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Autor: Betreff: Cascadian Dark Ale: Etwas Geschichte und Gunnars Version im Test
Moderator
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flying
Beiträge: 9088
Registriert: 14.8.2008
Status: Offline
Geschlecht: männlich
red_folder.gif erstellt am: 4.4.2012 um 17:00  
Hi Leute,

letztes Jahr beschloss ich, mich an eine relativ neue Biersorte zu wagen. Zu dem Zeitpunkt hatte noch niemand hier im Forum ein solches Bier gebraut oder zumindest darüber berichtet. Also frisch ans Werk. Ein Cascadian Dark Ale wurde gebraut!

Vorgestellt wurde das CDA der Hobbybrauergemeinde auf dem Mitteldeutschen Hobbybrauertreffen 2011. Ich kann mit Stolz behaupten, dass es gut bei den Kollegen ankam.

Hier noch mal kurz die Geschichte des Beer- Style. Anfang der 90-iger fing es wohl schon an. Um die Jahrtausendwende waren es einige amerikanische Craft- Brewer, die sich nicht an die Regeln halten wollten. Ein IPA war ihnen zu langweilig und so machten sie es schwarz..

2003 braute John Maier von Rogue Brewing in Newport, Oregon eine schwarze Version seines Brutal Bitter strong IPA und nannte es „Skull Splitter“. Matt Phillips, von Phillips Brewing in Victoria, British Columbia braute das “Black Toque” und nannte es India Dark Ale. Auch Dogfish Head's „Indian Brown Ale“ konnte man dieser Kategorie zuordnen.

Hauptsächlich kamen diese Biere aus dem Nord-Westen der USA. Dort wo die beste Braugerste und der beste Hopfen angebaut werden. Da liegt das fiktive Land Cascadia rund um die Cascade Mountains.
Die Leute dort wollten wohl schon mal bei einer schlechten Hopfenernte aus den Vereinigten Staaten austreten, aus Angst es reicht für ihr Bier nicht mehr. Eine eigene Flagge haben sie auch. Die Cascadia Flagge stellt einen immergrünen Baums und drei Farben, blau, weiß und grün dar. Das repräsentiert blauer Himmel, weiße Berge und grüne Wälder.

Also trafen sich dort bekannte Bierjournalisten, probierten ein bisschen rum und einigten sich auf den Namen und die grundlegenden Spezifikationen.

Farbe = >50 EBC
Stammwürze = 15- 18° P
Endvergoren= 3 -4,5° P
Bitterkeit = 50-90 IBU
Alkoholgehalt = 6-7,5%

Im Prinzip sind das die typischen Daten eines IPA, wie es schon die Briten nach Indien verschifft haben. Was es zu einem sehr amerikanischen Bier macht sind die Hopfen aus dem Willamette- und- Yakima Valley. Das sind Columbus, Centennial, Chinook, Amarillo, Simcoe und Cascade oder auch Warrior und Magnum. Dann noch das Röstmalz, dass hier aber nur sehr leicht unterstützend wirkend soll. 5% entbittertes Röstmalz, erst sehr spät zugegeben reicht völlig aus!

Ich finde den Namen Cascadian Dark Ale wirklich super und amerikanisch. Den haben sich die Amis redlich verdient! Allerdings findet Charlie Papazian, der Präsident der „American Homebrewers Association“ den Namen für die Northwest- Brauer zu exklusiv. Also wird das Bier bei offiziellen Wettbeweben „American-Style India Black Ale“ genannt. Natürlich lassen sich die "elitären" Northwest-Brauereien nicht von dem schönen und klangvollen Namen abhalten..

Meine Inspiration war das "Hop in the Dark" von Deschutes Brewery.



Mein Rezept seht ihr hier:

Flying Cascadian Dark Ale

Rezept für ca. 18 L

Stammwürze: 17 P
Alkohol: 7% Vol
IBU: 80
Farbe: 80 EBC

Schüttung:
4,3 kg Pilsnermalz (Sangerhäuser)
0,55 kg Münchnermalz (Landsberger, wahrscheinlich Typ 40)
0,25 kg Röstmalz (Landsberger, erst nach 50 min maischen zugegeben)


Hauptguss: 15 L
Nachguss. 13,5 L

Einmaischen bei 70° eine Rast für 70 min bei 67°.
Aufheizen auf 75° und abmaischen

80 min kochen

11 g Magnum (14%) 70 min kochen
11 g Citra (13%) 60 min kochen
11 g Amarillo (9%) 25 min kochen
11 g Citra (13%) 20 min kochen
13 g Cascade (5%) 15 min kochen
15 g Cascade (5%) 0 min kochen


Vergärung mit der Danstar Nottingham bei 25° C.

1 Woche Hauptgärung, dann Zugabe von...
26 g Cascade
26 g Amarillo
20 g Citra
Trockenhopfen für 1 Woche

Nach 2 Wochen auf Flaschen gefüllt. Carbonisiert mit Traubenzucker auf 5,5 g/L CO2.

Nach einer Woche Warmreifung bei 25° schon super trinkbar...




Kollege Volco (hoepfli) hat es schon mehrfach nachgebraut und ist ganz begeistert davon. Er hat mir sogar schon mal empfohlen das Rezept schützen zu lassen... :redhead: . Für Hobbybrauer ist es natürlich frei :D



Jetzt hat Gunnar (bergbiere) das CDA gebraut. Zum Berliner Hobbybrauertreffen scheint es sehr gut angekommen zu sein was mich wahnsinnig stolz gemacht hat, obwohl die Ehre natürlich dem Braumeister Gunnar gebührt!



Zum Test

WOW :o :o Ich erkenne sofort das typische Aroma wieder! Die Zusammenstellung der Hopfen scheint einen Wiedererkennungswert zu haben. Bis auf die etwas mildere Karbonisierung könnte ich es nicht von meinem CDA unterscheiden. Gunnar, hast Du das gleiche Rezept verwendet?
Der Geruch und der Geschmack ist so typisch..vor allem, weil der Amarillo mit dem Citra konkurrieren muss. Beides sind wahnsinnig dominate Hopfen, die sich hier in ein geschmeidiges Gesamtbild fügen müssen. Gebannt werden sie durch den erdigen Magnum, den mild fruchtigen Cascade und vor allem durch das dezente Röstaroma. Das gibt dem Ganzen diesen außergewöhnlichen Touch. Die Bittere versteckt sich gekonnt hinter den Frucht-Röst-Schoko-Aromen. Mango, Papaya, Grapefruit und Pommeranze, gepaart mit harziger Pinie und Schokolade.

Gunnar. Das war TOP! Ein hopfig-fruchtiger Traum in Schwarz ... :thumbup:

m.f.g
René


[Editiert am 4.4.2012 um 18:04 von flying]



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(John Ciardi)
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red_folder.gif erstellt am: 4.4.2012 um 18:31  
Danke, Rene, wie immer ein toller, fast schon literarisch wertvoller Bericht.
Das Bier ist wirklich super.
Ich habe mir erlaubt, es unter deinem Namen in meine Sammlung aufzunehmen und werde es im Herbst sicher auch mal nachbrauen.


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Gruß vom Berliner
Profil anzeigen Homepage besuchen Antwort 1
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bergbiere
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red_folder.gif erstellt am: 4.4.2012 um 19:39  
Hallo Rene,

danke für die Blumen. Da bin ich ja froh, daß es auch bei Dir gut angekommen ist. Mit diesem Rezept gehst Du in die Annalen ein!!!!!

Bis zum 4. Mitteldeutschen Hobbybrauertreffen.

Gunnar
(der morgen mit Lansdberger Hefe ein Geburtstagspils braut)


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Wilhelm Busch
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red_folder.gif erstellt am: 4.4.2012 um 21:08  
Hey Zusammen,
Bei meinem CDA sind mir ja leider ein paar Missgeschicke passiert. Zum einen mit kaputtem Thermometer Temperatur zu hoch gehalten, dann das Wasser nicht bearbeitet und dann auch noch nen verstopften Fitting gehabt da sich der gestopfte Hopfen festgesetzt hat. Daher möchte ich ein paar Anregungen geben:

- Ggf. Wasser bearbeiten, hier ist das Verhältnis Chlorid/Sulfat entscheidend denke ich. Anstreben sollte man vllt. ein Wert 1:1? Können hier die anderen Brauer vllt. mal ihr Wasser-Profil vorstellen?
- das Hopfenstopfen sollte man ggf. in einem Hopfensack machen. Bei mir ist der Hopfen leider nicht richtig sedimentiert (insofern er das überhaupt tut), daher ist davon einiges mit ins KEG gekommen - beim umdrücken hats dann ordentlich den Fitting verstopft.

Zum Bier an sich: Die Variante vom Hoepfli durfte ich probieren - sehr sehr aromatisch, fruchtig - riecht echt heftig!

So far so good,
Fabian

PS - mein CDA :D


[Editiert am 4.4.2012 um 21:11 von Advanced]



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