Da hier ja immer wieder mal darüber diskutiert wird,
wann und wie man Früchte oder Honig zum Bier dazu gibt
möchte ich mal meine Meinung dazu sagen.
Ich braue zwar noch nicht lange Bier,
aber ich mache schon ein paar Jahre lang Met und Fruchtwein.
Früchte und Honig sollten meiner Meinung nach
am besten zur Hauptgärung dazu gegeben werden.
Man möchte ja ein Frucht- bzw. Honigbier herstellen.
Und durch die Gärung wird am meisten aus den Früchten bzw. dem Honig
gewonnen.
Was dabei auch sehr wichtig ist,
dass man die Früchte bzw. den Honig erst zur kalten würze hinzu gibt.
Und zwar aus dem Grund, dass
Durch Hitze Aromen in den Früchten
und Aromen und Inhaltstoffe im Honig zerstört werden.
Und man möchte doch so viel Aroma und Inhaltstoffe wie möglich in seinem
Bier.
Wenn man sich schon den Aufwand des Brauens macht.
Es gibt dabei nur 2 Ausnahmen von Früchten,
Holunderbären, die Sambunigrin enthalten, was für den Menschen giftig
ist.
Was aber durch erhitzen zerstört werden kann.
Quitten, die sehr hart sind und einen leichten scharfen Geschmack haben.
Durch erhitzen wird der scharfe Geschmack neutralisiert und sie werden
weich.
Äpfel, Birnen und Quitten sollten nur als Saft verwendet werden,
da die Früchte unter anderem sehr viel Gerbstoff enthalten.
Und Früchte, wie z. B. Kirschen, die Steine enthalten,
sollten entkernt werden,
da die Steine Blausäure enthalten, die während der Gärung frei gesetzt
werden kann.
Manche Früchte, wie z. B. Schlehen, die man nur sehr schlecht entkernen
kann,
sollte man dann nur ein paar Tage in der Würze lassen.
Genaueres zu den Früchten/Obst kann man sich auf
www.fruchtweinkeller.de
und zum Honig und was genau beim Erhitzen oder Kochen dabei passiert
bzw. zerstört wird auf
www.honigweinkeller.de
durchlesen.
Es gibt ja Bedenken, dass wenn man die Früchte nicht erhitzt,
dass man sich dadurch sehr leicht eine Infektion einschleppen kann.
Aber wenn man eben luftdicht vergärt,
also in einem richtigen Gärfass mit geschlossenem Deckel und Gärspund
Und dafür sorgt, dass die Gärung so schnell wie möglich einsetzt
Gibt es keine Probleme damit.
Und wie gibt man die Früchte am besten in die Würze.
Eigentlich wäre es am besten, die Früchte leicht zu zerquetschen
Und einfach so in die Würze zu geben.
Allerdings ergibt sich dabei das Problem,
dass durch die bei der Gärung entstehende Kohlensäure
die Früchte nach oben getrieben werden, wodurch dann
die Ausnutzung der Früchte verringert wäre.
Beim Fruchtwein schüttelt man halt immer wieder das Gärgefäß,
wodurch die Früchte wieder untergemischt werden
und auch die Kohlensäure ausgetrieben wird, was man beim Wein ja auch
will.
Beim Bier möchte man das aber nicht unbedingt.
Deshalb kann man die Früchte in einen Leinensack geben
Und mit irgend etwas beschweren.
Wobei dadurch auch wieder die Ausnutzung der Früchte verringert wird.
Deshalb würde ich die Früchte direkt in die Würze geben
Und später einfach mehr Speise bzw. Zucker
Zur Nachgärung dazu geben.
Ich bin auch dafür, dass man die Früchte nachdem
Die Hauptgärung vorbei ist aus der Würze nimmt
Und komplett auspresst.
In den Früchten steckt ja auch noch Flüssigkeit
Die ich nicht verschwenden will.
Dadurch entsteht natürlich wieder eine stärkere Trübung in der Würze.
Dann muss man halt ein wenig länger warten,
bis es klar ist.
Und als Brauer sollte man so wie so Geduld haben.
Und wer wie ich Met und Fruchtwein macht,
der hat so wie so Geduld,
da es beim Wein meistens viel länger dauert, bis er komplett fertig ist.
Peter