Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 3.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2012 um 08:25 |
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Ein Hallo hier in die Runde
Ich hol mal ein wenig weiter aus,weil das hier mein erster Beitrag im Forum
ist.
Ich habe zu Weihnachten von meinen Kindern ein Brauseminar geschenkt
bekommen.Das habe ich auch besucht (Ingelheim)und von da an war es um mich
geschehen.Was soll ich groß erzählen,hab mir den "Seidel Braumeister 20l"
zugelegt und los gings.Maischepaket wurde mitbestellt und als alles da war
gings ans "brauen".
Wie das wahrscheinlich bei vielen so ist beim ersten Brauversuch,war es
ziemlich chaotisch.Jetzt zu meinem Problem:...mit dem ersten Sud bin ich
jetzt soweit,das er vor ein paar Tagen in die Kühlung gegangen ist.Bei der
Nachgärung in Flaschen,ist der Zeiger des Manometers nie über 1,1 bar
gegangen( mein Bruder,der ziemlich genau die gleiche Vorgeschichte hat und
ein paar Tage vor mir gebraut hat,hat in den Tagen mehrfach Druck
abgelassen,weil das Manometer über 2 bar geklettert war)
Ich vermute,das ich zu wenig Speise benutzt habe.(1,5 l bei ca.17l Sud)
Was für Tips oder Ratschläge hättet ihr den für mich?
Hab das Bier gestern mal probiert,Geschmack wahrscheinlich (oder für mich
persönlich) gut,aber eben viel zu wenig Kohlensäure.
Freu mich auf hoffentlich ein paar gute Ratschläge
MfG
HJK
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Moderator Beiträge: 1253 Registriert: 21.12.2005 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2012 um 09:45 |
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Hallo und Willkommen bei uns.
Hast Du die Speisemenge berechnet oder Pi mal Daumen gearbeitet?
Bodo
[Editiert am 16.5.2012 um 09:45 von BodoW]
____________________ "Wer kein Bier hat, hat nichts zu trinken"
(M. Luther)
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Antwort 1 |
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Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 3.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2012 um 09:52 |
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Nee,hab fataler Weise in Unwissenheit mich an die 10% Geschichte
gehalten,die man uns auch im Brauseminar erzählt hat.Hab also 1,5l
genommen,was ja noch weniger als 10% ist
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Antwort 2 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2012 um 10:01 |
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- welche Hefe?
- wie viel Stammwürze?
- wie viel Restextrakt?
- bei welchen Temperaturen vergoren?
- wie lange war die Hauptgärung?
- wie lange läuft die Nachgärung schon?
- 1,1bar bei welcher Temperatur angezeigt?
- wie hast du die Speise gegeben?
10% können bei warm vergorenen Bieren zu einer Untercarbonisierung, bei
kalt vergorenen Bieren zu einer Übercarbonisierung führen. Diese pauschale
Speisegabe ist nichts, genau so wie eine Entlüftung der Flaschen! Da
bekommt man Überraschungscarbonisierungen und jede Flasche hat einen
anderen CO2 Gehalt
Gut Sud
Matthias
[Editiert am 16.5.2012 um 10:02 von Bierhias]
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Antwort 3 |
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Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 3.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2012 um 10:36 |
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Wie schon oben gesagt,es war "das erste Mal".
Welche Hefe es war,kann ich nicht mehr sagen.War eben in dem "Paket
dabei.Stammwürze,...hab ich nicht gemessen(war wie gesagt ein wenig
Chaos)
Vergoren wurde es bei ca.21°.Die Hauptgärung lief 1Woche,genau wie die
Nachgärung.Die 1,1 bar wurden wärend der Nachgärung angezeigt als es in
Flaschen abgefüllt war.Die Speise hab ich vor dem Abfüllen in den
Gärbottich gegeben.
Kann ich die "Suppe" denn jetzt noch irgendwie retten und wenn dann wie?
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Antwort 4 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2012 um 10:50 |
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ok! Also ohne die Werte kannst du natürlich keinen exakten CO2 Gehalt
einstellen.
Du kannst das schon noch retten, aber selbst hier wird das eher ein
Glücksspiel. Also 1,1bar bei 21°C sind 3,5g/L...sagen wir mal etwas mehr,
also 4,0g/L. 4,0g/L ist jetzt nicht so viel, aber auch nicht so wenig, dass
das Bier schal schmecken würde.
mit zusätzlichen 1g/L CO2 sollte das dann schon passen. D.h. du nimmst pro
L Bier 2g Zucker. Pro 0,5L also 1g...dieser muss in die Flasche, aber nicht
als kristalliner Zucker, sondern flüssig, da es dir sonst überschäumt. Ich
schätze mal du hast jetzt 18L in Flaschen.
Also löst du 32g Zucker in so wenig Wasser wie möglich auf (im Flaschenhals
sind ja wahrscheinlich nur noch für ein paar ml Platz). Bestimmst das
Volumen der Lösung und teilst es gleichmäßig auf die Flaschen auf. Mit
einer Spritze dürfte das ganz gut gehen.
ABER
Warte doch noch etwas und lass die Flaschen noch eine Woche bei 21°C
stehen! Und dann, ganz wichtig! Stell sie mal für mindestens zwei Tage in
den Kühlschrank, damit sich das CO2 auch binden kann. Wenn das dann alles
nichts hilft, dann mach das wie oben beschrieben. Ich will nämlich nicht
dafür verantwortlich sein, wenn dir die Flaschen um die Ohren fliegen.
Gut Sud
Matthias
edit: Anfänger tendieren nämlich dazu etwas zu früh abzufüllen und sich
somit Flaschenbomben zu bauen. Selbst bei 7 Tagen Hauptgärung ist nicht
gesagt, dass die Gärung schon zu Ende ist. Wird aber dann noch zusätzlich
mit Speise abgefüllt, dann kanns ganz schnell zu einer starken
Übercarbonisierung kommen. Also hab erst mal noch etwas Geduld und dann
schauen wir weiter.
[Editiert am 16.5.2012 um 10:53 von Bierhias]
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Antwort 5 |
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Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 3.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2012 um 11:03 |
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Erst mal vielen Dank für die Tip´s,Matthias
Also das Bier steht ja schon 2 Tage in der Kühlung und der Druck ist da bis
gestern auf 0,3 bar zurückgegangen.
Dann hab ich gestern eben aus Neugierde mal probiert.Wie gesagt,Geschmack
gut,aber eben schal.
Und keine Bange,für das was hier passiert,bin ich allein nur
verantwortlich.
Gibts denn dazu ev.noch andere Meinungen und Vorschläge?
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Antwort 6 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 16.5.2012 um 11:27 |
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Matthias' Vorschlag zielt auf ein Plus von etwa 0,8-0,9g/l CO 2.
Ich würde Traubenzucker empfehlen (neutraler und leichter vergärlich als
Haushaltszucker) und dann etwa 37g, da hier weniger CO 2 pro
Gramm freigesetzt werden.
Wie hieß denn das Maischpaket? War es ein Weizenbier, ein dunkles oder ein
helles Bier?
Das ist schon noch zu retten!
Uwe ____________________
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Antwort 7 |
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Senior Member Beiträge: 255 Registriert: 9.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2012 um 11:40 |
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@HJK es gibt im Netz eine sehr gute Seite für Berechnungen rund um das
Bierbrauen: http://www.fabier.de/biercalcs.html
Hier kannst du unter anderem berechnen welcher Druck bei einer bestimmten
Temperatur herrschen muss, um eine bestimmte CO2-Konzentration zu
erreichen.
Wenn ich davon ausgehe, dass den Bier bei ca. 7°C im Kühlschrank steht und
ein Druck von 0,3bar besteht, dann sind ca. 3,3 g/l CO2 in den Flaschen.
Bei 5°C sind es etwa 3,5 g/l. Das ist natürlich etwas zu wenig.
Ich würde dir raten ca. 1,5-2g Zucker/0,5er Flasche zum Nachkarbonisieren
zu nehmen, da ja auch beim Öffenen der Flasche noch etwas Druck verloren
geht. Hierzu solltest du die Flaschen auf 1-0°C herunter kühlen, damit sich
mehr CO2 bindet.
Flaschenbomben:
Immer wieder wird im Forum das Wort Flaschenbomben strapaziert. Bei einer
OG-Hauptgärung von 7 Tagen wird man wohl kaum solche gefährlichen Objekte
produzieren. Die Hauptgärung ist hier im wesentlichen abgeschlossen. Das
was dann noch in der Nachgährung verbleibt ist sicher nicht geeignet, um
Bomben zu basteln. Wenn man dann die Menge für die Karbonisierung richtig
berechnet wird es keine Überraschungen geben.
Gruß
JM ____________________ Norderstedter Hobbybräu seit 2011
Ohne Bier wäre das Leben nicht mal halb so schön.
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Antwort 8 |
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Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 3.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2012 um 11:53 |
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@ Uwe
Das Maischeset war da bei gastro-brauen.de mit obergäriges Helles
beschrieben.
@argusdata
Vielen Dank auch für deine Tip´s.
...und in Zukunft werd ich natürlich die Berechnungsformeln benutzen!!
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Antwort 9 |
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Administrator Beiträge: 10493 Registriert: 23.10.2005 Status: OnlineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2012 um 11:56 |
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@JM: wir hatten erst neulich den Fall, wo jemand (unwissentlich) grün
geschlaucht hat Und dann mit „ein wenig Zucker pro Flasche“
aufkarbonisieren wollte. Da geht das aber ganz schnell mit den
Flaschenbomben, diese Gefahr würde ich nicht unterschätzen.
Gruß
Michael
[Editiert am 16.5.2012 um 11:57 von tauroplu]
____________________ „Lass die anderen mit Fichten- und Tannensprossen würzen, der Hopfen ist
das Beste, was die Natur uns bietet.“
Aus "Das Erbe des Bierzauberers" von Günther Thömmes, Gmeiner Verlag
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Junior Member Beiträge: 27 Registriert: 3.5.2012 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2012 um 12:04 |
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Also ich verlange ja keine Garantie,aber irgendwie weiß ich jetzt immer
noch nicht,was ich machen soll...oder doch,abwarten...aber worauf?
das es noch "zu retten" ist,freut mich ja,aber wie?
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Antwort 11 |
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Moderator Beiträge: 4922 Registriert: 5.4.2005 Status: Offline
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erstellt am: 16.5.2012 um 15:34 |
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Also, die Fraktion, die meint "noch abwarten" denkt, daß noch vergärbarer
Restextrakt im abgefüllten Bier vorhanden ist.
Mit noch was abwarten wird der noch verarbeitet (aber nicht in der Kühlung)
und die Carbonisierung wird besser.
Die anderen meinen, daß sich da nix mehr tut und Du mit den berechneten
Zuckergaben der Hefe noch etwas Nahrung zukommen läßt, die daraus eben
Alkohol und CO2 macht, also die Carbonisierung steigert.
Du kannst jetzt also zuerst die Flaschen noch mal eine Woche warm stellen
und dann mal testen, ob die Carbonisierung OK ist.
Wenn sie das nicht ist, kannst Du immer noch die Zuckermenge zugeben und
noch mal etwas länger nachgären.
Leider hast Du keine Dichtewerte (Spindel/Refraktometer), daß man
abschätzen könnte, ob das Bier schon ausgegoren war.
Abwarten und ggf. nachzuckern ist der sicherere Ansatz, die Hefe ist dann
immer noch aktiv.
Da Du ein Flaschenmanometer zu haben scheinst, ist ein Wert von 1,8-2bar
bei 20°C eine brauchbare Carbonisation von 4,5-5g/l CO2.
Uwe
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Antwort 12 |
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Senior Member Beiträge: 255 Registriert: 9.5.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2012 um 17:03 |
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@Michael
Die Ausgangslage hier ist doch die: Obergärig, 21°C, 7 Tage
Flaschenbomben kann man doch hierbei nur noch fabrizieren, wenn man
überkarbonisiert. Das kann man auch in jeder anderen Konstellation haben.
Grünschlauchen nach 7 Tagen OG halte ich nicht wirklich für real. Ich habe
mich hier expliziet auf diesen Fall bezogen, natürlich besteht bei anderen
Konstellationen die Möglichkeit zu hoher Drücke.
Gruß
JM
____________________ Norderstedter Hobbybräu seit 2011
Ohne Bier wäre das Leben nicht mal halb so schön.
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Antwort 13 |
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Posting Freak Beiträge: 678 Registriert: 23.3.2011 Status: OfflineGeschlecht:
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erstellt am: 16.5.2012 um 17:27 |
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Hi,
hätte ich zwei bestimmte Hefen bei meinem Experiment nach 7 Tagen mit
Speise abgefüllt hätte ich im einen Fall noch 1,8°P im anderen sogar noch
2,4°P vergärbaren Extrakt im Jungbier gehabt. Wenn du dann noch etwas mehr
berechnete Speise dazumischt, weil das Bier ja angeblich nicht so weit
runtervergärt, dann hast du mal schnell 4-5°P vergärbaren Restextrakt in
der verschlossenen Flasche. Grüngeschlaucht wird grob gesagt mit 1°P.
Das Bier ist ausgegoren, wenn kein vergärbarer Extrakt mehr vorhanden ist
und nicht nach x Tagen definiert.
Ihr könnt das ja so handhaben wie ihr wollt. Jeder braut sein bier so wie
er will, aber es kommen einfach regelmäßig Threads hoch mit "hilfe mein
Bier hat zu viel Kohlensäure", obwohl das oben genannte schon so oft
gepredigt worden ist und zwar nicht nur von mir.
Wers nicht kapieren will....naja, aber beim Threadsteller wars ja genau
umgekehrt
harte Worte, aber der Post geht sowieso unter und in einiger Zeit kommt ein
ähnliches Thema wieder hoch.
Gut Sud
Matthias
edit: ich hab deine post glaub ich grad missverstanden, nichts für ungut!
lasse das aber trotzdem mal stehen
[Editiert am 16.5.2012 um 17:29 von Bierhias]
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Antwort 14 |
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