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Autor: Betreff: Hefe ernten - wiederverwenden
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Gartenbrauer
Beiträge: 252
Registriert: 28.8.2007
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red_folder.gif erstellt am: 17.1.2012 um 19:30  
Hallo Zusammen,

Ich habe gestern einen Sud Pilsener abgefüllt und da ich die Hefe öfters wiederverwende, diese in die Hefebox gefüllt.
Sagenhafte 1,5 Liter. So viel hatte ich noch nie.
Ist das normal?
Gebraut habe ich am 7.1. wie gesagt Pilsener 25 Liter, STW 12,0°P, Restextrakt 3,2°P, SVP 1,9°P, Hefe = Czech Pils.
Schon am Brautag, bei der Herführung mit Würze ging sie ab wie Zäpfchen.
Ist die Hefe nun verbraucht, oder erst richtig zum Leben erweckt?

Gruß
Harald


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Bier, Bier, Bier, Bier, Bier, du hast immer nur Bier im Kopf.
Zitat: Ehefrau
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Berliner
Beiträge: 4024
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red_folder.gif erstellt am: 17.1.2012 um 19:44  
Die Hefe kannst Du mehrmals wiederverwenden. 1,5 Liter sind aber für einen 25l-Sud zuviel zum Anstellen, da reichen vll. 100-200ml dickbreiige Hefe. Wenn Du einen Starter machst, reicht auch weniger.
In der Hefesuspension, die Du erntest, ist ja nicht nur lebendige Hefe, sondern auch ein Teil toter Zellen, Rückstände vom Hopfen und Eiweiß etc. Damit Du das nicht immer wieder ins neue Bier mitschleppst, nimmst Du halt nur einen kleinen Teil der Erntehefe.


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Gruß vom Berliner
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Senior Member
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Gartenbrauer
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red_folder.gif erstellt am: 17.1.2012 um 19:50  
Ich habe die Hefe nun schon 5 mal verwendet.
Die geerntete Menge nahm dabei jedesmal zu, bis auf gestern wie beschrieben 1,5 Liter.
Die Frage ist nur, ob ich die Hefe weiterverwenden kann.
Wie gesagt schon 5 mal benutzt.
Aber es wäre schon schade, diese Hefe zu entsorgen, jetzt wo sie so richtig abgeht.


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Zitat: Ehefrau
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Berliner
Beiträge: 4024
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red_folder.gif erstellt am: 17.1.2012 um 19:59  
Je öfter Du die Hefe wiederverwendest, desto mehr verliert sie ihre sortentypischen Eigenschaften, das besagt zumindest die Theorie.
Bei Weizenhefe kann ich das auch bestätigen, besonders, wenn man sie zwischen den Suden lange lagert, was sie noch zusätzlich stresst.
Fünfmal wiederverwenden ist sicher ok. Sehr viel öfter würde ich aber nicht wagen. Spätestens, wenn Du erste (negative) Veränderungen am Bier bemerkst, solltest Du dir eine neue Hefe leisten.


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Gruß vom Berliner
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Senior Member
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Gartenbrauer
Beiträge: 252
Registriert: 28.8.2007
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.1.2012 um 20:05  
Ich habe die Hefe immer gereinigt (?)
1. Oben schwimmenden dicken Brei entfernt
2. Flüssigkeit abgegossen
3. Hefe geerntet
4. Bodensatz vernichtet
Ich denke einmal muss sie noch, dann ist die Kühltruhe wieder voll.
Danke für die Info

Gruß
Harald


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Zitat: Ehefrau
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Holger-Pohl
Beiträge: 2920
Registriert: 1.3.2003
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.1.2012 um 20:24  
Hallo,

wenn du ug Hefe verwendest, kannst du beruhigt sein, in meiner Brauerei vor Ort wird die Hefe teilweise 10 bis 15 Mal gefahren, allerdings ok, die haben auch eine neue Hefeaufbewahrung gekauft mit Reinigung und allem drum und dran. Hach Gott, sieht echt Spitze aus. Bevor du die Hefe abfeuerst in den Müll, könntest du ja noch der Wissenschaft einen Dienst tun und mal probieren, die Hefe für längere Zeit einzufrieren. Mehr wie Wegwerfen ist das auch nicht (Habe gerade das gleiche Experiment laufen, allerdings mit og Hefe) Evtl kannst du dir so den teuren Neukauf von Hefen sparen und kannst dir deine - Verzeih den Ausdruck - eigene "Samenbank" aufmachen. Spiele auch gerade mit dem Gedanken - sollte das Einfrieren der Hefe funktionieren. IN vier bis sechs Wochen weiß ich mehr.

War also so nur mal ein Gedanke....

Beste Grüße
Holger


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Profil anzeigen E-mail senden Antwort 5
Senior Member
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Gartenbrauer
Beiträge: 252
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Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 17.1.2012 um 20:46  
Der Gedanke scheint so schlecht nicht zu sein.
Wenn ich da weiterdenke....
Hefe ist ja genug da.
Also richtig reinigen mit isotonischer Kochsalzlösung und dann portionsweise einfrieren.
Dann hat man auf Jahre genug.
Wenn´s denn klappt mit dem Einfrieren.
Wie gesagt, die Hefe hat es mir angetan.
Die Würze steht im Keller bei 12°C und die Hauptgärung ist in 8 Tagen durch.


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Bier, Bier, Bier, Bier, Bier, du hast immer nur Bier im Kopf.
Zitat: Ehefrau
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 6
Junior Member
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Beiträge: 41
Registriert: 31.12.2011
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red_folder.gif erstellt am: 18.1.2012 um 08:43  
Hallo Gartenbrauer,

für 25 Liter wären etwa 200-300ml Hefe ausreichend, wenn du mehr gibst, hast du zwar weniger Gärnebenprodukte, aber deine Vermehrungsrate ist nicht so toll und die Hefe veraltert dir mit der Zeit.
Es ist auch normal, dass die Hefe erst einige Führungen braucht um sich an dein Bier zu gewöhnen und
genügend frische gärkräftige Zellen enthält.
Auch in der Brauerei braucht die Hefe ca.2- 3 Führungen, bis sie richtig abgeht.

Du kannst die untergärige Hefe zwar auch 10 X führen, wenn du sie wärend den Suden nicht zu lange lagerst,
es ist aber immer auch ein mikrobiologisches Risiko und ausserdem mutiert die ug. Hefe auch mit der Zeit d.h.
sie verändert ihre Eigenschaften, mitunter auch den Geschmack. Obergärige Hefen kaum, manche Brauereien nehmen die selbe og. Hefe zig jahre her, das liegt aber auch an der besonderen Erntemethode.

Ich persönlich führe die ug.Hefe max. 8X und stelle sie sofort nach der Ernte wieder in einem neuen Sud an,mit
öfteren Führungen habe ich schlechte Erfahrungen gemacht.

Grundsätzlich ist die Hefe nicht zum einfrieren geeignet, ob sie dabei in einer physiologischen Kochsalzlösung
schwimmt oder nicht, spielt im Gefrierzustand überhaupt keine Rolle.
Nichtgetrocknete Hefekulturen werden allerhöchstens auf Glasperlen bei +/- 70°C aufbewahrt, in der normalen Gefriertruhe wirst du den allergrößten Teil der flüssigen Hefe aber killen.

Falls du nicht mit exotischen Hefen braust, ist es am allerbesten du holst dir eine frische ug. Hefe von irgendeiner
Dorfbrauerei, das kostet dir höchstens ein paar Leberkässemmeln (hochdeutsch: Fleischwurststulle) :D

Gruß, Achilleas
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