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Autor: Betreff: Biere aus der Lehr- und Versuchbrauerei Weihenstephan
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 29.2.2012 um 13:04  
Ich hab das Raetsels Loesung. Die Weihenstephaner verkauft drei Biere aus der Lehr- und Versuchsbrauerei hier in den USA.

Das eine ist das bereits erwaehnte Hoplosion
Dann noch bavarian pale ale http://untappd.com/beer/129904

Zu letzt noch fresh hop finest, wobei ich das noch nicht im Netz gefunden habe.

Hut ab und Respekt! Ich denke das ist der erste Schritt in die richtige Richtung. Hoffentlich folgen noch viele Brauereien diesen Beispielen von Schneider, Weihenstephaner und Co.

Gruss

Jan
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 29.2.2012 um 13:08  
War da nicht noch ein Grutbier und zwei Sauerbiere unter der Schirmherrschaft von Weihenstephan...?

Professor Fritz Briem...

Ebenfalls nur im Ausland erhältlich.


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"Fermentation und Zivilisation sind untrennbar verbunden"
(John Ciardi)
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 29.2.2012 um 13:19  
Ja, davon hab ich auch gelesen.

Allerdings sieht das jetzt nach was Dauerhaftem aus. Zumindest das Hoplosion Weissbier. Dazu gibt's passende Glaeser usw.

Das mit dem Ausland stimmt natuerlich. Es gibt hier auch von Schneider sogenannte Jahrgangsbiere. Also gelagerten Aventinus und das Tap X. Ich denke halt in Deutschland ist der Markt noch nicht reif und die Preise werden nicht gezahlt. Ausserdem hat gerade Weihenstephan natuerlich einen sehr konservativen Ruf auf dem Heimatmarkt zu verlieren.

Als Weihenstephaner bin ich natuerlich trotzdem stolz

Jan
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Bierhias
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red_folder.gif erstellt am: 29.2.2012 um 13:22  
Sevus,

das Pale Ale ist auch nicht auf dessen HP gelistet. Glaubst du echt, dass die Versuchbrauerei das herstellt...kann ich mir ehrlichgesagt nicht vorstellen.
Oder vielleicht wird an der Uni gebraut und in der Staatsbrauerei abgefüllt?

Gut Sud
Matthias


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Honso
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red_folder.gif erstellt am: 29.2.2012 um 13:28  
Hallo,

Das Fresh Hop und das Bavarian Pale Ale bzw. Versuchssude davon gabs auf der letzen Brau am Stand der Studienfakultät für Brau- und Lebensmitteltechnologie der TUM. Auch die Hoplosion konnte man in Weihenstephan schon das eine oder andere Mal probieren. Alles drei recht interessante Biere. Das Pale Ale ist meines Wissens nach fast ausschließlich mit deutschem Hopfen gebraut, deswegen auf Bavarian Pale Ale. Die Hoplosion hatte glaub ich ca. 6 vol% und war echt gut trinkbar, die konnte man locker den ganzen Abend lang trinken. Natürlich wollte man sich ganz bewusst von der Hopfenweissen unterscheiden, deswegen war sie auch nicht so stark. Hopfen war glaub ich Saphir. Gebraut wurde das ganze wohl auf der 10hl Anlage vom Lehrstuhl für Brau- und Getränketechnologie.

lg
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 29.2.2012 um 13:30  
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HansMeiser
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red_folder.gif erstellt am: 29.2.2012 um 13:32  
besser im als mit Lehrstuhl...

Hans
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flying
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red_folder.gif erstellt am: 29.2.2012 um 18:00  
Die "Professor Fritz Briem"- Biere werden wohl mittlerweile in der Schlossbrauerei Au hergestellt. Ich weiß aber ganz genau, dass vor 2 Jahren bei Ratebeer noch Weihenstephan als Brauerei stand.
Ein Grutbier, eine Berliner Weiße und ein Grätzer Bier. Alles experimentelle Biere, vergoren mit Malzeigenkulturen, geräuchertem Weizenmalz usw.

Mal davon abgesehen, dass ich solche Biere grundsätzlich gut finde, finde ich es äußerst "scheinheilig", dass man sie dem deutschen Verbraucher vorenthält..


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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 29.2.2012 um 19:20  
Fuer mich hat das nichts mit scheinheiligkeit zu tun. Um es ueberspitzt zu sagen, jedem Markt das Bier das er verdient.

Hier in den USA gibt es "normales" Bier (Bud usw.) fuer 5-6 Dollar per six- pack und eben crafted biere die gehen bei 10 Dollar je six- pack los. Es gibt aber auch genug Sorten die 6 - 15 Dollar je Flasche (ca. 0.6 Liter) kosten. Das Zeug wird gekauft wie warme Semmeln.

Man denkt wir hier im Board sollten das anders sehen, aber schau dich um (z.B. Der ich verkauf mein Bier troet) auch hier faellt es immer wieder auf einen Faktor zurueck. Der Preis.

Ich wuerde mir auch dreimal ueberlegen welchen Markt ich mit solchen Produkten bedien, wenn ich die Auswahl haette. Den wo mein Bier wertgeschaetzt wird und ich dafuer auch den Wert bezahlt bekomme und meine Innovation und mein Produkt willkommen ist, oder den Markt wo mein Produkt ein Flopp wird und als Ladenhuetter endet, was den kompletten Erfolg meiner Brauerei uU ins falsche Licht rueckt?

Gruss

Jan
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 29.2.2012 um 20:40  
Ich finde, Jan trifft mit seiner Analyse den Nagel so ziemlich auf den Kopf.
Ich würde mir als Brauerei schon auch überlegen, wo ich meine anspruchsvolleren Biere vermarkte.
Dass Schneider z.B. seine Hopfen Weisse in Deutschland verkauft ist wohl eher ein Akt der Nächstenliebe, prozentual macht beim Tap 5 der deutsche Markt nur einen ganz geringen Bruchteil aus und im Ausland kann man wohl ein vielfaches an Geld damit verdienen.
Im Felsenkeller gealterter Aventinus würde hier wohl auch eher im Ausguß landen (MHD abgelaufen) als im Spezialitätenregal für viel Geld.


Zitat von JanBr, am 29.2.2012 um 19:20
Um es ueberspitzt zu sagen, jedem Markt das Bier das er verdient.


Allerdings finde ich nicht, dass ich den hiesigen (vor allem oberschwäbischen) Biermarkt verdient habe :P


Stefan mit Tap 5 im Glas


[Editiert am 29.2.2012 um 20:54 von Boludo]
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 29.2.2012 um 21:45  

Zitat:
Allerdings finde ich nicht, dass ich den hiesigen (vor allem oberschwäbischen) Biermarkt verdient habe





Das musst du erst beweisen :)
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aegir
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2012 um 00:38  

Zitat von JanBr, am 29.2.2012 um 19:20

Hier in den USA gibt es "normales" Bier (Bud usw.) fuer 5-6 Dollar per six- pack und eben crafted biere die gehen bei 10 Dollar je six- pack los. Es gibt aber auch genug Sorten die 6 - 15 Dollar je Flasche (ca. 0.6 Liter) kosten. Das Zeug wird gekauft wie warme Semmeln.

Man denkt wir hier im Board sollten das anders sehen, aber schau dich um (z.B. Der ich verkauf mein Bier troet) auch hier faellt es immer wieder auf einen Faktor zurueck. Der Preis.

Ich wuerde mir auch dreimal ueberlegen welchen Markt ich mit solchen Produkten bedien, wenn ich die Auswahl haette. Den wo mein Bier wertgeschaetzt wird und ich dafuer auch den Wert bezahlt bekomme und meine Innovation und mein Produkt willkommen ist, oder den Markt wo mein Produkt ein Flopp wird und als Ladenhuetter endet, was den kompletten Erfolg meiner Brauerei uU ins falsche Licht rueckt?

Deine Aussage finde ich so nicht richtig. Klar wirds immer auf den Preis reduziert. Es gibt bei uns aber auch genügend erstklassige innovative Biere für schmales Geld (Hopfenweisse, Aventinus Eisbock, usw.). Da muß sich eine 15€-Flasche halt dran messen.
Ich hab in meiner Zeit in den USA (2005-07) genug Leute (Hobbybrauer) kennengelernt, die bei den normalen craftbeer-Preisen schon schlucken haben müssen. Klar wirds verkauft, sonst würde es die kleinen Brauereien auch nicht geben. Aber wie willst du denn craftbeer am deutschen Markt etablieren? Mit völlig abschreckenden Preisen oder mit einem guten Preis/Leistungsverhältniss, das den Normalbiergenießer auch mal zu was Anderem greifen lässt?
Wenn du den Wert eines Bieres bezahlt bekommen möchtest, dann würde mich die Kostenrechnung bei einer 15€ Flasche wirklich interessieren.



Zitat von JanBr, am 29.2.2012 um 13:19
Ausserdem hat gerade Weihenstephan natuerlich einen sehr konservativen Ruf auf dem Heimatmarkt zu verlieren.


??? Konservativ ???

Gruß Hotte
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2012 um 02:09  
Ich zitiere einige der Werbesprueche der Weihenstephaner Staatsbrauerei der letzten Zeit:
" Ursprung des Bieres"
"Geschmack aus Tradition"
"Der Tradition verpflichtet"

Dazu das Auftreten mit Schnoerkelschrift und pseudo Latein auf dem Etikett. Das ist das was ich ein konservatives Auftreten nenne.

Was mich persoenlich etwas aufregt ist in jeder dieser Diskussionen die Frage wie sich ein Preis von 15 Euro pro Flasche erklaert. Warum kostet ein Iphone 400 Dollar im Laden und nur 20 Dollar in der Herstellung? Warum gibt es signifilante Preisunterschiede zwischen einem Ford Expedition und einem Porsche Cayenne? War sind Leute so verrueckt und zahlen 2500 Euro fuer eine Breitling Uhr die die selben Funktionen hat wie eine 50 Euro no name Uhr?

Wenn du mir darauf eine antwort geben kannst, dann wuerde ich gerne wissen warum ein und der selbe Porsche Cayenne in Deutschland 65000 Euro kostet und hier in USA nur 40000? Warum bezahlt man fuer eine Levi's einen Hunderter in Deutschland und nur 25 hier?

Weil der Merkt es hergibt! Bei uns ist man noch nicht bereit sich gutes Bier auch was kosten zu lassen wie z.B. beim Wein. Eine 20 Euro Weinflasche kostet in der Herstellung auch nicht mehr als eine 5 Euro Pulle.

Der deutsche Biermarkt ist einfach verschwindend klein im Bereich Premiumbier und eben auch hier im Forum, unter Bierliebhabern wird jeder Preis der hoeher ist als der Durchschnittspreis sofort in Frage gestellt.

Was ich damit sagen will, man bekommt das wofuer man bezahlt nicht mehr und nicht weniger. Will man etwas haben, muss man bereit sein den Preis zu zahlen. Will man den Preis nicht zahlen, soll man sich aber auch nicht beschwere .

Der Markt regelt sich fuer gewoehnlich selbst. Ist der Preis uu hoch wird das Produkt nicht abgesetzt. Andersrum, erziehlt man auf einem Markt nicht den anvisierten Preis, senkt man ihn oder man bedient diesen Markt schlichtweg nicht. Das Ergebnis ist zB der deutsche Biermarkt. Die Fruechte von Geiz ist Geil.

Gruss

Jan
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Uwe12
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2012 um 07:24  
Tja, das ist halt so eine Sache mit dem "ökonomischen Prinzip".
Handelt der Hersteller ökonomisch, ist er klug (=positiv), macht es der Verbraucher, heißt es "Geiz ist geil" (=negativ).
Und zu verschenken hat irgendwie auch keiner was. ;)

Uwe


Edit: eine og. Breitling wäre mir viel zu teuer und dann liegt das gute Stück vielleicht nur in der Vitrine damit sie keine Kratzer bekommt.
...dafür habe ich mir eine Traser Trooper PVD gegönnt und die habe ich dafür jeden Tag an. ;)
Öh...2500 Steine für erwähnte Uhrenmarke ist aber ziemlich die Unterkante der Collection, was ich da so gerade ersurfe. :o


[Editiert am 1.3.2012 um 09:37 von Uwe12]



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aegir
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2012 um 10:40  

Zitat von JanBr, am 1.3.2012 um 02:09
Ich zitiere einige der Werbesprueche der Weihenstephaner Staatsbrauerei der letzten Zeit:
" Ursprung des Bieres"
"Geschmack aus Tradition"
"Der Tradition verpflichtet"

Dazu das Auftreten mit Schnoerkelschrift und pseudo Latein auf dem Etikett. Das ist das was ich ein konservatives Auftreten nenne.

Was mich persoenlich etwas aufregt ist in jeder dieser Diskussionen die Frage wie sich ein Preis von 15 Euro pro Flasche erklaert. Warum kostet ein Iphone 400 Dollar im Laden und nur 20 Dollar in der Herstellung? Warum gibt es signifilante Preisunterschiede zwischen einem Ford Expedition und einem Porsche Cayenne? War sind Leute so verrueckt und zahlen 2500 Euro fuer eine Breitling Uhr die die selben Funktionen hat wie eine 50 Euro no name Uhr?

Wenn du mir darauf eine antwort geben kannst, dann wuerde ich gerne wissen warum ein und der selbe Porsche Cayenne in Deutschland 65000 Euro kostet und hier in USA nur 40000? Warum bezahlt man fuer eine Levi's einen Hunderter in Deutschland und nur 25 hier?

Weil der Merkt es hergibt! Bei uns ist man noch nicht bereit sich gutes Bier auch was kosten zu lassen wie z.B. beim Wein. Eine 20 Euro Weinflasche kostet in der Herstellung auch nicht mehr als eine 5 Euro Pulle.

Der deutsche Biermarkt ist einfach verschwindend klein im Bereich Premiumbier und eben auch hier im Forum, unter Bierliebhabern wird jeder Preis der hoeher ist als der Durchschnittspreis sofort in Frage gestellt.

Was ich damit sagen will, man bekommt das wofuer man bezahlt nicht mehr und nicht weniger. Will man etwas haben, muss man bereit sein den Preis zu zahlen. Will man den Preis nicht zahlen, soll man sich aber auch nicht beschwere .

Der Markt regelt sich fuer gewoehnlich selbst. Ist der Preis uu hoch wird das Produkt nicht abgesetzt. Andersrum, erziehlt man auf einem Markt nicht den anvisierten Preis, senkt man ihn oder man bedient diesen Markt schlichtweg nicht. Das Ergebnis ist zB der deutsche Biermarkt. Die Fruechte von Geiz ist Geil.


Klick mal auf den "Konservativ"-Link in Antwort 11. Das passt nicht zu deiner Aussage, auch wenn ich dir da im Prinzip recht gebe. Mit fast 1000 Jahren Brauerfahrung kann man schon gut werben. Aber warscheinlich haben die auch die Zeichen der Zeit erkannt.

Teure Markensachen werden oft nur als Staussymbol gekauft. Der vielfach höhere Preis von Statussymbolprodukten ist durch Qualität und/oder Funktion nicht zu rechtfertigen. Ich denke das sehen wir beide gleich. Bei mir gilt das aber auch fürs Bier.
Unterschiedliche Preise in anderen Ländern haben vielschichtige Gründe. Das hat auch was mit dem Konkurenzangebot, dem Einkommen der Zielgruppe und dem Markenimage zu tun.

Bei der Preisdiskusion wundere ich mich immer wieder, wie beim Bier Fantasiepreise verteidigt werden. Da darf man dann aber die horenden Preisunterschiede bei anderen Dingen nicht beanstanden.
Und würden wir uns denn alle nicht viel öfters mal eine Rarität leisten, wenn sie nur 4 anstatt 15€ kostet? Oder sind wir uns dann nicht mehr exklusiv genug??

Gruß Hotte
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2012 um 13:12  
Ich kann dir nur meine Beobachtungen schildern.

Wenn ich hier in den normalen Supermarkt gehe, bekomme ich Bier aus Deutschland, Oesterreich, Italien, Frankreich, Belgien, England, Irland, Mexico, Russland, Brasilien, Daenemark, Japan, China und USA ( hab sicher jemanden vergessen) Aus USA finde ich bestimmt 100 Brauereien mit 250 Sorten. Ich rede von allen drei Supermaerkten hier am Ort, nicht von Spezialgeschaeften. Man muss aber dazu wissen das der Verkauf von Alkohol hier wesentlich komplizierter ist, weil immer ein Zwischenhaendler im Spiel sein muss.
Jetzt geh in deinen Supermarkt in Deutschland. Wieviele auslaendische Biersorten gibt es? Wieviele einheimische Brauereien? Abgesehen von den Fernsehbieren, welches "Einzugsgebiet" an Brauereien findest du?

Wieviele Brauereien werden angeboten wieviele Biere?

So sieh dir zum Vergleich die Anzahl der spezial Geschaefte inkl. Versandhandel in Deutschland an. ( Bierzwerg etc.) wieviele gibt's davon?

Jetzt meine Frage, meinst du nicht wenn man damit auf dem deutschen Markt Geld verdienen koennte, das dieser Markt nicht bedient werden wuerde?

Ich bleib dabei, jeder Markt reguliert sich selbst und deshalb hat jder den Markt den er verdient.

Gruss

Jan
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2012 um 13:18  

Zitat von JanBr, am 1.3.2012 um 13:12
Jetzt geh in deinen Supermarkt in Deutschland. Wieviele auslaendische Biersorten gibt es? Wieviele einheimische Brauereien? Abgesehen von den Fernsehbieren, welches "Einzugsgebiet" an Brauereien findest du?


Bei mir gibt es alle Fernsehbiere (Radeberger, Krombacher, Beck´s usw), dann natürlich diverse Billigbiere und 2 Biere von kleineren Brauereien aus der Umgebung. Das ist dann aber auch nur Helles, Weizen und Bock.
Manchmal gibt es noch so absolute Exoten wie Kilkenny, Guinness oder Corona im Sixpack sozusagen als Highlight.
Ich bekomme nicht mal Altbier oder Kölsch.
Wenn ich in den Getränkemarkt gehe und mir mal was richtig Tolles Besonderes kaufen will, dann bekomm ich dort regelmäßig Depressionen.

Wär ja auch ok, in anderen Ländern ist es noch schlimmer, da bildet man sich aber wenigstens nichts auf die angeblich so überragende Qualität und Vielfalt der heimischen Bierkultur ein.


Stefan, der die nächsten 5 Tage in Belgien verbringt


[Editiert am 1.3.2012 um 13:21 von Boludo]
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2012 um 13:29  
@JanBr:
Dem kann ich nur zustimmen. Allen, die immer wieder beklagen, dass man in D kein (bzw. kaum) IPA, Stout, Guiness oder teure Spezialbiere in genügender Auswahl bekommt, lassen meist ausser Acht, dass die Nachfrage hierfür einfach viel zu klein ist.
Gäbe es einen solchen Markt, würde er auch bedient - und sei es durch ausländische Brauereien. Jeder Getränkemarkt hat wirtschaftlich zu agieren. Und keiner stellt sich palettenweise Biere hin, die von vielleicht 2 exotischen Heimbrauern 1x im Monat flaschenweise probiert werden.
Wenn es in den USA Läden mit solch riesiger Auswahl gibt, dann nur deswegen, weil die US-Kunden anders ticken. Was in USA nicht läuft, wird nämlich gnadenlos ausgelistet.

Frank
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Ich weiß aus eigener Erfahrung, wie es in den USA biermäßig aussehen kann. Die meissten dort angebotenen Biere sind aber nicht im Hochpreissektor, sondern irgendwo in der Mitte. An deutsches Hefeweizen kann ich mich noch gut erinnern, das hab ich wegen dem Leergut gekauft), hats bei mir für 2,5-3 Dollar die o,5er Flasche gegeben. Ausnahme war Franziskaner für 1,70 Dollar. Wenn du in diesem Eurobereich bleibst, hätte ich selbst kein Preisproblem. Ausländisches Bier hat in Deutschland aber ein anderes Problem, richtig wahrgenommen zu werden, und das heisst Reinheitsgebot. Das Problem von deutschen Bierspezialitäten im deutschen Markt sind hauptsächlich der überzogene Preis.

Gruß Hotte
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2012 um 13:40  
Exakt und um jetzt den Kreis zu schliessen, auf welchem dieser Maerkte wuerdest du als Manager bei Der Weihenstephaner dein ExotenBier anbieten ( wohl gemerkt beide Maerkte sind bereits erschlossen) da wo es im Getraenkemarkt verstaubt oder da wo es weg geht wie warme Semmeln und ich positive Resonanz bekomme?

Jan
Ps hier gibt es Dom, Reissdorf und Gaffel in jedem Supermarkt
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JanBr
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2012 um 14:06  

Zitat:
Die meissten dort angebotenen Biere sind aber nicht im Hochpreissektor, sondern irgendwo in der Mitte. An deutsches Hefeweizen kann ich mich noch gut erinnern, das hab ich wegen dem Leergut gekauft), hats bei mir für 2,5-3 Dollar die o,5er Flasche gegeben. Ausnahme war Franziskaner für 1,70 Dollar. Wenn du in diesem Eurobereich bleibst, hätte ich selbst kein Preisproblem. Ausländisches Bier hat in Deutschland aber ein anderes Problem, richtig wahrgenommen zu werden, und das heisst Reinheitsgebot. Das Problem von deutschen Bierspezialitäten im deutschen Markt sind hauptsächlich der überzogene Preis.


Ich glaub das ist zu einfach. Es ist immer einfacher die aeusseren Umstaende (RHG) verantwortlich zu machen als den Fehler im eigenen Verhalten zu suchen.

Es gibt hier einfach eine andere Kultur und natuerlich ist das Hochpreissegment auch hier die Ausnahme. Im Schnitt kostet ein sixpack Fernsehbier hier 6.99 die craft biere 10.99 Das sind 60% mehr! Denkst du der deutsche Biertrinker zahlt wirklich 24 Euro fuer die Kiste statt 15?

Das RHG als Grund anzugeben ist einfach falsch. Nachdem es ja scheinbar auch bei uns gestopfte Biere gibt, unterscheiden sich in 90% der Faelle die Bier hier nicht. Sie wuerden praktisch dem RHG entsprechen.

Wenn nur das RHG das Problem ist, warum gibt es dann als Startpunkt im Getraenkemarkt noch nicht mal das Bier kleinerer Brauereien wenn diese auch nur weiter als 50 Km entfernt sind?

Ich bleib dabei es liegt nicht am RHG es liegt daran das der Konsument nicht bereit ist einen angemessenen Preis zu zahlen.

Jan
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Boludo
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2012 um 14:20  
So wie ich es mitbekommen habe, ist der deutsche Konsument im Allgemeinen nicht bereit, viel Geld für Lebensmittel auszugeben.
Da muss man nur mal nach Österreich kucken, was da die Fleisch- und Milchprodukte kosten.
Aldi, Lidl und Co haben die Lebensmittelpreise in einem heftigen Preiskampf abartig nach unten getrieben.
Ich hab grad keine Quelle an der Hand, aber so viel ich weiß haben wir hier prozentual am Einkommen noch nie so wenig für Lebensmittel ausgegeben wie heute.
Das sehen z.B. die Franzosen ganz anders.
Daher denke ich auch, dass Jan Recht hat, das ist nicht nur beim Bier so, sondern ein prinzipielles kulturelles Problem.
Immer viel konsumieren, jeden Tag Fleisch und Bier, aber ja nicht viel Geld dafür bezahlen, die Konsequenzen sind dann Massentierhaltung und langweiliges Billigbier.
Ich bin normalerweise gar kein Kulturpessimist, aber in Sachen Konsumverhalten sieht es bei uns nicht gerade rosig aus.
(Natürlich weiß ich auch, dass vielen Leuten gar nichts anderes übrig bleibt als mit ihren paar Kröten nur das billigste zu kaufen).

Stefan
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2012 um 14:32  
Da hast du recht. In Deutschland waren Lebensmittel noch nie so billig wie heute.

Was mich richtig gehend wuetend macht ist die Doppelmoral. Man will fuer 3,95 sein Steak auf'm Grill haben und geht durch die Decke bei jedem Minilebensmittelskandal.

Beispiel: Man kauft Semmeln fuer 9 ct geht aber sofort auf die Barikaden wenn bei Mueller Hygieneprobleme aufgedeckt werden. Das absolut typische ist man sucht den Fehler nicht im eigenen Verhalten sondern man ruft nach der Politik die das Problem gefaelligst loesen muss.

Das komische ist das 3,95 Steak landet dann auf dem 599 Euro Kugelgrill von Weber...

Naja, der Kugelgrill ist halt ein Statussymbol, dem Steak sieht man nicht an was es gekostet hat.

Gruss

Jan
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Bierhias
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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2012 um 14:38  

Zitat von JanBr, am 1.3.2012 um 14:06

Ich bleib dabei es liegt nicht am RHG es liegt daran das der Konsument nicht bereit ist einen angemessenen Preis zu zahlen.
Jan


So sehe ich das auch. Man muss einfach seine Prioritäten anders setzen, dann kann man auch mal etwas mehr für Bier oder Lebensmittel im allgemeinen ausgeben.
Ein Problem sehe ich aber, wenn das teuerer Produkt dann aber nicht qualitativ besser ist als das Billigere. Dann denke ich mir warum 24€ zahlen, wenn ich die gleiche "Liga" auch für
15€ haben kann. Ich hab noch nicht so viele "gecraftete" Biere hier in Deutschland gekauft, aber die, welche ich getrunken habe waren entweder sehr gut oder miserabel.
Und für die Guten bin ich persönlich definitiv bereit auch mal 24€ die Kiste zu zahlen!

Was sich mir persönlich nicht erklärt ist, warum im Land des Bieres die Leute so geizig im Bezug auf Bier sind und sich aber mit Wein "abzocken" lassen. Bier ist anscheinend noch nicht so etabliert hier in Deutschland....Land des Bieres :puzz:

Gut Sud
Matthias

@Jan: genau, genau so wie der HD Flatscreen oder was auch immer....


[Editiert am 1.3.2012 um 14:40 von Bierhias]



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red_folder.gif erstellt am: 1.3.2012 um 14:41  
...wobei erwähnt werden sollte, dass höhere Preise nicht zwangsläufig höhere Auswahl nach sich ziehen.
Ich habe jahrelang in Österreich eingekauft (als es noch vor der Haustür war), habe jetzt Frankreich vor der Nase, wo Lebensmittel ebenfalls teurer sind als in Deutschland. Die Auswahl beim Bier war allerdings sowohl in Vorarlberg als auch im Elsass nun nicht wirklich eine Offenbarung, um es vorsichtig auszudrücken.
Einen gut sortierten Getränkemarkt wie in Oberfranken neulich habe ich weder in A noch in F gesehen. Und in der Schweiz sieht's weiss Gott nicht besser aus.

Frank
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