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Autor: Betreff: POST FESTVM
Senior Member
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Keltenbraumeister
Beiträge: 173
Registriert: 17.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 6.2.2005 um 05:19  
POST FESTVM


(Nach dem Fest)




Terentius Neo und Gemahlin aus Pompeji




Das erste saarländisch-pfälzische Hobbybrauertreffen im Stumm’schen Brauhaus zu Neunkirchen (Saar) ist nun Geschichte. Für meinen Geschmack war es ein rundum gelungenes Treffen, bei dem wir uns mehr als gut unterhalten haben. Es tut gut, sich mit Gleichgesinnten zu treffen, um „fachzusimpeln“.


AETAS VOLAT

(die Zeit entflieht schnell)

Wie wahr dieser lateinische Satz doch ist. Die etwas mehr als sechs Stunden, die ich mit Euch zusammen sein konnten, sind wie Sand in einer Sanduhr zerronnen. TEMPVS FVGIT – Zeit verrinnt.



MEVM EST PROPOSITVM IN TABERNA MORI

(Meine Vorstellung ist es, in der Kneipe zu sterben)

Dies schien der Leitsatz des Kellners gewesen zu sein, der uns beim Zusammenrechnen der Zeche indirekt beschuldigte, ihn um dieselbe geprellt zu haben. Acht kleine Bier und vier große sollten wir angeblich verkonsumiert, aber nicht bezahlt haben. Wie Heavybyte richtig bemerkte, stimme dann eben mit dem Abrechnungssystem des Brauhauses etwas nicht, nachdem der Kellner auf zirka 19 Euro „sitzen geblieben“ sei, wie dieser im Weggehen betonte. „Wer seit ihr? Die Hobbybrauer.....“ sagte er im Weggehen, so in der Art, als bräuchten wir kein zweites Mal zu kommen. Mit seinem Chef wolle er sprechen.

Ich, als der einzig Bewaffnete am Tisch, sah mich schon beinahe gezwungen, die Angelegenheit mit meinem pompejianischen Gladius zu klären. Nicht nur indirekt, sondern direkt lastete er uns ehrlichen Hobbybrauern die Unzulänglichkeiten der Abrechnungsweise des Brauhauses an. Wären es zwei oder drei Bier gewesen, hätte man die Sache ja noch verstehen können, aber bei der Menge war jedem klar, dass sich der Kellner selbst verrechnet haben musste, zumal er zuvor eine Zwischen-Abrechnung machte, weil angeblich zwei Tische abrechnungstechnisch gesehen im Computer für kurze Zeit versehentlich zusammengelegt worden seien.


O TEMPORA O MORES

(O Zeiten, o Sitten) kann ich da nur als gallo-römischer Adeliger sagen. Dann sollen sie besser aufpassen, anstatt Gäste zu verärgern, indem man ihnen unterschwellig oder direkt Unehrlichkeit oder sogar Betrug vorwirft. Heavybyte und dessen reizende Gattin haben die Sache aber souverän gehandelt. Kompliment! Leider hatten meine Sklaven an diesem ausgerechnet ihren freien Tag und so musste ich selbst meine Pferdekutsche lenken. So war es mir versagt, dem Stumm’schen Brauhaus-Gebräu zuzusprechen. Da brauen die ihr Bier in rauen Massen selbst und machen so einen Aufstand. Niemand von uns hat etwas getrunken, was er nicht bezahlt hat. Und damit basta!

Fazit: Ich habe an diesem Abend viele interessante Leute kennen gelernt. Wir haben interessante Gespräche geführt und Erfahrungen ausgetauscht. Ich habe Neues erfahren und vieles mit nach Hause genommen, was ich ausprobieren will. Egal in welchen Dimensionen jemand sein Brauhobby betreibt (die meisten brauen in meinen Größenordnungen), von jedem konnte man Nützliches erfahren. Ich konnte erfahren, dass in unmittelbarer Nähe von mir Gleichgesinnte wohnen, die sich ebenfalls mit dem Hobbybrauen beschäftigen.

Ich grüße hier ausdrücklich meinen Tischnachbarn und seine Frau, bzw. Freundin, die linkerhand von mir saßen. Sie wohnen in Ottweiler, kaum mehr als 10 Kilometer von mir entfernt. Irgendwie wusste ich unterschwellig, dass er aus der Gegend um Ober- bzw. Niederlinxweiler kommt, bzw. kam er mir von dorther bekannt vor.

Ich habe mich über die Besucher aus der nahen Pfalz (Kaiserslautern und Ludwigshafen) sowie aus dem Rheinland (Birkenfeld) gefreut. Die Zeit ist, wie bereits erwähnt, wie im Fluge vergangen. Sicherlich wird es nicht unser letztes Treffen gewesen sein. Ich habe mich rundum wohl gefühlt, obwohl ich keine Cervesia trinken konnte. Und so wird es sicherlich keine leere Absichtsbekundung gewesen sein, wenn wir ein sommerliches Treffen planen wollen, bei dem neben den 750 000 selbst gebrauten Biersorten auch saarländische und pfälzische Spezialitäten lucculischer Art zubereitet werden (Schwenkbraten, um nur eine zu nennen). Ach wär der Winter erst vorbei und wieder grün der Wiesen Grund!

Am Schluss möchte ich mich ausdrücklich bei meinem Freund Heavybyte bedanken, der mir wieder einmal mit seiner wunderbaren Hefe ausgeholfen hat und mir obendrein noch zwei seiner frisch abgefüllten Bierflaschen mit seinem hervorragenden Pils mit auf den Weg nach Hause gegeben hat. Vielen Dank auch für die über zwei Kilogramm wunderbar geschrotetes Münchener Malz, welches morgen – gemeinsam mit der Hefe – zur Anwendung kommen wird. Irgendwann wird es mir gelingen, mich in irgend einer Weise erkenntlich zeigen zu können. Nichts ist selbstverständlich und mein Dank sei ihm gewiss, dem großen Braumeister aus dem Saar-Pfalz-Kreis.

Ich selbst bin noch am Üben, am Experimentieren, bis ich meine Bierrichtung herausgefunden habe, die ich kontinuierlich zu brauen in der Lage sein werde. Heavybyte ist dies bestens gelungen; doch: DVO CVM FACIVNT IDEM – NON EST IDEM (Wenn zwei dasselbe tun, ist es noch lange nicht dasselbe). Aber ich bin guter Hoffnung, dass es gelingen wird. Ich habe ja gute Ratgeber und Freunde. EXPERTO CREDITE (glaubt es jemand, der es ausprobiert hat)!! Es soll ein Bier sein, das wenig gehopft und sehr süffig sein wird.


LONGVM ITER EST PER PRAECEPTA – BREVE ET EFFICAX PER EXEMPLA
(Lang ist der Weg durch Lehren, kurz und wirkungsvoll durch Beispiele)


So, ich werde jetzt noch mein Malz für morgen, bzw. heute zusammenmischen, damit es direkt nach dem Mittagessen (bei meiner Mutter) losgehen kann. 24 Liter keltische Cervesia müssen gebraut werden, damit ich einem Aufstand meiner Kelten zuvorkommen kann. Die Lage ist sehr gespannt! Aber ich freue mich auf die Arbeit mit den herrlichen natürlichen Grundstoffen, die ein wunderbares Getränk ergeben werden:

IVCVNDI ACTI LABORES
(Erfreulich sind geleistete Arbeiten)


Vale bene, amicii.........


LVCIVS VERECVNDIVS CAESAR GERMANICVS
LAVREATVS SARAVINVS
PATERFAMILIAS DER GENS VERECVNDIA
ENKELSOHN DES GROSSEN VERCINGETORIX

(KELTENBRAUMEISTER)




P.S: Der Abend hat gezeigt, dass wir Saarländer und Rheinland-Pfälzer unschlagbar sind, wenn wir uns zusammen tun. Uns verbindet mehr, als uns trennt. Die besten Hobbybrauer wohnen halt im Südwesten unserer Republik!!


Es lebe die Pfalz und es lebe das Saarland!


BIBAMVS
(lasset uns trinken)


____________________
Der Keltenbraumeister

DI BONI, QVANTVM HOMINVM VNVS VENTER EXERCET!
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