Gast
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erstellt am: 25.2.2005 um 12:33 |
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[Editiert am 10/11/2005 von Sandmannnn]
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Junior Member Beiträge: 42 Registriert: 28.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2005 um 12:53 |
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Hallo Sandmannn!
Ich will nicht gleich ein neues Topic aufmachen und mich Dir mit ein paar
Fragen an die Biologen anschließen.
Ich hab heut mal 'ne Aufnahme von einer in Würze aufgepäppelter HEfe
(WhiteLabs WLP800, PIlsner LAger) gemacht.
Sind diese kleinen Kügelchen die Hefe oder irgend was anderes? Woran
erkenne ich unter dem Mikroskop, ob die HEfe mit Fremdkeimen kontaminiert
ist?
Hier mal im Maßstab 500:1
und hier im Maßstab 1000:1
Ich hoffe, das sind jetzt nicht zu viele Fragen auf einmal.
Gruß,
Christian
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Antwort 1 |
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2005 um 14:26 |
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Zitat: | wie lange belüftet wird
?? was passiert, wenn zu viel sauerstoff in die anzucht-
würze gelangt ??
( also quasie die würze überladen wird )
oder ist das garnicht möglich, wenn man mit normaler luft
belüftet. |
Diese Fragen beschäftigen mich auch.
Ich möchte noch eine hinzufügen: Welchen Einfluss hat die Feuchtigkeit der
Umgebungsluft? Generell gilt: Je feuchter die Luft, desto wohler fühlen
sich die Keime darin. Das betrifft natürlich auch unseren Sterifilter, der
bei normal feuchter Umgebungsluft feucht wird und nach einer Weile einen
guten Nährboden abgibt. Also stellt sich die Frage: Wird in Brauereien die
Luft getrocknet, bevor sie der Hefe zugeführt wird, oder wird sog.
synthetische Luft aus Flaschen verwendet oder gar Sauerstoff aus Flaschen?
Und wie können wir diese Techniken, wenn es sie denn gibt, für unseren
kleinen Maßstab anwenden? ____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 804 Registriert: 25.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2005 um 14:30 |
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bin da jetzt kein Spezialist, aber ich glaube das sieht gut aus. Ich hab
mal eine Aufnahme einer kontaminierten Hefe gesehen, da waren lauter
längliche Zellen(?) drin, das waren lt. Verfasser die Bakterien.
Aber es werden sicher noch Leute antworten die sich damit auskennen ;-)
____________________ Das ist eine Signatur.
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2005 um 14:42 |
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@ Sandmannnn
Die Hefe wird nicht übermäßig Belüftet, weil sie sich anaerrob durch Gärung
und nicht durch Atmung (aerob) mit Energie versorgen soll. Beim Anstellen
ist der Sauerstoff wichtig, damit sich die Hefe erst noch vermehrt, bevor
sie die Gärung einleitet. Sonst hätte man eine zu große Würzemenge. Bei
einer größeren Hefegabe könnte man die Belüftung drosseln, ist aber
unwirtschaftlich.
Die Temperatur wird wohl im Bereich der Anstelltemperatur liegen,
warscheinlich etwas höher.
Es gibt übrigens verschiedene Reinzuchtanlagen. Entweder wird bei jeder
Zucht ein neuer Schrägagar verwendet. Dann wird dieser mit Würze angestellt
und nach einer bestimmten Zeit um das 10fache vermehrt. Das wird solange
wiederholt (später im Carlsbergkolben, dann Reinzuchtanlage, dann ZKG), bis
die Menge reicht.
Bei der kontinuirlichen Herführung wird (einfach gesagt) in einem Tank die
Hefe am leben gehalten und in einem zweiten die Menge auf Anstellmenge
vermehrt. So braucht man nicht jede Woche eine neue Kultur.
So, hoffe dir damit geholfen zu haben.
@ Outbursting
Jup, das ist deine Hefe. Die etwas anders aussehenden Zellen sind nur
weiter vorne oder hinten, also unscharf. Die Zellen sehen gut aus, kann
auch keine Kontaminenten erkennen !
Mich wundert nur, dass die Hefe untergärig ist. Es gibt mir da zu viele
Zellverbunde. Normalerweise sind untergärige Hefezellen "Einzelgänger",
während obergärige zusammenbleiben. Dadurch steigen sie dann auch (wegen
der aufsteigenden CO2) an die Oberfläche.
Trotzdem kein Grund zur Sorge, sieht alles bestens aus !
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2005 um 14:49 |
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Dann mach ich nochmal weiter:
@ Meistermelber
Die Luft ist ganz normale Druckluft, die durch eine Druckluftschraube oder
einen Kolbenverdichter produziert wird.
Bevor sie ins Netz eingespeist wird durchläuft sie aber, wie du angenommen
hast, einen Reiniger und einen Trockner. Erst kurz vor dem Verbraucher
(z.B. Würzebelüfterkerze) ist der Sterilfilter vorgeschaltet, der
wöchentlich gewechselt wird.
Die Sterilluftleitungen, die länger sind (wo der Sterilfilter nicht direkt
vorgeschaltet ist) werden einmal in der woche 30min gedämpft.
@ Stahlsau
Längliche Zellen sind sog. Langstäbchen. Das können Kontaminenten sein,
z.B. Milchsäure!
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2005 um 14:49 |
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Da wir mal annehmen, dass deine Hefe noch lebt, müssen auch irgendwo
CO2-Bläschen sein, vorausgesetzt du hast ein Deckglas beim Mikroskopieren
genommen. Da die "Kleinen" alle kreisrund sind ist das meine Vermutung.
____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 6 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2005 um 15:00 |
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Zitat: | Da wir mal annehmen,
dass deine Hefe noch lebt, müssen auch irgendwo CO2-Bläschen sein,
vorausgesetzt du hast ein Deckglas beim Mikroskopieren genommen. Da die
"Kleinen" alle kreisrund sind ist das meine Vermutung.
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Bist du dir sicher, Gnadle, dass da CO2 Bläschen sein müssen? Ich hab da
noch nie welche gesehen (gut, ich sehe Hefe jetzt auch nicht täglich unterm
Mikroskop). ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 7 |
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Posting Freak Beiträge: 1090 Registriert: 14.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2005 um 16:02 |
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Sicher bin ich mir natürlich nicht! Es wäre aber eine Erklärung.
Vielleicht sollte Outbursting mochmal ran, und 2 gleiche Bildauschnitte im
zeitlichen Abstand von einer Stunden machen. Dann hätten wir vielleicht die
Erklärung. Oder eben aber nicht.
____________________ Gnadle
"Beer is living proof that God loves us and wants us to be happy."
(Benjamin Franklin)
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Antwort 8 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2005 um 19:03 |
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Hi Malte,
"Die Hefe wird nicht übermäßig Belüftet, weil sie sich anaerrob durch
Gärung und nicht durch Atmung (aerob) mit Energie versorgen soll. "
Ist dann die Dauerbelüftng nicht besser, da sich die Hefe durch "atmen" und
"fressen" vermehrt???
Oder wäre das Kontraproduktiv???
Gruß
Mirko
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 173 Registriert: 17.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2005 um 21:52 |
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Salvete,
die Kettenbildung der Hefezellen auf den Bildern sieht fast so aus, als
handele es sich um eine obergärige Hefe. Oder vielleicht ist das auch nur
eine optische Täuschung, und es handelt sich um mehrere Zellen, die sich
nur in unterschiedlichen "Tiefen" befinden und den Eindruck erwecken, als
würden sie sich nebeneinander befinden?
Auf jeden Fall finde ich es sehr interessant, sich einmal Hefe selbst unter
einem Mikroskop zu betrachten. Wären diese Instrumente nur nicht so teuer,
vor allem wenn man sie nur zu dem einen Zweck gebrauchen würde.
Bakterien - so habe ich es gelernt - würden als Stäbchen oder kleine Kugeln
zu sehen sein. Die Hefezellen sind zwar auch kugelförmig, aber kugelförmige
Bakterien (Streptokokken) sehen anders aus und man könnte sie sicherlich
von der Hefe leicht unterscheiden.
Stäbchenförmige Bakterien - würde man sicherlich gleich entdecken, wenn sie
die Hefe kontaminiert hätten. Interessant, wirklich. Das "gefundene
Fressen" für meinen Freund Heavybyte. Ein Wunder, dass er sich bei diesem
Thema bis dato noch nicht gemeldet hat.
bene valete,
____________________ Der Keltenbraumeister
DI BONI, QVANTVM HOMINVM VNVS VENTER EXERCET!
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Antwort 10 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 25.2.2005 um 23:43 |
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So, ich muss mich da jetzt insoweit korrigieren, dass die Hefe auf jeden
Fall belüftet wird.
Der Carlsbergkolben ist ähnlich einem Keg aufgebaut. Durch das Steigrohr
wird Sterilluft durch die "angestellte" Würze gebracht. Wie lange oder wie
intensiv dies geschieht kann ich im Augenblick leider nicht sagen. Ich
denke aber dass eine einmalige Belüftung nach jeder Vermehrung der Würze
bzw. des Jungbieres im Kolben reicht, da es sich im Prinzip um ein
Anstellen handelt. Immer im Hochkräusenstadium soll die Menge vermehrt
werden, die Gärstadien werden dann "zurückgesetzt".
Für das Beimpfen des Reinzuchttanks (der dann die Anstellmenge für einen
kleinen ZKG erzeugt) wird über einen Sterilluftfilter des Carlsbergkolbens
das Jungbier in den Tank gedrückt.
Da die Herführung der Hefe auf Anstellmenge nichts anderes als eine Gärung
ist halte ich eine dauerhafte Belüftung für nicht nötig. Falls ich bei
dieser Annahme falsch liege werde ich das später korrigieren.
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2005 um 12:39 |
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@ sandmannnn
Zitat: | wenn du uns das sagen
darfst. |
Wenn ich es denn WÜSSTE!
Bin im Gärkeller noch nicht sooo fit. Aber wenn du dich noch knapp zwei
Wochen geduldest kann ich dazu auch etwas sagen.
Nur soviel ist sicher: Die Temperatur der Würze für den Reinzuchttank liegt
ca. 3°C über der Anstelltemperatur. Desdo wärmer, desdo schneller vermehrt
sich die Hefe!
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2005 um 14:11 |
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Zitat: | temp und belüftungszeit
wäre noch interesannt |
Hierzu hat Eduard vor
einiger Zeit zwei sehr interessante Grafiken verföffentlicht, die den
Zusammenhang von Sauerstoffzufuhr und Hefezellvermehrung darstellen.
Hier wird die Würze nicht belüftet. Der Sauerstoffgehalt nimmt rapide ab
(rosa), die Zellen vermehren sich langsam und nahezu linear (blau).
Hier wird kontinuierlich belüftet. Die Zellen vermehren sich exponentiell
bis zu einer Art "Sättigungsgrenze" - ich vermute, hier muss die Gärung
"zurückgesetzt" werden, wie Malte das ausdrückte, um den Alkoholgehalt des
Hefestarters zu reduzieren und neue Nahrung zuzuführen.
Nach meinen bescheidenen Erfahrungen kommt es bei der zweiten Methode
(Dauerbelüftung) nicht zum Hochkräusenstadium - vielleicht auf Grund der
permanenten Durchwirbelung? Hier könnte heavybyte sicherlich was zu sagen,
der auf diese Weise große Mengen Hefen erzeugt.
Ich würde gerne mal Bilder sehen, wie die Hefevermehrung unter
Dauerbelüftung aussieht, also Trübungsgrad, Schaumbildung, Sedimentation.
Lässt sich das machen?
Gruß
Mel ____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 13 |
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Gast
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erstellt am: 26.2.2005 um 17:14 |
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Hallo Leute,
Zitat: | Da die Herführung der
Hefe auf Anstellmenge nichts anderes als eine Gärung ist halte ich eine
dauerhafte Belüftung für nicht nötig. Falls ich bei dieser Annahme falsch
liege werde ich das später korrigieren. |
Das ist genau der Knackpunkt.
Eine Gärung sollte bei der Herführung unbedingt vermieden werden.
Hefe die sich aerob vermehrt, wird nachdem der Sauerstoff aufgebraucht ist
und die anaerobe Gärung begonnen hat, nichtwieder zurückschalten auf aerobe
Vermehrung.
Wenn man also darauf aus ist, die Hefe möglichst schnell und effizient zu
vermehren, muss man dauerbelüften.
Ab einem gewissen Quantum Hefe fällt der Sauerstoffgehalt der
Aufzucht-Würze innerhalb Minuten ab und die Hefe stellt auf Gärung um.
Das ist der point of no return.
Danach vermehrt sie sich zwar noch, aber lange nichtmehr so effizient wie
aerob, das wird ganz wunderbar in der von Mel geposteten Graphik
sichtbar.
@Mel, Bilder von der Dauerbelüftung würden nicht viel zeigen, da durch die
Belüftung alles dermassen aufgewirbelt wird und auch sehr viel Schaum
entsteht, sodass dabei nichts zu erkennen wäre.
Cheers
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Senior Member Beiträge: 281 Registriert: 13.5.2004 Status: Offline
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erstellt am: 26.2.2005 um 18:42 |
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@heavybyte: Aber wenn sich Hefe nach der anaeroben Lebensweise nicht in die
aerobe zurückschaltet, dann könnte man doch aus einer schonmal gebrauchten
Hefe (zB aus einem Weißbier/naturtrüben Bier "hefegestript ") nicht die
Hefe weiter vermehren. Aber das Hefestripping zeigt, dass es ja geht. Und
AFAIK ist bei der Hefe Gärung nur das Notprogramm, falls mal kein
Sauerstoff mehr zur Verfügung steht um nicht gleich draufgehen zu müssen.
Es wäre ja ein etwas merkwürdiges Notprogramm, wenn man auf "normal" nicht
zurückschalten könnte.... ____________________ join #hobbybrauer
on irc.euirc-net
Nunc tempus artis cervisiae est, ergo bibamus!
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2005 um 19:17 |
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@ Heavybyte & Steinkrug
Die Hefe muss nach der anaeroben Phase wieder in die Aerobe umstellen
können. Sie wird ja geerntet und wieder angestellt!
Hab da noch was im Kunze gefunden:
"Durch das überreiche angebot an vergärbaren Zuckern in der Würze beginnt
die Hefezelle dann aber rasch mit dem Abbau der Zucker. Da auch zusätzlich
gelöster Luftsauerstoff aufgenommen wird, setzt zugleich die Atmung ein,
die in den Mitochondrien, den Kraftwerken der Zelle, zu großem
Energiegewinn führt." S. 345
Demnach kann die Hefezelle sogar beides gleichzeitig. Das heißt also, dass
sie ihre Struktur nicht verändert, egal ob sie sich aerob oder anaerob
Energie beschafft. Nach einer anaeroben Phase wird sie sich also auch
wieder aerob versorgen und nicht absterben! Wäre ja sonst wie ein Mensch,
der die Luft anhällt bis er umfällt
!
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 16 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2005 um 19:40 |
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Hi zusammen,
danke für die Antwort Malte. Das wollt ich hören. Dann kann man damit ja
nüx Falschmachen.
Gruß Mirko
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Antwort 17 |
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2005 um 20:45 |
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Zitat: | in unseren büchern wie
kling u hanghofer usw. wird das meiner meinung nach sehr
ungenügend beschrieben. |
Dem muss ich energisch
zustimmen! Dieses Thema wird m.E. in den Braubüchern viel zu
stiefmütterlich behandelt. Aber dem könnte man abhelfen. Hier im Brauforum
ist schon dermaßen viel geballte Kompetenz vertreten, dass man daraus
locker ein Lehrbuch über Hefebanking und Hefezucht machen könnte. Eine
echte Marktlücke. Oder? ____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 18 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2005 um 21:32 |
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Hi,
einen Haken hat die ganze Sache leider. Ich habe in der Apotheke einen
Sterilfilter (Meditron)geschenkt bekommen (war schon 1 Jahr abgelaufen).
Das ist son Teil, wie es sie in diversen Shops gibt.
Nach etwa 48 Std. Dauerbelüftung (die Pumpe macht 135l/h) ist das Ding aber
sowas von dicht, das da nichtmals mehr ein Mückenpfurz durchkommt.
Das wäre auf die Dauer durch die hohen Anschaffungskosten unlukrativ.
Man muß da schon einen größeren Filter wählen, um genügend durchsatz zu
bekommen.
Vielleicht kann Heavybyte mal seine Erfahrung (und gewiß auch eine Lösung)
damit posten.
Gruß Mirko
[Editiert am 26/2/2005 von HopfenTrader]
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Antwort 19 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 26.2.2005 um 21:36 |
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Zitat: | und ums kurz zu machen,
ich möchte eigentlich keine hefe mehr aus usa oder
sonnst woher beziehen. |
Ja, sobald du eine Hefezelle hast brauchst du die nie mehr besorgen! Das
ganze ist nur mit Arbeit und auch finanziellem Aufwand verbunden. Ein
Schrägagar hält sich meines Wissens nach gut 3 Monate. Demnach musst du
alle drei Monate diesen erneuern, also auf einen weiteren überimpfen.
Hefebanken haben geringere Perioden, aber die Brauereien rufen meistens
auch wöchentlich einen Schrägagar ab!
Wäre natürlich auch eine gute Geschäftsidee: Viele Hefestämme besorgen und
dann halten und vervielfältigen. Auf Bestellung dann als Schrägagar
verschicken!
Vielleicht will sich ja jemand sselbstständig machen?
Am wichtigsten ist dabei nur sauberes und steriles Arbeiten. Und man sollte
die Hefe als Freund und nicht als Sklaven behandeln!
Ich spreche immer mit meinem Gärbottich und streichel ihn auch schon mal!
Ich bin mal gespannt, ich steige in dieses Thema in einer Woche praktisch
ein. Mal sehen wie's so funzt! ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 20 |
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2005 um 00:11 |
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Zitat: | Nach etwa 48 Std.
Dauerbelüftung (die Pumpe macht 135l/h) ist das Ding aber sowas von dicht,
das da nichtmals mehr ein Mückenpfurz durchkommt.
Das wäre auf die Dauer durch die hohen Anschaffungskosten unlukrativ.
Man muß da schon einen größeren Filter wählen, um genügend durchsatz zu
bekommen.
Vielleicht kann Heavybyte mal seine Erfahrung (und gewiß auch eine Lösung)
damit posten. |
Tja, an dem Problem bin ich auch
hängengeblieben. Wo bekommt man Sterilfilter her mit einer Kapazität für
unsere Belange? Und wie lässt sich die Luft trocknen, ohne in
Monsteranlagen investieren zu müssen? Heavybyte hat auf einem Bild einen
eckigen Filter, den ich im Hobbybrauerversand oder in der Apotheke noch
nicht gesehen habe. Scheint etwas größer zu sein. Was ist das für'n Ding?
Wieviel Liter "Küchenluft" schafft der? ____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 21 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2005 um 02:08 |
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Hi,
kann man den Filter nicht ganz weglassen? Ich meine, wenn die Würze (bei
mir Malzbier) kontaminiert wird, ist dann die Hefe auch platt, oder wehrt
sie sich gegen die Bakterien ?
Müßte mal ein Stolzer Besitzer eines Mikrskopes analysieren, oder?
Vielleicht ist das mit dem Filter ja garnicht nötig.
Oder bin ich da "heavy-on-the-woodway" ?
Gruß Mirko
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Antwort 22 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2005 um 02:20 |
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Hallo Hopfentrader!
Die Hefe kann schon recht viel vertragen, aber man sollte Kontaminationen
so gut es geht vermeiden!
Aber die Hefebelüftung vor dem Anstellen macht man gewöhnlich mit normaler
Raumluft. Da stört das die Hefe kaum. Nur kommen natürlich Kontaminenten
mit rein!
Die Hefe wird dadurch nicht platt, nur später dein Bier. Desdo mehr
Kontaminationen, desdo weniger wird das Bier haltbar!
Meiner Meinung nach reicht beim Anstellen die Raumluft. Größere
Hausbrauereien mit offenem Würzeweg arbeiten ebenfalls mit Raumluft! Und da
läuft's auch! Wenn du natürlich eine Dauerbelüftung machen möchtest, dann
könnte das mit Raumluft schwierig werden!
Gruß Malte
[Editiert am 27/2/2005 von Malte]
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die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 23 |
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2005 um 07:33 |
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Hi,
wenn die Würze also kontaminiert war, kann ich die Hefe nicht nochmal mit
Würze verwenden, ohne das diese wieder kontaminiert wird.
Habe ich das richtig verstanden?
Gruß aus OWL
Mirko
[Editiert am 27/2/2005 von HopfenTrader]
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Antwort 24 |
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