Moin Peter,
das Umschöpfen des Trebers solltes Du nicht mit ner Schaumkelle machen.
Du solltest die komplette Maische, also Treber und HG zusammen umschöpfen
und das möglichst zügig.
Ich verwende dafür zunächst einen 5L-Meßbecher, wenn der Nichts mehr greift
einen 2L-Meßbecher mit elastischem Rand - sogenannter Treberschopf - und
dann schütte ich den Rest in einem Schwung in den Läuterbottich.
Treberreste im Maischekessel schiebe ich dann mit einem Teigschieber
nach.
Auf diese Art dauert das Abmaischen bei mir nur 3 bis vier Minuten und die
im Wasser gespeicherte Temperatur hält auch den Treber weiter warm.
Ich nehme an, Du schöpfst mit der Schaumkelle um, um den Treber unten im
Läuterbottich zu haben und so schnell die Filterwirkung zu erzielen.
Das mußt Du nicht.
Halte ruhig die Läuterruhe und während dieser darf die Temperatur im
Läuterbottich auch ruhig Etwas fallen. Nutze die Zeit um den Maischebottich
grob zu reinigen (Wenn DU so wie ich in einem Kessel maischt und auch Würze
kochst)
Wenn Du die Vordderwürze dann langsam anlaufen läßt, musst Du zwangsläufig
einige Liter wieder langsam oben zurück in den Läuterbottich geben bis die
Vorderwürze klar läuft und dadurch setzen sich Treber, Spelzen und
Maischemehl in der richtigen Art ab.
Ist die Vorderwürze dann klar, gibst Du sie in die Würzepfanne und
berieselst den Treber - der möglichst nicht trocken laufen sollte (ist aber
auch so ne Glaubensfrage) - mit dem 78° bis 80°C heißen Nachguß. Und zwar
langsam und gleichmäßig um Kanalbildungen im Treberkuchen zu verhindern.
Also Vorderwürze ziehen, Nachgießen, VW ziehen, Nachgießen ....
Dadurch schwankt zwar die Temperatur im Läuterbottich immer ein Wenig, aber
das ist unkritisch.
Wenn Du aber 85°C heißes Wasser auf den Treber gibst - wohlmöglich, wenn
der schon oberflächich trocken gelaufen ist - versaust Du Dir höchst
wahrscheinlich das Ergebnis.
Das Nachgusswasser sollte mit 76 bis 78°C im Läuterbottich ankommen.
Bei mir sieht das so aus:
4L-Vorderwürze ziehen
4L-Nachguß mit 78°C durch ein Küchensieb (berieseln)
4L-Vorderwürze ziehen
4L-Nachguß mit 78°C durch.....
Das greift bei mir ineinander, während unten die Würze bei halb geöffnetem
Hahn langsam in den Auffangbecher läuft, gieße ich das NG-Wasser oben
langsam nach. Ist der Auffangbecher voll, schütte ich die Würze in die
Würzepfanne, stelle den Becher wieder unter den Hahn, öffne ihn wieder halb
und es läuft weiter. Auf diese Art bleibt der Treber die ganze Zeit naß bis
das NG-Wasser aufgebrauht ist oder keine Würze mehr, sondern nur noch
Glattwasser kommt. Dadurch bleibt auch die Temperatur die ganze Zeit recht
konstant.
Ist dann die Würzepfanne ca. 30% Voll (bei mir ca. 12L) kannst Du schon
anfangen, die Würzepfanne zu beheizen und sparst dadurch Zeit und natürlich
Heizleistung weil die Würze ja noch hohe Temperatur hat.
Und wenn Du an dem Punkt bist, an dem nur noch Glattwasser kommt, also
gemessen <2°P (Pi*Fensterkreuz), laß den Meßbecher unter dem geöffneten
Hahn stehen und soviel Glattwasser wie möglich aus dem Läuterbottich
tröpfeln während Du die Würze kochst.
Das restliche Glattwasser kannst Du dann während des Würzekochens nach und
nach beigeben und mitkochen.
Greets Udo
[Editiert am 15.1.2012 um 23:26 von TrashHunter]
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