Gast
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erstellt am: 27.2.2005 um 08:43 |
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Moin Gemeinde,
super, wie gross das Interesse an Hefe ist
Also ich muss das ein bisschen relativieren, ich hätte besser statt:
"...nichtwieder zurückschalten auf aerobe Vermehrung."
geschrieben: "nur sehr schwer".
Was passiert: aerobe Vermehrung erzeugt statt CO2 und Alkohol nur CO2 und
Wasser.
Dadurch, dass bei der aeroben Vermehrung kein Alkohol entsteht, wird die
Hefe auch über längere Zeit nicht den Alkohol-Tod sterben und sich fleissig
weitervermehren, solange sie Nahrung hat.
Jetzt kommt ein bisschen Physik:
wir wissen, dass die Luft 21% Sauerstoff enthält.
Ein bisschen Rechnerei muss sein:
Athmosphäre ist 1 Bar = 100kPa, davon entfallen 21kPa auf den Sauerstoff.
Das nennt man den Sauerstoff-Partialdruck.
folglich besteht ein Partialdruck von ~78KPa für Stickstoff und der Rest
der Gase etwa ~1kPa.
Wenn eine wässerige Lösung mit Sauerstoff gesättigt ist, enthält sie einen
Sauerstoffpartialdruck von 21kPa.
Die Hefezelle produziert jetzt ein weiteres Gas, das CO2, welches zu einer
massiven Verschiebung der Partialdrucke führt.
Dennoch wird ein gewisser Sauerstoffpartialdruck bei kontinuierlicher
Belüftung in der Zelle erhalten bleiben wovon sie ihren Stoffwechsel
betreibt.
Wenn durch eine Sauerstoffverknappung die Zelle auf Gärung umgeschaltet
hat, steigt in ihr der CO2-Partialdruck und ihre Fähigkeit Sauerstoff
aufzunehmen- welcher eventl. später wieder hinzukommt - , sinkt rapide.
Es dauert nun seine Zeit bis eine eventl. intermittierende Sauerstoffgabe
diesen inneren CO2-Partialdruck der Zelle wieder gesenkt und O2 eingebracht
hat.
Auch wird eine intermittierende Belüftung nicht ausreichen die Flüssigkeit
wieder in die Sauerstoffsättigung zu bringen.
Deshalb schrieb ich: "Wenn man also darauf aus ist, die Hefe möglichst
schnell und effizient zu vermehren, muss man dauerbelüften."
Das ist alles sehr theoretisch und funktioniert so zu 100% auch nur in
kleinen Mengen, ist aber bei der Aufzucht aus einer winzigen Menge Hefe
ganz wichtig.
Später, wenn die Hefe schon ein gewisses Volumen erreicht hat, kann man
garnichtmehr vermeiden, dass sie auch gärt. Das ist der Punkt den Malte
angeführt hat.
Das ist auch garnicht weiter schlimm, sie vermehrt sich dennoch, das habe
ich ja geschrieben.
Ich habe keinesfalls geschrieben, dass eine gärende Hefe sich nichtmehr
vermehrt, allerdings nichtmehr so schnell und effektiv wie eine belüftete
Hefe.
Jetzt zu den Sterilfiltern:
es wäre ja kein Filter, wenn er nicht nach einer gewissen Zeit durch die
zurückgehaltenen Stoffe verstopfen würde.
Deshalb müssen solche Filter von Zeit zu Zeit ausgetauscht werden.
Dieser eckige Filter den ich habe, stammt aus dem Krankenhaus-Bedarfshandel
und ist ein Gas-Filter für medizinische Gase.
Noch grössere Filter gibt es bei der Fa. Dräger.
@Mel, die Luftfeuchte interessiert mich wenig, die Luft wird ja sowieso in
Flüssigkeit geblasen.
wenn ich dennoch die Luft trocknen wollte, bräuchte ich meinen Kompressor
nur im Garten die Luft ansaugen zu lassen. Bei den momentanen Temperaturen
draussen, wäre die Luft nach Erwärmung auf Raumtemp furztrocken.
@HopfenTrader, klar, eine Würze welche kontaminiert ist, kannst du nicht
wiederverwenden.
Du würdest die Kontamination immer weiter schleppen.
allzeitgutSud
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2005 um 09:35 |
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Hi Heavybyte,
"@HopfenTrader, klar, eine Würze welche kontaminiert ist, kannst du nicht
wiederverwenden.
Du würdest die Kontamination immer weiter schleppen."
Da hast du mich falsch verstanden. Ich meinte, ob ich die Hefe eine
kontaminierten Würze weiterverwenden kann. Hab mal was gelesen von wegen
Phosphorsäure und so.
Gruß
Mirko
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Antwort 26 |
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Gast
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erstellt am: 27.2.2005 um 09:40 |
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wenn es dir gelänge die Hefe von den Fremdkeimen zu trennen - da gibt es
sicher kommerzielle Methoden - dann könntest du sie natürlich
wiederverwenden.
Ich bezweifele nur, dass wir Hobbybrauer mit unseren bescheidenen Mitteln
dazu in der Lage wären.
dazu habe ich folgendes gefunden:
Dekontamination der Hefe mittels Säure oder Lauge
Bei Kontaminationen der Hefe war es früher üblich, eine Säure- oder
Laugenwäsche durchzuführen, wenn man auf die Hefe noch angewiesen war, weil
z.B. eine brauereieigene Hefereinzucht nicht vorhanden war. Heute hat sich
diese Methode überlebt, weil das Endergebnis der Dekontaminierung nie
zufriedenstellend (völlige Abtötung der Kontaminsationskeime) ausfallen
konnte (bei Schonung der Hefe) und es sich keine Brauerei mehr leisten
kann, ein geschmacklich nicht einwandfreies Bier auszuliefern. Dazu hat
sich heute die eigene Hefereinzucht soweit verbreitet, daß auch Brauereien,
die keine eigene Herführung besitzen, innerhalb kürzester Zeit bei
benachbarten Betrieben eine saubere Hefe erstehen können.
In der Praxis hatte sich die Methode einer zweistündigen Säuerung der
kontaminierten Hefe mit Phosphorsäure bei einem pH-Wert von ca. 2
durchgesetzt. Die häufigsten Keime wie z.B. Laktobazillen oder Pediokokken
werden von dieser Behandlung aber weit weniger beeinträchtigt als die
Kulturhefe. Man erkannte, daß sich anstatt der Säurebehandlung ein Sieben
und ein anschließendes Wässern der Hefe für diese als schonender erwies.
(1)
In Versuchen, bei denen das Gärverhalten identischer Hefe (Keimfrei) bei
unterschiedlichen Säure und Laugenwäsche untersucht wurde, zeigt sich, daß
sich eine gering dosierte Säurewäsche (mit 0,1n H3PO4 oder H2SO3) positiv
wirken kann, was sich in schnellerer Flokulation, schnellerer
Extraktabnahme und in einem deutlichen pH- Abfall bei der Gärung ausdrückt.
Schwefelsäure erzielte dabei bessere Ergebnisse als Phosphorsäure. Jedoch
erwies sich eine längere Einwirkzeit der Säuren ( länger 5 Stunden) als
negativ. Eine Phosphataufnahme durch die Zellen bei der Phosphorsäurewäsche
konnte nicht festgestellt werden. Der Einfluß einer Laugenwäsche ist
allgemein als negativ anzusehen, wobei zusätzlich eine Verschlechterung der
Hefequalität mit der Erhöhung und Verlängerung der Laugewirkung einher
geht. (2,3)
Zusätzlich muß auch erwähnt werden, daß der Einsatz einer Säuren- oder
Laugenwäsche nicht vom deutschen Reinheitsgebot gedeckt ist.
[Editiert am 27/2/2005 von heavybyte]
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Posting Freak Beiträge: 695 Registriert: 12.1.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2005 um 09:49 |
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Hi,
im Downlodbereich liegt folgendes Dokument:
http://www.student-online.net/Publikationen/341/
In Punkt "2. Dekontamination der Hefe mittels Säure oder Lauge" steht:
"In der Praxis hatte sich die Methode einer zweistündigen Säuerung der
kontaminierten Hefe mit Phosphorsäure bei einem pH-Wert von ca. 2
durchgesetzt. Die häufigsten Keime wie z.B. Laktobazillen oder Pediokokken
werden von dieser Behandlung aber weit weniger beeinträchtigt als die
Kulturhefe. Man erkannte, daß sich anstatt der Säurebehandlung ein Sieben
und ein anschließendes Wässern der Hefe für diese als schonender erwies.
In Versuchen, bei denen das Gärverhalten identischer Hefe (Keimfrei) bei
unterschiedlichen Säure und Laugenwäsche untersucht wurde, zeigt sich, daß
sich eine gering dosierte Säurewäsche (mit 0,1n H3PO4 oder H2SO3) positiv
wirken kann, was sich in schnellerer Flokulation, schnellerer
Extraktabnahme und in einem deutlichen pH- Abfall bei der Gärung ausdrückt.
Schwefelsäure erzielte dabei bessere Ergebnisse als Phosphorsäure. Jedoch
erwies sich eine längere Einwirkzeit der Säuren ( länger 5 Stunden) als
negativ. Eine Phosphataufnahme durch die Zellen bei der Phosphorsäurewäsche
konnte nicht festgestellt werden. Der Einfluß einer Laugenwäsche ist
allgemein als negativ anzusehen, wobei zusätzlich eine Verschlechterung der
Hefequalität mit der Erhöhung und Verlängerung der Laugewirkung einher
geht."
Hört sich eigentlich recht einfach an. Außer das es nicht konform zum
Reinheitsgebot ist.
Der Haken ist bestimmt, das Phosphorsäure Schweine teuer ist.
Gruß Mirko
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Antwort 28 |
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Gast
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erstellt am: 27.2.2005 um 09:51 |
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hehe, gleiche Quelle
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2005 um 13:03 |
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Dem Hefewaschen stehe ich bedenklich gegenüber. So wie Heavybyte schon
geschrieben hat halte ich dieses Verfahren auch für hefeschädigent. Wenn in
einer Lösung schon Mikroorganismen und Bakterien abgetötet werden sollen
dann kann das für die Hefezelle nur ebensolche Wirkungen haben!
Das Prinzip des Hefesiebens scheint mir da schon viel besser zu sein. Auf
der Brau habe ich z.B. erfahren, dass die Erdinger zwei dieser Siebe im
Einsatz hat, für die ober- und für die untergärige Hefe. Das Gespräch mit
dem Hersteller war wirklich interessant. Auf jeden Fall ist das System sehr
schonend für die Hefe. In wieweit Kontaminationen ausgetrieben werden weiß
ich allerdings nicht.
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 30 |
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2005 um 14:55 |
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Zitat: | @Mel, Bilder von der
Dauerbelüftung würden nicht viel zeigen, da durch die Belüftung alles
dermassen aufgewirbelt wird und auch sehr viel Schaum entsteht, sodass
dabei nichts zu erkennen wäre. |
Ich belüfte seit
4 Tagen eine Pils-Hefe von Wyeast, Nährmedium Malzbier. Was mich wundert
ist, dass überhaupt kein Schaum entsteht. Heute habe ich die Brühe mal
probiert: schmeckt nach Apfelsaft. Erst war ich irritiert, weil ich Alkohol
erwartet hatte, aber nun weiß ich ja, dass bei der aeroben Vermehrung kein
Alkohol entsteht. Das leicht säuerliche Aroma muss nicht unbedingt eine
Infektion bedeuten, weil die Hefe den pH-Wert selber senkt. Aber wieso
entsteht kein Schaum? Auch die Hefe-Sedimentation am Boden fällt irgendwie
mager aus. Läuft hier was aus dem Ruder oder ist noch alles im grünen
Bereich? ____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 31 |
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Gast
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erstellt am: 27.2.2005 um 15:47 |
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Hallo Mel,
hmmm... Malzbier welches nicht schäumt...
Keine Ahnung wie dein Malzbier beschaffen ist, kann es sein, dass man
Malzbier einen Hefekiller auf chemischem Wege mitgibt? damit selbige auch
tot bleibt und nicht wie in meinem Fall zu Splitterbomben führt?
Das wäre für eine Hefeaufzucht fatal.
sorry, ich habe keinerlei Ahnung über industrielles Malzbier.
Auf alle Fälle schäumt meine Würze beim Belüften wie d´Sau.
Cheers
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2005 um 16:24 |
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Au Backe, das wäre zumindest eine Erklärung. Die Zutaten sehen alle recht
harmlos aus bis auf eine: Farbstoff E 150c. Hab ein bisschen gegoogled und
siehe da:
E 150a Zuckerkulör (braun)
E 150b Sulfitlaugen-Zuckerkulör
E 150c Ammoniak-Zuckerkulör
E 150d Ammonsulfit-Zuckerkulör
"Es handelt sich gewöhnlich nicht um >>Caramel<<, sondern um Zucker, der
mit
Ammoniak oder Sulfit chemisch umgesetzt wurde. Dabei entstehen auch
schädliche
Imidazole. Im Tierversuch wirkten E 150c und E 150d bei hoher Konzentration
blutbildverändernd (Senkung der Lymphozytenzahl) und krampfauslösend.
Herstellung aus genverändertem Mais möglich."
Ich habe keine Ahnung, wie sich Ammoniak oder Imidazole auf Hefezellen
auswirken. Aber vielleicht ist hier der Hund begraben.
Parallel hatte ich Hefe von dir (heavybyte) angesetzt, und zwar unbelüftet.
Sollte so eine Art Wettlauf werden: Aerobe gegen anaerobe Vermehrung, wobei
die heavybyte'sche Turbohefe die schwerere Aufgabe zugewiesen bekommen
hatte. Die kommt aber auch nicht so richtig aus dem Quark.
War leider meine letzte Hefe von dir. Schickst du mir noch'n Happen? Die
ist einfach zu gut!
Gruß
Mel ____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 33 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2005 um 17:46 |
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@ Mel
Was haste denn für ein Malzbier verwendet?
Könnte schon sein, dass da was nicht so ganz gesund für die Hefe ist! Aber
müsste eigentlich ein sehr geringer Anteil an E150c sein.
Schau doch mal nach Malzbier ohne E dingsbumskirchen. Wir haben hier ein
sehr leckeres, ohne Farb- und Konservierungsstoffe. Ist nebenbei auch super
lecker!
Gruß Malte
____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 34 |
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Gast
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erstellt am: 27.2.2005 um 17:57 |
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jo Mel, du wolltest ein Bild von blubbernder Hefe.
Hier blubbert gerade deine Hefe:
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 27.2.2005 um 19:13 |
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@Malte: Also in der Zutatenliste steht E 150c an vorletzter Stelle vor
Hopfen. Ganz so wenig kann es nicht sein. Ist das billigste Zeug, was ich
finden konnte: Rodeo Malzgetränk von REWE/Penny. Schmeckt schauerlich, hat
sogar meine jüngste Tochter abgelehnt. Da hat die Hefe einfach mehr Respekt
eingefordert und ist aus Protest eingegangen. Naja, ich kanns
verstehen...
@heavybyte:
Davon mache ich mir ein paar schöne Konten in meiner Hefebank! ____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 36 |
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Senior Member Beiträge: 281 Registriert: 13.5.2004 Status: Offline
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erstellt am: 27.2.2005 um 23:34 |
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heavybyte - die Hefe blubbert und vor allem schäumt ja ganz schön....
In Fermentern werden afaik "mechanische Schaumzerstörer" eingesetzt.
Ich habe mir schon Gedanken gemacht, wie man das im Hobbybereich umsetzen
könnte. Dabei bin ich auf folgende Lösungsansätze gekommen: - Eine Möglichkeit wäre eine gazeartiges Netz, so wie es
zB im Teesieb Verwendung findet. Theorie: Der Schaum reicht bis an das Netz
und zerplatzt dort, da es recht große Blasen sind, die nicht durch die
feinen Maschen gehen. Die Luft kann trotzdem entweichen.
- Die andere Möglichkeit: Wie in großtechnischen Fermentern setzt man
einen "Schaumhäcksler" ein. Also ein schnell rotierendes "Ding", dass die
Blasen zum platzen bringt. Da dein Fermenter ja oben einen Flaschenhals
hat, bin ich -paradoxer Weise- auf einen Milchaufschämer gekommen. Probleme
könnte nur der Schlauch für die Belüftung machen in dem er
aufgeschlitzt/aufgerieben wird oder den zum Entschäumer umfunktionierten
Aufschäumer blockiert. Den Aufschäumer könnte man über eine kleine
Schaltung in Intervallen laufen lassen. An Stromquellen fehlt es Dir ja
nicht (PC-Kabel im Hintergrund
).
- Kombination: ein Netz und falls sich da wieder Schaum bildet ein
Rotor.
Was haltet ihr von diesen Ideen? Hat jemand sowas schonmal
ausprobiert? Wenn ich selbst meine Zucht aufbaue, werde ich es mal testen.
Aber vielleicht ist einer von euch ja schneller...
[Editiert am 27/2/2005 von Steinkrug] ____________________ join #hobbybrauer
on irc.euirc-net
Nunc tempus artis cervisiae est, ergo bibamus!
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Antwort 37 |
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Gast
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erstellt am: 28.2.2005 um 07:18 |
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moin all,
@steinkrug, deine Idee ist absolut gut und richtig.
zunächst: diese Flasche habe ich nur temporär bis die Hefe richtig abgeht,
danach kommt die Brühe in ein 20l-Keg wo es dann weitergeht.
Aber auch im Keg kommt mir der Schaum irgendwann oben raus, was eine
Dauerbelüftung dann unmöglich macht.
Die Idee mit Netz oder besser einer Wolle aus Plastik oder Edelstahl hatte
ich auchschon, ist nur sehr schwer zu beschaffen.
Ich kenne silicon-beschichtete Edelstahlwolle als Entschäumer aus früheren
beruflichen Zeiten, ob man sowas aber heute noch bekommt weiss ich
nicht.
Ein bewegliches Teil würde zwar auch funzen, ist aber sehrwahrscheinlich
unter hygienischen Aspekten kompliziert umzusetzen.
Dann bliebe noch dein Vorschlag mit dem Teesieb, welcher mir am einfachsten
umzusetzen scheint.
In meinen anfänglichen Hobbybrauerzeiten hatte ich so einen gelaserten
Spritzschutz für Bratpfannen mit eine Lochweite von 0,7mm als Läuterboden
genommen, sowas wäre ideal für diesen Zweck.
Du hast mich da auf die richtige Fährte gebracht, daran werde ich arbeiten,
danke.
Vielleicht ersparst du dir ja einige Fehlgriffe durch meine Experimente
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Senior Member Beiträge: 122 Registriert: 19.2.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.2.2005 um 08:39 |
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Hallo zusammen
ich verfolge in letzter Zeit sehr gerne die Hefediskussionen und habe als
absoluter Anfänger mal ne Hefe aus nem Prinz Regent Luipolt wiederbelebt
und vermehre sie jetzt mittels Gärung.
Mit der Belüftung mag es sicher effizienter sein aber ich habe noch keinen
Luftfilter. Die Pumpen mögen kein Prob sein, hab mal viele Fische gezüchtet
und habe Pumpenkapazität für einige hundert Liter Wasser.
So ich wollte diese vortgeschrittene Unterhaltung nicht durch mein
Anfängergelaber zurückfallen lassen sondern nur was zu Sterilluftfilter
fragen und sagen.
Frage: was kostet so ein Ding?
Sagen:
Einige von euch sprachen von kurzer Standzeit des Filters und da habe ich
mir gedacht, ob man nicht die Standzeit durch einen Vorgeschalteten neuen
Benzinfilter verlängern kann?
Die Dinger kosten fast nichts und sie gibt es für Motorräder und Mopeds mit
6mm Anschluss!
Also hätte man den eingebauten Filter in der Pumpe der grobe Sachen
zurückhält um die Membran zu schonen. Den Benzinfilter der bestimmt Staub
und so zurückhält und dann den Sterilfilter.
mfG
Der BrauBär
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Antwort 39 |
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Gast
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erstellt am: 28.2.2005 um 09:12 |
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Hallo BrauBaer,
das ist eine Superidee
Ich glaube auch, dass die Erschöpfung des Filters nicht von
zurückgehaltenen Mikroorganismen kommt, sondern durch ganz banalen
Staub.
Wenn man einen Staubfilter vorschaltet, wird die Standzeit des Filters ganz
sicher deutlich erhöht.
Deine Idee habe ich gedanklich schonmal ein bisschen weitergeführt und mir
ist da ganz spontan ein Pollenfilter für KFZ in den Sinn gekommen.
Eine Tupperware-Box mit Pollenfilter, einen Ein- und Auslass und fattich
wäre die Kiste.
Beim Benzinfilter wäre ich mir nicht sicher ob der nicht zu grob wäre.
Gemeinsam sind wir stark
[Editiert am 28/2/2005 von heavybyte]
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Senior Member Beiträge: 450 Registriert: 5.12.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.2.2005 um 09:42 |
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Ich finde die Idee auch bestechend. Ich glaube nur, dass sie einen Haken
hat: Die von uns verwendeten Aquariumpumpen (jedenfalls hab ich so ein
Ding) haben einen recht kleinen Membranhub, der nur den Lufttransport in
kleinen Querschnitten zulässt. Wenn eine Box oder ein Benzinfilter
dazwischengeschaltet wird, kommt am anderen Ende einfach nix mehr raus.
Dann müsste man auf ein anderes Pumpensystem wechseln. Vielleicht gibt es
Feinstaubfilter mit dünnen Querschnitten?
____________________ I'm very serious about having fun. (Bobby McFerrin)
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Antwort 41 |
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Posting Freak Beiträge: 1542 Registriert: 16.9.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.2.2005 um 10:23 |
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So, hab mich jetzt mal schlau gemacht:
Die Hefe wird in Brauereien während der Herführung permanent belüftet.
Die Gründe dafür wurden ja bereits von Heavybyte ausführlich erläutert.
Da passt also die Theorie mit der Praxis zusammen!
Gruß Malte ____________________ "Zeige mir eine Frau, die wirklich Gefallen am Bier findet, und ich erobere
die Welt."
Kaiser Wilhelm II
(1859-1941)
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Antwort 42 |
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Senior Member Beiträge: 122 Registriert: 19.2.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.2.2005 um 11:02 |
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Wegen des Filters
So ein Kasten mit Pollenfilter könnte wirklich schon sehr groß sein und
damit die Pumpe sehr herrausfordern. (Vielleicht)
Ich dachte an einen Benzinfilter mit Papiereinsatz so wie hier:
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&category=33660&i
tem=7956470207&rd=1
Ich habe die auch schonmal in Miniausführung für Motorsägen in der Hand
gehabt.
Das die Pumpen den großen Querschnitt nicht schaffen glaube ich nicht. Sie
brauchen nur ne Weile bis das Volumen mit Luft gefüllt ist und dann müsste
es ja ganz normal weiter gehen. Es entsteht ja kein höherer Druck .
Im meinem Aquarienkeller ist die Membranpumpe an an PVC-Rohrleitunssystem
angeschlossen mit 20mm Durchmesser und dann wieder verteilt auf 6mm. Klappt
alles Prima.
mfg
BrauBär
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Antwort 43 |
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Senior Member Beiträge: 281 Registriert: 13.5.2004 Status: Offline
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erstellt am: 28.2.2005 um 13:04 |
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Zitat: | Die Idee mit Netz oder
besser einer Wolle aus Plastik oder Edelstahl hatte ich auchschon, ist nur
sehr schwer zu beschaffen.
Ich kenne silicon-beschichtete Edelstahlwolle als Entschäumer aus früheren
beruflichen Zeiten, ob man sowas aber heute noch bekommt weiss ich nicht.
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Edelstahlwolle für kleine Durchmesser (Flaschenhals) dürften nicht das
Problem sein:
"Topfrush" - die Dinger bekommt man als "Spiralputzschwämme aus Edelstahl"
in jedem Supermarkt. Silikonbeschichtung: Es gibt in Supermärkten auch oft
"Silikon-Spray" als "Universalgleitmittel" - manche Freaks tragen die auf
Kunststoffmauspads auf um so die Maus zu tunen. Wenn man nun die Schwämme
damit einsprüht.....
Für größere Lösungen (KEG) wird das wohl nicht reichen, aber der
Pfannenspritzschutz würde sicher gehen...
Zur Filterfrage: Die Idee ist nicht schlecht. Aber bei Membranpumpen gibt
es auch unterschiedliche Klassen. Von Schach auf der Brust bis Sturm im
Wasserglas... ____________________ join #hobbybrauer
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Antwort 44 |
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Junior Member Beiträge: 42 Registriert: 28.10.2004 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.2.2005 um 15:52 |
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Hallo!
Bin am Wochenende nicht online gewesen, deswegen jetzt erst die Antworten.
Zitat: | Da wir mal annehmen,
dass deine Hefe noch lebt, müssen auch irgendwo CO2-Bläschen sein,
vorausgesetzt du hast ein Deckglas beim Mikroskopieren genommen. Da die
"Kleinen" alle kreisrund sind ist das meine
Vermutung. |
Na klar hab ich mit einem Deckglas gearbeitet. Man hätte sonst durch die
gewölbte Tropfenoberfläche nichts erkannt. Die CO2-Bläschen habe ich nicht
mit abfotografiert. Sie sind im Durchmesser ca. 20 mal größer wie die
"Hefekügelchen".
Zitat: | Sicher bin ich mir
natürlich nicht! Es wäre aber eine Erklärung.
Vielleicht sollte Outbursting mochmal ran, und 2 gleiche Bildauschnitte im
zeitlichen Abstand von einer Stunden machen. Dann hätten wir vielleicht die
Erklärung. Oder eben aber nicht.
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Dazu werde ich erst ab Mittwoch wieder kommen und dann mal unser
Baustofflabor als Hefe-Ranger missbrauchen.
Zitat: | die Kettenbildung der
Hefezellen auf den Bildern sieht fast so aus, als handele es sich um eine
obergärige Hefe. Oder vielleicht ist das auch nur eine optische Täuschung,
und es handelt sich um mehrere Zellen, die sich nur in unterschiedlichen
"Tiefen" befinden und den Eindruck erwecken, als würden sie sich
nebeneinander befinden? |
Es handelt sich hier hundertprozentig um untergärige Hefe (Whitelabs WLP
800 Pilsner LAGER). Diese scheinbare Kettenbildung kommt dadurch zustande,
dass die Hefe über- und untereinander liegt. Vielleicht gelingt es mir mal,
eine 3-D-Aufnahme zu machen, so dass man dass evetuell besser erkennt.
Zitat: | Ich finde die Idee auch
bestechend. Ich glaube nur, dass sie einen Haken hat: Die von uns
verwendeten Aquariumpumpen (jedenfalls hab ich so ein Ding) haben einen
recht kleinen Membranhub, der nur den Lufttransport in kleinen
Querschnitten zulässt. Wenn eine Box oder ein Benzinfilter
dazwischengeschaltet wird, kommt am anderen Ende einfach nix mehr raus.
Dann müsste man auf ein anderes Pumpensystem wechseln. Vielleicht gibt es
Feinstaubfilter mit dünnen Querschnitten? |
Jetzt noch 'ne dumme Frage von mir: Kann man nicht die Leistung oder den
Druck im Filter erhöhen, wenn man zwei Aquarienpumpen paralell anschließt.
So mit einer Art Y-Stück vorm Filter angeschlossen
Gruß Christian
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Antwort 45 |
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