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Autor: Betreff: Hopfen"Skandal"(!!!) in der Hallertau...
Senior Member
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Anton
Beiträge: 233
Registriert: 7.11.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.1.2012 um 13:52  
Es ist mal wieder so weit...

Das ewige Karussell der Lebensmittelskandale hat nun bei den Hopfenbauern angehalten. In sämtlichen Medien kursieren nun Ausdrücke wie "vergifteter Hopfen", "verseuchte Hopfengärten", "kontaminiertes Material", oder "belasteter Boden".
Bin mal gespannt, wie groß das nun wieder aufgeblasen wird.
Is ja auch ein gefundenes Fressen für unsere sensationsgeile Medienlandschaft, die doch mehr denn je darum kämpfen muss, das Publikum für sich zu begeistern und durch hemmungslose Übertreibung und Verschiebung der Tatsachen auf sich aufmerksam zu machen.

Ich bin mal gespannt, ob wieder wochenlang darauf herumgeritten wird, DASS ein "verbotener (!!)" Wirkstoff eingesetzt wurde, oder ob auch mal auf den Tisch kommt, ob dieser Wirkstoff denn nun "giftiger" ist als alles andere was nicht "verboten" ist. Oder ob dieser Wirkstoff denn überhaupt im Bier nachgewiesen werden könnte. Aber das spielt meistens keine Rolle, denn für die Medien ist ja nur interessant, dass der böse Bauer was gemacht hat, was er nicht darf.

Die Zulassung von Pflanzenschutzmitteln hat im Übrigen seeeehr oft nichts damit zu tun, ob ein Wirkstoff denn jetzt "giftiger" oder "schädlicher" ist, als irgend ein anderer! Das Zulassungsverfahren für einen neuen Wirkstoffes für eine bestimmte Kultur kostet der Industrie einige hunderttausend Euro. Darum wird sehr genau überlegt, ob es für dieses Mittel überhaupt genügend Absatzt gibt also ob es überhaupt rentabel ist, dieses Mittel für eine bestimmte Kultur zu zu lassen. Im gesamten Pflanzenschutzmittelspektrum gibt es viele Mittel, die für alles Mögliche eine Zulassung haben nur für eine spezielle Kultur nicht, auch wenn es dafür keine sachliche Begründung gibt. So kommt es immer wieder vor, dass genau in der nicht zugelassenen Kultur das Mittel aber eine bessere Wirkung hätte als andere die zugelassen sind. Diese sind in der Regel auch teurer...
Im herkömmlichen Ackerbau ist es z.B. oft so, dass es immer wieder Mittel gibt, die Mehrere Wirkstoffe enthalten, und teuer sind. Kauft sich der Landwirt nun die Wirkstoffe einzeln und kippt diese zusammen, weil die Einzelwirkstoffe einfach günstiger sind, kann es sein, dass er einer Strafe entgegen geht, weil die billigen Einzelwirkstoffe halt gerade für diese eine Kultur nicht zugelassen sind, die teuere Fertigmischung aber schon...
Hier gehts halt mal wieder nur ums Geld. Und zwar um sehr viel!

Wie gesagt, die zwei "verbotenen"(=für den Hopfen nicht zugelassenen) Mittel sind z.B. in Wein und das andere in Kartoffeln zugelassen. Also zum einen in einer Dauerkultur, zum anderen in einem Lebensmittel, das ja direkt in die Nahrungskette kommt...
Genau aus diesem Grund wäre es interessant herauszufinden, in welcher Konzentration diese Mittel wohl im fertigen Bier, in Weintrauben oder in Kartoffeln überhaupt nachweisbar wären um überhaupt einen Vergleich zu haben, wie schlimm dieser Verstoß nun überhaupt für den Verbraucher ist...
Aber da werden schon die Industrie und die zuständigen Verbände ihr übriges dafür tun, dass das nicht an die breite Masse gelangt.

Nur zum Verständnis: Ich will mich hier nicht auf die Seite von Landwirten stellen, die irgendwas gemacht haben, was nicht zulässig ist!!!
Ich will nur darauf hinweisen, dass es womöglich alles halb so wild ist aber trotzdem, obwohl eigentlich keiner was genaues weiß, erstmal alles überproportional hochgekocht wird und dadurch wie so oft von den Medien erstmal ein riesen Schaden verursacht wird.
Siehe "ehec", "Schweinegrippe", "h5n1", "bse", usw.
Der Verbraucher hört irgendwas, bekommt die Panik (meist durch die unsachgemäße Berichterstattung), kauft nicht mehr...

Die Fakten sind:
- Die Andwender haben Mist gebaut, das ist nicht in Ordnung und dafür werden sie wohl geradestehen müssen. Es ist halt mal verboten das zu tun...
- Es ist noch nirgends die Rede davon gewesen, ob der Hopfen wirklich unverwertbar ist
- Es ist traurig, dass die Medien immer erstmal die breite Bevölkerung in Panik versetzt, obwohl noch längst nicht alle Fakten auf dem Tisch sind.

Bin mal gespannt, was dabei noch raus kommt, ich könnte mir auch vorstellen, dass dieser "Skandal" für eine Preiserhöhung sorgen wird. Ist ja bei allen anderen Agrarprodukten auch so...
Ich hoffe mal nicht, dass es wieder auf das konsumverhalten der Verbraucher auswirkungen haben wird, denn hier wären große und kleine Brauereien gleichermaßen betroffen.

LG
Anton
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TrashHunter
Beiträge: 5714
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.1.2012 um 14:36  
(Gesteuerte) Verknappung der Ami-Hopfen und daraus resultierende Aufwärtsbewegung der Hopfenpreise, dementsprechend Verteuerung der damit gebrauten Biere.

"Cool" denkt sich die deutsche Brauindustrie, "die Amis machen das richtig.... Mal sehen, was wir tun können.
Anfrage an diverse Hopfenbauern 'Gitb es Jemand, den Ihr los werden wollt ?'..."

Klar gibt es Jemanden und also wird der zum Abschuss frei gegeben.

Und BATSCH ! Die Medien haben eine Sensation, der Verbraucher ein langes Gesicht, die Behörde kassiert eine saftige Zahlung (Strafe des Hopfenbauers), der Hopfenbauer wird an den Rand des Ruins gebracht und....

In der Folge steigen auch die Preise für die deutschen Hopfen und dementsprechend auch das Bier weil es ja durch die notwendige Vernichtung der illegal behandelten Hopfen eine ach so dramatische Verknappung deutscher Hopfen gibt.
In der Folge werden noch ein paar mittelständige Hopfenbauer solcherart aus dem Markt gedrängt um die Monopole der Großen zu sichern, die Verknappung wird also größer und nach einem Jahr lebt der deutsche Michel halt damit, daß sein Bier binnen weniger Monate um 30% teurer wurde und wundert sich auch nicht, daß es niemals eine Rückkehr zu den alten Preisen gibt.

Sicher, das klingt Alles sehr konstruiert. Aber ich kann mir sehr wohl vorstellen, daß es GENAU SO konstruiert wurde.


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Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014 Tredition Verlag
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tazzyminator
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red_folder.gif erstellt am: 21.1.2012 um 14:39  
Naja für eine Sensation finde ich gerade etwas wenig Artikel in den Google News. Würde eher sagen hier wird schon mehr geschrieben als in den Medien. War ja 2011 und nicht gestern, also schon recht untergegangen als aufgebauscht..


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Anton
Beiträge: 233
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red_folder.gif erstellt am: 21.1.2012 um 15:00  
Also im Radio läuft, oder lief es rauf und runter...
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