Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 7.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 17:15 |
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Hallo,
nachdem der erste Versuch akzeptabel verlaufen ist, habe ich gestern meinen
zweiten Brauversuch gestartet.
10°P und Safbrew T-58, da ich nicht wieder den halben Kühlschrank
leerräumen wollte. Nach dem Ansetzen hat es die ganze Nacht sehr heftig
geblubbert. Jetzt ist Ruhe eingekehrt und es hat sich eine etwa 1 cm starke
Schaumschicht gebildet. Recht zufrieden damit habe ich mal ein Pinnchen
abgezogen und verkostet. Abartig bitter und ein Nachgeschmack der eher am
Aceton erinnert als an Bier. Fies!
Kann sich das einer von Euch erklären und Hinweise geben wie ich sowas
zukünftig vermeide?
Merci!
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Posting Freak Beiträge: 3313 Registriert: 19.10.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 17:18 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 17:19 |
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Moin,
völlig normal, die Hefe produziert ordentlich Ester, gepaart mit den
Jungbierstoffen kann dieser Geruchseindruck entstehen.
Cool bleiben und die Nachgärung bzw. Kaltreifung (ab 3 Wochen) abwarten,
dann nochmal probieren. Da wird sich geschmacklich noch einiges tun.
EDIT: Ach ja, Herzlich willkommen hier bei uns im Forum!
Gruß
Michael
[Editiert am 7.5.2012 um 17:20 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Senior Member Beiträge: 228 Registriert: 2.2.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 17:22 |
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Nun, dass es einen Tag nach dem Ansetzen bitter ist, wundert mich nicht. Zu
diesem Zeitpunkt hast du noch viele Gerbstoffe im Bier, die sich später
absetzen oder abgebaut werden. Generell schmeckt Jungbier nicht gerade toll
Ich würde warten und in drei bis vier Wochen dann das fertige Bier kosten.
lg P ____________________ Mei Bier is ned deppat!
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Antwort 3 |
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Member Beiträge: 95 Registriert: 30.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 17:44 |
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Hallo,
ich schliess mich den Vorrednern an. Abwarten...
Nach so kurzer Zeit kann ein widerlicher oder komischer Geschmack völlig
normal sein. Wenn du zum Beispiel dieses Forum durchsuchst, wirst du
weitere unschöne Geschmäcker und Gerüche "kennenlernen", die von anderen
Forumsmitgliedern ausführlich beschrieben werden und während der Gärung
oder auch danach auftreten können.
Gruß
Niels
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Antwort 4 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 7.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 7.5.2012 um 18:18 |
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Hi,
danke an Alle. Ich halte dann erstmal die Füße still und warte ab.
Mein erstes Bier hatte zu jedem Zeitpunkt gut geschmeckt und daher war ich
etwas verunsichert.
Fies so Ester!
In 3 Wochen gebe ich dann nochmal laut und Berichte.
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 7.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2012 um 09:01 |
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Mahlzeit die Herrschaften!
Ich benötige da nochmal Rat zum weiteren Vorgehen. Hab den ganzen Bottich
seit Ende der Hauptgärung jetzt bei 7° im Kühlschrank. Erstmal riecht und
schmeckt es ganz gut. Dann stellt sich aber ein gnadenlos bitterer und
beißender Nachgeschmack ein Sollte ich es dort belassen und nochmal 2-3 Wochen
warten oder kann ich es in Flaschen abfüllen und dort reifen lassen?
Futtert die Hefe Ihre eigenen übel schmeckenden Hinterlassenschaften? Oder
ist dazu keine Hefe mehr erforderlich und es läuft auch in der Flasche
ab?
Gruß,
Sebastian
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Antwort 6 |
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Senior Member Beiträge: 287 Registriert: 23.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2012 um 10:02 |
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Beißender Nachgeschmack in wiefern? Auch wieder Aceton?
Ich vermute deine Nachgärung ist noch nicht wirklich durch, dennn normal
werden Junbier Gärungsnebenprodukte wie Acetaldehyd (stechend, grüner
Apfel, Aceton) oder Diacetyl während der Nachgärung von der Hefe abgebaut.
Dazu musst du normal keine wietere Hefe zusetzen...
____________________
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Antwort 7 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 7.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2012 um 17:13 |
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Hi,
also ich weiß nicht wie Aceton genau schmeckt aber das könnte schon
hinkommen. Sehr chemisch aggressiv auf jeden Fall.
Wird das bei 7° im Kühlschrank noch abgebaut?
Sebastian
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Antwort 8 |
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Senior Member Beiträge: 287 Registriert: 23.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2012 um 17:48 |
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7°C müsste passen für UG.
Hm also wenn es wirklich sehr stechend ist kann ich mir aber auch
vorstellen das es evtl. von Reinigungsmittel kommt?! Normal ist Acetaldehyd
eher "dezent" und auch mehr "grüner Apfel".
Das klingt eher als wenn die Schüssel nicht richtig ausgespült war ____________________
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Antwort 9 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 7.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2012 um 19:04 |
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Hi,
nene, das hatte ich schon ordentlich mit kochend Wasser ausgeputzt.
Aber die Hefe war Obergärig, nicht Untergärig. War nach einer Nacht durch
und dann nach 3 Tagen hab ichs in den Kühler getan.
Ich kann Dir ja mal ein Reagenzglas von dem Scheibenreiniger zusenden
wennste magst.
//Sebastian
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Antwort 10 |
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Senior Member Beiträge: 287 Registriert: 23.3.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 13.5.2012 um 20:24 |
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Ne lass ma, muss nich sein wenns nich schmeckt
Hm vielleicht hast du auch eine Infektion rein bekommen? ____________________
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Antwort 11 |
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Posting Freak Beiträge: 919 Registriert: 29.9.2007 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2012 um 08:29 |
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Hallo,
ich denke dein Problem war eine zu hohe Gär- und Anstelltemperatur und eine
Hauptgärung in <24h muss zwangsläufig enorme Temperaturen erzeugen,
Dazu eine Bemerkung aus "Brew like a monk" (Stan Hieronymus) s. 184 frei
Übersetzt
"Wenn Hobbybrauer bei 25°C die Hefe anstellen und diese einfach laufen
lassen, dann werden sie viele höhere Alkohole und einen
lösungsmittelartigen Charakter bekommen."
Anmerkung: Hierbei geht es speziell um die belgischen Trappistenhefen. Ob
nun die T-58 dazuzählt oder zumindest ähnlich reagiert, weiss ich nicht
In diesem Falle wird sich der Lösungsmittelgeruch auch nicht abbauen. Hatte
ich bei meinem ersten Versuch ein Duvel zu klonen auch. Das ging leider nie
weg.
Gruss
Matthias
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Antwort 12 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 7.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2012 um 08:44 |
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Hi Matthias,
ich befürchte Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen - leider.
Bin jetzt eine Woche auf Reisen. Dann geht's wohl ab ins Klo mit der
Suppe.
Danke & Gruß,
Sebastian
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 2795 Registriert: 2.9.2003 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 14.5.2012 um 11:30 |
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Nicht wegschütten! Niemals ein Bier nach so kurzer Zeit bewerten. Ich habe
ein Dubbel mit der T-58 gebraucht und das hat anfangs auch echt grausig
geschmeckt. Diese Hefe ist bekannt für Ihre "Nebengeräusche". Mindestens
noch 3 Wochen warten und gucken wie sich´s entwickelt.
____________________
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Antwort 14 |
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Junior Member Beiträge: 24 Registriert: 7.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2012 um 19:52 |
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N'Abend die Herren, Kurzes Update an alle helfenden. Das ganze Warten hat
nix genützt. Das Bier sah toll aus, hat auch für einen Sekundenbruchteil
gut geschmeckt, aber dann kam der ultimative Scheibenreiniger wieder durch.
Hab die Suppe heute entsorgt um Platz im Kühlschrank zu schaffen. Hoffe das
#3 (köchelt grade) wieder was Gutes wird.
Der Fehler mit der zu hohen Anstelltemperatur passiert mir auf jeden Fall
nicht wieder. Das wird jetzt immer erst schön runtergekühlt.
Danke & Gruß,
Sebastian
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Antwort 15 |
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Posting Freak Beiträge: 5714 Registriert: 16.8.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 1.7.2012 um 22:03 |
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Moin,
ich geb Dir jetzt mal eine Schnellanleitung:
Maischen
Läutern
Würze zum Kochen bringen
Würzebruch abschöpfen
Hopfen nach Rezept geben
Fertig kochen
Whirlpool erzeugen
Hopfen seien
Abkühlen auf Anstelltemperatur
Hefe anstellen
Hauptgärung bis sich 3 Tage lang Nichts mehr im Gärröhrchen tut =
endvergoren
Speise, bzw. Zuckermenge für Speisung berechnen --> http://fabier.de/biercalcs.html
Jungbier auf Speise / Zuckerlösung umschlauchen
Jungbier in Flaschen abfüllen
Verkorken
Jungbier 7 Tage bei der selben Temperatur, wie die der Hauptgärung
nachgären lassen
Bier kühl stellen und reifen lassen, möglichst unter 8°C, ideal nahe 0°C
Trinken
Wenn das endvergorene Bier im Kühlschrank landete und niemals die
Nachgärung angestoßen wurde, kann auch die beste Hefe Nichts mehr am
Zustand des Bieres ändern und viele unerwünschte Nebenaromen und Ester
werden explizit während der Nachgärung und dann endgültig während der
Reifung abgebaut.
So wie ich Deine Beschreibung gelesen habe, hast Du bei extrem hoher
Temperatur die HG durchgeführt und dann das Jungbier ohne Nachgärung in den
Kühlschrank gestellt. Eine NG gab es also bei diesem Bier niemals.
Einzelheiten über die oben aufgezählten Abschnitte des Brauens erhältst Du
aus der Wiki (siehe Links) oder durch aufmerksames Lesen im Forum, bzw. ein
gutes Anfängerbuch.
Allzeit gut Sud,
Greets Udo ____________________ Botschafter der WBBBB in Hessen
Brauen ist die wahre Alchemie
Hobbybrauer. TrashHunters Leitfaden für Einsteiger.2014
Tredition Verlag
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Antwort 16 |
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