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Autor: Betreff: Zeitschema für Dekoktion
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argusdata
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red_folder.gif erstellt am: 19.2.2012 um 13:03  
Liebe Braukollegen,
als Neuling auf diesem Gebiet habe ich ein Problem mit der Dekoktion. Auch beim Durchforsten aller Themenbereiche fand ich kein genaues Zeitschema für die Durchführung der Dekoktion. Ich glaube, dass wohl alle Neuhobbybrauer ein Problem damit haben. Deshalb eine Bitte an die Profi´s. Erklärt doch mal die Dekoktion an Hand des Rezeptes für Bömisches Pilsener, dass ich demnächst selbst ausprobieren möchte.
Hier die Rastzeiten:
1.Rast bei 50°C für 10 min
2.Rast bei 64°C für 30 min
3.Rast bei 71°C für 30 min
4.Rast bei 77°C für 10 min
Abmaischen bei 77°C

Anmerkungen des Autors zu diesem Rezept
Wasser auf RA=0 mit CaO und Milchsäure eingestellt! Weiches Wasser ist bei diesem Rezept der Schlüssel zum Genuss. Maische mit Dekoktion! * Einmaischen in 11 l Wasser mit 57 °C, ergibt 50 °C * nach 10 min: 6,5 l kochendes Wasser zubrühen, ergibt 64 °C * nach 30 min: 6 l Dickmaische ziehen, bei 72 °C verzuckern, 10 min kochen und zubrühen, ergibt 71 °C * nach 30 min: 6 l Dünnmaische ziehen, 10 min kochen und zubrühen, ergibt 77 °C * 10 min absetzen lassen, Abmaischen nach Jodprobe. Kochzeit: 90 Minuten. 2 Tage Diacetylrast bei 20°C. Spunden auf etwa 5-6 g/L CO2. Ausreichend lagern! Es lohnt sich dieses Bier nachzubrauen!

Von der 1. zur 2. Rast ist alles klar. In der 2. Rast am Ende nach 30 min 6L Dickmaische ziehen, bei 72°C verzuckern(wie lange?), danach 10 min kochen und dann zubrühen. Dieser Vorgang dauert doch mindestens 25-30 min. Was mache ich in dieser Zeit mit der restlichen Maische? Demnach würde die 2. Rast etwa 1h dauern? Das gleiche bei der 3. Rast mit der Dünnmaische. Dann kommt noch einmal 1h dazu. Oder verstehe ich das vollkommen falsch? Kann mal jemand ein Temperatur-Zeit-Diagramm erstellen, anhand dessen man eindeutig die Rastzeiten und die zusätzlichen Zeiten für die Dick-/Dünnmaische erkennen kann?
In hoffnungsvoller Erwartung
Jörg


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Ohne Bier wäre das Leben nicht mal halb so schön.
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grimbart
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red_folder.gif erstellt am: 19.2.2012 um 13:28  

Zitat von argusdata, am 19.2.2012 um 13:03

Hier die Rastzeiten:
1.Rast bei 50°C für 10 min
2.Rast bei 64°C für 30 min
3.Rast bei 71°C für 30 min
4.Rast bei 77°C für 10 min
Abmaischen bei 77°C

Anmerkungen des Autors zu diesem Rezept
Wasser auf RA=0 mit CaO und Milchsäure eingestellt! Weiches Wasser ist bei diesem Rezept der Schlüssel zum Genuss. Maische mit Dekoktion! * Einmaischen in 11 l Wasser mit 57 °C, ergibt 50 °C * nach 10 min: 6,5 l kochendes Wasser zubrühen, ergibt 64 °C * nach 30 min: 6 l Dickmaische ziehen, bei 72 °C verzuckern, 10 min kochen und zubrühen, ergibt 71 °C * nach 30 min: 6 l Dünnmaische ziehen, 10 min kochen und zubrühen, ergibt 77 °C * 10 min absetzen lassen, Abmaischen nach Jodprobe. Kochzeit: 90 Minuten. 2 Tage Diacetylrast bei 20°C. Spunden auf etwa 5-6 g/L CO2. Ausreichend lagern! Es lohnt sich dieses Bier nachzubrauen!

Von der 1. zur 2. Rast ist alles klar. In der 2. Rast am Ende nach 30 min 6L Dickmaische ziehen, bei 72°C verzuckern(wie lange?),


Würde sagen, bis jodnormal.

Zitat:
danach 10 min kochen und dann zubrühen. Dieser Vorgang dauert doch mindestens 25-30 min. Was mache ich in dieser Zeit mit der restlichen Maische?


Bleibt im (isolierten) Bottich stehen.

Zitat:
Demnach würde die 2. Rast etwa 1h dauern? Das gleiche bei der 3. Rast mit der Dünnmaische. Dann kommt noch einmal 1h dazu. Oder verstehe ich das vollkommen falsch? Kann mal jemand ein Temperatur-Zeit-Diagramm erstellen, anhand dessen man eindeutig die Rastzeiten und die zusätzlichen Zeiten für die Dick-/Dünnmaische erkennen kann?


Bitteschön:

blau -> T Bottich (°C)
rot -> T Pfanne (°C)
Zeit in Minuten



Zitat:

In hoffnungsvoller Erwartung
Jörg


Gruß
Christopher


[Editiert am 19.2.2012 um 15:53 von grimbart]
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 19.2.2012 um 13:42  
Hi Jörg,

Dein Rezept:

Einmaischen zur Eiweißrast -50°-10 min

Zubrühen von kochenden Wasser (Infusion) -64°-30 min

Dickmaische ziehen -10 min bei 72°- 10 min kochen- wieder zubrühen (Dauer 20 min)

71° für 30 min

Dünnmaische ziehen, aufkochen lassen-zubrühen- fertig

Abmaischen

Das ganze Verfahren dauert nicht länger als Kesselmaischen, da die Aufheizzeiten fehlen...


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argusdata
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red_folder.gif erstellt am: 19.2.2012 um 14:12  
Hallo Grimbart, Hallo Flying,
zuerst vielen Dank für eure schnellen Antworten, aber ich glaube, das ich mein Anliegen noch nicht richtig vorbringen konnte. Es geht mir um die Zeit, wann die Dick-/Dünnmaische gezogen wird. Wenn ich die Dickmaische am Ende der 2. Rast ziehe, dann verlängert sich diese Rast um die Zeit, die ich für die Behandlung der Dickmaische benötige. Oder wird die Dickmaische am Anfang der 2. Rast gezogen, um dann pünktlich nach 30 min zur Verfügung zu stehen (zubrühen zur 3. Rast auf 71°C). Desgleichen mit der 3. Rast. Wird die Dünnmaische am Ende der 3. Rast gezogen, dann verlängert sich die Rast wieder um die Zeit, die ich für die Behandlung der Dünnmaische benötige. Oder wird die Dünnmaische während der Rast gezogen, um nach 30 min Rastzeit die gesamte Maische auf 77°C erhitzen zu können. Diese zeitliche Abfolge ist mein Problem.
Ich hoffe, das ich mich verständlich machen konnte.
Gruß
Jörg


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flying
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red_folder.gif erstellt am: 19.2.2012 um 14:21  

Zitat:
dann verlängert sich diese Rast um die Zeit, die ich für die Behandlung der Dickmaische/Dünnmaische benötige.


genau so ist das! Zumindest bei der ersten Dekotion verlängert sich für die (Teil)Maische im Bottich die Maltoserast. Auch bei der Dünnmaische verlängert sich die Alpha-Amylase-Rast.
Das ist in dem Rezept aber auch berücksichtigt! Die Zeiten sind gut gewählt..


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argusdata
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red_folder.gif erstellt am: 19.2.2012 um 14:29  
Vielen Dank flying, endlich mal eine konkrete Aussage. Genau das habe ich bei den Angaben zu den Rastzeiten vermisst.
Jetzt kann der nächste Brautag kommen.
Gruß
Jörg

edit: Vielen Dank auch an Grimbart, das Diagramm ist wirklich super. Damit ist auch für den Anfänger das Prinzip der Dekoktion gut nachvollziehbar. :thumbup:


[Editiert am 19.2.2012 um 15:49 von argusdata]



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grimbart
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red_folder.gif erstellt am: 19.2.2012 um 15:00  
Diagramm ergänzt.
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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 19.2.2012 um 18:40  
Ein Maischdiagramm ist seit einiger Zeit auch Teil der Rezepte bei der Müggelland-Brauerei; eine zweifache Dekoktion gibt's z.B bei diesem Dunkel.
Das Diagramm wird automatisch aus den Angaben zum Maischverlauf des Rezepts erzeugt.


[Editiert am 5.12.2012 um 10:08 von Berliner]



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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 19.2.2012 um 19:25  
Kann es sein, daß in dem Rezept vom Dunkel die Temperatur vom Hauptguß (14l) mit 82°C viel zu hoch ist um bei 63°C zu landen?
Mit der Hanghofer-Formel auf S. 120 komme ich überschlägig auf 70°C für die Wassertemperatur.
Das kommt auch gefühlsmäßig so halbwegs hin. :gruebel:

Uwe


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Berliner
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red_folder.gif erstellt am: 19.2.2012 um 19:27  
Das liegt an der hohen thermischen Masse des Bottichs: 5kg. Hanghofer rechnet, wenn Du es nicht änderst, nur mit 1kg.

Edit:
Ja, stimmt: wenn ich mit 1kg Bottichmasse rechne, komme ich auch auf 70°C.
Das Rezept war die Einweihung meines 50er Kegs als Maischbottich.


[Editiert am 19.2.2012 um 19:38 von Berliner]



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argusdata
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red_folder.gif erstellt am: 19.2.2012 um 20:28  
Hier noch einmal für alle Braufrischlinge wie ich ein Braudiagramm als Beispiel für das Dekoktionsverfahren:




Viel Erfolg für den ersten Versuch
Jörg


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argusdata
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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2012 um 13:37  
Hallo Braugemeinde,
habe am Wochenende meinen ersten Sud mit Dekoktion für ein Böhmisches Pilsener hinter mich gebracht(Maischung wie oben beschrieben). Es gab überhaupt keine Probleme, es lief wie am Schnürchen. Bin richtig stolz auf mich. Habe die Würze geteilt und mit Budvar Lager und Munich Lager geimpft. Bin auf die Unterschiede gespannt und natürlich darauf, wie sich die Dekoktion im fertigen Bier geschmacklich bemerkbar macht. Die Sudhausausbeute lag bei ca. 67-68%, hatte ich bisher noch nicht erreicht. Vielen Dank für eure Unterstützung.

Allzeit Gut Sud
Jörg


[Editiert am 27.2.2012 um 13:52 von argusdata]



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red_folder.gif erstellt am: 13.2.2013 um 20:09  

Zitat von argusdata, am 19.2.2012 um 20:28
Hier noch einmal für alle Braufrischlinge wie ich ein Braudiagramm als Beispiel für das Dekoktionsverfahren:




Viel Erfolg für den ersten Versuch
Jörg

Nabend

Kann mir jemand vielleicht sagen wieviel Liter Würze hier hergestellt werden?


MFG Bernd


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Dale
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red_folder.gif erstellt am: 13.2.2013 um 20:27  
Naja, 18,5l Wasser werden reingeschüttet... mit nem Nachguss kommt man beim Vergleich mit anderen Rezepten für 5,5kg Pilsner Malz auf knapp 30l Bier..

Sehr genial finde ich das Rezept, was Moritz hier gepostet hat: http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre ad&tid=17222&page=1
Da wird kälter eingemaischt, dafür dann aber direkt von der Einmaischtemperatur mit der verzuckerten 1. Dekoktion auf 65°C gegangen... Werd ich zeitnah ausprobieren.. :D

Grüße,
Dale.


[Editiert am 13.2.2013 um 20:35 von Dale]
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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 13.2.2013 um 20:37  
Stimmt nicht ganz Dale, es werden 6,5 Liter Wasse zu 12 Liter Maische hinzugeschüttet.

Dickmaische und Dünnmaische werden entnommen und nach kochen wieder zugeführt.

Der Rest stimmt natürlich, allerdings sehr pauschal.
Mit dem/den Nachguss/Nachgüssen wird dann die Stammwürze eingestellt.
Was am Ende dabei heraus kommt kann durchaus zwischen 20 und 35 Litern liegen.


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Dale
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red_folder.gif erstellt am: 13.2.2013 um 20:42  
Würde ich anders interpretieren. Also so, dass man ab Minute 11: 12l Wasser (vom Anfang) + 5,6kg Pils + 6l Wasser (mit 100°C nach Minute 10) = 23,6kg Maische hat...

Da steht doch "Einmaischen in 12l Wasser".. oder steh ich jetzt auf dem Schlauch..

Egal.. :)

Grüße,
Dale.
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Waconia
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red_folder.gif erstellt am: 13.2.2013 um 20:45  
Egal isses nicht, aber vielleicht klären uns die Dekoktionsmeister auf.

Ich bin da auch Anfänger. ;)


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red_folder.gif erstellt am: 13.2.2013 um 20:48  
Jetzt verstehe ich nur noch Bahnhof

Ich wollte ca 40 liter brauen. Die Schüttung beträgt 4 Kg Pilsener und 4Kg Red X. Als Maischeverfahren wollte ich eine einfache dekoktion machen, so wie Moritz das geschrieben hat nun würde ich gerne wissen mit wieviel Wasser muß ich einmaischen und wieviel brauche ich als Nachguss

MFG Bernd


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red_folder.gif erstellt am: 13.2.2013 um 20:57  
Hallo Bernd,

ich habe mir den Dekoktionsrechner geladen, damit gehts (aus meiner Sicht) ganz einfach: https://dl.dropbox.com/u/9419862/Biertools/Mischkreuz_neu.x ls

Aber poste gerne Deine gewünschten Rasten, ich rechnes Dir aus.

Viele Grüße
Stefan


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smilies/thumbup.gif erstellt am: 13.2.2013 um 21:04  
Hallo Stefan

Danke für das Angebot.
:thumbup:

Wenn du ein relativ einfaches hast wäre ich schon sehr dankbar.

MFG Bernd


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red_folder.gif erstellt am: 13.2.2013 um 21:16  

Zitat von Ausgefunkelt, am 13.2.2013 um 21:04

Wenn du ein relativ einfaches hast wäre ich schon sehr dankbar.


Bin jetzt etwas verwirrt, weil Du musst ja wissen, welche Rasten Du fahren willst.

Aber hier ein Standardverfahren:

- Einmaischen mit 22l bei 63 Grad ergibt ca. 57 Grad
- Zubrühren von 13 l Wasser von 79 Grad ergibt ca. 63 Grad
- 16,5 Kochmaische ziehen, bei 70-72 Graad verzuckern (ca. 10 min Rast), dann 10 min kochen und zurück ergibt ca. 75 Grad
- Wenn Jodnormal setzen lassen und läutern

Kommt auch alles etwas auf Deine Anlage an.

Viele Grüße
Stefan


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red_folder.gif erstellt am: 13.2.2013 um 21:45  
Das hört sich doch gut an. Ich habe bis jetzt immer nur Infusion-Maische gemacht und immer die selben Temperaturen und nur mit den Rast längen ein wenig experimentiert. Das ist meine erste Dekotion und ich wollte deshalb ein einfaches Rezept haben was auf jedenfall funzt.

MFG


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smilies/puzzled.gif erstellt am: 14.2.2013 um 00:14  
Was mir als Neuling beim Ganzen Thema der Dekoktion noch nicht so ganz eingeht ist folgendes: Beim Abläutern heißt es doch man soll darauf achten, dass das Wasser zum Treber spülen nicht über 78°C hat, da man sonst unedle Spelzenbestandteile/Bitterstoffe herauswäscht....bei der Dekoktion erhitze ich nun einen Teil der Maische zum Kochen, da wird doch dasselbe passieren, oder?

MFG
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red_folder.gif erstellt am: 14.2.2013 um 08:50  

Zitat von bierwiesel
Beim Abläutern heißt es doch man soll darauf achten, dass das Wasser zum Treber spülen nicht über 78°C hat, da man sonst unedle Spelzenbestandteile/Bitterstoffe herauswäscht.

Das ist vielleicht ein Nebeneffekt, der Hauptgrund nicht über 80°C zu gehen ist aber, die Enzyme nicht komplett zu zerstören, damit die Stärke, die beim Läutern noch ausgewaschen wird, noch verzuckert werden kann.
Dass bei der Dekoktion mehr an z.B. Gerbstoffen aus den Spelzen und dem Malz herausgekocht wird, ist bei manchen Bieren ja erwünscht und ist Teil des typischen Geschmacks z.B. beim Dunkel. Andere Typen vertragen das eher nicht, z.B. wenn auf sehr helle Farbe und/oder sehr weichen, fruchtigen oder neutralen Geschmack gesetzt wird.
Das Rezept unten ist eine Kombination von Infusion und Dekoktion. Eingemaischt wird in 12 Liter Wasser. Die Schüttung von 5,6kg ergibt ein Volumen von knapp 4 Liter. Im Infusiuonsschritt werden nochmal 6,5 Liter kochendes Wasser zugegeben, so dass man in Summe ein Maischvolumen von etwa 22,5 Liter hat. Wieviel Nachguss man geben sollte und wieviel Bier am Ende herauskommt, hängt natürlich von der Stammwürze (und der Sudhauisausbeute) ab. Mit 16l Nachguss dürfte man z.B. bai 70% SHA auf etwa 30 Liter Würze mit knapp 13°P kommen, was vielleicht 28 Liter Bier ergibt.
Für 40l Bier wirst Du gut 50l Wasser brauchen, Die Du etwa 1:1 auf Haupt- und Nachguss verteilen kannst. Ansonsten empfehle ich einen der bekannten Rezept-Rechner.


[Editiert am 14.2.2013 um 08:52 von Berliner]



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Gruß vom Berliner
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bockie72
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red_folder.gif erstellt am: 14.2.2013 um 10:29  
Hi,
da ich selbst nun auch ein Bier mit Dekoktion brauen möchte hab ich hier noch eine Frage

habe ich das in den gnzen Beiträgen nun richtig verstanden
durch die Dekoktion wird nochmals Stärke aus dem Malz gelöst, wodurch sich die Ausbeute erhöht ?
diese zusätzliche Stärke wird später verzuckert
wenn ich sie bei ca. 57° C ziehe um auf 63° C zu gelangen, verzuckere ich es ja wie bei gewöhnlichen Rasten z.B. 45 Min. bei 63° und 20 Min. bei 72° - also eine höhere Sudhausausbeute
mach das ganze bei 63° C um auf 72° C zu gelangen wird diese Stärke nur in Dextrine gewandelt, wodurch das Bier letztlich süßer wird, da die zusätzliche Stärke ja nicht mehr durch die Maltoserast in vergärbaren Zucker gewandelt wird.
wenn ich damit richtig liege, muss dann die Maltoserast nicht länger als gewöhnlich sein um ein ausgeglichenes Verhältnis zu erlangen. :question:

mir geht es um den EVG, wie er hier im WIKI bei den Trockenhefen angegeben ist
da ja nur noch ein Teil der Maische die Maltoserast durchmacht (durch die Dauer der Dekoktion wohl länger)
und der andere Teil schon Vorzeitig in die Verzuckerung geht (danach kochen)
dadurch würde das Bier doch eh schon mehr Süße bekommen, zusätzlich dann noch die neu gelöste Stärke die dann
auch in der Verzuckerung bei 72°C umgewandelt wird.
Gruß

Jörg


[Editiert am 14.2.2013 um 10:49 von bockie72]
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