Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 17.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2012 um 18:01 |
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Hallo
Momentan verkoste ich meine erste Fassabfüllung. Dazu habe ich mir im
Vorfeld schon mal nen Kompensatorschankhahn zugelegt, da ich gelesen habe,
dass ein Solcher von großem Vorteil beim Selbstgebrauten sein sollte.
Desweiteren habe ich auch schon mal eher flüchtig hier irgendwo gelesen,
dass man da einen höheren Druck einstellen müsse (2 bar).
Soweit so gut, aber es schäumt bei kleinerem Druck UND bei höherem
Druck.!?
Meine Frage: Wie sollte im Allgemeinen Der Kompensatorschankhahn
eingestellt werden (ich meine den seitlichen Hebel) und wie muss der Druck
vom CO2 eingestellt werden?
Mein Bier: Obergäriges Helles, hatte beim Flaschenmanometer 2 bar bei 8°C
auf dem Manometer. Mir ist ein bisschen viel Traubenzucker zum Aufspeisen
reingerutscht, was das Bier sehr sehr spritzig macht. Komischerweise ist es
aus dem Zapfhahn garnicht mehr so spritzig?!
Danke und Gruß
Christoph
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Posting Freak Beiträge: 2175 Registriert: 9.11.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2012 um 18:56 |
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Hi,
Derart überkarbonisiert nützt der beste Zapfhahn nichts. Rechne mal bei 8
Grad mit unter 1 bar. Dann funktioniert es.
VG, Markus
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Antwort 1 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 5.4.2012 um 20:06 |
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Hihi, knapp 7,4g/l CO 2!
Versuche es runter zu spunden, Markus hat ja schon ne gute Hausnummer
genannt (sind etwa 5g/l).
Man könnte noch versuchen, es schweinskalt zu zapfen und dann in der
Mikrowelle auf Trinktemperatur (wegduck!).
Mein Manometer ist auf ca. 1,1-1,2 bar eingestellt. Ich bin aber auch kein
besonderer "Zapfer vor dem Herrn"...
Uwe ____________________
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Antwort 2 |
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Senior Member Beiträge: 207 Registriert: 17.10.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 5.4.2012 um 20:48 |
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Ja... angestrebt habe ich auch 5g/Liter CO2. Das Abfüllen ....das RICHTIGE
Abfüllen .....das RICHTIGE Abfüllen zur RICHTIGEN Zeit ist noch meine große
Schwäche. Da habe ich noch diverse Schwierigkeiten.
Dann noch einen schönen abend ... na ich sehe grade, event doch nicht so
schön ... Schalke hat grad den Ausgleich kassiert
Gruß
Christoph
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Antwort 3 |
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Senior Member Beiträge: 217 Registriert: 15.2.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2012 um 17:08 |
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also der druck am kompensator muss mind. sättigungdruck haben, also quasi
knapp drüber!
verluste durch reibung und höhe musst du beim einstellen des betriebsdrucks
draufrechnen!
bei genauere beschreibung sag bescheid
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 287 Registriert: 23.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2012 um 17:26 |
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Beim Kompensatorhanh muss der Sättigungsdruck des im Bier gelösten CO2 bis
zum Kompensator (dieses Torpedoförmige teil) gehalten werden. Erst dort
erfolgt durch Expansion eine Entspannung auf Atmosphärendruck.
Wenn der Sättigungsdruck des CO2 unterschritten wird, entbindet sich
Kohlensäure in der Leitung und es schäumt unaufhaltsam! Das passiert
relativ schnell durch Rohrbiegungen und natürlich Temperatur.
Das Problem mit übercarbonisiertem Bier hatte ich auch schon. Am besten
Paar mal schütteln und immerwieder Druck ablassen.
____________________
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Antwort 5 |
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Posting Freak Beiträge: 580 Registriert: 11.8.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2012 um 20:38 |
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Ein Kompensatorhahn benötigt immer min. 1,3Bar durch Zapfhöhe und
Rohrdurchmesser kann sich der Druck noch erhöhen.
Im Schnitt zapfe ich mit 1,8-2,4 Bar und die Schaumentwicklung ist gleich
null.
Grüße
Bastian
____________________ 30L Klasse - vollautomatisiertes Brauen mit SPS-Unterstützung
Projekte:
- Embedded System mit 8"Touchscreen und Java GUI zur Prozesssteuerung -
Planung steht
-Gegendurckabfüllanlage - CAD fertig
- Spudanlage - in Fertigung
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 488 Registriert: 4.12.2006 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 23.4.2012 um 21:23 |
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Hallo,
Zitat: | Ein Kompensatorhahn
benötigt immer min. 1,3Bar |
das stimmt nicht. Die einzig richtige Aussage zu Kompensatorhähen wurde
schon getätigt.
Zitat: | Beim Kompensatorhahn
muss der Sättigungsdruck des im Bier gelösten CO2 bis zum Kompensator
(dieses Torpedoförmige teil) gehalten
werden. |
Heißt also: Am Fass Sättigungsdruck anlegen, dieser ist abhängig von CO2
Gehalt und Temperatur, bei 4,5g/l und 8°C sind das ca. 0,9bar. Dann noch je
nach Leitungsdurchschnitt unterschiedliche Strömungsverluste, diese hängen
unter anderem von der Strömungsgeschwindigkeit in der Leitung ab, hier
Richtwerte für 3l/min:
4mm Schlauch: 0,7bar/m
7mm Schlauch: 0,05bar/m
10mm Schlauch: 0,01bar/m
Dann noch die Höhenverluste: 0,1bar/m.
Wenn man also eine Unterthekenkühlung hat, oben eine Zapfsäule,
Höhendifferenz also 1,5m, ein Bier mit 4,5g/l CO2 bei 8°C, 1,5m
Schlauchlänge 10mm Durchmesser kommen folgende Drücke zustande:
Am Fass Sättigungsdruck: 0,9bar
Höhenverluste: 0,15bar
Strömungsverluste bei 10mm Schlauch: 0,015bar
in Summe: 1,065bar, also 1,1bar.
Dann noch was zu Schlauchdurchmessern: für Kompensatorhähne immer so groß
wie möglich, als 10mm. Beim offenen Hahn muss am Fass Sättigungsdruck
anliegen (Am Fass muss immer mind. Sättigungsdruck anliegen). Der Überdruck
muss dann beim offenen Hahn über die Höhen und Strömungsverluste zum
Umgebungsdruck abgebaut werden. Daher beim offenen Hahn so dünne Leitungen
wie möglich, also je nach Höhendifferenz 4 oder 7mm. Nachteil beim offenen
Hahn: man kann immer nur Bier mit einem einzigen CO2-Gehalt Zapfen.
zb.: Unterthekenkühlung oben eine Zapfsäule, Höhendifferenz also 1,5m, ein
Bier mit 4,5g/l CO2 bei 8°C, 4mm Schlauch. Dann muss man sich ausrechnen
wie lang der Schlauch sein muss um den Sättungungsdruck von 0,9bar auf
Umgebungsdruck also 0bar (jaja, hier mal der Einfachheit halber ohne
Absolutdruck!) abzubauen.
Also: 0,9bar am Fass,
0,15bar werden duch die Höhendifferenz abgebaut, bleiben noch 0,75bar die
über die Leitungslänge abgebaut werden müssen. Beim 4mm Schlauch werden
0,7bar/m abgebaut, also 0,75bar/0,7bar/m ergibt 1,07m.
Was beim Kompensatorhahn stimmt, ist dass er höhere Drücke besser verträgt.
Aber es muss immer max. Sättigungsdruck am Kompensator anliegen. Also am
Fass dann Sättigungsdruck plus Höhen- und Strömungsverluste.
lg
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 29.6.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.4.2012 um 08:35 |
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Da kann ich Honso nur zustimmen.
Auch die Temperatur des Fasses muss noch berücksichtigt werden. Wenn die
Fässer im Sommer
ungekühlt herumstehen, steigt der Druck natürlich an und das muss man auch
einkalkulieren.
Wenn das alles stimmt, kann man auch aus 20° Fässern perfekt Bier
Zapfen.
Es gibt nichts schlimmeres als hinter der Theke zu stehen, es kommt nur
Schaum, und vor der Theke
stehen durstige Leute.
Zu Glück habe ich das jetzt im Griff.
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Senior Member Beiträge: 217 Registriert: 15.2.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.4.2012 um 15:27 |
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also bei 20°C und Weißbier wirst du schon ein problem bekommen weil dein
druckminderer bei 3bar + 20% abbläst und du schon 3bar fürs co2
gleichgewicht brauchst, dann kommen noch die verluste dazu... also wird
eher schwierig
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Antwort 9 |
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Senior Member Beiträge: 267 Registriert: 29.6.2010 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.4.2012 um 16:56 |
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Ich hatte vom Senior der Firma Zerfass einen Crashkurs in Sachen Zapfen
erhalten und bin
diesem Herrn sehr dankbar dafür.
Er hatte behauptet, mit der richtigen Anlage zapfe er 20° warmes Weizenbier
ohne jeden Schaum.
Ich bin geneigt, ihn zu glauben. Er hat mir auch eine Tabelle gegeben,wo
man die richtigen Betriebsdrücke
ablesen kann.Z.B. Pils mit 4,9gr. C02 bei 20° benötigt einen Betriebsdruck
von 2.3 Bar. Dies bei einer Steighöhe von 3,5 mtr. und einer Länge von
5mtr.
Intressant ist der Hahn, Edelstahl-Kompensator Modell ZH 250/500 (Keine
Anhnung was das ist)
Ich denke abor schon, bei der ganzen Sache ist der Hahn selber das
wichtigste.
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Senior Member Beiträge: 217 Registriert: 15.2.2008 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.4.2012 um 17:28 |
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also gehen wir mal davon aus du hast pils mit 5g co2 pro l (hab jetzt 5
statt 4,9 genommen, ist einfacher abzulesen)
dann brauchst du bei 20°C einen Gleichgewichtsdruck von: 2,0bar
bei 3,5m förderhöhe (vom boden des faßes bis hahn) verliert man: 0,35bar
bei 5m Leitungslänge und einer 10mm Leitung (geh ich einfach mal bei einen
Kompensator von aus) und 3l/min hat man einen Verlust von: 0,05bar
das heißt man muss einen Betriebsdruck von 2,0+0,35+0,05 => 2,4bar
Betriebsdruck einstellen!
Wenn ich das jetzt mal mit Weißbier mit 6,6g/l (mehr gibt mein diagramm
gerade nicht her) dann kommt man auf einen Betriebsdruck von: 3,4bar
da nützt dir auch ein besserer Kompensator nichts wenn dein
Sicherheitsventil abbläst
und auch mit 2,4bar auszuschenken ist alles andere als optimal, stichwort
aufkarbonisieren...
genaue zahlen dazu habe ich gerade nicht gefunden habe nur die für 6-7°C
aus einer diplomarbeit da
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Antwort 11 |
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Senior Member Beiträge: 118 Registriert: 15.1.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 24.4.2012 um 19:28 |
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Ja Ja das ist so eine Sache mit dem kompensatorhahn
hatten zu ostern in unserem Party Feuerwehr Lkw ein 50L fass bei 8 grad
temp drann und
hatte bei 0,8 bar und 5 m leitungslänge den optimalen Fluss, brauchte sogar
die schaumtaste
und das mit Kompensator
hatte aber vorher auch werte über 1 bar ausgerechnet.
da hilft nur zeit und schaum trinken ____________________ niemand hat gesagt das es einfach wird
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Antwort 12 |
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