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Autor: Betreff: Hefezucht in Brauereien
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 08:43  
Moin Gemeinde,

super, wie gross das Interesse an Hefe ist :thumbup:

Also ich muss das ein bisschen relativieren, ich hätte besser statt: "...nichtwieder zurückschalten auf aerobe Vermehrung."

geschrieben: "nur sehr schwer".

Was passiert: aerobe Vermehrung erzeugt statt CO2 und Alkohol nur CO2 und Wasser.
Dadurch, dass bei der aeroben Vermehrung kein Alkohol entsteht, wird die Hefe auch über längere Zeit nicht den Alkohol-Tod sterben und sich fleissig weitervermehren, solange sie Nahrung hat.

Jetzt kommt ein bisschen Physik:
wir wissen, dass die Luft 21% Sauerstoff enthält.
Ein bisschen Rechnerei muss sein:
Athmosphäre ist 1 Bar = 100kPa, davon entfallen 21kPa auf den Sauerstoff. Das nennt man den Sauerstoff-Partialdruck.
folglich besteht ein Partialdruck von ~78KPa für Stickstoff und der Rest der Gase etwa ~1kPa.

Wenn eine wässerige Lösung mit Sauerstoff gesättigt ist, enthält sie einen Sauerstoffpartialdruck von 21kPa.

Die Hefezelle produziert jetzt ein weiteres Gas, das CO2, welches zu einer massiven Verschiebung der Partialdrucke führt.
Dennoch wird ein gewisser Sauerstoffpartialdruck bei kontinuierlicher Belüftung in der Zelle erhalten bleiben wovon sie ihren Stoffwechsel betreibt.

Wenn durch eine Sauerstoffverknappung die Zelle auf Gärung umgeschaltet hat, steigt in ihr der CO2-Partialdruck und ihre Fähigkeit Sauerstoff aufzunehmen- welcher eventl. später wieder hinzukommt - , sinkt rapide.

Es dauert nun seine Zeit bis eine eventl. intermittierende Sauerstoffgabe diesen inneren CO2-Partialdruck der Zelle wieder gesenkt und O2 eingebracht hat.
Auch wird eine intermittierende Belüftung nicht ausreichen die Flüssigkeit wieder in die Sauerstoffsättigung zu bringen.

Deshalb schrieb ich: "Wenn man also darauf aus ist, die Hefe möglichst schnell und effizient zu vermehren, muss man dauerbelüften."

Das ist alles sehr theoretisch und funktioniert so zu 100% auch nur in kleinen Mengen, ist aber bei der Aufzucht aus einer winzigen Menge Hefe ganz wichtig.

Später, wenn die Hefe schon ein gewisses Volumen erreicht hat, kann man garnichtmehr vermeiden, dass sie auch gärt. Das ist der Punkt den Malte angeführt hat.
Das ist auch garnicht weiter schlimm, sie vermehrt sich dennoch, das habe ich ja geschrieben.

Ich habe keinesfalls geschrieben, dass eine gärende Hefe sich nichtmehr vermehrt, allerdings nichtmehr so schnell und effektiv wie eine belüftete Hefe.

Jetzt zu den Sterilfiltern:
es wäre ja kein Filter, wenn er nicht nach einer gewissen Zeit durch die zurückgehaltenen Stoffe verstopfen würde.
Deshalb müssen solche Filter von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden.
Dieser eckige Filter den ich habe, stammt aus dem Krankenhaus-Bedarfshandel und ist ein Gas-Filter für medizinische Gase.
Noch grössere Filter gibt es bei der Fa. Dräger.

@Mel, die Luftfeuchte interessiert mich wenig, die Luft wird ja sowieso in Flüssigkeit geblasen.
wenn ich dennoch die Luft trocknen wollte, bräuchte ich meinen Kompressor nur im Garten die Luft ansaugen zu lassen. Bei den momentanen Temperaturen draussen, wäre die Luft nach Erwärmung auf Raumtemp furztrocken.

@HopfenTrader, klar, eine Würze welche kontaminiert ist, kannst du nicht wiederverwenden.
Du würdest die Kontamination immer weiter schleppen.

allzeitgutSud
Antwort 25
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HopfenTrader
Beiträge: 695
Registriert: 12.1.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 09:35  
Hi Heavybyte,

"@HopfenTrader, klar, eine Würze welche kontaminiert ist, kannst du nicht wiederverwenden.
Du würdest die Kontamination immer weiter schleppen."

Da hast du mich falsch verstanden. Ich meinte, ob ich die Hefe eine kontaminierten Würze weiterverwenden kann. Hab mal was gelesen von wegen Phosphorsäure und so.

Gruß
Mirko
Profil anzeigen Antwort 26
Gast

Gast
red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 09:40  
wenn es dir gelänge die Hefe von den Fremdkeimen zu trennen - da gibt es sicher kommerzielle Methoden - dann könntest du sie natürlich wiederverwenden.

Ich bezweifele nur, dass wir Hobbybrauer mit unseren bescheidenen Mitteln dazu in der Lage wären.

dazu habe ich folgendes gefunden:

Dekontamination der Hefe mittels Säure oder Lauge

Bei Kontaminationen der Hefe war es früher üblich, eine Säure- oder Laugenwäsche durchzuführen, wenn man auf die Hefe noch angewiesen war, weil z.B. eine brauereieigene Hefereinzucht nicht vorhanden war. Heute hat sich diese Methode überlebt, weil das Endergebnis der Dekontaminierung nie zufriedenstellend (völlige Abtötung der Kontaminsationskeime) ausfallen konnte (bei Schonung der Hefe) und es sich keine Brauerei mehr leisten kann, ein geschmacklich nicht einwandfreies Bier auszuliefern. Dazu hat sich heute die eigene Hefereinzucht soweit verbreitet, daß auch Brauereien, die keine eigene Herführung besitzen, innerhalb kürzester Zeit bei benachbarten Betrieben eine saubere Hefe erstehen können.

In der Praxis hatte sich die Methode einer zweistündigen Säuerung der kontaminierten Hefe mit Phosphorsäure bei einem pH-Wert von ca. 2 durchgesetzt. Die häufigsten Keime wie z.B. Laktobazillen oder Pediokokken werden von dieser Behandlung aber weit weniger beeinträchtigt als die Kulturhefe. Man erkannte, daß sich anstatt der Säurebehandlung ein Sieben und ein anschließendes Wässern der Hefe für diese als schonender erwies. (1)

In Versuchen, bei denen das Gärverhalten identischer Hefe (Keimfrei) bei unterschiedlichen Säure und Laugenwäsche untersucht wurde, zeigt sich, daß sich eine gering dosierte Säurewäsche (mit 0,1n H3PO4 oder H2SO3) positiv wirken kann, was sich in schnellerer Flokulation, schnellerer Extraktabnahme und in einem deutlichen pH- Abfall bei der Gärung ausdrückt. Schwefelsäure erzielte dabei bessere Ergebnisse als Phosphorsäure. Jedoch erwies sich eine längere Einwirkzeit der Säuren ( länger 5 Stunden) als negativ. Eine Phosphataufnahme durch die Zellen bei der Phosphorsäurewäsche konnte nicht festgestellt werden. Der Einfluß einer Laugenwäsche ist allgemein als negativ anzusehen, wobei zusätzlich eine Verschlechterung der Hefequalität mit der Erhöhung und Verlängerung der Laugewirkung einher geht. (2,3)

Zusätzlich muß auch erwähnt werden, daß der Einsatz einer Säuren- oder Laugenwäsche nicht vom deutschen Reinheitsgebot gedeckt ist.

[Editiert am 27/2/2005 von heavybyte]
Antwort 27
Posting Freak
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HopfenTrader
Beiträge: 695
Registriert: 12.1.2005
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 09:49  
Hi,

im Downlodbereich liegt folgendes Dokument:

http://www.student-online.net/Publikationen/341/

In Punkt "2. Dekontamination der Hefe mittels Säure oder Lauge" steht:

"In der Praxis hatte sich die Methode einer zweistündigen Säuerung der kontaminierten Hefe mit Phosphorsäure bei einem pH-Wert von ca. 2 durchgesetzt. Die häufigsten Keime wie z.B. Laktobazillen oder Pediokokken werden von dieser Behandlung aber weit weniger beeinträchtigt als die Kulturhefe. Man erkannte, daß sich anstatt der Säurebehandlung ein Sieben und ein anschließendes Wässern der Hefe für diese als schonender erwies.

In Versuchen, bei denen das Gärverhalten identischer Hefe (Keimfrei) bei unterschiedlichen Säure und Laugenwäsche untersucht wurde, zeigt sich, daß sich eine gering dosierte Säurewäsche (mit 0,1n H3PO4 oder H2SO3) positiv wirken kann, was sich in schnellerer Flokulation, schnellerer Extraktabnahme und in einem deutlichen pH- Abfall bei der Gärung ausdrückt. Schwefelsäure erzielte dabei bessere Ergebnisse als Phosphorsäure. Jedoch erwies sich eine längere Einwirkzeit der Säuren ( länger 5 Stunden) als negativ. Eine Phosphataufnahme durch die Zellen bei der Phosphorsäurewäsche konnte nicht festgestellt werden. Der Einfluß einer Laugenwäsche ist allgemein als negativ anzusehen, wobei zusätzlich eine Verschlechterung der Hefequalität mit der Erhöhung und Verlängerung der Laugewirkung einher geht."

Hört sich eigentlich recht einfach an. Außer das es nicht konform zum Reinheitsgebot ist.
Der Haken ist bestimmt, das Phosphorsäure Schweine teuer ist.

Gruß Mirko
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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 09:51  
hehe, gleiche Quelle :thumbup:
Antwort 29
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 13:03  
Dem Hefewaschen stehe ich bedenklich gegenüber. So wie Heavybyte schon geschrieben hat halte ich dieses Verfahren auch für hefeschädigent. Wenn in einer Lösung schon Mikroorganismen und Bakterien abgetötet werden sollen dann kann das für die Hefezelle nur ebensolche Wirkungen haben!

Das Prinzip des Hefesiebens scheint mir da schon viel besser zu sein. Auf der Brau habe ich z.B. erfahren, dass die Erdinger zwei dieser Siebe im Einsatz hat, für die ober- und für die untergärige Hefe. Das Gespräch mit dem Hersteller war wirklich interessant. Auf jeden Fall ist das System sehr schonend für die Hefe. In wieweit Kontaminationen ausgetrieben werden weiß ich allerdings nicht.

Gruß Malte


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meistermelber
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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 14:55  

Zitat:
@Mel, Bilder von der Dauerbelüftung würden nicht viel zeigen, da durch die Belüftung alles dermassen aufgewirbelt wird und auch sehr viel Schaum entsteht, sodass dabei nichts zu erkennen wäre.

Ich belüfte seit 4 Tagen eine Pils-Hefe von Wyeast, Nährmedium Malzbier. Was mich wundert ist, dass überhaupt kein Schaum entsteht. Heute habe ich die Brühe mal probiert: schmeckt nach Apfelsaft. Erst war ich irritiert, weil ich Alkohol erwartet hatte, aber nun weiß ich ja, dass bei der aeroben Vermehrung kein Alkohol entsteht. Das leicht säuerliche Aroma muss nicht unbedingt eine Infektion bedeuten, weil die Hefe den pH-Wert selber senkt. Aber wieso entsteht kein Schaum? Auch die Hefe-Sedimentation am Boden fällt irgendwie mager aus. Läuft hier was aus dem Ruder oder ist noch alles im grünen Bereich?


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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 15:47  
Hallo Mel,

hmmm... Malzbier welches nicht schäumt...
Keine Ahnung wie dein Malzbier beschaffen ist, kann es sein, dass man Malzbier einen Hefekiller auf chemischem Wege mitgibt? damit selbige auch tot bleibt und nicht wie in meinem Fall zu Splitterbomben führt?

Das wäre für eine Hefeaufzucht fatal.

sorry, ich habe keinerlei Ahnung über industrielles Malzbier.

Auf alle Fälle schäumt meine Würze beim Belüften wie d´Sau.

Cheers
Antwort 32
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meistermelber
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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 16:24  
Au Backe, das wäre zumindest eine Erklärung. Die Zutaten sehen alle recht harmlos aus bis auf eine: Farbstoff E 150c. Hab ein bisschen gegoogled und siehe da:

E 150a Zuckerkulör (braun)
E 150b Sulfitlaugen-Zuckerkulör
E 150c Ammoniak-Zuckerkulör
E 150d Ammonsulfit-Zuckerkulör

"Es handelt sich gewöhnlich nicht um >>Caramel<<, sondern um Zucker, der mit
Ammoniak oder Sulfit chemisch umgesetzt wurde. Dabei entstehen auch schädliche
Imidazole. Im Tierversuch wirkten E 150c und E 150d bei hoher Konzentration
blutbildverändernd (Senkung der Lymphozytenzahl) und krampfauslösend.
Herstellung aus genverändertem Mais möglich."

Ich habe keine Ahnung, wie sich Ammoniak oder Imidazole auf Hefezellen auswirken. Aber vielleicht ist hier der Hund begraben.

Parallel hatte ich Hefe von dir (heavybyte) angesetzt, und zwar unbelüftet. Sollte so eine Art Wettlauf werden: Aerobe gegen anaerobe Vermehrung, wobei die heavybyte'sche Turbohefe die schwerere Aufgabe zugewiesen bekommen hatte. Die kommt aber auch nicht so richtig aus dem Quark. ;(

War leider meine letzte Hefe von dir. Schickst du mir noch'n Happen? Die ist einfach zu gut!

Gruß

Mel


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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 17:46  
@ Mel

Was haste denn für ein Malzbier verwendet?

Könnte schon sein, dass da was nicht so ganz gesund für die Hefe ist! Aber müsste eigentlich ein sehr geringer Anteil an E150c sein.

Schau doch mal nach Malzbier ohne E dingsbumskirchen. Wir haben hier ein sehr leckeres, ohne Farb- und Konservierungsstoffe. Ist nebenbei auch super lecker!

Gruß Malte


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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 17:57  
jo Mel, du wolltest ein Bild von blubbernder Hefe.

Hier blubbert gerade deine Hefe:

Antwort 35
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meistermelber
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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 19:13  
@Malte: Also in der Zutatenliste steht E 150c an vorletzter Stelle vor Hopfen. Ganz so wenig kann es nicht sein. Ist das billigste Zeug, was ich finden konnte: Rodeo Malzgetränk von REWE/Penny. Schmeckt schauerlich, hat sogar meine jüngste Tochter abgelehnt. Da hat die Hefe einfach mehr Respekt eingefordert und ist aus Protest eingegangen. Naja, ich kanns verstehen...

@heavybyte: :) :) :)
Davon mache ich mir ein paar schöne Konten in meiner Hefebank!


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Steinkrug
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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 23:34  
heavybyte - die Hefe blubbert und vor allem schäumt ja ganz schön....
In Fermentern werden afaik "mechanische Schaumzerstörer" eingesetzt.
Ich habe mir schon Gedanken gemacht, wie man das im Hobbybereich umsetzen könnte. Dabei bin ich auf folgende Lösungsansätze gekommen:
  • Eine Möglichkeit wäre eine gazeartiges Netz, so wie es zB im Teesieb Verwendung findet. Theorie: Der Schaum reicht bis an das Netz und zerplatzt dort, da es recht große Blasen sind, die nicht durch die feinen Maschen gehen. Die Luft kann trotzdem entweichen.
  • Die andere Möglichkeit: Wie in großtechnischen Fermentern setzt man einen "Schaumhäcksler" ein. Also ein schnell rotierendes "Ding", dass die Blasen zum platzen bringt. Da dein Fermenter ja oben einen Flaschenhals hat, bin ich -paradoxer Weise- auf einen Milchaufschämer gekommen. Probleme könnte nur der Schlauch für die Belüftung machen in dem er aufgeschlitzt/aufgerieben wird oder den zum Entschäumer umfunktionierten Aufschäumer blockiert. Den Aufschäumer könnte man über eine kleine Schaltung in Intervallen laufen lassen. An Stromquellen fehlt es Dir ja nicht (PC-Kabel im Hintergrund ;) ).
  • Kombination: ein Netz und falls sich da wieder Schaum bildet ein Rotor.
Was haltet ihr von diesen Ideen? Hat jemand sowas schonmal ausprobiert? Wenn ich selbst meine Zucht aufbaue, werde ich es mal testen. Aber vielleicht ist einer von euch ja schneller...

[Editiert am 27/2/2005 von Steinkrug]


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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2005 um 07:18  
moin all,

@steinkrug, deine Idee ist absolut gut und richtig.

zunächst: diese Flasche habe ich nur temporär bis die Hefe richtig abgeht, danach kommt die Brühe in ein 20l-Keg wo es dann weitergeht.

Aber auch im Keg kommt mir der Schaum irgendwann oben raus, was eine Dauerbelüftung dann unmöglich macht.
Die Idee mit Netz oder besser einer Wolle aus Plastik oder Edelstahl hatte ich auchschon, ist nur sehr schwer zu beschaffen.
Ich kenne silicon-beschichtete Edelstahlwolle als Entschäumer aus früheren beruflichen Zeiten, ob man sowas aber heute noch bekommt weiss ich nicht.

Ein bewegliches Teil würde zwar auch funzen, ist aber sehrwahrscheinlich unter hygienischen Aspekten kompliziert umzusetzen.

Dann bliebe noch dein Vorschlag mit dem Teesieb, welcher mir am einfachsten umzusetzen scheint.
In meinen anfänglichen Hobbybrauerzeiten hatte ich so einen gelaserten Spritzschutz für Bratpfannen mit eine Lochweite von 0,7mm als Läuterboden genommen, sowas wäre ideal für diesen Zweck.

Du hast mich da auf die richtige Fährte gebracht, daran werde ich arbeiten, danke.
Vielleicht ersparst du dir ja einige Fehlgriffe durch meine Experimente ;)
Antwort 38
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BrauBaer
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2005 um 08:39  
Hallo zusammen
ich verfolge in letzter Zeit sehr gerne die Hefediskussionen und habe als absoluter Anfänger mal ne Hefe aus nem Prinz Regent Luipolt wiederbelebt und vermehre sie jetzt mittels Gärung.

Mit der Belüftung mag es sicher effizienter sein aber ich habe noch keinen Luftfilter. Die Pumpen mögen kein Prob sein, hab mal viele Fische gezüchtet und habe Pumpenkapazität für einige hundert Liter Wasser.

So ich wollte diese vortgeschrittene Unterhaltung nicht durch mein Anfängergelaber zurückfallen lassen sondern nur was zu Sterilluftfilter fragen und sagen.

Frage: was kostet so ein Ding?

Sagen:
Einige von euch sprachen von kurzer Standzeit des Filters und da habe ich mir gedacht, ob man nicht die Standzeit durch einen Vorgeschalteten neuen Benzinfilter verlängern kann?

Die Dinger kosten fast nichts und sie gibt es für Motorräder und Mopeds mit 6mm Anschluss!

Also hätte man den eingebauten Filter in der Pumpe der grobe Sachen zurückhält um die Membran zu schonen. Den Benzinfilter der bestimmt Staub und so zurückhält und dann den Sterilfilter.

mfG

Der BrauBär
Profil anzeigen Antwort 39
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2005 um 09:12  
Hallo BrauBaer,

das ist eine Superidee :thumbup:

Ich glaube auch, dass die Erschöpfung des Filters nicht von zurückgehaltenen Mikroorganismen kommt, sondern durch ganz banalen Staub.

Wenn man einen Staubfilter vorschaltet, wird die Standzeit des Filters ganz sicher deutlich erhöht.
Deine Idee habe ich gedanklich schonmal ein bisschen weitergeführt und mir ist da ganz spontan ein Pollenfilter für KFZ in den Sinn gekommen.

Eine Tupperware-Box mit Pollenfilter, einen Ein- und Auslass und fattich wäre die Kiste.

Beim Benzinfilter wäre ich mir nicht sicher ob der nicht zu grob wäre.

Gemeinsam sind wir stark :thumbup:

[Editiert am 28/2/2005 von heavybyte]
Antwort 40
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2005 um 09:42  
Ich finde die Idee auch bestechend. Ich glaube nur, dass sie einen Haken hat: Die von uns verwendeten Aquariumpumpen (jedenfalls hab ich so ein Ding) haben einen recht kleinen Membranhub, der nur den Lufttransport in kleinen Querschnitten zulässt. Wenn eine Box oder ein Benzinfilter dazwischengeschaltet wird, kommt am anderen Ende einfach nix mehr raus. Dann müsste man auf ein anderes Pumpensystem wechseln. Vielleicht gibt es Feinstaubfilter mit dünnen Querschnitten?


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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2005 um 10:23  
So, hab mich jetzt mal schlau gemacht:

Die Hefe wird in Brauereien während der Herführung permanent belüftet.
Die Gründe dafür wurden ja bereits von Heavybyte ausführlich erläutert. :thumbup:

Da passt also die Theorie mit der Praxis zusammen!

Gruß Malte


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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2005 um 11:02  
Wegen des Filters

So ein Kasten mit Pollenfilter könnte wirklich schon sehr groß sein und damit die Pumpe sehr herrausfordern. (Vielleicht)

Ich dachte an einen Benzinfilter mit Papiereinsatz so wie hier:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&category=33660&i tem=7956470207&rd=1
Ich habe die auch schonmal in Miniausführung für Motorsägen in der Hand gehabt.

Das die Pumpen den großen Querschnitt nicht schaffen glaube ich nicht. Sie brauchen nur ne Weile bis das Volumen mit Luft gefüllt ist und dann müsste es ja ganz normal weiter gehen. Es entsteht ja kein höherer Druck .
Im meinem Aquarienkeller ist die Membranpumpe an an PVC-Rohrleitunssystem angeschlossen mit 20mm Durchmesser und dann wieder verteilt auf 6mm. Klappt alles Prima.

mfg
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Steinkrug
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red_folder.gif erstellt am: 28.2.2005 um 13:04  

Zitat:
Die Idee mit Netz oder besser einer Wolle aus Plastik oder Edelstahl hatte ich auchschon, ist nur sehr schwer zu beschaffen.
Ich kenne silicon-beschichtete Edelstahlwolle als Entschäumer aus früheren beruflichen Zeiten, ob man sowas aber heute noch bekommt weiss ich nicht.


Edelstahlwolle für kleine Durchmesser (Flaschenhals) dürften nicht das Problem sein:
"Topfrush" - die Dinger bekommt man als "Spiralputzschwämme aus Edelstahl" in jedem Supermarkt. Silikonbeschichtung: Es gibt in Supermärkten auch oft "Silikon-Spray" als "Universalgleitmittel" - manche Freaks tragen die auf Kunststoffmauspads auf um so die Maus zu tunen. Wenn man nun die Schwämme damit einsprüht.....
Für größere Lösungen (KEG) wird das wohl nicht reichen, aber der Pfannenspritzschutz würde sicher gehen...

Zur Filterfrage: Die Idee ist nicht schlecht. Aber bei Membranpumpen gibt es auch unterschiedliche Klassen. Von Schach auf der Brust bis Sturm im Wasserglas...


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Outbursting
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smilies/smile.gif erstellt am: 28.2.2005 um 15:52  
Hallo!
Bin am Wochenende nicht online gewesen, deswegen jetzt erst die Antworten.

Zitat:
Da wir mal annehmen, dass deine Hefe noch lebt, müssen auch irgendwo CO2-Bläschen sein, vorausgesetzt du hast ein Deckglas beim Mikroskopieren genommen. Da die "Kleinen" alle kreisrund sind ist das meine Vermutung.



Na klar hab ich mit einem Deckglas gearbeitet. Man hätte sonst durch die gewölbte Tropfenoberfläche nichts erkannt. Die CO2-Bläschen habe ich nicht mit abfotografiert. Sie sind im Durchmesser ca. 20 mal größer wie die "Hefekügelchen".


Zitat:
Sicher bin ich mir natürlich nicht! Es wäre aber eine Erklärung.
Vielleicht sollte Outbursting mochmal ran, und 2 gleiche Bildauschnitte im zeitlichen Abstand von einer Stunden machen. Dann hätten wir vielleicht die Erklärung. Oder eben aber nicht.


Dazu werde ich erst ab Mittwoch wieder kommen und dann mal unser Baustofflabor als Hefe-Ranger missbrauchen. :)


Zitat:
die Kettenbildung der Hefezellen auf den Bildern sieht fast so aus, als handele es sich um eine obergärige Hefe. Oder vielleicht ist das auch nur eine optische Täuschung, und es handelt sich um mehrere Zellen, die sich nur in unterschiedlichen "Tiefen" befinden und den Eindruck erwecken, als würden sie sich nebeneinander befinden?


Es handelt sich hier hundertprozentig um untergärige Hefe (Whitelabs WLP 800 Pilsner LAGER). Diese scheinbare Kettenbildung kommt dadurch zustande, dass die Hefe über- und untereinander liegt. Vielleicht gelingt es mir mal, eine 3-D-Aufnahme zu machen, so dass man dass evetuell besser erkennt.


Zitat:
Ich finde die Idee auch bestechend. Ich glaube nur, dass sie einen Haken hat: Die von uns verwendeten Aquariumpumpen (jedenfalls hab ich so ein Ding) haben einen recht kleinen Membranhub, der nur den Lufttransport in kleinen Querschnitten zulässt. Wenn eine Box oder ein Benzinfilter dazwischengeschaltet wird, kommt am anderen Ende einfach nix mehr raus. Dann müsste man auf ein anderes Pumpensystem wechseln. Vielleicht gibt es Feinstaubfilter mit dünnen Querschnitten?


Jetzt noch 'ne dumme Frage von mir: Kann man nicht die Leistung oder den Druck im Filter erhöhen, wenn man zwei Aquarienpumpen paralell anschließt. So mit einer Art Y-Stück vorm Filter angeschlossen :question:

Gruß Christian
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