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Autor: Betreff: Simple Gärkühlung - durchführbar?
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Thrawn
Beiträge: 499
Registriert: 5.8.2003
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.2.2005 um 12:05  
Hallo,
jetzt da ich mit der neuen Brauanlage (ca 120l Ausschlag) deutlich mehr Siede, ergeben sich gleich zahlreiche neue Probleme:
Eines davon ist die Kühlung der Gärung.
Früher reichte ein entsprechend kaltes aufbewahren um die maximalen Gärtemperaturen einzuhalten. Nun habe ich jedoch angst, das die entstehende Wärmeenergie bei der Gärung so nicht mehr zu kontrolieren ist - außerdem kann ich den fertigen Sud schon allein wegen der Größe nicht mehr einfach in den Kühlschrank oder dergleichen stellen!
Habe mir das folgendermaßen überlegt:
Ich kühle die Würze ja nach dem Kochen mittels einer 25m langen Kupferkühlspirale auf Gärtemperatur (hoffe das wird ausreichen, habe deshalöb auch 25m gewählt! naja für Weißbier wirds scho gehen...ansosnsten wir halt etwas mehr Kaltwasser benötigt).
Diese stelle ich nun nach dem Anstellen wieder das Jungbier und jage bei bedarf (steigender Temp.) einfach von Zeit zu Zeit Kaltwasser durch.
Klappt das - oder wie macht ihr das so?
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Malte
Beiträge: 1542
Registriert: 16.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.2.2005 um 12:31  
Hi Thrawn!

Also ich finde die Idee gut! Durch die Würzekühlung ist die Kühlspirale desinfiziert und das Kupfer ist ja bekanntlich fördernt für die Gärung! :)

Nur die Wärmeverteilung könnte leichte schwierigkeiten machen. Kontinuirlich Kühlen ist schwierig, weil die Temperaturen zu schwer zu kontrollieren sind, mal abgesehen vom Wasserverbrauch :puzz: !

Aber mit integriertem Thermometer würde ich das mal versuchen! Du müsstest eine Gärtemperaturspannweite von beispielsweise 12-16°C nehmen. Bei Erreichen der 16°C runterkühlen auch 12°C und immer so weiter.

Probier das mal aus und berichte uns wie's gelaufen ist!

Gruß Malte


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Anterus
Beiträge: 285
Registriert: 5.11.2003
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.2.2005 um 12:40  
Habe die Ehre...
warum besorgst Du Dir nicht sowas?Hab genau den gleichen.Hat sogar ein Thermostat, welches selbständig ein- und ausschaltet.Geht bis auf 4°C.
http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?ViewItem&category=29088 &item=3876100772&rd=1
Gruss...Flo


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http://www.garagenbraeu.de
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Gast

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red_folder.gif erstellt am: 26.2.2005 um 17:40  
Hallo Thrawn,

du müsstest allerdings die Würze auch rühren, damit die Wärme auch kontinuierlich abgeführt wird. Wenn du die Würze auf Gärtemperatur bringst, hängst du ja auch die Kühlschlange in die Würze und rührst dabei die ganze Zeit. So mache ich es jedenfalls.
Dieses Kühlaggregat bei iiibeee, welches anterus vorschlägt, hat ein solches Rührwerk. Ohne das gehts nicht.

Grüße
Wolfgang

[Editiert am 26/2/2005 von Wolf]
Antwort 3
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Malte
Beiträge: 1542
Registriert: 16.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.2.2005 um 18:39  
@ Wolf

Genau das Problem habe ich auch befürchtet. Nur muss man sich die Frage stellen, welchen Einfluss das Rühren auf die Gärung hat. Es gibt das Verfahren ja auch in Großbrauereien (zumindest theoretisch, praktisch kenne ich keine). Fest steht, dass die Gärung schneller verläuft. Auch fördert die Bewegung das Austreiben von Gärungsnebenprodukten. Ich weiß nur nicht wo der Haken an der Sache ist. Den muss es aber geben, wäre sonst weit verbreitet!

Stellt sich auch noch die Frage, warum die Kühlung in Brauereien ohne Rühren so gut funzt! Die Tanks werden von Außen gekühlt, und die Kälteanlagen sind sehr effektiv. Warscheinlich reicht das aus um die Wärme abzuführen!

Gruß Malte


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lubo
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Registriert: 26.5.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.2.2005 um 19:53  
moin
quote:


Diese stelle ich nun nach dem Anstellen wieder das Jungbier und jage bei bedarf (steigender Temp.) einfach von Zeit zu Zeit Kaltwasser durch.


Vielleicht hast Du die Möglichkeit, die Kühlschlange im oberen Drittel zu befestigen. Durch die Kühlung müßte das kalte Jungbier nach unten fallen und somit ist automatisch eine Bewegung im Bottich.


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Gruß aus dem Norden
lubo
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Malte
Beiträge: 1542
Registriert: 16.9.2004
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.2.2005 um 20:37  
@ Lubo

:thumbup:
Super Idee! Das müsste klappen!

Ergänzend sollte man auch die eigentliche Gärbewegung beachten! Durch das aufsteigende CO2 bewegt sich die Würze ja auch! Bei einem ZKG hat man eine Umwälzung, die in der Mitte aufsteigt und an den Wandungen wieder fällt, bedingt durch die größere Tiefe in der Mitte (Damit habe ich dann meine eigene Frage aus dem vorherigen Post beantwortet. Tja, manchmal braucht man nur einen gedankenstoß).

Müßte demnach auch ohne Rührwerk funzen!

Gruß Malte


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Jakobus
Beiträge: 813
Registriert: 21.1.2005
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 26.2.2005 um 20:52  

Zitat:
Auch fördert die Bewegung das Austreiben von Gärungsnebenprodukten. Ich weiß nur nicht wo der Haken an der Sache ist. Den muss es aber geben, wäre sonst weit verbreitet!


Auch wenn su jetzt schon eine eigene, andere Erklärung gefunden hast, noch ein anderer Erklärungsvorschlag: Durch das Rühren entsteht größere Kontaktfläche zur Luft. Daraus folgt größererer oxidativer Enfluss, und das schon bei der Gärung.... :thumbdown:
könnte das ein Grund sein, der dagegen spricht?
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Hieronymus
Beiträge: 340
Registriert: 18.4.2004
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red_folder.gif erstellt am: 26.2.2005 um 21:38  
Hallo Leute,

habt Ihr eigentlich mal eine genaue Abschätzung gemacht, wie stark die Temperatur bei der Gärung ansteigt. Nach meinen groben Berechnungen, unter Verwendung sehr vereinfachter Annahmen, dürfte die Gärtemperatur für Pils maximal um 4 - 5 °C ansteigen. Aber nur dann, und jetzt kommt´s(!!!), wenn der enthaltene Zucker von einem Moment auf den anderen schlagartig vergärt. Da so eine Gärung aber nun ein paar Tage dauert und das Gärgefäß, nehm´ich mal an, nicht sonderlich isoliert ist, wird die frei werdende Wärme über die ganze Zeit abgeführt. Das ist für den Gärvorgang im Gegensatz zur viel bedeutenderen Umgebungstemperatur vernachlässigbar. Anders sieht es bei Großbrauereien aus, die in 10.000-L-Tanks oder größer vergären. Für die sind diese 4 - 5 °C ein echtes Problem. Aber bei 120 l kann man die Temperaturerhöhung m. M. n. fast nicht messen, jedenfalls nicht mit einem einfachen Thermometer.

Gruß
Heinrich
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 26.2.2005 um 21:54  
@ Jakobus & Sandmannnn

Meine selbst beantwortete Frage war auf die Wärmeabführung und nicht auf die Nachteile der Rührgärung bezogen. Der Nachteil, den Jakobus erwähnt hat dürfte zumindest zum Teil richtig sein. Ein 4000hl Gärtank wird nicht mit CO2 vorgespannt (viel zu teuer)! In der Atmosphere ist sterile Luft, die beim Rühren auch mit dem Bier in Verbindung kommt. Aber die Frage ist ja auch wie man einen 30m hohen ZKG "rühren" soll???

Ein hoher und schmaler ZKG hat eine intensivere Bewegung bei der Gärung als ein breiter und flacher. Demnach wäre hoch und schmal also besser, aber die Höhe hat dann wiederum andere Nachteile...

Auch auf die gefahr hin, dass Sandmannnn (hast du was dagegen wenn ich in Zukunft zwei n weglasse? ;) ) jetzt seine ein halbes Jahr lange Suche verflucht, es gibt auch hohe und schmale Whirlpool. Aber deine Angaben treffen schon auf die meisten zu!

@ Hieronymus

Da ist wohl was dran! Bei 3000hl Würze steigt die Temperatur gerne mal von 15°C auf über 30°C bei der freien Gärung, aber bei den geringen Mengen wird wohl die Wäreme schnell abgeführt. Schwierig wird es nur bei einer Gärtemperatur von so 12°C im Sommer. Wenn der Keller schon 25°C hat! Da muss man auf jeden Fall einschreiten, außer es ist eben eine freie Gärung!

Gruß Malte


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HopfenTrader
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red_folder.gif erstellt am: 26.2.2005 um 22:04  
Hi,

die Temperatur in der vergärenden Würze ist aufjedenfall höher als die Umgebende Raumluft.

Im Moment habe ich knapp 20l im Gäreimer im Kühlschrank stehen (Pils). Die Luft im Kühlschrank hat eine Temperatur von 4°C. In der Würze messe ich knapp 10°C.

Daher schätze ich Hieronymus Post für z.T. zutreffend ein.

Gruß Mirko
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Malte
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red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 00:35  
@ Sandmannnn

Kleinere Tanks werden bei uns vorgespannt, nur die großen nicht.

Aber eigentlich ist das egal, ob jetzt Luft im tank ist oder nicht. Wie du es sagst, nach Gärbeginn ist CO2 druff und gut is!

Diese Rührgärung gibt es, zumindest theoretisch. Aber wird eben praktisch nicht durchgeführt. Ich würde das auch nicht machen wollen, da gehen doch die schönen Kräusen kaputt ;) !


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Thrawn
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Registriert: 5.8.2003
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Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 27.2.2005 um 12:37  
Also meiner Meinung nach gibt es aus zwei Gründen kein Rührwerk für Gärtank und dessen Kühlung:
* Zu teuer
* nicht notwendig, da durch die eigentliche Gärung ja schon genug bewegung in der Würze vorliegt.

Bie meiner Kühlschlange sieht das eigentlich genauso aus wie bei einer 'modernen' Tankkühlung von aussen: da die Kühlspirale mit 25m recht groß ist, verteilt sie sich über den gesammten Tank und kann somit vorraussichtlich auch ohne rühren die 'kälte' gleichmäßig verteilen!

@Anterus: Habe an so ein Teil deshalb noch nicht gedacht, da ich gar nicht wußte das es sowas gibt. Bzw. das sowas auch für diese Größenordnungen angefertigt wird und dank ebay anscheinend auch noch bezahlbar ist...wird halt langsam kritisch mit der Stromversorgung :D
Von meinem ursprünglichen Plan eine Hobbybrauanlage ganz ohne 'elektrische' Hilfsmittel zu betreiben habe ich mich eh schon verabschiedet.
Falls ich so eine Milchkühlung günstig ersteigern sollte, wäre super. Ansonsten versuchs ichs mal mit der Kupferkühlung...

PS: Scheiße - das es so günstig sogenannte Milchtanks (teilweise sogar mit fahrbaren Wagen und doppelmatelung) bei Ebay gibt, hab ich nicht gewußt! Hätte mir viel Geld erspart...
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