Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.12.2011 um 20:36 |
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Hi Leute,
isotonische Kochsalzlösung ist einfach. 0,9% NaCl. Also 9 g Salz auf 1 L
Wasser. Wie bekommt man die Lösung nun in größeren Mengen? Zum Beispiel, um
eine gesamte Hefeernte damit zu spülen und einzulagern.
Ich hab mir was überlegt... Einen 5 L Kanister destilliertes Wasser (~1 €) mit
45 g Kochsalz versetzen. Auflösen- fertig!
Allerdings geht es um das Salz? Normales Kochsalz ist wohl schlecht. Es
enthält Fluor, Jod, andere Mineralsalze und noch irgenwelche chem. Zusätze
damit es rieselfähig bleibt. Wie wäre es mit Regeneriersalz oder
Spülmaschinensalz?
Da soll es sich um hochreines Kochsalz (NaCl) handeln. Mich irretiert nur
immer die Aufschrift auf manchen Spülmaschinensalzpackungen "nicht für den
menschlichen Verzehr geeignet" oder "nicht in die Hände von Kinder
geben"?
Nun ja...aus meinem Berufsleben weiß ich folgendes. Wenn Salz als
"Nichtlebensmittel" in den Handel kommt, da gelten wieder irgendwelche
abstrusen, deutschen Gefahrstoffsätze. Bei Salz ist die letale Dosis nicht
besonders hoch, also ist es dann eben als "Giftig" oder
"Gesundheitsschädlich" eingestuft.
Nun ja...geht nun das Spülmaschinensalz oder nicht und wie ist es mit der
Haltbarkeit von 5 L Kochsalzlösung?
m.f.g
rené ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.12.2011 um 20:53 |
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Kochsalzlösung ist - vor Allem wenn mit destiliertem Wasser bereitet -
nahezu unbegrenz haltbar solange keine Verunreinigungen rein kommen.
Spülmaschinensalz ist leicht vergällt, wird deshalb als nicht genießbar
eingestuft.. es schmeckt halt "seltsam".
Du findest im Handel diverse Salze für Salzmühlen, welche nicht jodiert
sind, die dürften die Entsprechung von natürlichem Salz darstellen. Kosten
aber ein wenig mehr als "normales" Kochsalz.
Im Zweifel:
Spülmaschinensalz in Wasser lösen und wallend das Wasser verkochen lassen.
Die Fremdstoffe verdunsten dabei rückstandlos. Solcher Art habe ich mir aus
der Not heraus Salzbrocken für meine Laugenbretzen gekocht.
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.12.2011 um 20:54 |
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Ich würde es mit normalem, grobkörnigem Haushaltssalz versuchen. Meines
Erachtens ist das fast ausschließlich NaCl (natürliche "Verunreinigungen"
mit Kalium und Magnesium sind da natürlich auch drin, aber verschwindend
gering). Spülmaschinensalz würde ich als die "technische Variante" des
Kochsalzes bezeichnen, dort hast du mit Sicherheit auch noch geringe Mengen
anderer Ionen drin.
Die Frage ist auch, ob sich solch geringe Mengen "Fremdionen" wirklich
störend auswirken? Immerhin brauchen unsere Hefen ja auch verschiedene
Ionen als Enzymkofaktoren für den eigenen Stoffwechsel.
Bezüglich der Lagerung solcher Flüssigkeiten wäre ich vorsichtig. Gerade
bei langen Standzeiten können sich in und auf der Flüssigkeit (Kahmhaut!)
manche Bakterien (sog. "Nass- und Pfützenkeime", beispielsweise
Pseudomonaden und Co.) breitmachen.
Grüße, der saarmoench
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Antwort 2 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.12.2011 um 21:03 |
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Na gut Leute, der Wikipedia-Artikel sagt Folgendes...
Zitat:
Normales Speisesalz ist bei bestimmten Maschinen nicht geeignet, da es
Zusätze wie etwa Rieselhilfen, Jod und Fluor enthält. Diese beeinträchtigen
mit der Zeit die Funktion des Ionenaustauschers. Regeneriersalz ist daher
nicht – wie häufig vermutet – „nicht ganz so sauberes Kochsalz“, sondern im
Gegenteil reiner als normales Speisesalz. Es wäre daher auch durchaus zum
Kochen geeignet.
http://de.wikipedia.org/wiki/Regeneriersalz
@saarmönch
Zitat: | Die Frage ist auch, ob
sich solch geringe Mengen "Fremdionen" wirklich störend auswirken? Immerhin
brauchen unsere Hefen ja auch verschiedene Ionen als Enzymkofaktoren für
den eigenen Stoffwechsel. |
Ja, meines Wissens ist das Störend. Es geht ja gerade darum den
Stoffwechsel der Hefe auf 0 zu fahren. Die isotonische Lösung dient nur der
Konservierung bzw. verhindert ein Auslaugen der der Hefezelle..
D
[Editiert am 1.12.2011 um 21:07 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.12.2011 um 21:07 |
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Trotzdem must du deine Lösung irgendwie sterilisieren, sonst überlebt da
alles drin, kann sich zwar schwerlich vermehren, aber bleibt halt am Leben.
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1277 Registriert: 15.9.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.12.2011 um 21:13 |
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Zitat: | Ja, meines Wissens ist
das Störend. Es geht ja gerade darum den Stoffwechsel der Hefe auf 0 zu
fahren. Die isotonische Lösung dient nur der Konservierung bzw. verhindert
ein Auslaugen der der Hefezelle.. |
Dann würde ich auf NaCl-Infusionslösungen zurückgreifen. Die sind (in den
aller aller allermeisten Fällen) steril und enthalten garantiert nur
Kochsalz und Wasser.
Hat natürlich seinen Preis, ca. 2€ der Liter.
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Antwort 5 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.12.2011 um 21:14 |
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Hi Volco,
das verstehe ich! Nun ist so ein Kanister dest. Wasser m. W. völlig
keimfrei. Darin kann nichts überleben. Wenn ich jetzt 45 g Salz in diesen
Kanister schütte und ihn dann gleich wieder verschließe...wieviel Keime
können da mit an Bord sein?
Und was macht den Unteschied zu einer sterilen Lösung, die ich dann doch
wieder "umschütte"? Da passiert doch dasselbe..oder?
Es geht mir nicht um Dauerkulturen, die jahrelang eingelagert werden
sollen. Ich will eher mal versuchen, eine ganze Ladung mit isotonischer
Kochsalzlösung zu waschen und dann für ca. 1-2 Monate im Kühlschrank
einzulagern.
Mal sehen ob das Vorteile gegenüber der Lagerung unter Bier bringt...
[Editiert am 1.12.2011 um 21:18 von flying]
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 2942 Registriert: 29.4.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.12.2011 um 21:21 |
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Ja, einfach kurz auf und rein damit und schnell wieder zu, trotzdem würde
ich mir sterilisiertes Wasser besorgen, ok man sollte es im Hobbymaßstab
auch nicht übertreiben, aber ich weiß nicht, ob diese einfachen 5 l
Kanister Wasser nicht nur durch einen Ionenaustauscher gegangen sind und
fertig.
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.12.2011 um 21:36 |
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Da wirst Du wohl recht haben..vermutlich sind diese billigen 1 € 5 L
Kanister nur demineralisiertes Wasser. Keine Ahnung, wie man das
zweifelsfrei feststellen kann?
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.12.2011 um 22:45 |
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Antwort 9 |
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Posting Freak Beiträge: 948 Registriert: 20.11.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.12.2011 um 23:36 |
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Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dafür Aqua dest. braucht, isotonisch
soll die Lösung doch nur sein, um eine Hyper- oder Hypohydratation der
Hefezellen zu verhindern. Ansonsten sollte sie der Hefe keinerlei Nahrung
bieten, da stören doch ein paar Elektrolyte nicht. Ich würde einfach
normales Leitungwasser abkochen, dann hast sie steril und dann das Kochsalz
zufügen (dann löst es sich schneller). Nur danach nicht mehr kochen, damit
sich die Lösung nicht mehr konzentriert.
Viele Grüße
Michael
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Antwort 10 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 2.12.2011 um 00:05 |
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Hi Michael,
das ist per se nicht ganz richtig...Normales Leitungswasser enthält Nitrate
und Phosphate. Das könnte zur Autolyse der Hefe führen. Mit Hilfe dieser
Nährstoffe könnte die Hefe ihre inneren Reserven verbrennen, was es gerade
zu verhindern gilt..
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 954 Registriert: 1.5.2011 Status: Offline
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erstellt am: 2.12.2011 um 00:37 |
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Ich kann mir auch nicht vorstellen, was da so ein bißchen zusätzliche
Mineralien groß schaden sollten. Insofern sehe ich keine Probleme damit, da
einfach Kochsalz und Leitungswasser zu nehmen.
Edit: Oh, ich seh gerade den Post von flying. Ja, Nitrate sind ein Problem.
Hmm.
[Editiert am 2.12.2011 um 00:38 von andreas23]
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Antwort 12 |
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