Nach der Oettinger Verkostung mal was ganz anderes:
Ein BrewDog Nanny State:
Zum Hintergrund des Bieres:
BreDog hat mit ihrem
Tokyo mächtig Ärger in der Presse bekommen, da es 18,2%
Alkohol enthält. Nach dem Motto, die Leute saufen doch eh schon genug Bier,
muss es dann noch eins mit 18% sein, wurde natürlich ignoriert, dass so
eine Flasche knapp 10 Euro kostet und sich für Komasäufer aufgrund des
Preises schon sehr schlecht eignet (ich hab beim Bierzwerg 9,50 Euro für
ein Tokyo bezahlt, Verkostung folgt noch).
Wie auch immer hat BrewDog dann als Antwort auf den Medienrummel ein Bier
mit 0,5% Alkohol gebraut, das mangels Alkohol rein gesetzlich gar nicht als
Bier gilt, das
Nanny State, ein Imperial mild.
Eigentlich hätten sie jetzt von den selben Leuten gelobt werden müssen, da
sie ja mit so einem Bier die Leute vom Komasaufen abhalten, dem war aber
natürlich nicht so.
Zum Bier:
Es ist ein hopfengestopftes Gebräu mit angeblich 225 IBU. Laut Etikett kam
Amarillo und Centennial zum Einsatz, was angeblich zu Lychee, Orangen und
Citrusarmen führen soll.
Der Schaum hält nicht so besonders lange, aber egal. Die Farbe ist
hellbraun. Es riecht wunderschön nach Pinienaromen, ich hätte da mal auf
Simcoe getippt. Es schmeckt im Antrunk wunderbar nach schwarzen
Johannisbeeren, von den oben erwähnten Citrusaromen hab ich nicht viel
bemerkt. Das geht eher in die Richting Bramling Cros oder Styrian Golding.
In der Mitte wird es dann etwas wässrig, dann kommt ein toller Abgang mit
jeder Menge IBUs, die aber gar nicht aufdringlich sind. Ob es wirklich 225
sind wage ich etwas zu bezweifeln. Danach kommt noch eine kaffeeartige
Röstnote ins Spiel. Die intensiven Hopfenaromen bleiben, wie bei so einem
Bier üblich, noch eine halbe Stunde nach dem letzten Schluck auf der Zunge
hängen und lassen einen begeistern.
Ich hab das Bier zwei Leute probieren lassen und die haben sehr lange
Gesichter gemacht, als ich das mit den 0,5% Alkohol gesagt hab. Wenn man es
aber weiß, dann merkt man schon, dass da ein bißchen etwas fehlt.
Fazit: Das beste alkoholfreie Bier meines Lebens, leider nicht wirklich
erhältlich, sonst würd ich mich gerne öfters als Fahrer anbieten
Stefan
[Editiert am 19.11.2011 um 13:29 von Boludo]