Senior Member Beiträge: 255 Registriert: 9.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2012 um 13:03 |
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Liebe Braukollegen,
als Neuling auf diesem Gebiet habe ich ein Problem mit der Dekoktion. Auch
beim Durchforsten aller Themenbereiche fand ich kein genaues Zeitschema für
die Durchführung der Dekoktion. Ich glaube, dass wohl alle Neuhobbybrauer
ein Problem damit haben. Deshalb eine Bitte an die Profi´s. Erklärt doch
mal die Dekoktion an Hand des Rezeptes für Bömisches Pilsener, dass ich
demnächst selbst ausprobieren möchte.
Hier die Rastzeiten:
1.Rast bei 50°C für 10 min
2.Rast bei 64°C für 30 min
3.Rast bei 71°C für 30 min
4.Rast bei 77°C für 10 min
Abmaischen bei 77°C
Anmerkungen des Autors zu diesem Rezept
Wasser auf RA=0 mit CaO und Milchsäure eingestellt! Weiches Wasser ist bei
diesem Rezept der Schlüssel zum Genuss. Maische mit Dekoktion! *
Einmaischen in 11 l Wasser mit 57 °C, ergibt 50 °C * nach 10 min: 6,5 l
kochendes Wasser zubrühen, ergibt 64 °C * nach 30 min: 6 l Dickmaische
ziehen, bei 72 °C verzuckern, 10 min kochen und zubrühen, ergibt 71 °C *
nach 30 min: 6 l Dünnmaische ziehen, 10 min kochen und zubrühen, ergibt 77
°C * 10 min absetzen lassen, Abmaischen nach Jodprobe. Kochzeit: 90
Minuten. 2 Tage Diacetylrast bei 20°C. Spunden auf etwa 5-6 g/L CO2.
Ausreichend lagern! Es lohnt sich dieses Bier nachzubrauen!
Von der 1. zur 2. Rast ist alles klar. In der 2. Rast am Ende nach 30 min
6L Dickmaische ziehen, bei 72°C verzuckern(wie lange?), danach 10 min
kochen und dann zubrühen. Dieser Vorgang dauert doch mindestens 25-30 min.
Was mache ich in dieser Zeit mit der restlichen Maische? Demnach würde die
2. Rast etwa 1h dauern? Das gleiche bei der 3. Rast mit der Dünnmaische.
Dann kommt noch einmal 1h dazu. Oder verstehe ich das vollkommen falsch?
Kann mal jemand ein Temperatur-Zeit-Diagramm erstellen, anhand dessen man
eindeutig die Rastzeiten und die zusätzlichen Zeiten für die
Dick-/Dünnmaische erkennen kann?
In hoffnungsvoller Erwartung
Jörg
____________________ Norderstedter Hobbybräu seit 2011
Ohne Bier wäre das Leben nicht mal halb so schön.
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 28.1.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2012 um 13:28 |
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Zitat von argusdata, am 19.2.2012 um
13:03 |
Hier die Rastzeiten:
1.Rast bei 50°C für 10 min
2.Rast bei 64°C für 30 min
3.Rast bei 71°C für 30 min
4.Rast bei 77°C für 10 min
Abmaischen bei 77°C
Anmerkungen des Autors zu diesem Rezept
Wasser auf RA=0 mit CaO und Milchsäure eingestellt! Weiches Wasser ist bei
diesem Rezept der Schlüssel zum Genuss. Maische mit Dekoktion! *
Einmaischen in 11 l Wasser mit 57 °C, ergibt 50 °C * nach 10 min: 6,5 l
kochendes Wasser zubrühen, ergibt 64 °C * nach 30 min: 6 l Dickmaische
ziehen, bei 72 °C verzuckern, 10 min kochen und zubrühen, ergibt 71 °C *
nach 30 min: 6 l Dünnmaische ziehen, 10 min kochen und zubrühen, ergibt 77
°C * 10 min absetzen lassen, Abmaischen nach Jodprobe. Kochzeit: 90
Minuten. 2 Tage Diacetylrast bei 20°C. Spunden auf etwa 5-6 g/L CO2.
Ausreichend lagern! Es lohnt sich dieses Bier nachzubrauen!
Von der 1. zur 2. Rast ist alles klar. In der 2. Rast am Ende nach 30 min
6L Dickmaische ziehen, bei 72°C verzuckern(wie
lange?),
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Würde sagen, bis jodnormal.
Zitat: | danach 10 min kochen
und dann zubrühen. Dieser Vorgang dauert doch mindestens 25-30 min. Was
mache ich in dieser Zeit mit der restlichen
Maische? |
Bleibt im (isolierten) Bottich stehen.
Zitat: | Demnach würde die 2.
Rast etwa 1h dauern? Das gleiche bei der 3. Rast mit der Dünnmaische. Dann
kommt noch einmal 1h dazu. Oder verstehe ich das vollkommen falsch? Kann
mal jemand ein Temperatur-Zeit-Diagramm erstellen, anhand dessen man
eindeutig die Rastzeiten und die zusätzlichen Zeiten für die
Dick-/Dünnmaische erkennen kann? |
Bitteschön:
blau -> T Bottich (°C)
rot -> T Pfanne (°C)
Zeit in Minuten
Zitat: |
In hoffnungsvoller Erwartung
Jörg
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Gruß
Christopher
[Editiert am 19.2.2012 um 15:53 von grimbart]
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2012 um 13:42 |
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Hi Jörg,
Dein Rezept:
Einmaischen zur Eiweißrast -50°-10 min
Zubrühen von kochenden Wasser (Infusion) -64°-30 min
Dickmaische ziehen -10 min bei 72°- 10 min kochen- wieder zubrühen (Dauer
20 min)
71° für 30 min
Dünnmaische ziehen, aufkochen lassen-zubrühen- fertig
Abmaischen
Das ganze Verfahren dauert nicht länger als Kesselmaischen, da die
Aufheizzeiten fehlen...
____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 255 Registriert: 9.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2012 um 14:12 |
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Hallo Grimbart, Hallo Flying,
zuerst vielen Dank für eure schnellen Antworten, aber ich glaube, das ich
mein Anliegen noch nicht richtig vorbringen konnte. Es geht mir um die
Zeit, wann die Dick-/Dünnmaische gezogen wird. Wenn ich die Dickmaische am
Ende der 2. Rast ziehe, dann verlängert sich diese Rast um die Zeit,
die ich für die Behandlung der Dickmaische benötige. Oder wird die
Dickmaische am Anfang der 2. Rast gezogen, um dann pünktlich nach 30
min zur Verfügung zu stehen (zubrühen zur 3. Rast auf 71°C). Desgleichen
mit der 3. Rast. Wird die Dünnmaische am Ende der 3. Rast gezogen,
dann verlängert sich die Rast wieder um die Zeit, die ich für die
Behandlung der Dünnmaische benötige. Oder wird die Dünnmaische während
der Rast gezogen, um nach 30 min Rastzeit die gesamte Maische auf 77°C
erhitzen zu können. Diese zeitliche Abfolge ist mein Problem.
Ich hoffe, das ich mich verständlich machen konnte.
Gruß
Jörg
____________________ Norderstedter Hobbybräu seit 2011
Ohne Bier wäre das Leben nicht mal halb so schön.
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Antwort 3 |
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Moderator Beiträge: 9088 Registriert: 14.8.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2012 um 14:21 |
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Zitat: | dann verlängert sich
diese Rast um die Zeit, die ich für die Behandlung der
Dickmaische/Dünnmaische benötige. |
genau so ist das! Zumindest bei der ersten Dekotion verlängert sich für die
(Teil)Maische im Bottich die Maltoserast. Auch bei der Dünnmaische
verlängert sich die Alpha-Amylase-Rast.
Das ist in dem Rezept aber auch berücksichtigt! Die Zeiten sind gut
gewählt.. ____________________ "Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 255 Registriert: 9.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2012 um 14:29 |
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Vielen Dank flying, endlich mal eine konkrete Aussage. Genau das habe ich
bei den Angaben zu den Rastzeiten vermisst.
Jetzt kann der nächste Brautag kommen.
Gruß
Jörg
edit: Vielen Dank auch an Grimbart, das Diagramm ist wirklich super. Damit
ist auch für den Anfänger das Prinzip der Dekoktion gut nachvollziehbar.
[Editiert am 19.2.2012 um 15:49 von argusdata]
____________________ Norderstedter Hobbybräu seit 2011
Ohne Bier wäre das Leben nicht mal halb so schön.
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 581 Registriert: 28.1.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2012 um 15:00 |
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 19.2.2012 um 18:40 |
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Ein Maischdiagramm ist seit einiger Zeit auch Teil der Rezepte bei der Müggelland-Brauerei; eine zweifache
Dekoktion gibt's z.B bei diesem Dunkel.
Das Diagramm wird automatisch aus den Angaben zum Maischverlauf des Rezepts
erzeugt.
[Editiert am 5.12.2012 um 10:08 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 7 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 19.2.2012 um 19:25 |
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Kann es sein, daß in dem Rezept vom Dunkel die Temperatur vom Hauptguß
(14l) mit 82°C viel zu hoch ist um bei 63°C zu landen?
Mit der Hanghofer-Formel auf S. 120 komme ich überschlägig auf 70°C für die
Wassertemperatur.
Das kommt auch gefühlsmäßig so halbwegs hin.
Uwe ____________________
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Antwort 8 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 19.2.2012 um 19:27 |
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Das liegt an der hohen thermischen Masse des Bottichs: 5kg. Hanghofer
rechnet, wenn Du es nicht änderst, nur mit 1kg.
Edit:
Ja, stimmt: wenn ich mit 1kg Bottichmasse rechne, komme ich auch auf
70°C.
Das Rezept war die Einweihung meines 50er Kegs als Maischbottich.
[Editiert am 19.2.2012 um 19:38 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 255 Registriert: 9.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 19.2.2012 um 20:28 |
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Hier noch einmal für alle Braufrischlinge wie ich ein Braudiagramm als
Beispiel für das Dekoktionsverfahren:
Viel Erfolg für den ersten Versuch
Jörg ____________________ Norderstedter Hobbybräu seit 2011
Ohne Bier wäre das Leben nicht mal halb so schön.
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 255 Registriert: 9.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2012 um 13:37 |
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Hallo Braugemeinde,
habe am Wochenende meinen ersten Sud mit Dekoktion für ein Böhmisches
Pilsener hinter mich gebracht(Maischung wie oben beschrieben). Es gab
überhaupt keine Probleme, es lief wie am Schnürchen. Bin richtig stolz auf
mich. Habe die Würze geteilt und mit Budvar Lager und Munich Lager geimpft.
Bin auf die Unterschiede gespannt und natürlich darauf, wie sich die
Dekoktion im fertigen Bier geschmacklich bemerkbar macht. Die
Sudhausausbeute lag bei ca. 67-68%, hatte ich bisher noch nicht erreicht.
Vielen Dank für eure Unterstützung.
Allzeit Gut Sud
Jörg
[Editiert am 27.2.2012 um 13:52 von argusdata]
____________________ Norderstedter Hobbybräu seit 2011
Ohne Bier wäre das Leben nicht mal halb so schön.
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 401 Registriert: 20.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.2.2013 um 20:09 |
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Nabend
Kann mir jemand vielleicht sagen wieviel Liter Würze hier hergestellt
werden?
MFG Bernd ____________________ Es ist keine Kunst viel zutrinken,es ist eine Kunst am nächsten Morgen
weiter zutrinken.
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Antwort 12 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 13.2.2013 um 20:27 |
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Naja, 18,5l Wasser werden reingeschüttet... mit nem Nachguss kommt man beim
Vergleich mit anderen Rezepten für 5,5kg Pilsner Malz auf knapp 30l Bier..
Sehr genial finde ich das Rezept, was Moritz hier gepostet hat: http://hobbybrauer.de/modules.php?name=eBoard&file=viewthre
ad&tid=17222&page=1
Da wird kälter eingemaischt, dafür dann aber direkt von der
Einmaischtemperatur mit der verzuckerten 1. Dekoktion auf 65°C gegangen...
Werd ich zeitnah ausprobieren..
Grüße,
Dale.
[Editiert am 13.2.2013 um 20:35 von Dale]
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.2.2013 um 20:37 |
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Stimmt nicht ganz Dale, es werden 6,5 Liter Wasse zu 12 Liter Maische
hinzugeschüttet.
Dickmaische und Dünnmaische werden entnommen und nach kochen wieder
zugeführt.
Der Rest stimmt natürlich, allerdings sehr pauschal.
Mit dem/den Nachguss/Nachgüssen wird dann die Stammwürze eingestellt.
Was am Ende dabei heraus kommt kann durchaus zwischen 20 und 35 Litern
liegen.
____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
ZEBULON Braumanufaktur
Bier mit Leib und Seele.
Zertifiziertes Mitglied der "Worschtmarktbrauerbubenbieratenbartei" WBBBB.
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Antwort 14 |
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Posting Freak Beiträge: 1453 Registriert: 7.8.2012 Status: Offline
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erstellt am: 13.2.2013 um 20:42 |
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Würde ich anders interpretieren. Also so, dass man ab Minute 11: 12l Wasser
(vom Anfang) + 5,6kg Pils + 6l Wasser (mit 100°C nach Minute 10) = 23,6kg
Maische hat...
Da steht doch "Einmaischen in 12l Wasser".. oder steh ich jetzt auf dem
Schlauch..
Egal..
Grüße,
Dale.
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 3129 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.2.2013 um 20:45 |
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Egal isses nicht, aber vielleicht klären uns die Dekoktionsmeister auf.
Ich bin da auch Anfänger. ____________________ Bierinale - Festival der kreativen Braumanufakturen
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Antwort 16 |
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Senior Member Beiträge: 401 Registriert: 20.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.2.2013 um 20:48 |
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Jetzt verstehe ich nur noch Bahnhof
Ich wollte ca 40 liter brauen. Die Schüttung beträgt 4 Kg Pilsener und 4Kg
Red X. Als Maischeverfahren wollte ich eine einfache dekoktion machen, so
wie Moritz das geschrieben hat nun würde ich gerne wissen mit wieviel
Wasser muß ich einmaischen und wieviel brauche ich als Nachguss
MFG Bernd
____________________ Es ist keine Kunst viel zutrinken,es ist eine Kunst am nächsten Morgen
weiter zutrinken.
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Antwort 17 |
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Administrator Beiträge: 724 Registriert: 8.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.2.2013 um 20:57 |
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Antwort 18 |
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Senior Member Beiträge: 401 Registriert: 20.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.2.2013 um 21:04 |
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Hallo Stefan
Danke für das Angebot.
Wenn du ein relativ einfaches hast wäre ich schon sehr dankbar.
MFG Bernd ____________________ Es ist keine Kunst viel zutrinken,es ist eine Kunst am nächsten Morgen
weiter zutrinken.
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Antwort 19 |
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Administrator Beiträge: 724 Registriert: 8.1.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.2.2013 um 21:16 |
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Bin jetzt etwas verwirrt, weil Du musst ja wissen, welche Rasten Du fahren
willst.
Aber hier ein Standardverfahren:
- Einmaischen mit 22l bei 63 Grad ergibt ca. 57 Grad
- Zubrühren von 13 l Wasser von 79 Grad ergibt ca. 63 Grad
- 16,5 Kochmaische ziehen, bei 70-72 Graad verzuckern (ca. 10 min Rast),
dann 10 min kochen und zurück ergibt ca. 75 Grad
- Wenn Jodnormal setzen lassen und läutern
Kommt auch alles etwas auf Deine Anlage an.
Viele Grüße
Stefan ____________________
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Antwort 20 |
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Senior Member Beiträge: 401 Registriert: 20.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.2.2013 um 21:45 |
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Das hört sich doch gut an. Ich habe bis jetzt immer nur Infusion-Maische
gemacht und immer die selben Temperaturen und nur mit den Rast längen ein
wenig experimentiert. Das ist meine erste Dekotion und ich wollte deshalb
ein einfaches Rezept haben was auf jedenfall funzt.
MFG
____________________ Es ist keine Kunst viel zutrinken,es ist eine Kunst am nächsten Morgen
weiter zutrinken.
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Antwort 21 |
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Junior Member Beiträge: 31 Registriert: 2.11.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.2.2013 um 00:14 |
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Was mir als Neuling beim Ganzen Thema der Dekoktion noch nicht so ganz
eingeht ist folgendes: Beim Abläutern heißt es doch man soll darauf achten,
dass das Wasser zum Treber spülen nicht über 78°C hat, da man sonst unedle
Spelzenbestandteile/Bitterstoffe herauswäscht....bei der Dekoktion erhitze
ich nun einen Teil der Maische zum Kochen, da wird doch dasselbe passieren,
oder?
MFG
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Antwort 22 |
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Moderator Beiträge: 4024 Registriert: 7.4.2006 Status: Offline
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erstellt am: 14.2.2013 um 08:50 |
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Zitat von bierwiesel | Beim Abläutern heißt es doch man soll darauf achten, dass das
Wasser zum Treber spülen nicht über 78°C hat, da man sonst unedle
Spelzenbestandteile/Bitterstoffe
herauswäscht. |
Das ist vielleicht ein
Nebeneffekt, der Hauptgrund nicht über 80°C zu gehen ist aber, die Enzyme
nicht komplett zu zerstören, damit die Stärke, die beim Läutern noch
ausgewaschen wird, noch verzuckert werden kann.
Dass bei der Dekoktion mehr an z.B. Gerbstoffen aus den Spelzen und dem
Malz herausgekocht wird, ist bei manchen Bieren ja erwünscht und ist Teil
des typischen Geschmacks z.B. beim Dunkel. Andere Typen vertragen das eher
nicht, z.B. wenn auf sehr helle Farbe und/oder sehr weichen, fruchtigen
oder neutralen Geschmack gesetzt wird.
Das Rezept unten ist eine Kombination von Infusion und Dekoktion.
Eingemaischt wird in 12 Liter Wasser. Die Schüttung von 5,6kg ergibt ein
Volumen von knapp 4 Liter. Im Infusiuonsschritt werden nochmal 6,5 Liter
kochendes Wasser zugegeben, so dass man in Summe ein Maischvolumen von etwa
22,5 Liter hat. Wieviel Nachguss man geben sollte und wieviel Bier am Ende
herauskommt, hängt natürlich von der Stammwürze (und der Sudhauisausbeute)
ab. Mit 16l Nachguss dürfte man z.B. bai 70% SHA auf etwa 30 Liter Würze
mit knapp 13°P kommen, was vielleicht 28 Liter Bier ergibt.
Für 40l Bier wirst Du gut 50l Wasser brauchen, Die Du etwa 1:1 auf Haupt-
und Nachguss verteilen kannst. Ansonsten empfehle ich einen der bekannten
Rezept-Rechner.
[Editiert am 14.2.2013 um 08:52 von Berliner]
____________________ Gruß vom Berliner
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Antwort 23 |
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Junior Member Beiträge: 45 Registriert: 8.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.2.2013 um 10:29 |
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Hi,
da ich selbst nun auch ein Bier mit Dekoktion brauen möchte hab ich hier
noch eine Frage
habe ich das in den gnzen Beiträgen nun richtig verstanden
durch die Dekoktion wird nochmals Stärke aus dem Malz gelöst, wodurch sich
die Ausbeute erhöht ?
diese zusätzliche Stärke wird später verzuckert
wenn ich sie bei ca. 57° C ziehe um auf 63° C zu gelangen, verzuckere ich
es ja wie bei gewöhnlichen Rasten z.B. 45 Min. bei 63° und 20 Min. bei 72°
- also eine höhere Sudhausausbeute
mach das ganze bei 63° C um auf 72° C zu gelangen wird diese Stärke nur in
Dextrine gewandelt, wodurch das Bier letztlich süßer wird, da die
zusätzliche Stärke ja nicht mehr durch die Maltoserast in vergärbaren
Zucker gewandelt wird.
wenn ich damit richtig liege, muss dann die Maltoserast nicht länger als
gewöhnlich sein um ein ausgeglichenes Verhältnis zu erlangen.
mir geht es um den EVG, wie er hier im WIKI bei den Trockenhefen angegeben
ist
da ja nur noch ein Teil der Maische die Maltoserast durchmacht (durch die
Dauer der Dekoktion wohl länger)
und der andere Teil schon Vorzeitig in die Verzuckerung geht (danach
kochen)
dadurch würde das Bier doch eh schon mehr Süße bekommen, zusätzlich dann
noch die neu gelöste Stärke die dann
auch in der Verzuckerung bei 72°C umgewandelt wird.
Gruß
Jörg
[Editiert am 14.2.2013 um 10:49 von bockie72]
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Antwort 24 |
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