Member Beiträge: 61 Registriert: 4.12.2011 Status: Offline
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erstellt am: 28.4.2012 um 20:00 |
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Liebe Hobbybrauergilde,
mittlerweile habe ich als Jungspund in der Disziplin Bier brauen (9 Sude)
so manche Panne bzw. Missgeschicke erlebt. Vielleicht kann dieses Thema
einwenig zum Schmunzeln beitragen, wenn hier die eigenen Pannen
veröffentlicht werden.
Murphys Gesetz „Alles, was schiefgehen kann, wird auch schiefgehen.“
Ein super Brauprozess, alle Temperaturen und Rastzeiten gehalten. Der
Elektrokocher hat endlich die Kochtemperatur erreicht, ohne dass der
interne Thermostat bei 90°C abschaltete.
Die neue Absaugevorrichtung sollte nun nach dem Hopfenkochen und dem
Whirlpool zum Einsatz kommen. Leider war sie instabil. Der dicke
Kunststoffschlauch, der an dem Kupferröhrchen befestigt ist, kippte die
Vorrichtung. Irgendwie musste man sie also schnell stabilisieren, um keine
zusätzlichen Verwirbelungen und somit Aufwirbelungen des Hopfens zu
erhalten.
Schnell wurde ein Holz zuschnitten mit dem das Röhrchen fixiert wurde. Eine
Schraubzwinge fixierte den Abstand.
Alles Super. Die Absaugevorrichtung stand stabil in der Würze.
Mittlerweile war es Mittag. Die Würze war in Drehung gebracht und das
Mittagessen auf dem Tisch. Schnell noch einmal nachsehen was da im
Einkochautomaten los ist. Das war ein großer Fehler. Irgendwie bin ich an
das Holzbrettchen gekommen. Dies fiel, nicht in den Kessel oder einfach auf
den Boden, sondern suchte sich den Kunststoff-Ausflusshahn aus. Dieser Hahn
brach aus der im Kessel befindlichen Kunststoff-Mutter ab und der schöne
Sud floss im hohen Bogen aus dem Behälter ab.
Zum Glück nicht alles, es ist immer gut wenn ein leerer Eimer in der Nähe
steht.
____________________ www.bierbrauer.bplaced.net
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Senior Member Beiträge: 206 Registriert: 16.8.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.4.2012 um 20:05 |
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Oh Mann... Treffer...
Frank
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Antwort 1 |
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Posting Freak Beiträge: 2920 Registriert: 1.3.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.4.2012 um 20:40 |
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Shit Happens!!
Spätestens ab diesem Moment wirst du über Edelstahlbehälter mit festen
Schweißnähten in langen Sommernächsten mit einem Glas Bier in der Hand
nachdenken.
Kopf hoch
Holger
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 679 Registriert: 22.2.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.4.2012 um 21:05 |
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Namensvorschlag für das fertige Bier, das Dir noch verblieben ist.
"Niagara"
Tröste Dich, das passiert Dir nie wieder.
André
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Antwort 3 |
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Posting Freak Beiträge: 690 Registriert: 1.4.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.4.2012 um 23:11 |
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Fundametalster Fehler: Beim Umpumpen der Würze in den Gärtank war unten der
Hahn auf. Gott sei Dank gleich gemerkt.
Ein Gast von mir arbeitete in einem milchverabeitenden Betrieb und sah das
gelassen, bei ihm wären auf diese Weise mal 30.000 Liter Milch flöten
gegangen.Ein Trost, immerhin.
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Antwort 4 |
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Senior Member Beiträge: 138 Registriert: 3.3.2009 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.4.2012 um 15:47 |
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Jaja ... der echte Klassiker ^^
Besoders schön, wenn man in der Wohnung braut ^^
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Antwort 5 |
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Senior Member Beiträge: 363 Registriert: 17.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 29.4.2012 um 19:10 |
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Ja, manchmal läuft es blöd...
bei meinem letzen Sud (Nummer 4, Klosterbier) hatte ich noch Trashhunters
Ratschlag von meinem ersten Sud im Hinterkopf, erst NACH dem Läutern das
erste Bier zu trinken.
Naja, ich hatte dann eher angefangen, und dummerweise die Bierflasche neben
den Läutereimer gestellt. Die Koordination war eingeschränkt oder ich war
doof auf den Augen - auf jeden Fall hab ich die Pulle nicht zu packen
gekriegt und sie ist mir in den Würzepott gefallen. Ich konnte sie noch
rausfischen, aber nur noch leer.
Gier frisst Hirn.
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 30.4.2012 um 07:58 |
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Ist schon ein paar Jahre her, aber ich muss immer noch drüber lachen:
Hier mein neustes Erlebnis,
ich war beruflich in Bayern (Starnberg). Was liegt da näher als einen
Abstecher ins Kloster Andechs zu mache und die Braumeister nach Hefe zu
fragen. Diese waren sehr hilfsbereit und haben mir sogar noch 2 dickwandige
Kunststoffflaschen dazugeschenkt da ich nichts passendes bei mir hatte.
So dann die UG und OG Hefe ca. je 1l in den Flaschen in der Minibar
zwischengelagert. Die UG Hefe machte ganz schön rabatz so das ich den Druck
täglich abgelassen habe.
Dann kam die Rückfahrt via ICE von München nach Köln, wo es ja leider keine
Kühlmöglichkeiten gibt. Die Hefe hatte ich in meinem Rucksack deponiert.
Inmitten eines anregenden Gespräches mit meinem Sitznachbarn übers
Bierbrauen (war zufällig Marketing Typ der Brauereinen berät) erklang ein
leises zischen zwischen meinen Beinen (da stand der Rucksack)
Mir schwante nix gutes also in den Rucksack geschaut. Oh Schreck, die UG
Flasche hatte die Form eines Fussballs und es hatte sich ein kleiner Riss
gebildet aus welchem sich immer lautstärker das Co² verabschiedete. Nun ist
es ja leider eine Physikalische angelegenheit das sich entspannendes Gas
ein grösseres Volumen einnimmt als unter Druck, so dass das zischen und
brodeln ständig lauter wurde.
Also ich die Flasche gepackt, aus welcher nun auch die Hefesuppe
herausschoss, aus meinem Sitz gepellt (ich 2m groß mein Nachbar 150kg
schwer) und mit diesem zischenden, spratzenden und natürlich stinkenden
Ding duch den ganzen Großraumwagen gehechtet, wohl bedacht die anderen
Reisenden nicht mit Hefe zu bespritzen und rein in die nächste Toilett
(welche zu Glück frei war).
Dort angekommen versucht den Verschluss zu lösen. Dadurch wurd alles noch
schlimmer und bald war ich und das WC voll mit Hefe. Dazu kam noch das die
dickbreiige Hefe den Abfluss verstopfte und den Sensor des Wasserhahnes
blockierte, so das kein Wasser mehr kam.
Also Taktik umgestellt und ab übers Klo mit der guten Hefe. Als sich dann
alles beruhigt hatte (ausser mir) versuchte ich den ganzen Kladeradatsch
runter zu spülen. Ging auch nicht da auch dieser Sensor voll mit Hefe
gespratz war. Papier gab es natürch auch keines und welcher Mann hat schon
Taschentücher dabei. Also die Sensoren mit dem Hemdsärmel gereinigt um
wenigstens das WC und das Waschbecken wieder halbwegs sauber zu bekommen.
Nach ca. 30 min war es dann geschaft und ich konnte eingesaut und nach Hefe
stinkend wieder an meinen Platz zurück kehren. Mein Sitznachbar nahm das
Gespräch nicht wieder auf und rückte auch etwas von mir ab.
Ausser mir scheint keiner ernstaft mit Hefe Kontaminiert worden zu sein,
und so konnte ich zum Glück unbehelligt aber auch ohne UG Hefe den ICE an
der nächsten Station (Köln) verlassen.
Ich hatte dann auch auf der weiterfahrt von Köln nach Hause ungewöhnlich
viel platz um mich herum und wurde teils auch milde belächelt mit meinen
weissen Flecken im Schritt meiner schwarzen Hose.
Ich habe dann zu Hause aber noch den letzten Rest aus der Hefeflasche
gekratzt und vermehrt, so das ich noch einen Sud ansetzten konnte, und doch
nicht alles umsonst war.
Die Moral von der Geschicht, transportiere Hefe in Druckempfindlichen
Gefäßen nicht.
Bodo
____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 7 |
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Member Beiträge: 61 Registriert: 4.12.2011 Status: Offline
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erstellt am: 3.5.2012 um 12:35 |
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Gruben No.5 ein Bier aus Pilsener und Münchener Malz war im Maischprozess.
Das Programm war beim Anfahren der 1ten Rast (Eiweißrast) 52°C, um diese
dann 20min zu halten. Alles läuft gut, die Temperatur steigt stetig. Zeit
um etwas anderes zu tun.
Nach einiger Zeit erneute Kontrolle der aktuellen Messwerte. Oh Schreck die
Temperatur zu hoch und der Einkocher immer noch beim Heizen (knapp 60°C
Tendenz steigend).
Was war passiert? Der USB-Therometer hat sich einwenig verdreht und das
Programm hat sich aufgehangen. Manuelle Reparaturen blieben ohne Erfolg.
Die USB-Schnittstelle des Thermometers wurde nicht mehr erkannt. Also
schnell handeln. Den Elektrokocher vom Netz nehmen, Rechner neu booten und
das Programm wieder in den erforderlichen Prozessschritt setzen.
Dann lief alles wie geschmiert. Da die Aufzeichnungen der ersten Rast ab
59°C fehlen, weiß ich nicht was da passiert ist. Welchen Einfluß es auf
mein Bier genommen hat.
Dieses Bier war bestimmt für mein Sportverein und die sind besonders
kritisch wenn es um selbstgemachte "Plärre" geht. Statt 5,3Vol% Alkohol
hatte es nur 4Vol%. Aber letzendlich, es war mein bisher bestes
(geschmackvollstes) Bier. Selbst die Kritiker aus dem Verein haben mir an
diesem Tag ein virtuelles Denkmal gebaut.
____________________ www.bierbrauer.bplaced.net
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 349 Registriert: 3.10.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 28.4.2014 um 17:24 |
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Wieder was gelernt: Nie das neue Fass anschliessen wenn der Zapfhahn zum
Reinigen noch in der Küche liegt. Schönen Abend noch, ich putz dann mal
weiter! ____________________ www.pipipedia.com
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Antwort 9 |
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