich krönen, sie bleibt eher flach und großperlig, steht
auch nicht all zu lange.
Das mag daran liegen, daß knapp 30h Ruhe nach dem Transport per Post
eventuell nicht genug waren (?)
Der Geruch.. ich möchte fast wetten, daß lediglich Bitterhopfen verwendet
wird und falls Aromahopfen mit im Spiel ist, dann nur sehr verhalten und
ganz gegen Ende des Würzekochens.
Der Geruch ist fein, dezent, nicht aufdringlich, eher sehr mild hopfig und
leicht säuerlich.
Im Antrunk kommt das Hövels zunächst wie ein gut sittuiertes Lager über die
Lippen. Eine feine Beinote, welche ich zunächst nicht einordnen kann,
schwingt unaufdringlich mit und erst beim dritten Schluck wird mir klar,
daß es ein Wenig Citrus-Schale ist.
Auf der Zunge rollend verstärkt sich der Eindruck eines Lager,
unwillkürlich muß ich an Binding Ice Lager denken. Ein Bier welches ich bei
den Metal-Gigs in der Halle in Frankfurt gerne getrunken habe.
Mit 5,5% vol Alc. liegt das Hövels schon über den Durchschnittsmarken,
jedoch, bei vielen anderen Bieren ist der Alkohol tragender Teil des
Geschmacks. Beim Hövels läßt sich nicht erahnen, daß es doch schon recht
kräftig ist. Es wirkt keinen Falls alkoholisch.
Im Abgang dann setzt sich das Bild der Zurükhaltung fort. Eine mässige
Bitterung auf die ich "lauschen" muß und eine sehr runde, unaufdringliche
aber angenehme Hopfennote blüht tief hinten auf den Geschmacksnerven.
Die Wahrnehmung von Citrus, so als hätte ich ein kleines Stückchen einer
Zitronenschale zwischen den Zähnen zermahlen, bleibt und verstärkt sich
dann noch zu einem lange anhaltentem Echo, welches den Speichel reichlich
fließen läßt.
Das vom Hersteller aufgebrachte Prädikat "feinherbes Rotgold" bestätigt
sich.
Das Hövels ist nach meinem Geschmack ein durchaus süffiges, leckeres Bier.
Aber weniger für die fröhliche Runde am Abend sondern eher als Tischbier.
Seine feine Herbe und der unaufdringliche - aber nicht flache - Geschmack
prädestinieren es geradezu als Trunk zu Fisch und Wild. Die lange
nachschwingende Citrus-Note dürfte zu einem Hirschragout hervorragend
passen.
Es ist ein "höfliches", unaufdringliches Bier, welches man entweder zu
Tisch kredenzen oder am Kaminfeuer im Lehnstuhl sitzend, ein gutes Buch
lesend, genießen möchte.
Es ist keine Aromabombe, aber ein durchaus ausgewogenes, leckeres Bier.
Meine Wertung: Jenseits des industriellen Durchschnitts auf höherem Niveau. ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 18.11.2011 um 22:42 |
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Ich lieeebe dieses Bier!
Mir gefällt vor allem die Farbe und die Hopfennote.
Der mäßige Schaum ist hier normal... aber das ignoriere ich einfach gar
nicht. ;-)
Bis vor ~1995 gab's das noch in urigen Holzkisten mit ewig krummen Nägeln.
Anschließend gab's Kisten aus Kunststoff; das schwarze Plastik versuchte
strukturell eine Holzmaserung nachzuahmen.
Das neue (seit ~3 Jahren) Design: dunkle, glatte und matte Oberfläche.
Das Design der Flaschen ist kaum zu toppen!
Das wuchtige, schwere Glas vermittelt dem Zecher, daß immer noch
ein Rest Bier in der Flasche ist... obwohl bereits ausgeleert.
Mit freundlichem Abend
André ____________________ Lobe kein Bier vor dem Kater.
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Antwort 1 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 19.11.2011 um 14:38 |
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@Udo: Deine Annahme mit dem ausschließlich verwendeten Bitterhopfen trifft
(leider) zu. Denn das Hövels, das in Flaschen/Fässer abgefüllt wird, wird
in Lizenz bei der DAB Brauerei gebraut und abgefüllt. Interessanterweise
weichen die vom Originalrezept insofern ab, als sie eben nur Bitterhopfen
nehmen. Das Hövels, das es in der Hausbrauerei gibt, wird mit Aromahopfen
versetzt (Brauers Gold) und hat etwas geringere Bittereinheiten (ca. 27),
während das Flaschenbier so etwa 33 IBU hat.
Gruß
Michael, der auch gerne Hövels trinkt
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.11.2011 um 17:29 |
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Hallo Hövels Experten,
was ist eigentlich aus dem von mir geschätztem Bitterbier geworden. Wurde
es nur umbenannt, oder in meinem "Einzugsgebiet" Linie A52 Holl Grenze bis
Düsseldorf vom Markt genommen, oder ist es ganz vom Markt verschwunden?
Gruß
Rainer
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Antwort 3 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 19.11.2011 um 17:38 |
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Hallo, Rainer,
das Hövels Bitterbier ist aus mir bisher unerfindlichen Gründen umbenannt
worden (copyright Verstoss?). Es ist also zunächst dasselbe Bier.
Ich teile aber die Meinung von Braumeise (Philipp), dass es früher anders
bzw. besser geschmeckt hat. Keine Ahnung, ob die da Schüttung oder den
Reifeprozeß irgendwie geändert haben. Bevor ich hier aber mit meinem
Halbwissen womöglich Schaden anrichte, müsste der Gerd (tremonius)
vielleicht ergänzend oder korrigierend etwas dazu sagen können.
Leider ist er in letzter Zeit recht wenig on (wichtige Braudinge auf einer
Spanischen Insel...).
Auch das Hövels im Brauhaus selber schmeckt mal so, mal so. Meine Frau und
ich sind dort öfter und manchmal schmeckt es mir irgendwie gar nicht so
recht (kommt aber zum Glück selten vor). Nun ja, aber das haben sich die
Hövels Leute auf die Fahne geschrieben: es schmeckt eben nicht ein Sud wie
der andere, das ist eben Handarbeit. Manchesmal sind - auch hier stimme ich
dem Philipp zu - a weng viel Dextrine drin, die machen das Bier irgendwie
pappig, völlig (hab ich grade erfunden den Ausdruck), eben nicht wirklich
lecker.
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 1199 Registriert: 28.7.2002 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 20.11.2011 um 11:28 |
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Hallo Michael,
ähnliches erlebe ich schon mal im Uerige. Manchmal ist das Bier extrem
bitter, wahrscheinlich frischer als sonst üblich. Das ist eben, wie Du
schriebst, Handarbeit. Ist mir lieber, als das Verschneiden in großen
Brauereien.
Gruß
Rainer
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1181 Registriert: 19.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2012 um 21:54 |
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Habe gerade eine Kiste vor mir stehen.
Leckeres , leicht hopfig herbes Bier.
Haut einen nicht vom Hocker, aber allemal besser als jedes
Industriebier.
Allein wegen dem Flaschedesign lohnt sich der Kauf. Die Flaschen werde ich
behalten!
Gruß Matze ____________________ Auch Wasser ist ein edler Tropfen, kocht man es mit Malz und
Hopfen.
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Antwort 6 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2012 um 21:57 |
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Hi,
ich habe ja nur wenig Bier, das ich in Flaschen abfülle, aber ich habe mir
extra einen leeren Rahmen für Hövels Buddels geholt, die sind so
dickbäuchig, dat die gar nich in normale Kästen passen.
Dieses fette Dunkelgrünglas hat einfach was!
Gruß
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Posting Freak Beiträge: 527 Registriert: 31.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2012 um 22:01 |
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@tauroplu und rainer:
hövels bitterbier war seinerzeit (also vor 100 jahren) in der tat
ungewöhnlich bitter. als sich aber mehr und mehr pils durchsetzte, das
mindestens ebenso bitter war, war der name nur mehr nostalgisch. vor zwei
oder drei jahren hat die brauerei (bzw der mutterkonzern) daher
beschlossen, es umzubenennen. die rezeptur wurde angeblich nicht geändert,
m. e. nach schneckt es aber seitdem anders.
prost
jevers zeuge
____________________
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 1181 Registriert: 19.9.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2012 um 22:03 |
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Die Flaschen schreien förmlich nach einem besonderen Hobbybier.
Mal sehen was ich da mal reinfülle.
Gruß Matze
____________________ Auch Wasser ist ein edler Tropfen, kocht man es mit Malz und
Hopfen.
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Antwort 9 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2012 um 22:05 |
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Da stimme ich Dir zu, Boris: es schmeckt definitiv anders (und nicht zum
besseren). M.E. wurde die Rezeptur sehr wohl geändert, aber mit meiner
Meinung habe ich eh keine Chance.
Bin trotzdem der Meinung, dass es immer noch ein recht gutes Industriebier
ist.
Gruß
Michael, der das Original Bitterbier von dunnemals auch deutlich leckerer
fand
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2012 um 22:07 |
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Joo, die Hövels-Pullen sind cool. Wenn ich das nächste Mal in NRW bin, werd
ich gucken, ob ich mir einzwei Kisten davon besorgen kann.
Hat zwei Pluspunkte...
1.Hövels trinken können
2.Coole Buddeln für cooles Selbstgebrautes. Das LGT oder der Klostersander
aus der Hövels-Buddel kommt sicher gut ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
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Antwort 11 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2012 um 22:09 |
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Udo, wenn de in der Nähe bis, kuck mal um die Ecke, krichs auch 'n
Bier...oder zwei!
Ciao
Michael
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
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Posting Freak Beiträge: 527 Registriert: 31.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2012 um 22:09 |
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hatte seinerzeit in der pressestelle angefragt, die sagen gar nix. wollten
sich auch nicht zur sorte äußern ("bierspezialität" - tolle sorte). habs in
bier & brauhaus dann mal als red ale versortet.
zu den flaschen: haben wir auch mit angefangen. brauchen aber viel zuviel
platz im kühlschrank.
[Editiert am 12.1.2012 um 22:15 von Jevers Zeuge]
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 12.1.2012 um 22:13 |
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Ja, der Platzbedarf nervt echt. Ich habe auch ein paar Hövels Flaschen, die
nutze ich aber nur zum Verschenken des Eigenbräus. Ich wurde aber schon oft
auf diese besondere Flaschenform angesprochen.
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Antwort 14 |
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