Senior Member Beiträge: 221 Registriert: 29.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 12:06 |
|
|
Hallo liebe Braugemeinde!
Der nächste Sud soll in Richtung Westvleteren 12 gehen. Rezept für 60 Liter
soll so aussehen:
Schüttung:
9,6 kg PiMa
9,6 kg Pale Ale
0,6 kg Black Malt 1500 EBC entbittert
Hopfen:
70g Northern Brewer (60 min)
80g Styrian Golding (30 min)
80g Hallertauer Perle (45 min)
Maischschema:
63°C 40 min
72°C 40 min
78°C 5 min
Hefe:
Wyeast 3787 (Westmalle)
1,8kg flüssiger dunkler Kandissirup 200 EBC
SG 1090
Ich habe mir dieses Rezept aus verschiedenen im Netz gefundenen
"gebastelt". Die Angaben zum Brau- und Gärprozess waren teilweise sehr
ausführlich. Jedoch stand in keinem Rezept, wann genau der Kandis zugefügt
wird. Zu Beginn des Kochens, am Ende, während der Hauptgärung oder eine
Kombi aus allen dreien.
Würde mich freuen, wenn ihr mir eure Erfahrungen mitteilen würdet.
Belgische Grüße
|
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 12:27 |
|
|
Ich hab bei meinem letzten Trappisten den Kandiszucker zu Kochbeginn
zugegeben und mach das nie wieder.
Die Bitterstoffausbeute geht natürlich in den Keller und man braucht
entsprechend mehr Hopfen.
Außerdem hat man die ganze Zeit mit einer extrem dicken Würze zu kämpfen,
bei mir hat dann sogar der Whirlpool versagt und der Sputnik Filter lief
auch nicht mehr. Das waren dann zum Schluß auch 28°P und die musste ich
entsprechend verdünnen.
Ich werde mir das jedenfalls nicht mehr antun und den Zucker nach dem
Whirlpool in die heiße Würze geben.
Ob es einen geschmacklichen Unterschied macht, wenn man den Zucker die
ganze Zeit mitkocht (irgend welche Karamelisierungsreaktionen), weiß ich
nicht, könnte aber gut sein.
Stefan
|
|
Antwort 1 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 12:54 |
|
|
Sofern der Sirup sauber beizugeben ist, böte sich ja fast die
"Nachzuckermethode" nach dem Fruchtweinkeller an.
Es sei denn, man muß die Hefe mit hoher Stammwürze stressen um
bestimmte Aromen und/oder mehr Glycerin im Bier zu bekommen.
Uwe
____________________
|
|
Antwort 2 |
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 12:55 |
|
|
Meist wird empfohlen, den Zucker am Ende des Kochens zuzugeben.
Beim jetzigen Sud habe ich ihn aber auch erst (als Lösung mit gleichen
Extraktgehalt wie die Würze) zu Beginn der Gärung dazugegeben. Bei
Starkbieren kann man auch während der Gärung immer wieder nachzuckern, das
soll dabei helfen, die Hefe an die höhere Stammwürze bzw. Alkoholgehalt zu
gewöhnen.
Je nachdem, wann man den Zucker zugibt, muss man die Bittereberechnung
evtl. anpassen. Wie Stefan schon schreibt, ist die Ausbeute mit Zucker
während des Kochens kleiner als ohne.
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 3 |
|
Posting Freak Beiträge: 511 Registriert: 10.6.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 13:18 |
|
|
Hallo
Ein Wv12 Klon habe ich vor einem Jahr gebraut. Ich würde es am Ende der
Hauptgärung machen. Sonst besteht die Gefahr, dass die Hefe zuerst den
einfächeren Dextrose frisst und danach kein Bock auf Maltose hat =>
stockende Gärung / hoher Restextrakt.
Gruss, BE
Edit
Hier ist das Rezept das ich genommen habe.
http://www.homebrewtalk.com/f73/pious-westvleteren-12-style
-quad-multiple-147815/
[Editiert am 24.11.2011 um 13:22 von BlaueEule]
|
|
Antwort 4 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 14:12 |
|
|
Der Zeitpunkt der Zugabe beeinflußt doch sicher nicht nur die Geschmacks-
oder Aromaentwicklung, sondern auch die Steuerung der Karbonisierung. Bei
Zugabe zu Beginn der Gärung würde die Dosierung der Speise "normal" zu
berechnen sein(?). Wie verhält es sich aber, wenn es am Ende der
Hauptgärung gemacht wird. Ist Kandis vergleichbar mit Haushaltszucker ?
Jürgen
|
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 14:32 |
|
|
Am Ende der Hauptgärung meint ja nicht, dass Du direkt nach der Zuckergabe
abfüllst. Die Hauptgärung geht danach ja nochmal richtig los; Du musst also
abwarten, bis der Zucker auch vergoren ist und dann nochmals aufspeisen.
Das Aufspeisen kannst Du auch mit Kandis machen, wenn Du willst, ich
bezweifle aber, das das gegenüber Haushaltszucker einen merklichen
Unterschied macht. Der Extraktgehalt von Kandis(würfeln) dürfte nur
geringfügig unter dem von Haushaltszucker liegen. Bei flüssigem Kandissirup
musst Du den Wassergehalt berücksichtigen.
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 6 |
|
Posting Freak Beiträge: 511 Registriert: 10.6.2009 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 14:37 |
|
|
Davon bekommen diese Biere auch die Namen Dubbel, Tripel etc weil sie
mehrfach vergoren sind.
Gruss, BE
|
|
Antwort 7 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 14:46 |
|
|
> Davon bekommen diese Biere auch die Namen Dubbel, Tripel etc weil sie
mehrfach vergoren sind.
Ah! Jetzt! Ja!
Ich dachte immer das bezöge sich nur auf STW resp. den
Alkoholgehalt, eben wie "Bock" und "Doppelbock".
Uwe ____________________
|
|
Antwort 8 |
|
Senior Member Beiträge: 221 Registriert: 29.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 15:35 |
|
|
Vielen Dank für eure Antworten. Wie ich mir schon dachte, gibt es auch zu
diesem Thema viele unterschiedliche Ansichten und Erfahrungen.
Ich werde es wohl so halten, wie in dem zweiten Rezept aus dem
amerikanischen Hobbybrauerforum und kombinieren. Zu Beginn und Ende des
Kochens sowie nach der Hauptgärung.
Sollte es stocken, haue ich nochmal Hefe nach. Machen die in Belgien auch
so (habe ich gelesen)
|
|
Antwort 9 |
|
Gast
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 15:36 |
|
|
@Berliner,
Das wird eine ganz neue Erfahrung für mich. Bisher war die Hauptgärung für
mich immer abgeschlossen, wenn sich nichts mehr verändert hat. Ich habe
dann Speise oder Zucker zugegeben und sofort abgefüllt, Die weitere Gärung
(war für mich die Nachgärung) ging dann bei gleicher Temperatur ca 1 Woche
in Flaschen weiter. Beim nächsten Sud werde ich nach Deiner Beschreibung
arbeiten.
Jürgen
|
|
Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 15:53 |
|
|
Jürgen, das ist schon richtig so, wie Du es machst. Du gibst ja nur wenig
Zucker für die Karbonisierung dazu, irgendwas im 100g-Bereich pro 20l. Bei
den Belgiern wird aber 10-20% des Extrakts aus Zucker erzeugt, also bei
einem 20l-Sud irgendwas im Kilobereich.
[Editiert am 24.11.2011 um 15:53 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
|
|
Antwort 11 |
|
Senior Member Beiträge: 497 Registriert: 21.12.2003 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 24.11.2011 um 20:31 |
|
|
Ich glaube mal gelesen zu haben, daß nach der Hauptgärung mit der
Aufzuckerung noch Champagnerhefe zugegeben wurde.
Hat dies mal jemand probiert ? Wenn ja, wie war das Ergebnis ?
Gruß
Gunnar
____________________ Das Trinkgeschirr, sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr.
Wilhelm Busch
|
|
Antwort 12 |
|
Moderator Beiträge: 9432 Registriert: 12.11.2008 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 25.11.2011 um 07:48 |
|
|
Ich streu bei so starken Bieren mit knapp 10% Alkohol immer ein halbes
Päckchen T-58 oder S-33 bei der Speisevermischung mit ins Jungbier, dann
geht die Nachgärung mit Traubenzucker immer ratz fatz.
Stefan
|
|
Antwort 13 |
|
Senior Member Beiträge: 221 Registriert: 29.3.2005 Status: OfflineGeschlecht:
|
|
erstellt am: 1.12.2011 um 11:34 |
|
|
So...wir haben uns entschlossen, den Kandis während der Hauptgärung
portionsweise zuzugeben.
Sollte dieser vorher mit Wasser verdünnt, aufgekocht und nach dem Abkühlen
zugefügt werden oder kann man ihn
so wie er ist beigeben?
|
|
Antwort 14 |
|
Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
|
|
erstellt am: 1.12.2011 um 12:26 |
|
|
Ich weiß nicht, wie dickflüssig dieser Sirup ist.
Beim Metmachen habe ich die Honigportionen immer in der Mikrowelle erwärmt
und direkt rein in die Gärung.
Bei einem (Honig-)Bockbier habe ich einen halben Liter gärendes Jungbier
abgezapft und erwärmt und darin den Honig gelöst, um die Sache möglichst
wenig zu verwässern.
Uwe
|
|
Antwort 15 |
|