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Autor: Betreff: Früchte/Obst und Honig im Bier
Junior Member
Junior Member

Feonbaer
Beiträge: 42
Registriert: 30.1.2011
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.1.2012 um 18:48  
Da hier ja immer wieder mal darüber diskutiert wird,
wann und wie man Früchte oder Honig zum Bier dazu gibt
möchte ich mal meine Meinung dazu sagen.
Ich braue zwar noch nicht lange Bier,
aber ich mache schon ein paar Jahre lang Met und Fruchtwein.

Früchte und Honig sollten meiner Meinung nach
am besten zur Hauptgärung dazu gegeben werden.
Man möchte ja ein Frucht- bzw. Honigbier herstellen.

Und durch die Gärung wird am meisten aus den Früchten bzw. dem Honig gewonnen.

Was dabei auch sehr wichtig ist,
dass man die Früchte bzw. den Honig erst zur kalten würze hinzu gibt.
Und zwar aus dem Grund, dass
Durch Hitze Aromen in den Früchten
und Aromen und Inhaltstoffe im Honig zerstört werden.

Und man möchte doch so viel Aroma und Inhaltstoffe wie möglich in seinem Bier.
Wenn man sich schon den Aufwand des Brauens macht.

Es gibt dabei nur 2 Ausnahmen von Früchten,

Holunderbären, die Sambunigrin enthalten, was für den Menschen giftig ist.
Was aber durch erhitzen zerstört werden kann.

Quitten, die sehr hart sind und einen leichten scharfen Geschmack haben.
Durch erhitzen wird der scharfe Geschmack neutralisiert und sie werden weich.

Äpfel, Birnen und Quitten sollten nur als Saft verwendet werden,
da die Früchte unter anderem sehr viel Gerbstoff enthalten.

Und Früchte, wie z. B. Kirschen, die Steine enthalten,
sollten entkernt werden,
da die Steine Blausäure enthalten, die während der Gärung frei gesetzt werden kann.
Manche Früchte, wie z. B. Schlehen, die man nur sehr schlecht entkernen kann,
sollte man dann nur ein paar Tage in der Würze lassen.

Genaueres zu den Früchten/Obst kann man sich auf

www.fruchtweinkeller.de

und zum Honig und was genau beim Erhitzen oder Kochen dabei passiert
bzw. zerstört wird auf

www.honigweinkeller.de

durchlesen.

Es gibt ja Bedenken, dass wenn man die Früchte nicht erhitzt,
dass man sich dadurch sehr leicht eine Infektion einschleppen kann.
Aber wenn man eben luftdicht vergärt,
also in einem richtigen Gärfass mit geschlossenem Deckel und Gärspund

Und dafür sorgt, dass die Gärung so schnell wie möglich einsetzt
Gibt es keine Probleme damit.

Und wie gibt man die Früchte am besten in die Würze.
Eigentlich wäre es am besten, die Früchte leicht zu zerquetschen
Und einfach so in die Würze zu geben.
Allerdings ergibt sich dabei das Problem,
dass durch die bei der Gärung entstehende Kohlensäure
die Früchte nach oben getrieben werden, wodurch dann
die Ausnutzung der Früchte verringert wäre.
Beim Fruchtwein schüttelt man halt immer wieder das Gärgefäß,
wodurch die Früchte wieder untergemischt werden
und auch die Kohlensäure ausgetrieben wird, was man beim Wein ja auch will.

Beim Bier möchte man das aber nicht unbedingt.
Deshalb kann man die Früchte in einen Leinensack geben
Und mit irgend etwas beschweren.
Wobei dadurch auch wieder die Ausnutzung der Früchte verringert wird.
Deshalb würde ich die Früchte direkt in die Würze geben
Und später einfach mehr Speise bzw. Zucker
Zur Nachgärung dazu geben.

Ich bin auch dafür, dass man die Früchte nachdem
Die Hauptgärung vorbei ist aus der Würze nimmt
Und komplett auspresst.
In den Früchten steckt ja auch noch Flüssigkeit
Die ich nicht verschwenden will.
Dadurch entsteht natürlich wieder eine stärkere Trübung in der Würze.

Dann muss man halt ein wenig länger warten,
bis es klar ist.
Und als Brauer sollte man so wie so Geduld haben.

Und wer wie ich Met und Fruchtwein macht,
der hat so wie so Geduld,
da es beim Wein meistens viel länger dauert, bis er komplett fertig ist.

Peter
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Posting Freak
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TrashHunter
Beiträge: 5714
Registriert: 16.8.2011
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.1.2012 um 18:52  
Ich finds aber nicht wirklich nett, die HolunderbÄren in die kochend heiße Würze zu werfen .. das tut den Tierchen doch weh :P

Ansonsten gut gemachter Beitrag :) Halt nur wie in vielen dieser Fragen, eine reine Ansichtssache. Und somit wird dieses Thema wohl immer aktuell bleiben und es niemals eine universelle Antwort dazu geben.

Greets Udo


____________________
Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie :P
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014 Tredition Verlag
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 1
Senior Member
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tessuti
Beiträge: 229
Registriert: 11.2.2010
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 21.1.2012 um 21:57  
Tach,

ich habe mein Weihnachtsbier geteilt. Und zwar ging eine Hälfte mit der 3787 in die Tonne, die andere Hälfte mit der 34/70.

Das obergärige ist ein ganz tolles Weihnachtsweizen geworden (mit Honig, Gewürzen, Orangenschalen, ... alles in die kochende Würze) das 34/70-Bier mit den selben Inhaltsstoffen hat irgendwie den Honig nicht verarbeiten können. Jetzt ist das eine ziemlich süße Starkbierplörre geworden; eine Halbe davon ist kaum trinkbar. Die Nachgärung hat funktioniert; es ist wirklich schön karbonisiert. Ich muss es wohl als "Weihnachts-Porter" betiteln und als etwas besonderes anpreisen :puzz: . Vielleicht schmeckts ja nächste Weihnachten. Ich stells mal ganz hinten in den Keller...

Frank
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Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 21.1.2012 um 23:42  
Danke für die vielen tollen Tipps, habe noch nicht viel mit Früchten udn Honig gearbeitet, möchte icgh aber langsam mal in Angriff nehmen.
Antwort 3
Junior Member
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Feonbaer
Beiträge: 42
Registriert: 30.1.2011
Status: Online
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 22.1.2012 um 00:16  
Natürlich ist vieles Ansichtssache.
Es ist aber auch Fakt,
dass wie schon geschrieben,
durch erhitzen bzw. kochen von Früchten oder Honig
Aromen und Inhaltstoffe zerstört werden.
Dies ist auf diesen Seiten nachzulesen.

http://www.fruchtweinkeller.de/Wine/gaerung.htm

Unter dem Punkt
Können Dampfentsafter verwendet werden?

http://www.honigweinkeller.de/Met/FAQ.htm

unter dem Punkt
Honig aufkochen oder nicht?

Peter
Profil anzeigen E-mail senden Antwort 4
Posting Freak
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tinoquell
Beiträge: 1776
Registriert: 14.7.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 23.1.2012 um 09:00  
@Peter,

sehr guter Beitrag, vielen Dank!

Es deckt sich sehr viel mit dem, was auch Bieraculix in seinem "Kräuterbier & Co" schreibt!
Er kühlt z.B. die Würze gleich mit den gefroren Früchten.

Viele Grüße
Tino
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